Egoismus: Zwischen Fairness und Eigennutz
Tom verlässt die Bank mit gemischten Gefühlen. Er hat gerade 100 Euro für eine Hilfsorganisation gespendet, doch wie er beim Hinausgehen bemerkt hatte er auf dem Weg zum Schalter glatt die Schlange übersehen. Während er die Halle durchquert, spürt er die vorwurfsvollen Blicke der Wartenden. Was soll's, denkt Tom, schließlich hat er ja ein gutes Werk getan. Das Los der Hungernden in Afrika wiege schließlich mehr als die 90 Sekunden, die er den anderen Bankkunden geraubt hat.
Ob Schwarzfahren, Drängeln auf der Autobahn oder Steuernhinterziehen – die Liste der möglichen Delikte aus Eigennutz ist lang. Im Allgemeinen bewerten wir unser eigenes Verhalten dabei gern positiver als das unserer Mitmenschen und nehmen für uns selbst allerlei Rechtfertigungen in Anspruch. Ist der Mensch im Kern ein unverbesserlicher Einzelkämpfer?
Das wäre zu einfach gedacht, denn andererseits nehmen wir zum Wohl der Allgemeinheit durchaus auch Verluste in Kauf ...
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