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Zuerst einmal wundere ich mich, dass es noch keine einzige Lesermeinung zu dem Interview "Sexismus ist heute subtiler" mit "Frau Doktor Becker" geben soll. Vielleicht bin ich auch an falscher Stelle mit meinem beabsichtigten Kommentar gelandet. Mich beschäftigt die Frage nach den Rollen und Rollenerwartungen die Geschlechterfrage betreffend seit fast 50 Jahren (bin mittlerweile im Pensionsalter angekommen...), spätestens jedoch, seit ich gegen Ende meines Studiums im Studentenheim wohnte und mir ein Buch über Misogynie "in die Hände gefallen" war. Darin wurde über eine positive Korrelation zwischen Misogynie und faschistoiden Einstellungen referiert und auch eine Fragebogen abgedruckt, mit dem dieses Ergebnis erhoben worden war. Ich habe mir damals die Mühe gemacht, diesen Fragebogen abzuschreiben und ihn im privaten Umfeld selbst auszuwerten, aus Neugier, ob meine Vorurteile gegenüber meinen Mitmenschen auch diesem Ergebnis betreffend zutreffen würden. Zu meiner großen Überraschung erwies sich die positive Korrelation zwischen Misogynie und faschistoider Einstellung bei den weiblichen Studierenden als ausgeprägter als bei den männlichen Kommilitonen. Bis heute verstehe ich dieses - zugegebenermaßen nicht repräsentative - Ergebnis nicht, obwohl ich in der Zwischenzeit so oft über "Zickenkriege" habe reden hören. Bestimmt gibt es entsprechende innergeschlechtliche Verhaltensweisen in beiden Geschlechtern, wenn es um Konkurrenz geht. (Bei Männern sind es vielleicht die "Hahnenkämpfe" ...). Nicht erst seit ich ein Buch über Medizinstatistik ("Der Hund der Eier legt" oder so ähnlich) gelesen habe, wundere ich mich über behauptete ursächliche Zusammenhänge zwischen zwei Größen, die lediglich statistisch eine positive Korrelation aufweisen. Anekdotisches Beispiel dafür ist die positive Korrelation zwischen der Abnahme der Kinderzahl je Frau im gebärfähigen Alter und der Anzahl der Störche im gleichen Zeitraum, nach der diese Vogelart also uns alle aus einem großen Teich gefischt haben sollte ...). Genauso wie der Begriff "Intelligenz" - und insbesondere dabei der "IQ" und vielleicht noch mehr der "EQ" unsere Emotionen betreffend - ist auch meiner Meinung nach "Sexismus" oft mehr ein Begriff, der gebraucht wird, um ihn als vermeintliches Argument einzusetzen, um bestimmte Interessen (scheinbar (?)) argumentativ zu belegen. Wenn dann die Sigifikanz der Untersuchungen nicht nachweisbar ist, heißt es eben "... ist heute subtiler". Eine kleine Abschweifung: Es gab einmal die Behauptung, in Städten bewegten sich Menschen als Fußgänger schneller als in dörflichen Regionen. Bis dann eine Nachuntersuchung das geschätzte Alter der gezählten Fußgänger mit berücksichtigte. Und siehe da! In entsprechenden Alterskohorten eries sich der Unterschied als nicht mehr vorhanden. Deshalb nehme ich den Artikel "Sexismus ist heute subtiler" - stellvertretend für andere zum gleichen Thema - zum Anlass, eine Untersuchung anzuregen, die nicht nur die biologische Geschlechterdifferenz berücksichtigt, sondern auch die Körpergröße! Auf die Idee kam ich im Zusammenhang mit der Quotierung in verschiedenen Berufsgruppen. Würde man zum Beispiele die Durchschnittsgröße der Vorstandsmitglieder von DAX-Unternehmen einmal ermitteln, so bin ich mit meiner vorurteilsbeladenen Vermutung sicher, dass diese Durchschnittsgröße nicht nur deutlich über dem Mittelwert der Gesamtbevölkerung liegt, sondern auch über dem des männlichen Anteils. Genauso wäre es einmal interessant, die Durchnittsgröße der bisherigen CDU-Kanzler der Bundesrepublik zu ermitteln. Etwas schwieriger wäre es, dir Durchschnittskörpergröße von sog. Karrierefrauen herauszufinden. Statt einer "Frauenquote" wäre es vielleicht einfacher, eine Verteilung der Mitglieder in solchen Gremien zu fordern, die der Durchschnittskörpergröße der Gesamtbevölkerung entspräche. Die Forderung würde eine Frauenquote automatisch implizieren.
