Borneos unbekannte Petze
Sara Leonhardt ist Biologin aus Würzburg. Auf Borneo erforscht sie das Leben Harz sammelnder stachelloser Bienen und berichtet für spektrumdirekt aus dem Alltag einer Tropenökologin.
Hier in Sepilok kann es vorkommen, dass man nicht ganz alleine durch den Regenwald streift. Gelegentlich begegnet man auch einem Touristen, der sich ebenfalls weiter in den Wald hinein wagt. Bei diesen Treffen werde ich oft gefragt, ob ich etwas „Besonderes“ gesehen hätte. Erzähle ich dann enthusiastisch von Bienen, Ameisen oder anderen Insekten, ernte ich allenfalls gelangweilte Blicke. Die Menschen erklären mir dann, dass sie Affen, Nashörner und Leoparden sehen wollen – oder zumindest einen Malaienbären. Schließlich ist das hier der „echte Dschungel“.
Aber ich muss sie leider enttäuschen: Ich habe in drei Jahren auf Borneo noch nicht ein einziges Mal einen wilden Malaienbären zu Gesicht bekommen Denn diese Bären gehören zu den seltenen Tieren Borneos und sind, ebenso wie die Orang-Utans, vom Aussterben bedroht. Allerdings gibt es neben der Orang-Utan-Auffangstation in Sepilok eine weitere, für Touristen nicht zugängliche Auffangstation, in der etwa 15 Malaienbären leben.
Sie ist die einzige ihrer Art. Gegründet wurde sie von Siew Te Wong, einem chinesischen Malaien, der es sich zur Aufgabe machte, im Rahmen seiner Doktorarbeit die bis dahin weit gehend unbekannte Lebensweise und Populationsgröße der Malaienbären Borneos zu erforschen. Aus der Doktorarbeit wurde ein Projekt fürs Leben, denn seit drei Jahren sammeln Siew Te Wong und seine Mitstreiter nun die Malaienbären ein, die sich in die Ölpalmplantagen verirren.
Dort sind sie sehr ungern gesehen und werden meist direkt umgebracht – bis auf die wenigen Bären, die das Glück haben, nach Sepilok gebracht zu werden. Wir wiederum hatten das Vergnügen, diese seltenen Tiere dort bewundern zu dürfen. Obwohl sie für Bären recht klein wirken, flößten mir ihre Pranken doch einen gehörigen Respekt ein – gerade auch weil ich weiß, dass sie damit ein gut geschütztes Bienennest problemlos aus dem Stamm reißen können: Sie wollen an den schmackhaften Honig kommen. In der Auffangstation nutzen die Bären ihre Pranken allerdings nur zum Spielen – uns fanden sie dabei genau so interessant wie wir sie.
Bilder durfte ich von den Bären allerdings keine machen. Auf der Webside von Siew Te Wong bekommt man jedoch einen guten Eindruck von ihnen und ihrem Leben. Für uns war der Anblick der vielen Bären in den engen Käfigen im ersten Moment etwas erschreckend und der unübersehbare Beweis, dass auch dieser Station hinten und vorne das Geld fehlt. Durch die Ölpalmplantagen und Waldzerstörung könnte deshalb bald ein weiteres faszinierendes Tier werden. Folglich kauften wir alle ein T-Shirt mit Petzkonterfei, um wenigstens unseren Teil zum geplanten Freilaufgehege für die Malaienbären Sepiloks beizutragen.
Hier in Sepilok kann es vorkommen, dass man nicht ganz alleine durch den Regenwald streift. Gelegentlich begegnet man auch einem Touristen, der sich ebenfalls weiter in den Wald hinein wagt. Bei diesen Treffen werde ich oft gefragt, ob ich etwas „Besonderes“ gesehen hätte. Erzähle ich dann enthusiastisch von Bienen, Ameisen oder anderen Insekten, ernte ich allenfalls gelangweilte Blicke. Die Menschen erklären mir dann, dass sie Affen, Nashörner und Leoparden sehen wollen – oder zumindest einen Malaienbären. Schließlich ist das hier der „echte Dschungel“.
Aber ich muss sie leider enttäuschen: Ich habe in drei Jahren auf Borneo noch nicht ein einziges Mal einen wilden Malaienbären zu Gesicht bekommen Denn diese Bären gehören zu den seltenen Tieren Borneos und sind, ebenso wie die Orang-Utans, vom Aussterben bedroht. Allerdings gibt es neben der Orang-Utan-Auffangstation in Sepilok eine weitere, für Touristen nicht zugängliche Auffangstation, in der etwa 15 Malaienbären leben.
Sie ist die einzige ihrer Art. Gegründet wurde sie von Siew Te Wong, einem chinesischen Malaien, der es sich zur Aufgabe machte, im Rahmen seiner Doktorarbeit die bis dahin weit gehend unbekannte Lebensweise und Populationsgröße der Malaienbären Borneos zu erforschen. Aus der Doktorarbeit wurde ein Projekt fürs Leben, denn seit drei Jahren sammeln Siew Te Wong und seine Mitstreiter nun die Malaienbären ein, die sich in die Ölpalmplantagen verirren.
Dort sind sie sehr ungern gesehen und werden meist direkt umgebracht – bis auf die wenigen Bären, die das Glück haben, nach Sepilok gebracht zu werden. Wir wiederum hatten das Vergnügen, diese seltenen Tiere dort bewundern zu dürfen. Obwohl sie für Bären recht klein wirken, flößten mir ihre Pranken doch einen gehörigen Respekt ein – gerade auch weil ich weiß, dass sie damit ein gut geschütztes Bienennest problemlos aus dem Stamm reißen können: Sie wollen an den schmackhaften Honig kommen. In der Auffangstation nutzen die Bären ihre Pranken allerdings nur zum Spielen – uns fanden sie dabei genau so interessant wie wir sie.
Bilder durfte ich von den Bären allerdings keine machen. Auf der Webside von Siew Te Wong bekommt man jedoch einen guten Eindruck von ihnen und ihrem Leben. Für uns war der Anblick der vielen Bären in den engen Käfigen im ersten Moment etwas erschreckend und der unübersehbare Beweis, dass auch dieser Station hinten und vorne das Geld fehlt. Durch die Ölpalmplantagen und Waldzerstörung könnte deshalb bald ein weiteres faszinierendes Tier werden. Folglich kauften wir alle ein T-Shirt mit Petzkonterfei, um wenigstens unseren Teil zum geplanten Freilaufgehege für die Malaienbären Sepiloks beizutragen.
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