Zurück in Europa
Nordspanien ist im Gegensatz zum tunesischen Sommer kalt. So kalt jedenfalls, dass bei der Übernachtung im Bus Mütze und Schal für eine deutlich geruhsamere Nacht sorgen. Ansonsten bin ich wieder in Europa angekommen, was nicht zuletzt an den Preisen zu spüren ist. Die wenigen arabischen Reste dieser Region, zum Beispiel auf der Burg Gormaz, schlagen jedoch wieder einen Bogen zum ersten Reiseziel Nordafrika.
Der schönste Tag bisher war gleichzeitig auch derjenige mit dem schlechtesten Wetter. Dies führte jedoch dazu, dass sich die karge Landschaft der nordspanischen Meseta gemeinsam mit gelegentlichem Nebel, dunklen Wolken, selten Sonne, Sturm, Regenschauern und kahlen Bäumen zu einem spektakulären Ganzen vereinigten, das mich den in Tunesien schon beinahe vermissten Herbst nachholen lässt.
In Quintanilla de las Vinas finden sich die Reste einer einstmals dreischiffigen Kirche aus dem 7. Jahrhundert, in der sich wunderbare Reliefs aus westgotischer Zeit erhalten haben. Nach einer ausführlichen Besichtigung dieser Kirche fiel am Himmel ein Schwarm großer Vögel ins Auge, die knapp unterhalb der Wolken dem Sturm trotzten. Also ein Spurt zum Auto, um das Fernglas zu holen: Es waren Gänsegeier.
Für den Hobbyornithologen, der noch nie vorher wildlebende Geier gesehen hatte, eine Sensation, die die Westgoten spektakulär ergänzte. Das wurde auch nicht dadurch getrübt, dass ich im Laufe des Tages immer wieder größere Gruppen von Geiern sah, am Rio Arlanza und um Santo Domingo de Silos.
Santo Domingo de Silos ist ein Kloster, das angeblich schon in westgotischer Zeit gegründet wurde und als Benediktinerkloster bis heute besteht. Bekannt ist es nicht nur wegen der wunderbaren romanischen Kapitelle und Reliefs im Kreuzgang, sondern auch für den gregorianischen Gesang der Mönche. Da ich in Silos übernachtete, konnte ich sowohl die abendliche Vesper als auch die Frühmesse miterleben.
Wenn die schwarz gewandeten Benediktiner singend in die dunkle Kirche einziehen und im Chorgestühl Platz nehmen, hat man das Gefühl einer Reise in vergangene Zeiten. Erstaunlich war das geringe Durchschnittsalter der Mönche. Nachwuchssorgen scheinen in diesem Kloster nicht zu herrschen. Meine Reise führt mich heute nicht ins Kloster, sondern nach Madrid ans DAI, wo ich mich schon auf das warme Bett freue.
Philipp von Rummel
Der schönste Tag bisher war gleichzeitig auch derjenige mit dem schlechtesten Wetter. Dies führte jedoch dazu, dass sich die karge Landschaft der nordspanischen Meseta gemeinsam mit gelegentlichem Nebel, dunklen Wolken, selten Sonne, Sturm, Regenschauern und kahlen Bäumen zu einem spektakulären Ganzen vereinigten, das mich den in Tunesien schon beinahe vermissten Herbst nachholen lässt.
In Quintanilla de las Vinas finden sich die Reste einer einstmals dreischiffigen Kirche aus dem 7. Jahrhundert, in der sich wunderbare Reliefs aus westgotischer Zeit erhalten haben. Nach einer ausführlichen Besichtigung dieser Kirche fiel am Himmel ein Schwarm großer Vögel ins Auge, die knapp unterhalb der Wolken dem Sturm trotzten. Also ein Spurt zum Auto, um das Fernglas zu holen: Es waren Gänsegeier.
Für den Hobbyornithologen, der noch nie vorher wildlebende Geier gesehen hatte, eine Sensation, die die Westgoten spektakulär ergänzte. Das wurde auch nicht dadurch getrübt, dass ich im Laufe des Tages immer wieder größere Gruppen von Geiern sah, am Rio Arlanza und um Santo Domingo de Silos.
Santo Domingo de Silos ist ein Kloster, das angeblich schon in westgotischer Zeit gegründet wurde und als Benediktinerkloster bis heute besteht. Bekannt ist es nicht nur wegen der wunderbaren romanischen Kapitelle und Reliefs im Kreuzgang, sondern auch für den gregorianischen Gesang der Mönche. Da ich in Silos übernachtete, konnte ich sowohl die abendliche Vesper als auch die Frühmesse miterleben.
Wenn die schwarz gewandeten Benediktiner singend in die dunkle Kirche einziehen und im Chorgestühl Platz nehmen, hat man das Gefühl einer Reise in vergangene Zeiten. Erstaunlich war das geringe Durchschnittsalter der Mönche. Nachwuchssorgen scheinen in diesem Kloster nicht zu herrschen. Meine Reise führt mich heute nicht ins Kloster, sondern nach Madrid ans DAI, wo ich mich schon auf das warme Bett freue.
Philipp von Rummel
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