Mit freundlichen Grüßen auch an die Interviewpartnerin "Frau Doktor" Julia Becker [Ist es bei Ihren Interviews auch üblich, das Gespräch mit "Herr Doktor ..." zu beginnen wie die stereotype Endung "Wir danken Ihnen für das Gespräch" im SPIEGEL?] verbleibe ich Wolfgang Keller, der zumindest versucht, gegen seine Vorurteile anzukämpfen, sobald er sie überhaupt bemerkt.
"Es gibt keine dissozialen Störungen, sondern nur bestimmte Zustände von Menschen, denen man unbedingt einen Namen verpassen muss."
Wie harmlos klingt dies! Wer so schreibt, ist offenbar noch nicht das Opfer solcher Psychopathen geworden.
Irgendwie versucht man nun einmal die Störung (!!!) in Begriffe für diverse Varianten zu fassen, aber im Kern handeln diese Psychopathen alle gleich: Sie machen ihren nächsten Mitmenschen (Ehepartnern, Eltern, Kindern, Geschwister) häufig das Leben zur Hölle, so dass diese dann nicht selten selbst in schlimme seelische Zustände geraten.
Unsagbar ist das Leid, das diese Psychopathen anderen antun können. Darum ist es wichtig, diese antisoziale Persönlichkeit (wenigstens) zu klassifizieren, damit wenigstens die Opfer dieser Menschen erkennen, dass sie es mit gestörten Menschen zu tun haben.
Leider wird dieses Thema noch viel zu wenig von der Öffentlichkeit wahrgenommen, geschweige denn von einer Justiz in seiner Gesamtheit erfasst, obwohl es hierbei fast immer zu tiefen seelischen Verletzungen der Opfer kommt, nachdem auch die zerstörerische, verlogene, bösartige Persönlichkeit der Psychopathen, die sich oft in ein sehr gutes Licht setzen können, verkannt wird. Das Leid ihrer Opfer wird darum meistens nur noch größer.
Durch das Lesen des Beitrags wird mir klar, was mein Sohn empfindet, weiß jetzt, warum er immer noch bei seiner Freundin ist. Ziehe den Hut vor ihm und versuche ihn weiterhin zu unterstützen, wenn er mal wieder am verzweifeln ist. Der Beitrag hat auch mir sehr geholfen, da ich versuchen werde, damit zurecht zu kommen und das Verhalten seiner Freundin zu akzeptieren, auch wenn es nicht immer einfach ist für Außenstehende das Verhalten zu verstehen.
Die vorzügliche grafische Gestaltung der GuG-Hefte lässt keinen Wunsch offen. Ganz anders sieht das bei der Sprache aus.
Während man den Grundsatz, nur ja keinen allzu wissenschaftlichen Duktus aufkommen zu lassen, um bestimmte Lesersegmente nicht abzuschrecken, noch verstehen kann, ist der von Ihnen offenbar mit Genuss verwendete naturalistische Informationsbegriff eine Quelle von Irritation und Ärger. Wann immer in einem Beitrag die Rede von Reizen oder Signalen, von Nachrichten, Mitteilungen oder Hinweisen sein sollte, wird stattdessen, vermutlich im Andenken an Claude Shannon und Norbert Wiener, alles mit "Information" plattgewalzt. Der vorläufige Höhepunkt dieser Sprachvergessenheit findet sich auf Seite 11 der Nr. 3/2014: "Eine wahre Flut an Informationen müssen Nervenzellen Tag für Tag verarbeiten." Information ist also ein Naturgegenstand. Wie Energie und Materie. Deshalb "prasseln Informationen ständig auf unser Gehirn ein", wie kürzlich in GuG zu lesen war. Dass Information etwas mit "Notiz nehmen" und mit "Bedeutung zuweisen" zu tun hat, dass Information ohne Aufmerksamkeit gar nicht möglich ist, dass es keine "Informationsüberlastung", sondern "nur" eine Reizüberflutung geben kann, das ficht bei GuG anscheinend niemand an.
