Betreff: Neue Beobachtungsmethoden aus Skandinavien
Am Nachmittag fahre ich mit Léon nach Beroboka, um in großen, blauen Kanistern Wasser für das Camp zu holen. Wir machen auch einen Abstecher nach Lambokely zu den Antandroy – der Anblick des "Kleinen Wildschweins" ist deprimierend: Eine riesige Fläche ist brandgerodet, verkohlte Baumstümpfe ragen in den Himmel. Dazwischen stehen verstreut kleine Holzhütten; nur ein Haus des Dorfes ist aus Stein – die Schule, die mit Spendengeldern aufgebaut wurde. Eine mehrere Fußballfelder große Fläche liegt tot und ausgedörrt unter der brennenden Sonne, kein Baum spendet hier mehr Schatten. Die Felder sind noch nicht bestellt.
Abends gegen 21.00 Uhr nach einem Vortrag über die Madagassische Riesenratte bei der TBA-Gruppe breche ich mit Matze zu einer weiteren nächtlichen Exkursion auf. Wir durchstreifen den Wald auf der Suche nach Riesenmausmakis (Mirza coquereli) und landen schließlich beim Wasserloch im Flussbett des Kirindy.
Plötzlich hält Matze inne. Das Licht seiner Taschenlampe hat einen Punkt im dunklen Oval des Wassers zum Reflektieren gebracht: das Auge des Krokodils. Aufgeregt nesteln wir an unseren Kameras herum, doch das Reptil ist bereits im Trüben verschwunden. Wir setzen uns auf einige vom Fluss rund gewaschene Felsblöcke und warten. Ab und zu scannen wir langsam die Wasseroberfläche mit dem Lichtstrahl unserer Lampen. Nach etwa zehn Minuten taucht das Tier wieder auf, und uns gelingen großartige Bilder: ein rötlicher Punkt vor tiefschwarzer Dunkelheit. Wir beschließen zu bleiben, um zu beobachten und vielleicht auch Fotos zu machen, auf denen man wenigstens schemenhaft etwas erkennt.
Nach etwa einer halben Stunde kommt C.F.P.F.-Mitarbeiter Jean mit einem Touristenpaar aus der Nähe von Oslo vorbei. Wir erzählen vom Krokodil, und die drei setzen sich zu uns. Die Norwegerin umweht ein beinahe betäubender Parfumgeruch – Matze rückt unwillkürlich etwas zur Seite. Wir unterhalten uns im Flüsterton, eine Hand an der Taschenlampe, die andere am Auslöser der Fotoapparate. Nach einer weiteren Viertelstunde erscheint das Reptil wieder zum Atmen an der Oberfläche. Matzes Nachbarin reißt eine Videokamera in die Höhe, rutscht auf den Felsen herum und schreit ihren Mann auf Englisch an: "THERE IT IS! DO YOU SEE IT?!" Augenblicklich taucht das Tier ab.
Wenig später stellt sich der Norweger etwa fünf Meter von uns entfernt zwischen die dunklen Baumstämme und lässt deutlich hörbar Luft ab. Seine Frau entschuldigt sich peinlich berührt, dann erscheint auch ihr Gatte wieder bei uns und erklärt lächelnd: "I'm sorry for my stomach, it's the gas." Ob auf Grund der olfaktorischen oder akustischen Herausforderungen – das Krokodil taucht nicht mehr auf, bis wir uns nach einer weiteren halben Stunde auf den Rückweg zum Camp machen.
Beroboka hingegen vermittelt einen freundlicheren Eindruck. Es gibt kleine, bunte Geschäfte und Stände, den Brunnen, wo wir das Wasser zapfen, schattige Plätze und grüne Reisfelder. Der Ort strahlt Ruhe aus. Etwas abseits der Route National, an der Beroboka liegt, steht eine große, verrostete Dampfmaschine. Sie wirkt wie eine Lokomotive, die irgendwann die Schienen unter sich verloren und sich hier im Sand festgefahren hat.
Abends gegen 21.00 Uhr nach einem Vortrag über die Madagassische Riesenratte bei der TBA-Gruppe breche ich mit Matze zu einer weiteren nächtlichen Exkursion auf. Wir durchstreifen den Wald auf der Suche nach Riesenmausmakis (Mirza coquereli) und landen schließlich beim Wasserloch im Flussbett des Kirindy.
Plötzlich hält Matze inne. Das Licht seiner Taschenlampe hat einen Punkt im dunklen Oval des Wassers zum Reflektieren gebracht: das Auge des Krokodils. Aufgeregt nesteln wir an unseren Kameras herum, doch das Reptil ist bereits im Trüben verschwunden. Wir setzen uns auf einige vom Fluss rund gewaschene Felsblöcke und warten. Ab und zu scannen wir langsam die Wasseroberfläche mit dem Lichtstrahl unserer Lampen. Nach etwa zehn Minuten taucht das Tier wieder auf, und uns gelingen großartige Bilder: ein rötlicher Punkt vor tiefschwarzer Dunkelheit. Wir beschließen zu bleiben, um zu beobachten und vielleicht auch Fotos zu machen, auf denen man wenigstens schemenhaft etwas erkennt.
Nach etwa einer halben Stunde kommt C.F.P.F.-Mitarbeiter Jean mit einem Touristenpaar aus der Nähe von Oslo vorbei. Wir erzählen vom Krokodil, und die drei setzen sich zu uns. Die Norwegerin umweht ein beinahe betäubender Parfumgeruch – Matze rückt unwillkürlich etwas zur Seite. Wir unterhalten uns im Flüsterton, eine Hand an der Taschenlampe, die andere am Auslöser der Fotoapparate. Nach einer weiteren Viertelstunde erscheint das Reptil wieder zum Atmen an der Oberfläche. Matzes Nachbarin reißt eine Videokamera in die Höhe, rutscht auf den Felsen herum und schreit ihren Mann auf Englisch an: "THERE IT IS! DO YOU SEE IT?!" Augenblicklich taucht das Tier ab.
Wenig später stellt sich der Norweger etwa fünf Meter von uns entfernt zwischen die dunklen Baumstämme und lässt deutlich hörbar Luft ab. Seine Frau entschuldigt sich peinlich berührt, dann erscheint auch ihr Gatte wieder bei uns und erklärt lächelnd: "I'm sorry for my stomach, it's the gas." Ob auf Grund der olfaktorischen oder akustischen Herausforderungen – das Krokodil taucht nicht mehr auf, bis wir uns nach einer weiteren halben Stunde auf den Rückweg zum Camp machen.
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