Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Gedächtnis: Besser lernen

Mehr als 100 Jahre Lernforschung, Tausende von Experimenten, eine Fülle von Modellen und Methoden - und was hat es gebracht? Wir lernen heute zwar nicht unbedingt besser als früher, allerdings müssen wir viel mehr und ständig neues Wissen bewältigen. Eine Reihe nützlicher Faustregeln hilft dabei.
Besser Lernen

"Merhaba, Steve bey. Nasılsiniz?" Äh, Moment – gleich hab ich's. "Merhaba! Çok iyiyim. Te ... teşe ... teşeküler!" Die Lehrerin strahlt, als hätte ich eines der großen Welträtsel gelöst. "Çok iyi!" – "Sehr gut", lobt sie. Dabei mache ich nur meine ersten, holperigen Gehversuche im Türkischen.
Okay, jeder hat klein angefangen. Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass mir das Fremdsprachenlernen einmal leichter fiel. Damals, als ich noch jünger war und wendiger im Kopf. Oder bilde ich mir das nur ein, weil ich ja weiß, dass ich keine 20 mehr bin, und das alternde Gehirn bekanntlich an Flexibilität einbüßt?
Solche Überzeugungen hinsichtlich der eigenen mentalen Ausstattung – Metakogni­tionen genannt (von griechisch: "meta" = über, lateinisch: "cogitare" = denken) – prägen nicht nur, wie wir uns selbst einschätzen und unsere Leistungen bewerten. Sie können auf subtile Weise auch den tatsächlichen Lernerfolg schmälern ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Lernen - Das Gedächtnis im Schlaf trainieren

Im Schlaf unbewusst wahrgenommene Reize können die Erinnerungsfähigkeit verbessern. Lassen sich Methoden der Hirnstimulation auch nutzen, um die Folgen neurologischer und psychischer Erkrankungen zu lindern? Außerdem: Wie lernt man Fremdsprachen am besten und erhöht somit seine Sprachkompetenz? Der Psychologe Mitja Back erklärt, was die narzisstische Persönlichkeit im Kern ausmacht und wie man am besten mit Narzissten umgeht. Laut einer populären Ansicht können psychische Störungen ansteckend sein – ähnlich wie eine Viruserkrankung. Was ist an dem Vergleich dran? Die Intelligenz von Tieren zu erforschen, funktioniert nur, wenn der Mensch sich dabei nicht in den Mittelpunkt stellt. Wie kann der Abschied von einer anthropozentrischen Verhaltensforschung gelingen?

Gehirn&Geist – Völlig verwirrt?

Sind Sie manchmal völlig verwirrt und haben keinen Durchblick? Gut so, Konfusion motiviert, macht produktiv und beschleunigt den Lernprozess. Außerdem: Manche Menschen werden von einem lästigen Pfeifen geplagt. Die Suche nach den Hirnmechanismen, denen Tinnitus entspringt, deckt zugleich mögliche Wege zu seiner Linderung auf. Lachgas hat den Ruf einer relativ ungefährlichen Substanz. Warum entwickeln trotzdem immer mehr Konsumenten gesundheitliche Schäden bei Einnahme der Trenddroge? Lange hielt man den Thalamus für eine simple Zwischenstation auf dem Verarbeitungsweg der Sinnesinformationen. Doch vermutlich wären viele Denkprozesse ohne ihn gar nicht möglich.

Spektrum Kompakt – KI im Einsatz - Gekommen, um zu bleiben

Künstliche Intelligenz beantwortet längst nicht nur Fragen im Chat. Durch stetiges Lernen berechnet sie das Risiko zukünftiger Naturkatastrophen, entschlüsselt tierische Kommunikation und unterstützt die medizinische Diagnostik.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

  • Quellen und Literaturhinweise

Literaturtipps

Gasser, P.: Gehirngerecht lernen: Eine Lernanleitung auf neuropsychologischer Grundlage. hep, Bern 2010
Mit vielen Exkursen in die Neuropsychologie gespickter Ratgeber

Krengel, M.: Bestnote. Lern­erfolg verdoppeln, Prüfungsangst halbieren. Eazybooks, Berlin, 2. Auflage 2012
Praktisches Arbeitsbuch für Schüler und Studierende

Metzig, W., Schuster, M.: Lernen zu lernen: Lernstrategien wirkungsvoll einsetzen. Springer, Heidelberg, 8. Auflage 2010
Metakognitives Lernwissen zum Selbststudium


Quellen

Bjork, R. A. et al.:Self-Regulated Learning: Beliefs, Techniques, and Illusions. In: Annual Review of Psychology 64, S. 417-444, 2013

Dunlosky, J. et al.:Improving Students' Learning with Effective Learning Techniques: Promising Directions from Cognitive and Educational Psychology. In: Psychological Science in the Public Interest 14, S. 4-58, 2013

Kämpfe, J. et al.:The Impact of Background Music on Adult ­Listeners: A Meta-Analysis. In: Psychology of Music 39, S. 442-448, 2011

Roediger III, H. L. et al.:Chapter One - Ten Benefits of Testing and Their Applications to Educational Practice. In: Psychology of Learning and Motivation 55, S. 1-36, 2011

Schiefele, U.: Interests and Learning. In: Seel, N. M. (Hg.): Encyclopedia of the Science of Learning. Springer, Heidelberg 2012, S. 1623-1628

Special Issue:Modalities of Body Engagement in Mathematical Activity and Learning. In: Journal of the Learning Sciences 21, 2012

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.