Denkt das Gehirn logisch wie ein Computerprogramm? Nein.
1. Ein Programm kann nur das optimieren, was bekannt, vorher einprogrammiert. 2. In meiner Zeit gibt es viel Neues: Fax, Computer, Internet, Wlan, Handy usw. Dies begreift das Gehirn problemlos. Also stimmt die Programmversion nicht. 3. Laut Lokalisationstheorien muss es neue Areale oder Kerne geben, zuständig für Fax, Computer, Handy usw. 4. Aber diese gibt es nachweislich nicht. 5. Nur die Fäden des Konnektoms haben sich verändert. Also realisieren diese die neuen Funktionen für Fax, Computer, Internet, Wlan, Handy 6. Endlich Umdenken von der Lokalisation zu www.straktur.de
Perfektionismus ist für mich einer der Überbegriffe, wenn ich nach Ursachen meiner Depression denke. 2012 habe ich meine Therapie angefangen, und ziemlich schnell musste ich feststellen, dass ich, um wieder gesund zu werden, meinen Perfektionismus des öfteren an die Seite schieben muss, sonst werde ich nie gesund. Allerdings war der Perfektionismus wiederum ein Grund, warum ich meine Therapie durchgezogen habe. Ich hatte sie (die Therapie) angefangen und arbeitete hart an den (selbst gesetzten) Zielen und betrachtete all das, was ich tat, als meine Arbeit, die ich sorgsam erledigen muss und bei der ich mindestens 120% geben sollte. Ich machte meine "Hausaufgaben", schrieb vieles auf und war nach einem Jahr intensiver Arbeit wieder gesund. Meinen Perfektionismus habe ich bis heute nicht ganz ablegen können, manchmal möchte ich das auch nicht. Ich habe aber gelernt damit umzugehen und mir bewusst gemacht, dass ich nicht für alles die Verantwortung trage und auch mal Pausen einlegen muss. Meinen Kampf um mein Ich habe ich während der Depression in meinem Blog www.depressionhatkeinenhusten.wordpress.com beschrieben. Jeder ist herzlich eingeladen.
Ich habe selber unter der Depression gelitten und kann bestätigen, dass Lichttherapie eine wunderbare Methode ist, (nicht nur bei Winterdepression) etwas mehr Licht (wortwörtlich) ins Leben zu bringen und die dunklen Gedanken zumindest zum Teil zu reduzieren.
Eine Tageslichtlampe ersetzt keine Therapie, ist aber eine sehr gute Ergänzung.
Wer unter Depressionen leidet und gerne Erfahrungen einer ehemals Depressiven lesen möchte, ist bei mir herzlich eingeladen: www.depressionhatkeinenhusten.wordpress.com
Die Neurobiologen wie Gerhard Roth, Wolf Singer & Co. behaupten, sie seien Deterministen - aber was ist überhaupt der "Determinismus", an dem sie schwören? Das ist die hamletsche Frage, die Frau Falkenburg beantwortet! Sie zeigt, dass die moderne Naturwissenschaft eigentlich zwei verschiedene Definitionen des Determinismus hat, die miteinander inkompatibel sind, und dass der neurobiologische Determinismusbegriff eine (logisch unmögliche) Kombination dieser zwei Definitionen darstellt. Daraus folgt, dass der sog. neurobiologische Determinismus gar kein Determinismus im Sinne der harten Naturwissenschaften ist, sondern lediglich auf volksphilosophischen Trivialitäten nach der Art "es muss ja alles seine Ursache haben!" beruht.
