Betreff: Sambo (Schiff)
Seit gestern bin ich im Wald. Von Morondava folgt man zunächst östlich der – zumindest ursprünglich und jetzt noch teilweise – geteerten Straße in Richtung Tana, dann biegt man in nördlicher Richtung auf eine Sandpiste ab. Der Weg führt vorbei an grünen Reisfeldern und einzelnen Baobabs (Adansonia spp.), die mit ihren dicken Stämmen und in der momentanen Trockenzeit unbelaubt wie massive und trotzdem anmutige Statuen in der Landschaft stehen. Einmal durchfahren wir eine Allee der majestätischen Bäume, die so bekannt ist, dass sie bereits ihren Weg in sämtliche Madagaskar-Reisebücher gefunden hat.
Bereits als ich mein Zelt aufbaue, mache ich Bekanntschaft mit den ersten madagassischen Tieren. Auf dem Blätterdach, das die Plattform beschattet, raschelt geräuschvoll eine große Echse (Zonosaurus laticaudatus), und eine Gruppe Rotstirnmakis (Eulemur fulvus rufus) kommt zu Besuch und beäugt mich neugierig. Besonders interessiert sie der Eimer, den jeder bekommt, um Wasser zum Duschen aus einem großen Tank in der Mitte des Camps zu holen. Meiner ist noch leer, und nach einem enttäuschten Blick in die Tiefen des gelben Plastikgefäßes streunen sie weiter durch die Bäume, ständig leise Grunzlaute äußernd.
Dazu kreist die Rumflasche, die wir zur Begrüßung mitgebracht haben: Sambo heißt das Getränk, was Schiff oder Boot bedeutet. Nach mehreren Gläsern, spät in der Nacht, erhebe ich mich leicht schwankend und segle zum Schlafen zu meiner Plattform, wo mich bereits mein Mitbewohner – der Zonosaurus – vor dem Zelteingang erwartet.
Die Station des Deutschen Primatenzentrums liegt mitten im niedrigen Kirindy-Trockenwald, der wie die Baobabs noch weit gehend ohne Blätter und daher graubraun ist. Es gibt mehrere Unterkünfte für die hier arbeitenden Feldassistenten, die zumeist aus den umliegenden Dörfern oder Morondava stammen, eine Küche, eine überdachte Terrasse mit langem Tisch, mehrere Holzhäuser mit Material und Arbeitstischen sowie im umliegenden Wald verteilt liegende Holzplattformen, auf denen die Studenten und Wissenschaftler ihre Zelte aufschlagen.
Bereits als ich mein Zelt aufbaue, mache ich Bekanntschaft mit den ersten madagassischen Tieren. Auf dem Blätterdach, das die Plattform beschattet, raschelt geräuschvoll eine große Echse (Zonosaurus laticaudatus), und eine Gruppe Rotstirnmakis (Eulemur fulvus rufus) kommt zu Besuch und beäugt mich neugierig. Besonders interessiert sie der Eimer, den jeder bekommt, um Wasser zum Duschen aus einem großen Tank in der Mitte des Camps zu holen. Meiner ist noch leer, und nach einem enttäuschten Blick in die Tiefen des gelben Plastikgefäßes streunen sie weiter durch die Bäume, ständig leise Grunzlaute äußernd.
Auf dem Weg in Richtung Küche stieben kleine Echsen vor meinen Füßen in die Schichten aus trockenen Blättern links und rechts des Weges. Zum Abendessen, zu dem um 18.30 Uhr mit einer kleinen Glocke gerufen wird, gibt es – fast zu erwarten – Zebufleisch mit Reis. Danach versammeln sich alle in einem der Assistentenhäuser: Jean-Pierre und Tina spielen Gitarre, Mamy trommelt dazu, Bari und Adrien schwingen Rasseln. Die Dunkelheit draußen, die schwüle Wärme, dazu die noch unvertrauten Rufe aus dem nächtlichen Wald geben der Musik eine ganz besondere Kulisse. Es werden hauptsächlich madagassische Schnulzen zum Besten gegeben, aber mit so viel Gefühl und Timbre in der Stimme, dass es nicht kitschig, sondern kunstvoll klingt. Alle singen.
Dazu kreist die Rumflasche, die wir zur Begrüßung mitgebracht haben: Sambo heißt das Getränk, was Schiff oder Boot bedeutet. Nach mehreren Gläsern, spät in der Nacht, erhebe ich mich leicht schwankend und segle zum Schlafen zu meiner Plattform, wo mich bereits mein Mitbewohner – der Zonosaurus – vor dem Zelteingang erwartet.
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