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  • Si tacuisses ...

    22.12.2006, Göttingen
    Grau verfehlt das Wesentliche von Karl Eibls Buch gleich in mehrfacher Weise. Er verkennt den Unterschied zwischen Neurobiologie und evolutionärer Psychologie; Eibls Entwurf ist der letzteren zuzurechnen und hat mit der ersten nichts zu tun. Die Behauptung, "Dass Romane, Lieder und Dramen Resultate besonderer kognitiver Leistungen darstellen, hat noch niemand bezweifelt." zeigt nicht nur, dass es um Graus historisches Wissen nicht sonderlich gut bestellt ist, sondern auch die für einen Philosophen eigentlich erstaunliche Bereitschaft, sich mit Allgemeinplätzen zufrieden zu geben. Geht es doch Eibl um die durchaus nicht triviale und sehr unterschiedlich beantwortete Frage, welche Leistungen Literatur hat und wie diese spezifischen Leistungen sich in der biologisch-kulturellen Koevolution des Menschen entwickelt haben.

    Außerdem scheint für Grau irrigerweise nur die Literaturtheorie Existenzberechtigung zu besitzen, die bei der Interpretation von Einzeltexten hilfreich ist; hier hätte ein Blick in eine Zusammenstellung literaturtheoretischer Texte den Horizont erweitern können.
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