Vielen Dank für den Artikel :) Konnte gar nicht mit dem Lesen aufhören, so macht Anatomie Spaß! Das Blumenkörbchen habe ich auch lieber gelernt als den anderen Namen ;)
Dieses Interview gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Gehirnforschung - sollte aber doch um einigermaßen wesentliche Punkte ergänzt werden:
(1) Wenn als Problembegriffe - unwidersprochen - immer noch "Geist" und "Bewusstsein" genannt werden, fehlt wiederum die Zweifelsfrage, ob es sich gerade bei diesen beiden Begriffen wirklich um tatsächliche Entitäten handelt oder nicht vielmehr um Gedankenkonstrukte der Kultur(en), denen jede Existenz einfach fehlt. Kein Wunder, dass jede naturwissenschaftlich begründete Suche nach ihnen vergeblich sein muss.
(2) Aus diesem Grunde ist der Kreis derjenigen Wissenschaftler, mit denen Gehirnforscher eng zusammenarbeiten sollten und müssten, auf jeden Fall auf Sprach- und Literaturforscher auszudehnen. Ganz simpel die diesen vorzulegende Frage: "Ab wann erscheint in der (z.B. deutschen) Sprache der Begriff/das Wort Geist - mit gegebenenfalls zeitlich geordneter Angabe der Bedeutung dieses Worts?"
Mit gleichem Recht wie nach Geist und Bewusstsein im Gehirn zu suchen, könnte man ja auch an "Seele" und "religiösen Glauben" denken.
(3) Bei den Kompetenzen, mit denen die Gehirnforscher dringend zusammenarbeiten müssten, vermisse ich - gerade im Zusammenhang einer generellen Hypothese (s.u. zu (4)) - die Rolle der Evolutionsbiologen. Wenn man sich grundlegende Gedanken über die Funktionsweise eines körperlichen Organs machen möchte, ist die Evolution ja die entscheidende Ausgangsposition und Basis: Wie ist es zur Entwicklung des heute vorhandenen Organs in der Evolutionsgeschichte gekommen / wann sind wesentliche Schritte erfolgt / welche Vorteile zur Bewältigung der Umwelt hat das Organ gebracht usw.?
(4) Die Angabe der Wissenschaftler im Interview, es gebe bisher keine umfassende Theorie des Gehirns, ist nicht richtig. Ich habe in meinem Text-"Exzerpt" eine solche Theorie entwickelt (genauer: ich habe diese Theorie, die stillschweigend und unbewusst von allen Naturwissenschaftlern angewandt wird, nur einmal in ausdrückliche Worte gefasst): ISBN 978-3-8442-2681-2 als eBook.
(5) Nicht zuletzt: Wer sich intensiv mit dem Gehirn befasst, sollte es doch nicht unterlassen, zunächst zu klären, was denn sein Denken, also das Werkzeug, das er ständig benutzt, ist. Auch das habe ich übrigens in meinem in (4) genannten Text erörtert.
Wie kommt "Neues" in die Welt? Poesie zeigt es uns. Indem wir beginnen zu sehen, dass wir nicht sehen. Sowohl Demut als auch Angstfreiheit ermöglichen Kreativität. Spielerische Assoziationen vermögen auf einer Metaebene eine Brücke zur "Wolke des Nichtwissens" zu bauen. Altbekanntes wird auf neue Weise verknüpft. Probleme können im Grunde nur gelöst werden, indem die problematisch empfundenen Widersprüche und Gegensätze auf einer anderen (höheren) Ebene als zusammengehörig erkannt und deshalb integriert werden können. Transrationale Lösungen werden leicht verwechselt mit prärationaler Regression - welche natürlich auch möglich ist. Neue (problemlösende) Ideen wurden immer schon zuerst belächelt, dann bekämpft und zuletzt imitiert. Mit dem Humor ist es ähnlich. Humor, als Weigerung an Paradoxien zu leiden, übersteigt jede Rationalität und erkennt die hohe Kunst der Möglichkeiten, Gegensätze zu entdramatisieren und zu versöhnen. Erstaunliche Fähigkeit des Menschen die phänomenale Welt (multiperspektivisch, d.h.) kreativ zu deuten.
