Macht Maputo Mut?
Wieder – mittlerweile zum vierten Mal – heißt es "Adieu Wald" und "Veloma Madagaskar": Am vergangenen Donnerstag habe ich meine letzten Daten gespeichert, den Stapel Beobachtungsprotokolle geordnet, den Schlafsack zusammengerollt, den Rotstirnmakis im Camp die Reste in meinem Wassereimer überlassen und die Assistenten zum Abschied umarmt. Die drei Monate Feldarbeit sind beinahe um, und mein Visum läuft langsam, aber sicher ab.
Der summende Kometenschmetterling bringt mich vom täglich wärmer werdenden Morondava in die noch recht kühle Hauptstadt Antananarivo. Wie schon auf der Hinreise steige ich im Hotel "Cheval Blanc" ab, das in Laufentfernung vom Flughafen liegt. Von Fahrten ins Stadtzentrum haben mir sowohl Léon als auch einige madagassische Mitreisende abgeraten: Es ist in den letzten Tagen erneut zu Plünderungen, Demonstrationen und Straßenkämpfen gekommen.
Anfang August sah es kurzzeitig so aus, als sei die Krise behoben: In der mosambikanischen Hauptstadt Maputo waren Ex-Präsident Ravalomanana, Putschist Rajoelina und die ehemaligen madagassischen Staatsoberhäupter Didier Ratsiraka und Albert Zafy mit dem früheren Staatschef Mosambiks Joaquim Chissano sowie dem UNO-Vermittler Tiébilé Dramé zusammen gekommen, um über eine Lösung des madagassischen Regierungschaos zu verhandeln. Der schließlich verabschiedete Vertrag sieht eine 15-monatige Phase zur Organisation von Neuwahlen durch eine Übergangsregierung vor. Diese Regierung soll sich aus einem Präsidenten, einem Vize-Präsidenten sowie einem Ministerpräsidenten mit drei Stellvertretern zusammensetzen, von denen allerdings lediglich der Interimspräsident auch bei der späteren Wahl kandidieren darf.
Es bleibt zu wünschen, dass die, die keinen Hunger leiden werden, gleichgültig, wie die Verhandlungen schließlich enden, an die denken, die das Land ausmachen: die madagassische Bevölkerung. Ich hoffe, dass es auch in drei Monaten, wenn ich wieder hierher komme, genug Reis für alle gibt. Vielleicht lässt sich dann wieder durch die Straßen der Hauptstadt schlendern, und es riecht nach Vanille und gebratenen Zebuspießen statt brennenden Autoreifen und Tränengas.
Der summende Kometenschmetterling bringt mich vom täglich wärmer werdenden Morondava in die noch recht kühle Hauptstadt Antananarivo. Wie schon auf der Hinreise steige ich im Hotel "Cheval Blanc" ab, das in Laufentfernung vom Flughafen liegt. Von Fahrten ins Stadtzentrum haben mir sowohl Léon als auch einige madagassische Mitreisende abgeraten: Es ist in den letzten Tagen erneut zu Plünderungen, Demonstrationen und Straßenkämpfen gekommen.
Anfang August sah es kurzzeitig so aus, als sei die Krise behoben: In der mosambikanischen Hauptstadt Maputo waren Ex-Präsident Ravalomanana, Putschist Rajoelina und die ehemaligen madagassischen Staatsoberhäupter Didier Ratsiraka und Albert Zafy mit dem früheren Staatschef Mosambiks Joaquim Chissano sowie dem UNO-Vermittler Tiébilé Dramé zusammen gekommen, um über eine Lösung des madagassischen Regierungschaos zu verhandeln. Der schließlich verabschiedete Vertrag sieht eine 15-monatige Phase zur Organisation von Neuwahlen durch eine Übergangsregierung vor. Diese Regierung soll sich aus einem Präsidenten, einem Vize-Präsidenten sowie einem Ministerpräsidenten mit drei Stellvertretern zusammensetzen, von denen allerdings lediglich der Interimspräsident auch bei der späteren Wahl kandidieren darf.
Waren bis zu diesem Punkt noch alle Beteiligten mit dem Vertrag einverstanden, sorgte der Teufel des Details mittlerweile für neue Spannungen. Während Ravalomanana bereits angekündigt hat, nicht an der Übergangsregierung teilnehmen zu wollen, streiten sich die Staatsmänner um die Besetzung der Interimsposten durch Vertraute aus ihren jeweiligen Lagern. Der Poker hat einen hohen Einsatz: Sollte keine Einigung erzielt werden, könnten die internationalen Gelder, die einen Großteil der Staatsfinanzen ausmachen, eingefroren bleiben. Das Geld würde somit im Haushalt des kommenden Jahres an allen Ecken und Enden fehlen.
Es bleibt zu wünschen, dass die, die keinen Hunger leiden werden, gleichgültig, wie die Verhandlungen schließlich enden, an die denken, die das Land ausmachen: die madagassische Bevölkerung. Ich hoffe, dass es auch in drei Monaten, wenn ich wieder hierher komme, genug Reis für alle gibt. Vielleicht lässt sich dann wieder durch die Straßen der Hauptstadt schlendern, und es riecht nach Vanille und gebratenen Zebuspießen statt brennenden Autoreifen und Tränengas.
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