Von Samarkand aus wollten wir mal kurz nach Termiz an die afghanische Grenze fahren. In einem Bus. Das war ein großer Fehler, denn die Busse in Usbekistan sind zwar unschlagbar billig, aber auch dem entsprechend. Für die läppischen 300 Kilometer brauchten wir nicht 6 bis 7 Stunden (wie im Reiseführer stand), sondern geschlagene 13 (in Worten: dreizehn!!!) Stunden – Keilriemenwechsel und Reifenpanne inklusive. Und WIR hatten immerhin noch einen Sitzplatz!

Völlig gerädert in Termiz angekommen mussten wir feststellen, dass es das einzige billigere und annehmbare Hotel dort nicht mehr gab. Glücklicherweise kamen wir gerade bei Sonnenuntergang an dem supertollen neuen Museum vorbei und fragten einen Mann, der dort noch vor dem offenen Eingang Tee trank. Er entpuppte sich als Kollege und lief mit uns durch die halbe Stadt, um uns eine Unterkunft zu finden.

Am nächsten Tag besorgte uns Hamid Bey dann sogar nach dem Museumsbesuch ein Auto, mit dem wir zu den teilweise entlegenen Fundorten fahren konnten. Alt Termiz konnten wir nicht wirklich besichtigen, weil da der afghanische Grenzzaun durchgeht, aber Fayaztepe mit dem ältesten Stupa Mittelasiens war dafür umso spannender. Die Rückfahrt gestaltete sich dank eines Sammeltaxis, das uns in 5 Stunden zurück nach Samarkand brachte, sehr viel angenehmer als die mörderische Busfahrt.

Francis Breyer