Ich habe deinen Text gelesen und möchte dir mein Lob aussprechen. Es ist ein sehr großes Einfühlungsvermögen nötig, für den angemessenen Umgang mit einem Menschen, der auf die von dir beschriebene Weise regelmäßig zu einem Spielball seiner eigenen Emotionen zu werden scheint. Du machst das wirklich sehr sehr gut, Carina, ich bewundere dich und deine Geduld enorm. Wirklich ganz ganz toll! Das wollte ich nur mal loswerden. :-)
Die Erkenntnisse im Geistesblitz "Verschieden vernetzt" (GuG 3/2014, S. 12) sind schon mehr als 20 Jahre alt. Der Hinweis, die Studie lasse die Auswirkungen auf das Verhalten offen, zeigt wie wenig Sie Ihre eigenen Beiträge zum Thema (z.B. GuG 6/2003, S. 56) beachten. Aber inzwischen sind in unserer durchgegenderten Gesellschaft die unterschiedlichen Fähigkeiten von Männern und Frauen nicht mehr hip. Wenn diese akzeptiert würden, hätten beide Geschlechter zusammen eine große Bandbreite von Fähigkeiten, mit denen das Leben bestens zu bewältigen wäre. Stattdessen wird mit wissenschaftlichem Segen ständig versucht, Frauen und Männer auf den gleichen Level zu bringen.
Noch aufschlussreicher als die Publikation selbst empfinde ich die Kommentare. Sie offenbaren, dass Thomas den Nagel auf den Kopf jener traf, die ihre grundlegend erneuerungsbedürftigen Felle davonschwimmen sehen. Zukunftsträchtige Ideen erkennt man bekanntlich daran, dass sie zunächst ignoriert, sodann belächelt, daraufhin verunglimpft und schließlich übernommen, d. h. zur herrschenden Meinung erklärt werden. Nachdem Nagels Erkenntnis bereits Stufe 3 erklomm, darf man davon ausgehen, dass es entgegen seiner Mutmaßung zu ihrem Durchbruch keiner Generation mehr bedarf.
Sexismus und/oder Misogynie
25.02.2014, Wolfgang KellerMich beschäftigt die Frage nach den Rollen und Rollenerwartungen die Geschlechterfrage betreffend seit fast 50 Jahren (bin mittlerweile im Pensionsalter angekommen...), spätestens jedoch, seit ich gegen Ende meines Studiums im Studentenheim wohnte und mir ein Buch über Misogynie "in die Hände gefallen" war. Darin wurde über eine positive Korrelation zwischen Misogynie und faschistoiden Einstellungen referiert und auch eine Fragebogen abgedruckt, mit dem dieses Ergebnis erhoben worden war.
Ich habe mir damals die Mühe gemacht, diesen Fragebogen abzuschreiben und ihn im privaten Umfeld selbst auszuwerten, aus Neugier, ob meine Vorurteile gegenüber meinen Mitmenschen auch diesem Ergebnis betreffend zutreffen würden. Zu meiner großen Überraschung erwies sich die positive Korrelation zwischen Misogynie und faschistoider Einstellung bei den weiblichen Studierenden als ausgeprägter als bei den männlichen Kommilitonen. Bis heute verstehe ich dieses - zugegebenermaßen nicht repräsentative - Ergebnis nicht, obwohl ich in der Zwischenzeit so oft über "Zickenkriege" habe reden hören. Bestimmt gibt es entsprechende innergeschlechtliche Verhaltensweisen in beiden Geschlechtern, wenn es um Konkurrenz geht. (Bei Männern sind es vielleicht die "Hahnenkämpfe" ...).
Nicht erst seit ich ein Buch über Medizinstatistik ("Der Hund der Eier legt" oder so ähnlich) gelesen habe, wundere ich mich über behauptete ursächliche Zusammenhänge zwischen zwei Größen, die lediglich statistisch eine positive Korrelation aufweisen. Anekdotisches Beispiel dafür ist die positive Korrelation zwischen der Abnahme der Kinderzahl je Frau im gebärfähigen Alter und der Anzahl der Störche im gleichen Zeitraum, nach der diese Vogelart also uns alle aus einem großen Teich gefischt haben sollte ...).
Genauso wie der Begriff "Intelligenz" - und insbesondere dabei der "IQ" und vielleicht noch mehr der "EQ" unsere Emotionen betreffend - ist auch meiner Meinung nach "Sexismus" oft mehr ein Begriff, der gebraucht wird, um ihn als vermeintliches Argument einzusetzen, um bestimmte Interessen (scheinbar (?)) argumentativ zu belegen. Wenn dann die Sigifikanz der Untersuchungen nicht nachweisbar ist, heißt es eben "... ist heute subtiler".
Eine kleine Abschweifung: Es gab einmal die Behauptung, in Städten bewegten sich Menschen als Fußgänger schneller als in dörflichen Regionen. Bis dann eine Nachuntersuchung das geschätzte Alter der gezählten Fußgänger mit berücksichtigte. Und siehe da! In entsprechenden Alterskohorten eries sich der Unterschied als nicht mehr vorhanden.
Deshalb nehme ich den Artikel "Sexismus ist heute subtiler" - stellvertretend für andere zum gleichen Thema - zum Anlass, eine Untersuchung anzuregen, die nicht nur die biologische Geschlechterdifferenz berücksichtigt, sondern auch die Körpergröße! Auf die Idee kam ich im Zusammenhang mit der Quotierung in verschiedenen Berufsgruppen. Würde man zum Beispiele die Durchschnittsgröße der Vorstandsmitglieder von DAX-Unternehmen einmal ermitteln, so bin ich mit meiner vorurteilsbeladenen Vermutung sicher, dass diese Durchschnittsgröße nicht nur deutlich über dem Mittelwert der Gesamtbevölkerung liegt, sondern auch über dem des männlichen Anteils. Genauso wäre es einmal interessant, die Durchnittsgröße der bisherigen CDU-Kanzler der Bundesrepublik zu ermitteln. Etwas schwieriger wäre es, dir Durchschnittskörpergröße von sog. Karrierefrauen herauszufinden. Statt einer "Frauenquote" wäre es vielleicht einfacher, eine Verteilung der Mitglieder in solchen Gremien zu fordern, die der Durchschnittskörpergröße der Gesamtbevölkerung entspräche. Die Forderung würde eine Frauenquote automatisch implizieren.
Mit freundlichen Grüßen auch an die Interviewpartnerin "Frau Doktor" Julia Becker [Ist es bei Ihren Interviews auch üblich, das Gespräch mit "Herr Doktor ..." zu beginnen wie die stereotype Endung "Wir danken Ihnen für das Gespräch" im SPIEGEL?] verbleibe ich Wolfgang Keller, der zumindest versucht, gegen seine Vorurteile anzukämpfen, sobald er sie überhaupt bemerkt.
Sehr geehrter Herr Keller,
vielen Dank für Ihren Leserbrief.
Weitere Leserbriefe zum Interview "Sexismus ist heute subtiler" mit Julia Becker finden Sie direkt unter dem Artikel:
http://www.gehirn-und-geist.de/alias/stereotype/sexismus-ist-heute-subtiler/1185545#comment-1186348
Herzliche Grüße
Andreas Jahn
Redaktion GuG
Verheerende Auswirkungen auf die Opfer
24.02.2014, AnnabellaWie harmlos klingt dies!
Wer so schreibt, ist offenbar noch nicht das Opfer solcher Psychopathen geworden.
Irgendwie versucht man nun einmal die Störung (!!!) in Begriffe für diverse Varianten zu fassen, aber im Kern handeln diese Psychopathen alle gleich: Sie machen ihren nächsten Mitmenschen (Ehepartnern, Eltern, Kindern, Geschwister) häufig das Leben zur Hölle, so dass diese dann nicht selten selbst in schlimme seelische Zustände geraten.
Unsagbar ist das Leid, das diese Psychopathen anderen antun können. Darum ist es wichtig, diese antisoziale Persönlichkeit (wenigstens) zu klassifizieren, damit wenigstens die Opfer dieser Menschen erkennen, dass sie es mit gestörten Menschen zu tun haben.
