"Warum tun die das? Wieso stecken sie einfach so Autos und Häuser in Brand, plündern Geschäfte, schlagen auf Unbeteiligte ein?" Diese Fragen einer fassungslosen Passantin bringen es auf den Punkt: Die in England momentan aufflammenden Jugendunruhen erscheinen unerklärlich. Offenbar bilden Frustration, Perspektivlosigkeit sowie die Arroganz der Reichen und Mächtigen einen Nährboden für latente Gewaltbereitschaft unter jenen, die sich an den Rand der Gesellschaft gedrängt fühlen. Warum sich die Wut dieser Tage allerdings mit solcher Vehemenz auf den Straßen britischer Städte entlädt, vermag niemand zu sagen.

Ähnliche Szenen spielten sich im vergangenen Jahr bereits in Pariser Vorstädten ab – und spätestens am 1. Mai nächsten Jahres werden auch hierzulande wieder Bilder von jungen Steinewerfern und martialisch ausgerüsteten Polizeitrupps zu sehen sein. Es handelt sich also offenbar um ein allgemeines Problem der Industriestaaten, in denen die Schere zwischen "Gewinnern" und "Verlierern" sich immer weiter öffnet.

Die Gründe für die grassierende Jugendgewalt sind vor allem gesellschaftlicher Art - doch auch Psychologen und Hirnforscher versuchen sie zumindest plausibel, wenn schon nicht verständlich, zu machen. Wir haben einige der wichtigsten Beiträge zu diesem brisanten Thema aus Gehirn&Geist für Sie zusammengestellt.