Martha Haider
Den Begriff Forensik kennen die meisten Menschen nur aus dem Krimi als Synonym für Rechtsmedizin. Ich habe es bei meiner Arbeit aber mit ganz lebendigen Menschen zu tun, nämlich mit psychisch kranken Straftätern, die aufgrund ihrer Erkrankung nicht oder nur vermindert schuldfähig sind und deshalb nicht im Gefängnis, sondern in der Forensischen Psychiatrie (Maßregelvollzug) untergebracht sind. Die Aufenthaltsdauer ist im Gegensatz zu einer Haftstrafe zeitlich nicht begrenzt. In regelmäßigen Anhörungen durch den Richter wird die Fortdauer der Unterbringung geprüft. Erst nach ausreichendem Therapiefortschritt können die Behandler der Justiz eine Entlassung vorschlagen. Im Durchschnitt bleibt ein Patient etwa sechs Jahre in unserer Klinik.
Im Rahmen meiner Therapieausbildung arbeite ich als Psychologin auf einer halboffenen Station der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden. Normalerweise sind meine Patienten den Vormittag über in der Arbeitstherapie, wodurch ich Zeit für Büroarbeit habe: Ich schreibe beispielsweise an der Stellungnahme für die anstehende jährliche Anhörung eines Patienten. Darin soll der Behandlungsverlauf dargestellt und eine Prognose abgegeben werden. Oder ich setze mich mit den Bezugspflegern zusammen, um eine Gesamttherapieplanung für einen anderen Patienten zu erstellen. Dabei überlegen wir, welche Probleme bei diesem momentan im Vordergrund stehen, welche Ressourcen er hat, was die Ziele für die nächsten Monate sind und wie diese erreicht werden können. Als nächstes bereite ich die Suchtgruppe für diese Woche vor (viele unserer Patienten haben eine Doppeldiagnose, also zusätzlich eine Suchterkrankung).
Nachmittags habe ich Einzelgespräche mit meinen Patienten. Darin geht es zum Teil um die gleichen Themen wie auch in der Allgemeinpsychiatrie. Die Patienten sollen ihre Krankheit besser verstehen lernen, die häufigste Diagnose ist Schizophrenie. Natürlich geht es auch oft um die Bearbeitung persönlicher Probleme. Außerdem ist es wichtig, den Zusammenhang von Krankheit und Straftat zu erarbeiten. Das häufigste Delikt ist Körperverletzung. Die Einzelgespräche müssen am Ende in der elektronischen Krankenakte dokumentiert werden. Ich notiere also alles, was der Patient mir erzählt hat, welche therapeutischen Interventionen ich durchgeführt habe und wie die Stimmung und das Kontaktverhalten des Patienten waren. Mittlerweile habe ich meine Patienten sehr gut kennen gelernt. Das ist das Besondere an meiner Arbeit: Aufgrund der langen Behandlungsdauer – im Vergleich zur Allgemeinpsychiatrie – kann man eine sehr intensive therapeutische Beziehung aufbauen und viel langfristiger mit den Patienten arbeiten.
Im Rahmen meiner Therapieausbildung arbeite ich als Psychologin auf einer halboffenen Station der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden. Normalerweise sind meine Patienten den Vormittag über in der Arbeitstherapie, wodurch ich Zeit für Büroarbeit habe: Ich schreibe beispielsweise an der Stellungnahme für die anstehende jährliche Anhörung eines Patienten. Darin soll der Behandlungsverlauf dargestellt und eine Prognose abgegeben werden. Oder ich setze mich mit den Bezugspflegern zusammen, um eine Gesamttherapieplanung für einen anderen Patienten zu erstellen. Dabei überlegen wir, welche Probleme bei diesem momentan im Vordergrund stehen, welche Ressourcen er hat, was die Ziele für die nächsten Monate sind und wie diese erreicht werden können. Als nächstes bereite ich die Suchtgruppe für diese Woche vor (viele unserer Patienten haben eine Doppeldiagnose, also zusätzlich eine Suchterkrankung).
Nachmittags habe ich Einzelgespräche mit meinen Patienten. Darin geht es zum Teil um die gleichen Themen wie auch in der Allgemeinpsychiatrie. Die Patienten sollen ihre Krankheit besser verstehen lernen, die häufigste Diagnose ist Schizophrenie. Natürlich geht es auch oft um die Bearbeitung persönlicher Probleme. Außerdem ist es wichtig, den Zusammenhang von Krankheit und Straftat zu erarbeiten. Das häufigste Delikt ist Körperverletzung. Die Einzelgespräche müssen am Ende in der elektronischen Krankenakte dokumentiert werden. Ich notiere also alles, was der Patient mir erzählt hat, welche therapeutischen Interventionen ich durchgeführt habe und wie die Stimmung und das Kontaktverhalten des Patienten waren. Mittlerweile habe ich meine Patienten sehr gut kennen gelernt. Das ist das Besondere an meiner Arbeit: Aufgrund der langen Behandlungsdauer – im Vergleich zur Allgemeinpsychiatrie – kann man eine sehr intensive therapeutische Beziehung aufbauen und viel langfristiger mit den Patienten arbeiten.
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