Nachdem schon Pierce Brosnan als Geheimagent seiner Majestät sich mit seinem Gegner an astronomischer Wirkungsstätte schlug – dem 300-Meter-Radioteleskop in Arecibo, Puerto Rico –, legt sein Nachfolger Daniel Craig nun nach: Im 22. Bond-Film „Quantum of Solace“ spürt er seinen Widersacher in einem entlegenen Flecken der Erde auf. Als Kulisse dient die futuristische „Residencia“ der wohl besten Sternwarte der Erde – dem VLT auf dem chilenischen Cerro Paranal.

„Wir brauchten einen einzigartigen Standort für eine einzigartige Sternwarte,“ freut sich Andreas Kaufer, Paranal-Direktor der Europäischen Südsternwarte Eso. „Wir sind ganz aus dem Häuschen, dass sich auch das Bond-Team für diese Location entschieden hat“.

Dass Daniel Craig auf den 8,2-Meter-Spiegeln herumturnt und herumballert, dürfte nicht zu erwarten sein. Denn als Kulisse dient hauptsächlich der Wohnkomplex der Astronomen, der sich in sicherer Entfernung zu den Teleskopen befindet. Die Münchener Architekten Fritz Auer und Carlo Weber entwarfen hier ein größtenteils unterirdisches Gebäude, von dem aus der Vogelperspektive eigentlich nur die 35 Meter durchmessende Glaskuppel zu sehen ist. Diese dient als Oberlicht für ein Arboretum  – der einzige größere grüne Fleck, den die rund hundert Astronomen und Techniker während ihres Aufenthalts am 2600 Meter hoch gelegenen Observatorium zu sehen bekommen.

Eine ideale Kulisse für einen Bösewicht, der nach der Weltherrschaft trachtet, oder? Und ein Schnäppchen für das Filmteam. Denn ähnliche Bauten für frühere Filme mussten meist aufwändig in den Londoner Pinewood Studios errichtet werden. Die Crew musste auch nicht ausschließlich wegen dem VLT nach Südamerika. Es standen auch Szenen an, die um die nahe gelegene Stadt Antofagasta gedreht wurden. Davor wurde in Panama gefilmt, anschließend ging es weiter nach Italien und Österreich.

Am 7. November soll der Streifen in die deutschen Kinos kommen. Wünschen wir ihm einen sternklaren Himmel in der Premierennacht!

Dre.