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(reply to: "Pädagogik darf nicht lügen" by: Franz Josef Neffe)
Ich akzeptiere Ihre Meinung, Herr Neffe, doch komme ich bei meinem Standpunkt nicht umhin, Ihnen zu widersprechen.
Erst einmal: Schule muß keine Sog-Wirkung haben, höchstens könnte sie. Und sie kann. Doch nicht immer, nicht für jeden. Wie Sie selbst erkannten, versagen viele unserer Schulen im Punkte "Sog-Wirkung", doch müßte eine Schule diese Sog-Wirkung aufbauen, wären unsere Schulen nicht mehr als solche zu nennen; sie wären keine Schulen mehr. Doch dem ist nicht so. Nein, Schule kann, doch sollte keine Sog-Wirkung aufbauen. Sie sollte wichtig sein. Für jeden. Für Alle. Für das Kleinkind, da es gerade beginnt logisch zu denken, für den Jugendlichen, da er gerade beginnt seinen Eigensinn weiter zu entwickeln, für den Erwachsenen, da er gerade beginnt seinen Arbeitsalltag zu strukturieren, für den Senior, da er gerade beginnt aus seinem Arbeitsalltag zu schwinden. Für jeden. Für Alle. Denn minder ist es die Schule, die ihre Schüler motivieren soll, mehr die soziale Umgebung, ob nun sozial zu rufen oder nicht, die dem Schüler die notwendige Motivation zu schenken vermag. Die Vertreter der Institutionen sind selbst schlichte Menschen wie ich, Sie und die anderen Milliarden auf dieser Erde... Sie können (und sollen) keine Sogwirkung auf die individuell erzogenen, mit individuellen Vorlieben behafteteten, in individuellen sozialen Kreisen wachsenden Sprößlinge erzeugen. Dies wäre wohl für jeden Pädagogen - so erfahren und eingeübt er auch sei - ein Stemmen der Welt(en).
Auch möchte ich Ihnen widersprechen, verzeihen Sie, in Sachen "Druck". Vorerst ist es stets falsch, solche Dinge "über das Knie zu brechen". Ein erstes Beispiel dafür wären die unteren Klassen: wenn mir jemand berichten möchte, dass dort Druck auf die Lernenden ausgeübt würde, verfehlt die Definition des Druckes. Ein zweites nun wären die in jeder mir bekannten Schulen vertretenden Projektwoche, welche zumindest jährlich angeboten werden. Ebenso ist ein Unterrichtsstoff, für den sich der Lernende überauß interessiert, für den Lernenden eine Möglichkeit, ohne viel Druck gut zu arbeiten. Natürlich ist das effiziente Lernen - wie auch das effiziente Arbeiten - mit Druck versehen. Doch nicht umsonst wachsen Diamanten nur unter Druck.
Letztens ist es mir nicht deutlich, wie man über einen so höchst individuellen Identitätsfaktor wie das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom schlicht von den Defiziten einer Institution im Leben, welche nicht einmal die halbe Kindheit zu prägen vermag, schließen kann. Wenn Sie mir dies möglicherweise eines Tages erläutern würden? Ich wäre höchst dankbar.
Im Übrigen ist Motivation nach meiner Vorstellung (die sogar ziemlich bildlich ist) eine zu facettenreiche Quelle für gutes Lernen/Arbeiten. Niemals ist sie entweder da oder nicht, sondern entweder vorherrschend (also größer als die Motivationen, etwas anderes zu tun), oder unterwürfig und somit nicht Tatgebend.
Zuletzt einmal möchte ich zu dem Artikel anmerken: Er zeigt einem wichtigen Teil der Motivationschöpfung der jungen Lernenden, den Eltern nämlich, wie sie die Motivation ihrer Jungen für die Schule fördern können. In zehn nicht zu langen Punkten. Danke. Doch persönlich interpretiere ich Motivation als hoch komplex, weshalb ich diese Tipps schlicht als "Spitze des Eisberges" anzusehen vermag.
Gute Grüße, Claus Tischler
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Schule sollte keine Sog-Wirkung besitzen.
