Das Rainforest Discovery Centre in Sepilok
Sara Leonhardt ist Biologin aus Würzburg. Auf Borneo erforscht sie das Leben Harz sammelnder stachelloser Bienen und berichtet für spektrumdirekt aus dem Alltag einer Tropenökologin.
Ölpalmplantagen, fehlendes Geld für Schutzprojekte, Behördendschungel für internationale Wissenschaftler – bislang habe ich viel Kritik am Umgang der Malaien mit ihrem Regenwald und seinen Bewohnern geübt. Ich vergesse aber sicher nicht, dass meine eigene Heimat weit davon entfernt ist, ein Beispiel an Nachhaltigkeit abzugeben: Europas Glück ist, dass wir unsere Wälder bereits vor einigen Jahrhunderten vernichtet haben – Malaysia konnte uns keinen Vorwurf machen.
Ins Leben gerufen wurde das RDC von der Forstwirtschaftsbehörde Sabahs, dem Sabah Forestry Department. Geleitet wird das Zentrum von Robert Ong, einem chinesischen Malaien, der sein Studium in den USA und Schottland absolviert hatte und der soviel arbeitet, dass ich mich schon über fünf Minuten Gesprächszeit glücklich schätzen durfte. Entsprechend groß sind die Pläne für das RDC und obendrein typisch für Malaysia: Eine künstliche Höhle mit Fledermäusen und Höhlen bewohnenden Schwalben sowie ein Schmetterlingshaus stehen auf den Plan. Wenn das Geld es zulässt, wären auch ein paar Elefanten im Waldstück nicht schlecht. Sofern diese Ideen dabei helfen, den Malaien ihren Regenwald näher zu bringen, entschuldigt das vielleicht auch den Transport der seltenen Dickhäuter.
Für einen echten Dschungelliebhaber ist die Vorstellung, mit einem Wägelchen durch einen künstlichen Regenwald fahren zu können, dennoch etwas abstoßend. Allerdings musste ich feststellen, dass das RDC neben zahlreichen einheimischen und ausländischen Touristen auch diverse stachellose Bienenarten anzieht. Warum die Bienen so auf das kleine Waldstück stehen, ist mir noch unklar. So bleibt mir nichts anderes übrig, als zu einer weiteren Sensation des Zentrums zu werden: eine weiße Forscherin im wilden Dschungel, die mit klassischem Schmetterlingsnetz Insekten fängt. Inzwischen habe ich es aufgegeben zu zählen, wie oft ich mich plötzlich mit ein paar Malaien auf einem Foto wiederfand. So lange das dabei hilft, auch unsere Spezies des Tropenforschers zu erhalten, stehe ich gerne noch oft als Model zur Verfügung.
Ölpalmplantagen, fehlendes Geld für Schutzprojekte, Behördendschungel für internationale Wissenschaftler – bislang habe ich viel Kritik am Umgang der Malaien mit ihrem Regenwald und seinen Bewohnern geübt. Ich vergesse aber sicher nicht, dass meine eigene Heimat weit davon entfernt ist, ein Beispiel an Nachhaltigkeit abzugeben: Europas Glück ist, dass wir unsere Wälder bereits vor einigen Jahrhunderten vernichtet haben – Malaysia konnte uns keinen Vorwurf machen.
In Malaysia gibt es aber auch positive Beispiele, dass die Menschen hier den Wert ihres Waldes mehr und mehr begreifen – etwa das Rainforest Discovery Centre (RDC) in Sepilok. Es ist quasi ein Stück Regenwald für jedermann mit Baumkronenpfad und Schotterwegen durch ein größeres Waldstück, in dem fast jeder Baum eine Namenstafel trägt und überall Schilder mit bunten Fotos über die Besonderheiten des Walds aufklären. Im angrenzenden botanischen Garten sind sämtliche Nutz- und nutzlosen Pflanzen des Walds aufgeführt. Darunter befindet sich auch ein Gewächs mit dem lokalen Namen Tongkat Ali, das ganz allgemein die körperliche Abwehr verbessert – und die sexuellen Potenz steigert (was aber nur im Kleingedruckten erwähnt wird).
Ins Leben gerufen wurde das RDC von der Forstwirtschaftsbehörde Sabahs, dem Sabah Forestry Department. Geleitet wird das Zentrum von Robert Ong, einem chinesischen Malaien, der sein Studium in den USA und Schottland absolviert hatte und der soviel arbeitet, dass ich mich schon über fünf Minuten Gesprächszeit glücklich schätzen durfte. Entsprechend groß sind die Pläne für das RDC und obendrein typisch für Malaysia: Eine künstliche Höhle mit Fledermäusen und Höhlen bewohnenden Schwalben sowie ein Schmetterlingshaus stehen auf den Plan. Wenn das Geld es zulässt, wären auch ein paar Elefanten im Waldstück nicht schlecht. Sofern diese Ideen dabei helfen, den Malaien ihren Regenwald näher zu bringen, entschuldigt das vielleicht auch den Transport der seltenen Dickhäuter.
Für einen echten Dschungelliebhaber ist die Vorstellung, mit einem Wägelchen durch einen künstlichen Regenwald fahren zu können, dennoch etwas abstoßend. Allerdings musste ich feststellen, dass das RDC neben zahlreichen einheimischen und ausländischen Touristen auch diverse stachellose Bienenarten anzieht. Warum die Bienen so auf das kleine Waldstück stehen, ist mir noch unklar. So bleibt mir nichts anderes übrig, als zu einer weiteren Sensation des Zentrums zu werden: eine weiße Forscherin im wilden Dschungel, die mit klassischem Schmetterlingsnetz Insekten fängt. Inzwischen habe ich es aufgegeben zu zählen, wie oft ich mich plötzlich mit ein paar Malaien auf einem Foto wiederfand. So lange das dabei hilft, auch unsere Spezies des Tropenforschers zu erhalten, stehe ich gerne noch oft als Model zur Verfügung.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben