Das Finale bei Roskosmos mit dem Präsidenten der Raumfahrt persönlich
Dies ist der letzte Tag, an dem wir ein festes Programm in einem Bereich der Raumfahrt haben. Danach ist unsere Mission beendet. Dann haben wir alles erlebt und gesehen, was momentan geht. Halt, so stimmt das gar nicht. Danach folgt für Nadine und Vanessa noch das Fliegen und das Fallschirmspringen, das wir nur bei besserem Wetter jetzt im Sommer realisieren können und werden.
Moskau, den 1.06.2007
Moskau werden wir am Sonntag verlassen, wir freuen uns darauf, noch zwei Tage lang viel mit den liebgewonnen Gastfamilien zu machen, von denen wir gar nicht mehr weg wollen.
Heute morgen gehen wir zuerst einmal in die Schule. Dort werden Berichte geschrieben und dann Vorträge in Klassen gehalten. Zuerst in einer sechsten Klasse und eine Stunde später dann noch einmal in der zweiten. Die können nicht genug bekommen. Wir erzählen von unseren persönlichen Erfahrungen, von den Gefühlen in einem Raumanzug und den anderen Dingen, die wir alle in den letzten Wochen und Monaten gelernt haben. Sie zeigen sich alle hoch beeindruckt. Auch sind viele schon, ob im Fernsehen oder durch Erzählungen, mit der Raumfahrt in Berührung gekommen und wissen schon einiges. Auf jeden Fall mehr, als Nadine und ich vor dem Projekt wussten. Danach werden wir jedes Mal um Autogramme gebeten und die Schüler kommen aus dem Reden gar nicht mehr heraus. Es gibt viele, die sich wirklich interessieren. Und das obwohl sie meist nicht älter als acht oder neun Jahre, oder in der sechsten dann elf oder zwölf Jahre alt sind.
Der letzte Vortrag findet in der zehnten Klasse statt. 10a und -b sind zusammen kaum so groß, wie eine Klasse bei uns in Deutschland. Auch hier erzählen wir von unseren Erfahrungen. In dieser Klasse ist auch Ursula, die ebenfalls erzählen kann.
Um kurz nach eins müssen wir uns dann sehr beeilen, die Bahn zu bekommen, denn wir haben schon um 14 Uhr einen Termin beim Präsidenten Herrn Anatoli Perminow von der Raumfahrtagentur Roskosmos, also beim hohen Chef der russischen Raumfahrt. Das hat noch nie eine Schülergruppe erlebt. In der Metro überlegen wir uns schon Fragen, die wir ihm stellen könnten. So vielleicht, wo er Europa in der Zukunft der Raumfahrt sieht und was für Veränderungen der Berufsbilder in der Raumfahrt auf unsere Generation zukommen wird. Dort angekommen finden wir uns in einem stilvoll eingerichteten und äußerst wichtig aussehenden Raum wieder, in dem ein riesiger Tisch mit Mikrofonen und Schreibmaterial steht. Ralf und Yvonne setzen sich in die Mitte zu den Mikrofonen und wir platzieren uns drum herum. Zuerst kommt ein englisch sprechender Mitarbeiter von Roskosmos, der uns, bevor der Präsident dann persönlich einige Fragen beantworten kann, etwas über die russische Raumfahrt und die Rolle von Roskosmos dabei erzählen möchte.
