Persönlichkeit: Wie viel Perfektionismus darf es sein?
Das Burnout-Syndrom ist auf dem Vormarsch: Die Krankenkassen in Deutschland verzeichnen eine rasche Zunahme an Diagnosen. Bei der AOK etwa hat sich die Zahl der Versicherten, die im Job ausgebrannt sind und deshalb krankgeschrieben wurden, zwischen 2006 und 2012 mehr als verdreifacht. Nach einer Studie des Robert Koch-Instituts waren bereits vier Prozent der erwachsenen Deutschen schon einmal wegen eines Burnouts bei einem Arzt oder Psychotherapeuten in Behandlung. Zwar herrscht unter Wissenschaftlern keine Einigkeit darüber, was diese Diagnose genau umfasst. Meist werden jedoch eine tief greifende Erschöpfung und nachlassende Leistungsfähigkeit zu den Kernsymptomen gezählt, verbunden mit dem Gefühl der Distanzierung oder Entfremdung von der Arbeit und den Kollegen.
Was sind die Ursachen für die grassierende Jobmüdigkeit? Wer sich im Internet auf die Suche nach den Auslösern des Burnout-Syndroms begibt, stößt nicht nur auf die typischen Merkmale stressiger Jobs wie Zeitdruck, Überstunden und andere belastende Faktoren – sondern schnell auch auf eine Persönlichkeitseigenschaft: den Perfektionismus. "Perfektionisten leiden häufiger unter Burnout" ist etwa auf Nachrichtenportalen zu lesen, oder "Vom Perfektionisten zum Burnout-Opfer". In Internetforen melden sich viele Betroffene zu Wort, die diesen Zusammenhang an sich selbst beobachtet haben wollen: "Mein Perfektionismus macht mich fertig" oder "Ich bin wegen Perfektionismus ausgebrannt" sind typische Statements.
Doch lassen sich diese und ähnliche Aussagen aus wissenschaftlicher Sicht halten? Um das zu beantworten, muss man zunächst klären, was genau mit "Perfektionismus" gemeint ist ...
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