Leider wird dieses Thema noch viel zu wenig von der Öffentlichkeit wahrgenommen, geschweige denn von einer Justiz in seiner Gesamtheit erfasst, obwohl es hierbei fast immer zu tiefen seelischen Verletzungen der Opfer kommt, nachdem auch die zerstörerische, verlogene, bösartige Persönlichkeit der Psychopathen, die sich oft in ein sehr gutes Licht setzen können, verkannt wird. Das Leid ihrer Opfer wird darum meistens nur noch größer.
ja wirklich toll
24.02.2014, ChristinWünsche für die Zukunft alles, alles Gute
Christin
Der Informationsbegriff
20.02.2014, Heinz K. StahlWährend man den Grundsatz, nur ja keinen allzu wissenschaftlichen Duktus aufkommen zu lassen, um bestimmte Lesersegmente nicht abzuschrecken, noch verstehen kann, ist der von Ihnen offenbar mit Genuss verwendete naturalistische Informationsbegriff eine Quelle von Irritation und Ärger. Wann immer in einem Beitrag die Rede von Reizen oder Signalen, von Nachrichten, Mitteilungen oder Hinweisen sein sollte, wird stattdessen, vermutlich im Andenken an Claude Shannon und Norbert Wiener, alles mit "Information" plattgewalzt. Der vorläufige Höhepunkt dieser Sprachvergessenheit findet sich auf Seite 11 der Nr. 3/2014: "Eine wahre Flut an Informationen müssen Nervenzellen Tag für Tag verarbeiten." Information ist also ein Naturgegenstand. Wie Energie und Materie. Deshalb "prasseln Informationen ständig auf unser Gehirn ein", wie kürzlich in GuG zu lesen war. Dass Information etwas mit "Notiz nehmen" und mit "Bedeutung zuweisen" zu tun hat, dass Information ohne Aufmerksamkeit gar nicht möglich ist, dass es keine "Informationsüberlastung", sondern "nur" eine Reizüberflutung geben kann, das ficht bei GuG anscheinend niemand an.
Das Gehirn funktioniert nicht wie ein Programm, sondern optimiert energetisch
19.02.2014, Stefan Pschera1. Ein Programm kann nur das optimieren, was bekannt, vorher einprogrammiert.
2. In meiner Zeit gibt es viel Neues: Fax, Computer, Internet, Wlan, Handy usw. Dies begreift das Gehirn problemlos. Also stimmt die Programmversion nicht.
3. Laut Lokalisationstheorien muss es neue Areale oder Kerne geben, zuständig für Fax, Computer, Handy usw.
4. Aber diese gibt es nachweislich nicht.
5. Nur die Fäden des Konnektoms haben sich verändert. Also realisieren diese die neuen Funktionen für Fax, Computer, Internet, Wlan, Handy
6. Endlich Umdenken von der Lokalisation zu www.straktur.de
Perfektionismus
19.02.2014, Ady2012 habe ich meine Therapie angefangen, und ziemlich schnell musste ich feststellen, dass ich, um wieder gesund zu werden, meinen Perfektionismus des öfteren an die Seite schieben muss, sonst werde ich nie gesund.
Allerdings war der Perfektionismus wiederum ein Grund, warum ich meine Therapie durchgezogen habe. Ich hatte sie (die Therapie) angefangen und arbeitete hart an den (selbst gesetzten) Zielen und betrachtete all das, was ich tat, als meine Arbeit, die ich sorgsam erledigen muss und bei der ich mindestens 120% geben sollte.
Ich machte meine "Hausaufgaben", schrieb vieles auf und war nach einem Jahr intensiver Arbeit wieder gesund.
Meinen Perfektionismus habe ich bis heute nicht ganz ablegen können, manchmal möchte ich das auch nicht. Ich habe aber gelernt damit umzugehen und mir bewusst gemacht, dass ich nicht für alles die Verantwortung trage und auch mal Pausen einlegen muss.
Meinen Kampf um mein Ich habe ich während der Depression in meinem Blog www.depressionhatkeinenhusten.wordpress.com beschrieben. Jeder ist herzlich eingeladen.
Lichttherapie
19.02.2014, AdyEine Tageslichtlampe ersetzt keine Therapie, ist aber eine sehr gute Ergänzung.
