Jugendliche Amokläufer
Nachdem am 10. März 2009 im US-Bundesstaat Alabama ein Mann mindestens neun Menschen erschossen hat, bevor er sich selbst richtete, verübte einen Tag später ein ehemaliger Schüler ein Blutbad an der Realschule von Winnenden in Baden-Württemberg. Der 17-Jährige tötete zehn Schüler und drei Lehrerinnen sowie einen weiteren Menschen auf seiner anschließenden Flucht. Beim Versuch der Festnahme starben zwei Passanten bevor der Täter sich selbst erschoss.
Frank J. Robertz, der Leiter des Instituts für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) in Berlin, erforscht die Hintergründe und Motive von jugendlichen Schul-Amokläufern. Analysen früherer so genannter School Shootings im In- und Ausland zeigen laut Robertz klar, dass es sich nicht um unkontrollierte Kurzschlusshandlungen handelt, sondern meist um langfristig geplante Verbrechen. Daher sei Prävention prinzipiell auch möglich.
Bereits 2007 legte der Kriminologe in G&G dar, was sich an unseren Schulen ändern muss, um diese Gewaltexzesse zu verhindern. Dabei setzt der promovierte Kriminologe auf psychologische Prävention und nicht auf stärkere Überwachung. Metalldetektoren an den Eingängen, wie sie manche Politiker fordern, sorgen Robertz zufolge nur für wenig Sicherheit, da die Täter das Schulgebäude in der Regel ohnehin bereits mit gezogener Waffe betreten. Vor allem komme es darauf an, die Signale, die ein Täter im Vorfeld seiner Tat aussendet, wahrzunehmen und richtig zu deuten.
Bei den meisten Schul-Amokläufern ohne psychiatrische Vorgeschichte ging der eigentlichen Tat ein Prozess voraus. Hierin besteht Robertz zufolge auch eine Chance: In der Regel vergehe viel Zeit, bis ein jugendlicher Amokläufer wirklich zur Tat schreitet. Am Anfang stehen gelegentliche Gewaltfantasien – wie sie viele Schüler entwickeln, wenn sie Frustrationen, Demütigungen und Kränkungen bewältigen müssen.
Erst wenn jemand immer häufiger in solch blutigen Fantasien Zuflucht sucht und diese zusehends konkreter werden, entsteht irgendwann der Wille, das Gedankenspiel in die Tat umzusetzen. Ein Prozess, der oft Jahre dauert – und unterbrochen werden kann, meint Robertz: wenn jemand dem Jugendlichen in dieser Zeit Hilfe anbietet und positive Perspektiven aufzeigt. Freilich muss man dazu erst einmal erkennen, dass ein junger Mensch in eine düstere Weltsicht abzugleiten droht. Und hier sind nicht nur die Lehrer gefordert.
Frank J. Robertz, der Leiter des Instituts für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie (IGaK) in Berlin, erforscht die Hintergründe und Motive von jugendlichen Schul-Amokläufern. Analysen früherer so genannter School Shootings im In- und Ausland zeigen laut Robertz klar, dass es sich nicht um unkontrollierte Kurzschlusshandlungen handelt, sondern meist um langfristig geplante Verbrechen. Daher sei Prävention prinzipiell auch möglich.
Bereits 2007 legte der Kriminologe in G&G dar, was sich an unseren Schulen ändern muss, um diese Gewaltexzesse zu verhindern. Dabei setzt der promovierte Kriminologe auf psychologische Prävention und nicht auf stärkere Überwachung. Metalldetektoren an den Eingängen, wie sie manche Politiker fordern, sorgen Robertz zufolge nur für wenig Sicherheit, da die Täter das Schulgebäude in der Regel ohnehin bereits mit gezogener Waffe betreten. Vor allem komme es darauf an, die Signale, die ein Täter im Vorfeld seiner Tat aussendet, wahrzunehmen und richtig zu deuten.
Bei den meisten Schul-Amokläufern ohne psychiatrische Vorgeschichte ging der eigentlichen Tat ein Prozess voraus. Hierin besteht Robertz zufolge auch eine Chance: In der Regel vergehe viel Zeit, bis ein jugendlicher Amokläufer wirklich zur Tat schreitet. Am Anfang stehen gelegentliche Gewaltfantasien – wie sie viele Schüler entwickeln, wenn sie Frustrationen, Demütigungen und Kränkungen bewältigen müssen.
Erst wenn jemand immer häufiger in solch blutigen Fantasien Zuflucht sucht und diese zusehends konkreter werden, entsteht irgendwann der Wille, das Gedankenspiel in die Tat umzusetzen. Ein Prozess, der oft Jahre dauert – und unterbrochen werden kann, meint Robertz: wenn jemand dem Jugendlichen in dieser Zeit Hilfe anbietet und positive Perspektiven aufzeigt. Freilich muss man dazu erst einmal erkennen, dass ein junger Mensch in eine düstere Weltsicht abzugleiten droht. Und hier sind nicht nur die Lehrer gefordert.
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