Landwirtschaft: Bodenschutz durch Verzicht auf Pflügen
Ackerboden zu bestellen, ohne ihn umzupflügen, bringt viele Vorteile. Weltweit stellen sich immer mehr Landwirte auf diese Methode der so genannten Direktsaat um. Auch bei uns gewinnt sie langsam Zuspruch.
Auf seinem Land im Osten des US-Staates Washington wirft der Farmer John Aeschliman eine Schaufel voll Mutterboden um. Die schwarze Erde krümelt gut, ist stark porendurchsetzt, enthält reichlich organisches Material und viele Regenwürmer – eine gesunde Krume, in der Ackerpflanzen gut wurzeln können.
Vor 35 Jahren hätte Aeschliman hier kaum Regenwürmer gefunden. Damals pflegte er seine Äcker noch vor jeder Aussaat zu pflügen. Das sollte die Reste der letzten Frucht unterarbeiten und den Grund für den nächsten Anbau vorbereiten. So hatten es die Bauern in dieser fruchtbaren hügeligen Region jahrzehntelang gemacht. Aber die Maßnahme forderte ihren Tribut: Erosion in alarmierendem Ausmaß. John Aeschliman wollte nicht akzeptieren, dass es da keinen Ausweg gab. Im Jahr 1974 beschloss er, eine damals aufkommende neue Methode auszuprobieren – die pfluglose Bodenbearbeitung oder so genannte Direktsaat.
Weltweit setzen die meisten Bauern den Pflug ein, damit die neue Saat gute Bedingungen vorfindet. Nicht nur Reste der letzten Kultur, auch Mist und Unkräuter arbeiten sie ein.Bei der Direktsaat wird die Bodenstruktur kaum gestört. Nach der Ernte verbleiben die Pflanzenreste auf dem Acker – als schützende Mulchschicht, die zudem die Produktivität des Bodens fördert. Besondere Sämaschinen bringen die Samen unter die verrottenden Pflanzenreste in den Boden.
Mit dem Bevölkerungswachstum und steigenden Nahrungsbedarf expandierte und intensivierte sich der Ackerbau in die Richtung, wie wir ihn heute kennen. Das belastete Umwelt und Gesundheit sowie die Artenvielfalt. Soweit wir die Kapazität dieser unserer Erde heute einschätzen können, müssen wir uns gestehen: Es reicht nicht, genug Nahrung zu produzieren – sondern dies sollte auch nachhaltig geschehen, also unter Bewahrung der natürlichen Ressourcen. Die Anforderungen sind groß: Schließlich sollen die Bauern trotz alledem genügend Produkte hoher Qualität erzeugen. Der pfluglose Anbau kann dazu beitragen, sich dieser Vision zu nähern. Wie bei allen Neuerungen gibt es auch bei der Umstellung auf die Direktsaat Schwierigkeiten und Rückschläge. Dennoch verzichten inzwischen in der ganzen Welt immer mehr Landwirte auf den Pflug.
Ackerbau betreiben Menschen seit rund...
Vor 35 Jahren hätte Aeschliman hier kaum Regenwürmer gefunden. Damals pflegte er seine Äcker noch vor jeder Aussaat zu pflügen. Das sollte die Reste der letzten Frucht unterarbeiten und den Grund für den nächsten Anbau vorbereiten. So hatten es die Bauern in dieser fruchtbaren hügeligen Region jahrzehntelang gemacht. Aber die Maßnahme forderte ihren Tribut: Erosion in alarmierendem Ausmaß. John Aeschliman wollte nicht akzeptieren, dass es da keinen Ausweg gab. Im Jahr 1974 beschloss er, eine damals aufkommende neue Methode auszuprobieren – die pfluglose Bodenbearbeitung oder so genannte Direktsaat.
Weltweit setzen die meisten Bauern den Pflug ein, damit die neue Saat gute Bedingungen vorfindet. Nicht nur Reste der letzten Kultur, auch Mist und Unkräuter arbeiten sie ein.Bei der Direktsaat wird die Bodenstruktur kaum gestört. Nach der Ernte verbleiben die Pflanzenreste auf dem Acker – als schützende Mulchschicht, die zudem die Produktivität des Bodens fördert. Besondere Sämaschinen bringen die Samen unter die verrottenden Pflanzenreste in den Boden.
Mit dem Bevölkerungswachstum und steigenden Nahrungsbedarf expandierte und intensivierte sich der Ackerbau in die Richtung, wie wir ihn heute kennen. Das belastete Umwelt und Gesundheit sowie die Artenvielfalt. Soweit wir die Kapazität dieser unserer Erde heute einschätzen können, müssen wir uns gestehen: Es reicht nicht, genug Nahrung zu produzieren – sondern dies sollte auch nachhaltig geschehen, also unter Bewahrung der natürlichen Ressourcen. Die Anforderungen sind groß: Schließlich sollen die Bauern trotz alledem genügend Produkte hoher Qualität erzeugen. Der pfluglose Anbau kann dazu beitragen, sich dieser Vision zu nähern. Wie bei allen Neuerungen gibt es auch bei der Umstellung auf die Direktsaat Schwierigkeiten und Rückschläge. Dennoch verzichten inzwischen in der ganzen Welt immer mehr Landwirte auf den Pflug.
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