Wer unter Depressionen leidet und gerne Erfahrungen einer ehemals Depressiven lesen möchte, ist bei mir herzlich eingeladen:
www.depressionhatkeinenhusten.wordpress.com
Das Wichtigste im Buch wurde vom Rezensenten gar nicht bemerkt
18.02.2014, Boris KotchoubeyWunderbar belehrend!
17.02.2014, Harald LiederDa sieht man mal wieder: Unintelligent Design ... hat einfach Recht.
Herzlichen Dank
Sehr amüsant
17.02.2014, NataliKonnte gar nicht mit dem Lesen aufhören, so macht Anatomie Spaß!
Das Blumenkörbchen habe ich auch lieber gelernt als den anderen Namen ;)
Gedankenkonstrukte
13.02.2014, Walter Weiss(1) Wenn als Problembegriffe - unwidersprochen - immer noch "Geist" und "Bewusstsein" genannt werden, fehlt wiederum die Zweifelsfrage, ob es sich gerade bei diesen beiden Begriffen wirklich um tatsächliche Entitäten handelt oder nicht vielmehr um Gedankenkonstrukte der Kultur(en), denen jede Existenz einfach fehlt. Kein Wunder, dass jede naturwissenschaftlich begründete Suche nach ihnen vergeblich sein muss.
(2) Aus diesem Grunde ist der Kreis derjenigen Wissenschaftler, mit denen Gehirnforscher eng zusammenarbeiten sollten und müssten, auf jeden Fall auf Sprach- und Literaturforscher auszudehnen. Ganz simpel die diesen vorzulegende Frage: "Ab wann erscheint in der (z.B. deutschen) Sprache der Begriff/das Wort Geist - mit gegebenenfalls zeitlich geordneter Angabe der Bedeutung dieses Worts?"
Mit gleichem Recht wie nach Geist und Bewusstsein im Gehirn zu suchen, könnte man ja auch an "Seele" und "religiösen Glauben" denken.
(3) Bei den Kompetenzen, mit denen die Gehirnforscher dringend zusammenarbeiten müssten, vermisse ich - gerade im Zusammenhang einer generellen Hypothese (s.u. zu (4)) - die Rolle der Evolutionsbiologen. Wenn man sich grundlegende Gedanken über die Funktionsweise eines körperlichen Organs machen möchte, ist die Evolution ja die entscheidende Ausgangsposition und Basis: Wie ist es zur Entwicklung des heute vorhandenen Organs in der Evolutionsgeschichte gekommen / wann sind wesentliche Schritte erfolgt / welche Vorteile zur Bewältigung der Umwelt hat das Organ gebracht usw.?
(4) Die Angabe der Wissenschaftler im Interview, es gebe bisher keine umfassende Theorie des Gehirns, ist nicht richtig. Ich habe in meinem Text-"Exzerpt" eine solche Theorie entwickelt (genauer: ich habe diese Theorie, die stillschweigend und unbewusst von allen Naturwissenschaftlern angewandt wird, nur einmal in ausdrückliche Worte gefasst): ISBN 978-3-8442-2681-2 als eBook.
(5) Nicht zuletzt: Wer sich intensiv mit dem Gehirn befasst, sollte es doch nicht unterlassen, zunächst zu klären, was denn sein Denken, also das Werkzeug, das er ständig benutzt, ist. Auch das habe ich übrigens in meinem in (4) genannten Text erörtert.
Kreativität
13.02.2014, IngoDMit dem Humor ist es ähnlich. Humor, als Weigerung an Paradoxien zu leiden, übersteigt jede Rationalität und erkennt die hohe Kunst der Möglichkeiten, Gegensätze zu entdramatisieren und zu versöhnen. Erstaunliche Fähigkeit des Menschen die phänomenale Welt (multiperspektivisch, d.h.) kreativ zu deuten.
Ganz toller Beitrag, Carina!
11.02.2014, hugsbunny.deAlles Liebe,
Hugs Bunny
Alte Erkenntnisse
11.02.2014, Dr. Erika ButzmannKommentare
10.02.2014, Martin Bermeiser