Diyarbakır hat eine große Mauer. Eine sehr große Mauer. Eine RIESIGE Stadtmauer. Und interessanterweise gibt es auch eine spannende Beschreibung über eine Belagerung der Stadt durch die Perser, die im Jahre 359 AD noch Amida hieß. Ammianus Marcellinus berichtet, wie aufgrund der Belagerung in der Stadt die Pest ausbricht, wie sich die gallischen Truppen tapfer schlagen, die Römer schließlich sogar selbst die Türme anzünden, weil sich die Balagerer dort bereits festgesetzt hatten...

Vom christlichen Diyarbakır ist leider auch nicht mehr übrig als eine kleine armenische Marienkirche. Der überaus schwermütige Priester der nur noch 30 Hansel zählenden Gemeinde führte uns selbst und tauchte erst ein wenig aus seiner Melancholie auf, als Eva ein Kerzlein entzündete. Danach lud er uns zum Tee ein und wir sahen auf dem Tisch, dass wir ihn bei den Hausaufgaben gestört hatten – dort lag nämlich ein Büchlein zum Englischlernen für Anfänger.

Francis Breyer