Betreff: McBrochette
Am Abend gehe ich mit Matze ins Zentrum von Morondava, wo wir uns mit Jipa und Campkoch Adrien zum Abendessen treffen – wieder am Brochette-Straßenstand, bei dem der gehörlose Junge arbeitet. Der Laden brummt: Rechts und links der sandigen Straße stehen verbeulte Citroëns und Geländewagen, deren Fahrer sich wie in einem Drive-in Spieße, Salatschüsseln und Maniokstücke durch die Fenster reichen lassen.
Jipa erscheint mit zweien seiner Kinder, Tochter Tahina und Sohn Nirina. Tahina ist erst seit einem Jahr in Morondava, aufgewachsen ist sie im nordmadagassischen Antsiranana (was "Hafen" bedeutet) bei ihrer Tante. Die Stadt hat auch noch einen anderen, historisch bedingten Namen: Diego Suarez. Dieser geht auf einen portugiesischen Kapitän zurück, der hier 1543 anlandete und gleich beflissentlich damit begann, die Einheimischen auszubeuten.
Das Tahina-Phänomen ist in Madagaskar weit verbreitet. Je nach finanzieller Lage und Wohnraum leben Kinder bei ihren Eltern oder jemand anderem aus dem für gewöhnlich großen Verwandtenkreis. Jipas Schwester – eine Ärztin – ist kinderlos, da bot es sich an, Tahina in ihre Obhut zu geben.
Nach dem Essen trinken wir noch einige Biere in einer der rot-weiß bemalten THB-Buden an der Haupstraße bis wir "mamo" (madagassisch für "betrunken" oder "benebelt") sind. Zum Abschied schenkt mir Jipa einige Familienfotos. Auf einem ist Nirina mit Rucksack im Kirindy-Wald zu sehen. Ob er auch mal Biologe werden wolle, frage ich. Jipa lacht: Vielleicht. Vielleicht aber auch Kilalaky-Tänzer, sagt er, während Nirina mit zwei Holzspießen zum Takt der in der Bar laufenden Musik auf der Armlehne seines Plastikstuhls herumtrommelt.
Jipa erscheint mit zweien seiner Kinder, Tochter Tahina und Sohn Nirina. Tahina ist erst seit einem Jahr in Morondava, aufgewachsen ist sie im nordmadagassischen Antsiranana (was "Hafen" bedeutet) bei ihrer Tante. Die Stadt hat auch noch einen anderen, historisch bedingten Namen: Diego Suarez. Dieser geht auf einen portugiesischen Kapitän zurück, der hier 1543 anlandete und gleich beflissentlich damit begann, die Einheimischen auszubeuten.
Das Tahina-Phänomen ist in Madagaskar weit verbreitet. Je nach finanzieller Lage und Wohnraum leben Kinder bei ihren Eltern oder jemand anderem aus dem für gewöhnlich großen Verwandtenkreis. Jipas Schwester – eine Ärztin – ist kinderlos, da bot es sich an, Tahina in ihre Obhut zu geben.
Nach dem Essen trinken wir noch einige Biere in einer der rot-weiß bemalten THB-Buden an der Haupstraße bis wir "mamo" (madagassisch für "betrunken" oder "benebelt") sind. Zum Abschied schenkt mir Jipa einige Familienfotos. Auf einem ist Nirina mit Rucksack im Kirindy-Wald zu sehen. Ob er auch mal Biologe werden wolle, frage ich. Jipa lacht: Vielleicht. Vielleicht aber auch Kilalaky-Tänzer, sagt er, während Nirina mit zwei Holzspießen zum Takt der in der Bar laufenden Musik auf der Armlehne seines Plastikstuhls herumtrommelt.
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