Für die russische Raumfahrt ist die Zusammenarbeit mit anderen Nationen äußerst wichtig. Das sieht man ja auch an der ISS, die nicht nur von Amerika und Russland, sondern international besetzt und erbaut wurde, bzw. wird. 2008/2009, sogar bis 2010 soll die ISS dann komplett fertig erbaut sein. Auch Deutschland spielt dabei durch die Esa eine wichtige Rolle, wie er mehrmals erwähnt. Die ISS wird dann wahrscheinlich 2016 betrieben. Man versucht sich aber auch um eine Verlängerung des Betriebes oder Alternativen durch eine Neukonfiguration einzusetzen. „Wir wollen aus einigen Fehlern vom Mir-Wiedereintritt lernen. Das hätte man nicht alles aufgeben müssen.“
Kurz darauf betritt schon der Herr Perminow, der Präsident, den Raum und nimmt, während wir uns schnell erheben, den Platz gegen über von Ralf und Yvonne ein. Auch einen Übersetzer ins Deutsche hat er dabei. Herr Perminow erinnert sich mit freundlichen Worten an das „hübsche junge Mädchen“ vor einem Jahr auf der Pressekonferenz der ILA in Berlin und meint Yvonne. Dann erzählt Yvonne von dem Projekt, von unserer Schülergruppe und davon, was wir in dieser Woche in Moskau erlebt haben. Dann erzählt der Präsident. Auch er meint, dass die Zusammenarbeit mit Deutschland gefestigt werden müsse. Aber er hat dort schon Veränderungen durch eine neue Leitung in der DLR gespürt. Er wünscht sich, dass er in Zukunft vielleicht dann mit einigen von uns zusammenarbeitet, denn unser Interesse und vor allem die außergewöhnlichen Erfolge scheinen ihn beeindruckt zu haben. Dann erzählt noch Ralf von unseren Zielen, die Jugend an die Raumfahrt heranzuführen.
Herr Perminow zeigt sich sehr beeindruckt. Auch unser Geschenk gefällt ihm sehr und er macht Fotos mit uns. Auch er hat eine Überraschung: Eine Figur eines Kosmonauten aus Keramik. Wow. Auch davon werden Bilder gemacht und wir bedanken uns. Nun muss Herr Perminow auch schon wieder weg, denn eine südkoreanische Delegation wartet auf ihn. Der nächste Weltraumtourist wird aus Südkorea stammen, deshalb sind die Botschafter des Landes hier.
Danach werden wir vom Übersetzer in ein kleines Museum geleitet. Dort wird uns ein Außenbordanzug, der wirklich im All war, gezeigt. Stefan und ich erkennen alle Knöpfe und Schalter, die wir im Sternenstädtchen schon funktionell bewegen durften, wieder. An den Seiten stehen russische Flaggen, es sieht alles sehr offiziell aus. Dann schickt Ralf mich vor, die Knöpfe und Schalter zu erklären. Das gestaltet sich für mich jedoch erst einmal etwas schwierig, da ich aus dem Anzug die meisten Schalter gar nicht richtig gesehen habe und nur mit dem Spiegel am Handschuh wusste, wo ich hinfassen soll. Also erkläre ich die meisten Dinge erst einmal spiegelverkehrt.
Hier hebt der Übersetzer noch heraus, dass Astronauten und Kosmonauten immer selber Entscheidungen treffen müssen und nicht nach ihren Reflexen, sondern der Intelligenz handeln müssen. Drei Raketen stehen in diesem Museum noch. Es sind die Energija mit Buran, die Sojus und die Proton.
Etwas später schreiben wir noch ins goldene Buch des Museums. Sogar Baby Cosma kann noch einen kleinen Kringel beifügen. Wir befragen den Mitarbeiten von Roskosmos nach seinen Meinungen in vielen Bereichen der Raumfahrt. Zum Beispiel, dass er der Meinung ist, dass man Touristen eigentlich nur hundert bis zweihundert von der Erde entfernen sollte, aber mehr eigentlich auch nicht, da niemand die Verantwortung über diese Menschenleben übernehmen möchte. Russland möchte auch nicht allein zum Mond und zum Mars. Es heißt also nicht: Das, was zu gibst, bekommst du zurück, sondern Mars und Mond gehören allen. Da haben alle das gleiche Recht. Im All sind ja auch alle gleichberechtigt und alle Aufgaben sind gleich verteilt. Egal ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, arm oder reich. Die Wissbegierde und das Können entscheiden allein.