31.07.2017, Claus TischlerIch akzeptiere Ihre Meinung, Herr Neffe, doch komme ich bei meinem Standpunkt nicht umhin, Ihnen zu widersprechen.
Erst einmal: Schule muß keine Sog-Wirkung haben, höchstens könnte sie. Und sie kann. Doch nicht immer, nicht für jeden. Wie Sie selbst erkannten, versagen viele unserer Schulen im Punkte "Sog-Wirkung", doch müßte eine Schule diese Sog-Wirkung aufbauen, wären unsere Schulen nicht mehr als solche zu nennen; sie wären keine Schulen mehr. Doch dem ist nicht so.
Nein, Schule kann, doch sollte keine Sog-Wirkung aufbauen.
Sie sollte wichtig sein. Für jeden. Für Alle. Für das Kleinkind, da es gerade beginnt logisch zu denken, für den Jugendlichen, da er gerade beginnt seinen Eigensinn weiter zu entwickeln, für den Erwachsenen, da er gerade beginnt seinen Arbeitsalltag zu strukturieren, für den Senior, da er gerade beginnt aus seinem Arbeitsalltag zu schwinden. Für jeden. Für Alle.
Denn minder ist es die Schule, die ihre Schüler motivieren soll, mehr die soziale Umgebung, ob nun sozial zu rufen oder nicht, die dem Schüler die notwendige Motivation zu schenken vermag. Die Vertreter der Institutionen sind selbst schlichte Menschen wie ich, Sie und die anderen Milliarden auf dieser Erde... Sie können (und sollen) keine Sogwirkung auf die individuell erzogenen, mit individuellen Vorlieben behafteteten, in individuellen sozialen Kreisen wachsenden Sprößlinge erzeugen. Dies wäre wohl für jeden Pädagogen - so erfahren und eingeübt er auch sei - ein Stemmen der Welt(en).
Auch möchte ich Ihnen widersprechen, verzeihen Sie, in Sachen "Druck".
Vorerst ist es stets falsch, solche Dinge "über das Knie zu brechen". Ein erstes Beispiel dafür wären die unteren Klassen: wenn mir jemand berichten möchte, dass dort Druck auf die Lernenden ausgeübt würde, verfehlt die Definition des Druckes.
Ein zweites nun wären die in jeder mir bekannten Schulen vertretenden Projektwoche, welche zumindest jährlich angeboten werden. Ebenso ist ein Unterrichtsstoff, für den sich der Lernende überauß interessiert, für den Lernenden eine Möglichkeit, ohne viel Druck gut zu arbeiten.
Natürlich ist das effiziente Lernen - wie auch das effiziente Arbeiten - mit Druck versehen. Doch nicht umsonst wachsen Diamanten nur unter Druck.
Letztens ist es mir nicht deutlich, wie man über einen so höchst individuellen Identitätsfaktor wie das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom schlicht von den Defiziten einer Institution im Leben, welche nicht einmal die halbe Kindheit zu prägen vermag, schließen kann. Wenn Sie mir dies möglicherweise eines Tages erläutern würden? Ich wäre höchst dankbar.
Im Übrigen ist Motivation nach meiner Vorstellung (die sogar ziemlich bildlich ist) eine zu facettenreiche Quelle für gutes Lernen/Arbeiten. Niemals ist sie entweder da oder nicht, sondern entweder vorherrschend (also größer als die Motivationen, etwas anderes zu tun), oder unterwürfig und somit nicht Tatgebend.
Zuletzt einmal möchte ich zu dem Artikel anmerken:
Er zeigt einem wichtigen Teil der Motivationschöpfung der jungen Lernenden, den Eltern nämlich, wie sie die Motivation ihrer Jungen für die Schule fördern können.
In zehn nicht zu langen Punkten. Danke.
Doch persönlich interpretiere ich Motivation als hoch komplex, weshalb ich diese Tipps schlicht als "Spitze des Eisberges" anzusehen vermag.
Gute Grüße,
Claus Tischler