Geschlechterunterschied: Warum Frauen anders denken
Während Männer stets eine ausgeprägte Arbeitsteilung zwischen linker und rechter Hirnhälfte zeigen, ist diese bei Frauen zyklusabhängig: Nach dem Eisprung arbeitet das weibliche Gehirn symmetrischer.
Zwei Hirnhälften sitzen in unserem Kopf. Doch trotz ihres beinah spiegelbildlichen Aussehens nehmen beiden Hemisphären unterschiedliche Aufgaben wahr: Während die linke Hälfte bei der Verarbeitung von Sprache dominiert, hat sich das rechte Pendant vor allem auf räumliche Wahrnehmung spezialisiert. Diese "funktionelle Asymmetrie" variiert jedoch zwischen den Geschlechtern, berichten Forscher in der neuen Ausgabe des Magazins "Gehirn&Geist" (9/2009).
Während das Denkorgan bei Männern besonders asymmetrisch arbeitet, ist dies im weibliche Gehirn nur zeitweise der Fall. Laut Forschungen der deutschen Psychologen Markus Hausmann und Ulrike Bayer von der Durham University (Großbritannien) hängt dies vom Menstruationszyklus ab: In den Tagen der Monatsblutung agieren weibliche Gehirne eher einseitig – also "typisch männlich". Erst nach dem Eisprung zeigen sie eine verstärkte Zusammenarbeit beider Hemisphären.
Ursache dafür seien die Geschlechtshormone, deren Konzentrationen sich im weiblichen Zyklus ändern: Mit zunehmenden Östradiol- und Progesteronspiegel nach dem Eisprung sinkt der Grad der funktionellen Asymmetrie. Nach den Wechseljahren stellt der weibliche Körper die Hormonproduktion ein. Tatsächlich lösen Frauen nach der Menopause sprachliche oder räumliche Gedächtnistests hauptsächlich mit einer Hirnhälfte – so wie Männer. Nehmen die Frauen Hormonpräparate ein, stellt sich wieder eine eher "ganzheitliche" Zusammenarbeit der Hemisphären ein. Untersuchungen per funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) offenbarten den Grund: So hemmen normalerweise Bereiche des Frontallappens der sprachdominaten linken Hirnhälfte Areale auf der rechten Seite. Unter Hormoneinfluss geht dies zurück – und beide Hirnhälften agieren gleichberechtigter.
Über Gehirn&Geist:
Gehirn&Geist ist das Magazin für Psychologie und Hirnforschung aus dem Verlag Spektrum der Wissenschaft. Es erscheint seit 2002, mittlerweile in 10 Ausgaben pro Jahr. Fundiert und allgemein verständlich berichten Wissenschaftler und Fachjournalisten in Gehirn&Geist über die Welt im Kopf. Schwerpunkte liegen dabei auf Psyche und Verhalten, Wahrnehmung und Bewusstsein, Intelligenz und Kreativität, Gefühle und Gedächtnis. Neue Erkenntnisse und Trends in der Psychotherapie und Medizin gehören ebenso dazu wie gehirngerechtes Lernen, Kindererziehung, Coaching und gesellschaftliche Debatten. Daneben informieren spezielle Sonderhefte ausführlich über Einzelthemen.
Die Homepage www.gehirn-und-geist.de mit aktuellen Nachrichten, Newsletter und dem kompletten Heftarchiv runden das redaktionelle Angebot ab. Außerdem bieten wir mit www.brainlogs.de das größte deutsche Blogportal für Psychologie und Neurowissenschaften, in dem Experten und Laien diskutieren.
Zu unseren rund 100 000 Lesern gehören Mediziner, Therapeuten, Manager, Lehrer, Eltern, Studenten und Interessierte, die sich umfassend, kompetent und aus erster Hand informieren wollen. Das erfolgreiche Konzept von Gehirn&Geist stand Pate für zahlreiche ausländische Schwestermagazine unter anderem in Italien, Spanien, Frankreich, Brasilien, Belgien und den Niederlanden. Mit "MIND" eroberte ein weiterer Ableger von Gehirn&Geist sogar den hart umkämpften Zeitschriftenmarkt in den USA.
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Ursache dafür seien die Geschlechtshormone, deren Konzentrationen sich im weiblichen Zyklus ändern: Mit zunehmenden Östradiol- und Progesteronspiegel nach dem Eisprung sinkt der Grad der funktionellen Asymmetrie. Nach den Wechseljahren stellt der weibliche Körper die Hormonproduktion ein. Tatsächlich lösen Frauen nach der Menopause sprachliche oder räumliche Gedächtnistests hauptsächlich mit einer Hirnhälfte – so wie Männer. Nehmen die Frauen Hormonpräparate ein, stellt sich wieder eine eher "ganzheitliche" Zusammenarbeit der Hemisphären ein. Untersuchungen per funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) offenbarten den Grund: So hemmen normalerweise Bereiche des Frontallappens der sprachdominaten linken Hirnhälfte Areale auf der rechten Seite. Unter Hormoneinfluss geht dies zurück – und beide Hirnhälften agieren gleichberechtigter.
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Abdruck honorarfrei bei Quellenangabe: Gehirn&Geist, September
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