Physiologie: Feinfühlige Spinnen
Cupiennius salei ist mit zehn bis zwölf Zentimeter Beinspannweite recht groß. Sie lebt vor allem im südlichen Mexiko und im nördlichen Guatemala und hält sich häufig auf Bromelien und Bananenpflanzen auf. Ihr Gift ist für den Menschen ungefährlich, wirkt aber äußerst effektiv gegen die Insekten, die auf dem Speiseplan der Spinne stehen. Bei Anbruch der Dunkelheit verlässt Cupiennius salei ihren Schlupfwinkel, setzt sich auf lange schmale Blätter und lauert dort. Wenn ein Beutetier näherkommt – häufig sind es nachtaktive Schaben, Grillen, kleine Frösche und Nachtschmetterlinge –, springt sie es mit einem gezielten Satz an, umklammert es mit ihren Beinen und beißt zu. Im Laborexperiment gelingt den Spinnen das sogar dann, wenn ihre Augen abgedeckt sind.
Offenkundig reagieren sie auf die Frequenzen und Amplituden der Vibrationen, die das Beutetier bei seinen Bewegungen auf den Untergrund überträgt. Anhand dieser Schwingungsmuster bemerkt die Spinne auch das Näherkommen eines natürlichen Feinds, woraufhin sie flüchtet. Hochempfindliche Vibrationsdetektoren, die sich an den äußersten Gelenken ihrer acht Beine befinden, erlauben es der Spinne, solch feine Erschütterungen zu registrieren. Indem sie die Zeitunterschiede auswertet, mit denen ein Vibrationssignal bei den einzelnen Sensoren ankommt, kann sie die Richtung zur Quelle sehr genau ermitteln...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben