Ornithologie: Höhlenvogel verbringt den Tag draußen
Der Fettschwalm (Steatornis caripensis) nimmt eine Sonderposition unter den Vögeln ein: Er orientiert sich ähnlich wie Fledermäuse über Echoortung und verbringt viel Lebenszeit in Höhlen – von Letzterem gingen Wissenschaftler zumindest bislang aus. Doch Richard Holland vom Max-Planck-Institut für Ornithologie und seine Kollegen fanden jetzt heraus, dass der südamerikanische Höhlenbewohner nicht immer von der nächtlichen Futtersuche in den Unterschlupf heimkehrt. Im Gegenteil: Er ruht sich tagsüber bevorzugt auf den Bäumen des Waldes aus – und verteilt dabei über weite Strecken die Samen der zuvor gefressenen Früchte.
Für ihre Studie beobachteten die Ornithologen über einen Zeitraum von 17 Tagen Fettschwalme, die in der Höhle Cueva del Guacharo im Nordosten Venezuelas leben – mit bis zu 20 000 Exemplaren vermutlich die größte Population dieser Vogelart. Die Forscher statteten zwölf der Vögel mit GPS- und Beschleunigungssensoren aus, um den Bewegungen und Flugrouten der Tiere auf die Spur zu kommen.
Die Früchtefresser legten bei ihren nächtlichen Ausflügen bis zu 75 Kilometer zurück, um zu ihren Nahrungsplätzen zu gelangen. Doch entgegen der bisherigen Annahme kehrten die Vögel nicht jede Nacht in die heimatliche Höhle zurück, sondern nur etwa jede dritte. Stattdessen verbrachten sie die Tageszeit meist ruhend in Bäumen, die sich durchschnittlich zehn Kilometer von den Futterstellen und 32 Kilometer von der Höhle entfernt befanden. Durch ihre langen Streckenflüge verbreiten die Fettschwalme die Samen der Früchte weiträumig und spielen so eine entscheidende Rolle im Ökosystem des Regenwalds.
Ruhten sich die Vögel tagsüber in den Bäumen aus, verharrten sie fast gänzlich bewegungslos. Dagegen zeigten sie in der Höhle eine deutlich höhere Aktivität und verbrauchten dementsprechend mehr Energie als bei einer Rast im Freien. Die Vögel müssen deshalb zwischen dem Schutz vor Angriffen seitens tagaktiver Räuber und den Energieverlusten abwägen, weshalb sie zwischen Ruhephasen in der Höhle und den Bäumen wechseln. (pf)
Für ihre Studie beobachteten die Ornithologen über einen Zeitraum von 17 Tagen Fettschwalme, die in der Höhle Cueva del Guacharo im Nordosten Venezuelas leben – mit bis zu 20 000 Exemplaren vermutlich die größte Population dieser Vogelart. Die Forscher statteten zwölf der Vögel mit GPS- und Beschleunigungssensoren aus, um den Bewegungen und Flugrouten der Tiere auf die Spur zu kommen.
Die Früchtefresser legten bei ihren nächtlichen Ausflügen bis zu 75 Kilometer zurück, um zu ihren Nahrungsplätzen zu gelangen. Doch entgegen der bisherigen Annahme kehrten die Vögel nicht jede Nacht in die heimatliche Höhle zurück, sondern nur etwa jede dritte. Stattdessen verbrachten sie die Tageszeit meist ruhend in Bäumen, die sich durchschnittlich zehn Kilometer von den Futterstellen und 32 Kilometer von der Höhle entfernt befanden. Durch ihre langen Streckenflüge verbreiten die Fettschwalme die Samen der Früchte weiträumig und spielen so eine entscheidende Rolle im Ökosystem des Regenwalds.
Ruhten sich die Vögel tagsüber in den Bäumen aus, verharrten sie fast gänzlich bewegungslos. Dagegen zeigten sie in der Höhle eine deutlich höhere Aktivität und verbrauchten dementsprechend mehr Energie als bei einer Rast im Freien. Die Vögel müssen deshalb zwischen dem Schutz vor Angriffen seitens tagaktiver Räuber und den Energieverlusten abwägen, weshalb sie zwischen Ruhephasen in der Höhle und den Bäumen wechseln. (pf)
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