Mit diesen Worten geht unser Besuch im Museum auch schon wieder vorbei. Und somit ist unser Raumfahrtprogramm des Missionsfinales beendet. Wir haben gelernt, gefühlt, erlebt, gefreut. Das hat unseren Traum, von einem Beruf in Richtung Raumfahrt gestärkt und gefestigt. Wir freuen uns über die vielen Zusprüche und vor allem auf unsere Zukunft. Hoffentlich mental nicht nur auf diesem Planeten.
Moskau werden wir am Sonntag verlassen, wir freuen uns darauf, noch zwei Tage lang viel mit den liebgewonnen Gastfamilien zu machen, von denen wir gar nicht mehr weg wollen.
Heute morgen gehen wir zuerst einmal in die Schule. Dort werden Berichte geschrieben und dann Vorträge in Klassen gehalten. Zuerst in einer sechsten Klasse und eine Stunde später dann noch einmal in der zweiten. Die können nicht genug bekommen. Wir erzählen von unseren persönlichen Erfahrungen, von den Gefühlen in einem Raumanzug und den anderen Dingen, die wir alle in den letzten Wochen und Monaten gelernt haben. Sie zeigen sich alle hoch beeindruckt. Auch sind viele schon, ob im Fernsehen oder durch Erzählungen, mit der Raumfahrt in Berührung gekommen und wissen schon einiges. Auf jeden Fall mehr, als Nadine und ich vor dem Projekt wussten. Danach werden wir jedes Mal um Autogramme gebeten und die Schüler kommen aus dem Reden gar nicht mehr heraus. Es gibt viele, die sich wirklich interessieren. Und das obwohl sie meist nicht älter als acht oder neun Jahre, oder in der sechsten dann elf oder zwölf Jahre alt sind.
Der letzte Vortrag findet in der zehnten Klasse statt. 10a und -b sind zusammen kaum so groß, wie eine Klasse bei uns in Deutschland. Auch hier erzählen wir von unseren Erfahrungen. In dieser Klasse ist auch Ursula, die ebenfalls erzählen kann.
Um kurz nach eins müssen wir uns dann sehr beeilen, die Bahn zu bekommen, denn wir haben schon um 14 Uhr einen Termin beim Präsidenten Herrn Anatoli Perminow von der Raumfahrtagentur Roskosmos, also beim hohen Chef der russischen Raumfahrt. Das hat noch nie eine Schülergruppe erlebt. In der Metro überlegen wir uns schon Fragen, die wir ihm stellen könnten. So vielleicht, wo er Europa in der Zukunft der Raumfahrt sieht und was für Veränderungen der Berufsbilder in der Raumfahrt auf unsere Generation zukommen wird. Dort angekommen finden wir uns in einem stilvoll eingerichteten und äußerst wichtig aussehenden Raum wieder, in dem ein riesiger Tisch mit Mikrofonen und Schreibmaterial steht. Ralf und Yvonne setzen sich in die Mitte zu den Mikrofonen und wir platzieren uns drum herum. Zuerst kommt ein englisch sprechender Mitarbeiter von Roskosmos, der uns, bevor der Präsident dann persönlich einige Fragen beantworten kann, etwas über die russische Raumfahrt und die Rolle von Roskosmos dabei erzählen möchte.
Für die russische Raumfahrt ist die Zusammenarbeit mit anderen Nationen äußerst wichtig. Das sieht man ja auch an der ISS, die nicht nur von Amerika und Russland, sondern international besetzt und erbaut wurde, bzw. wird. 2008/2009, sogar bis 2010 soll die ISS dann komplett fertig erbaut sein. Auch Deutschland spielt dabei durch die Esa eine wichtige Rolle, wie er mehrmals erwähnt. Die ISS wird dann wahrscheinlich 2016 betrieben. Man versucht sich aber auch um eine Verlängerung des Betriebes oder Alternativen durch eine Neukonfiguration einzusetzen. „Wir wollen aus einigen Fehlern vom Mir-Wiedereintritt lernen. Das hätte man nicht alles aufgeben müssen.“
Kurz darauf betritt schon der Herr Perminow, der Präsident, den Raum und nimmt, während wir uns schnell erheben, den Platz gegen über von Ralf und Yvonne ein. Auch einen Übersetzer ins Deutsche hat er dabei. Herr Perminow erinnert sich mit freundlichen Worten an das „hübsche junge Mädchen“ vor einem Jahr auf der Pressekonferenz der ILA in Berlin und meint Yvonne. Dann erzählt Yvonne von dem Projekt, von unserer Schülergruppe und davon, was wir in dieser Woche in Moskau erlebt haben. Dann erzählt der Präsident. Auch er meint, dass die Zusammenarbeit mit Deutschland gefestigt werden müsse. Aber er hat dort schon Veränderungen durch eine neue Leitung in der DLR gespürt. Er wünscht sich, dass er in Zukunft vielleicht dann mit einigen von uns zusammenarbeitet, denn unser Interesse und vor allem die außergewöhnlichen Erfolge scheinen ihn beeindruckt zu haben. Dann erzählt noch Ralf von unseren Zielen, die Jugend an die Raumfahrt heranzuführen.
