Wirbelkunst
Bunte Kármán-Wirbel
Solche Wolkenspiralen entstehen, wenn Winde über felsige Inseln peifen. Aus der Luft fotografiert und mit Falschfarben gemischt wird daraus Kunst!
Diese Wolkenspiralen wurden vom Forschungssatelliten "Landsat 7" über dem Nordpazifik aufgenommen. Sie entstanden, als Winde aus östlicher Richtung auf die Aleuten-Inselgruppe vor Alaska trafen. Dieses Phänomen bezeichnen Wissenschaftler als Kármánsche Wirbelstraße, benannt nach dem ungarischen Physiker und Luftfahrttechniker Theodor von Kármán. Er entdeckte 1911, dass sich gegenläufige Verwirbelungen bilden, wenn beispielsweise Luft oder Wasser Hindernisse umströmen – wie Felsen oder Flugzeugträger.
In der Badewanne könnt ihr solche Wirbelstraßen selbst erzeugen, indem ihr mit dem Finger durchs Wasser fahrt. Weil Wasser aber durchsichtig ist, sind die Spiralen dort unsichtbar. Auch in der Luft sind sie nicht zu erkennen, es sei denn, der Himmel ist bewölkt: Dann spiegeln sie sich in auffälligen Wolkenformationen. Die Kármánschen Wirbelstraßen sind allerdings nicht nur schön, sondern auch gefährlich: 1940 versetzten solche Luftverwirbelungen die Tacoma-Narrows-Brücke im US-Bundesstaat Washington in starke Schwingung und brachten sie dadurch zum Einsturz! Ein Video davon seht ihr hier.
An den schroffen Gebirgshängen der spärlich bewachsenen Aleuten-Inseln entstehen solche Wolkenwirbel häufig. Doch so bunt wie hier sind diese in Wirklichkeit nicht: Die intensive Färbung kommt daher, dass neben dem sichtbaren Licht auch der Infrarotbereich dargestellt ist – in Falschfarben, die das menschliche Auge wahrnehmen kann.
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