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Erde 3.0: Ein Sonnenschirm für den Blauen Planeten

Für den Fall, dass es mittelfristig nicht gelingt, die globale Erwärmung in den Griff zu bekommen, erörtern Klimaexperten einen Plan B: Eine Abschirmung der Sonneneinstrahlung würde Zeit verschaffen.
© Samuel und Pedro Velasco, 5 W Infographics
Wer darauf baute, der Menschheit bliebe noch bis 2050 Zeit, die Emissionen der Treibhausgase zu verringern und so der globalen Erwärmung entgegensteuern zu können, wurde Ende April eines Besseren belehrt: Zwei in "Nature" veröffentlichte Metastudien wiesen nach, dass die Reduktionsziele innerhalb der kommenden 20 Jahre erreicht sein müssen, soll der Temperaturanstieg nicht zwei Grad im globalen Mittel überschreiten. Damit erhalten jene Klimaforscher Rückenwind, die ernsthaft über Geoengineering nachdenken: Maßnahmen zur Verringerung der Sonneneinstrahlung.

Bereits 1965 – der als Mahner vor der Klimakatastrophe bekannt gewordene amerikanische Politiker und Friedensnobelpreisträger Al Gore wurde damals gerade ins College aufgenommen – warnte ein Ausschuss renommierter Umweltwissenschaftler den US-Präsidenten Lyndon B. Johnson, der Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) durch die Verbrennung fossiler Kraftstoffe könne "deutliche Änderungen des Klimas" verursachen, die "verheerend wären". Statt auf eine Reduzierung der Emissionen zu drängen, schlug das Gremium vor, über 13 Millionen Quadratkilometer Ozeanfläche "sehr kleine Partikel zu verteilen", die ein Prozent des einfallenden Sonnenlichts ins All reflektieren sollten. "Eine verrückte Idee, die nicht einmal funktioniert hätte", amüsiert sich der Physiker David W. Keith von der University of Calgary in Alberta.

In den folgenden Jahren wurden derlei Vorschläge überwiegend als törichte bis unmoralische Versuche gewertet, eine Auseinandersetzung mit dem Grundproblem der Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Doch inzwischen wird das Geoengineering immerhin...

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