Herr Perminow zeigt sich sehr beeindruckt. Auch unser Geschenk gefällt ihm sehr und er macht Fotos mit uns. Auch er hat eine Überraschung: Eine Figur eines Kosmonauten aus Keramik. Wow. Auch davon werden Bilder gemacht und wir bedanken uns. Nun muss Herr Perminow auch schon wieder weg, denn eine südkoreanische Delegation wartet auf ihn. Der nächste Weltraumtourist wird aus Südkorea stammen, deshalb sind die Botschafter des Landes hier.
Danach werden wir vom Übersetzer in ein kleines Museum geleitet. Dort wird uns ein Außenbordanzug, der wirklich im All war, gezeigt. Stefan und ich erkennen alle Knöpfe und Schalter, die wir im Sternenstädtchen schon funktionell bewegen durften, wieder. An den Seiten stehen russische Flaggen, es sieht alles sehr offiziell aus. Dann schickt Ralf mich vor, die Knöpfe und Schalter zu erklären. Das gestaltet sich für mich jedoch erst einmal etwas schwierig, da ich aus dem Anzug die meisten Schalter gar nicht richtig gesehen habe und nur mit dem Spiegel am Handschuh wusste, wo ich hinfassen soll. Also erkläre ich die meisten Dinge erst einmal spiegelverkehrt.
Hier hebt der Übersetzer noch heraus, dass Astronauten und Kosmonauten immer selber Entscheidungen treffen müssen und nicht nach ihren Reflexen, sondern der Intelligenz handeln müssen. Drei Raketen stehen in diesem Museum noch. Es sind die Energija mit Buran, die Sojus und die Proton.
Etwas später schreiben wir noch ins goldene Buch des Museums. Sogar Baby Cosma kann noch einen kleinen Kringel beifügen. Wir befragen den Mitarbeiten von Roskosmos nach seinen Meinungen in vielen Bereichen der Raumfahrt. Zum Beispiel, dass er der Meinung ist, dass man Touristen eigentlich nur hundert bis zweihundert von der Erde entfernen sollte, aber mehr eigentlich auch nicht, da niemand die Verantwortung über diese Menschenleben übernehmen möchte. Russland möchte auch nicht allein zum Mond und zum Mars. Es heißt also nicht: Das, was zu gibst, bekommst du zurück, sondern Mars und Mond gehören allen. Da haben alle das gleiche Recht. Im All sind ja auch alle gleichberechtigt und alle Aufgaben sind gleich verteilt. Egal ob Mann oder Frau, schwarz oder weiß, arm oder reich. Die Wissbegierde und das Können entscheiden allein.
Mit diesen Worten geht unser Besuch im Museum auch schon wieder vorbei. Und somit ist unser Raumfahrtprogramm des Missionsfinales beendet. Wir haben gelernt, gefühlt, erlebt, gefreut. Das hat unseren Traum, von einem Beruf in Richtung Raumfahrt gestärkt und gefestigt. Wir freuen uns über die vielen Zusprüche und vor allem auf unsere Zukunft. Hoffentlich mental nicht nur auf diesem Planeten.
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