Brief an Madagaskar
Wie der Mensch fliegen kann, verstehe ich nicht, von tonnenschweren Airbussen ganz abgesehen. Soweit es die Entfernungen zulassen, gehe ich am liebsten zu Fuß, aber leider liegst Du so weit entfernt von zu Hause, dass "per pedes" keine Option darstellt, wenn man nur drei Jahre für sein Lemurenprojekt Zeit hat.
So sitze ich im Flugzeug der Air France, wundere mich über die Technik, und unter uns ziehen zwischen Zuckerwattewolken erst die Berge von Darfur und dann die Küstenstadt Mogadischu vorbei. Leider kann ich diese Orte nur mit den schrecklichen Zahlen und Bildern aus den Nachrichten verbinden: Flüchtlingscamps, Häuserkriege, Hungersnöte. Denkt man darüber nach, scheint kurzzeitig der Druckausgleich in unserer fliegenden Blechdose nicht mehr zu funktionieren.
So sitze ich im Flugzeug der Air France, wundere mich über die Technik, und unter uns ziehen zwischen Zuckerwattewolken erst die Berge von Darfur und dann die Küstenstadt Mogadischu vorbei. Leider kann ich diese Orte nur mit den schrecklichen Zahlen und Bildern aus den Nachrichten verbinden: Flüchtlingscamps, Häuserkriege, Hungersnöte. Denkt man darüber nach, scheint kurzzeitig der Druckausgleich in unserer fliegenden Blechdose nicht mehr zu funktionieren.
Auch Du bist ein Land mit leeren Taschen, das wird mir in Tana wieder schnell bewusst, bei den bettelnden Kindern und zerlumpten Tagelöhnern am Straßenrand. So denke ich lange darüber nach, wie der Druckausgleich hier am Boden gelingen kann, laufe durch die hügeligen Straßen, gucke von meinem Hotelzimmer in Tanas ratzige Hinterhöfe und auf die Antennen auf den graubraunen Betonhäusern, die ganze Vogelschwärme beheimaten – die fliegen mühelos. Wie bei den vorherigen Reisen will ich Dir unvoreingenommen begegnen und versuchen, außer meinen Euros vielleicht noch etwas Anderes dazulassen, das Dir nützt.
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