Raubkatzen: Zahl der Löwenattacken in Tansania steigt an
Auf Grund des starken Bevölkerungswachstums in ländlichen Regionen Tansanias und der damit verbundenen Ausweitung landwirtschaftlicher Nutzungsformen auf Kosten von Wildnisgebieten kommt es dort in den letzten Jahren in zunehmenden Maße zu tödlichen Angriffen von Löwen (Panthera leo) auf Menschen.
In der Vergangenheit siedelte die tansanische Regierung die Bevölkerung besonders stark von Löwenangriffen betroffener Gebiete um, was auf Grund des rapiden Bevölkerungswachstums – von etwa 23 Millionen Menschen 1988 auf 34,6 Millionen 2002 – nun nicht mehr möglich erscheint. Die Wissenschaftler empfehlen daher, die Zahl der Warzenschweine zu reduzieren, sodass die Löwen durch diese nicht mehr in die Nähe der Felder gelockt werden und die Landwirte zusätzlich nicht mehr als Abwehrmaßnahme in ihren Anbauflächen nächtigen müssen.
Die Forscher geben allerdings keine Auskunft darüber, auf welche Nahrung die Löwen nach der Dezimierung der Warzenschweine ausweichen sollen, da auch die größeren Alternativbeutetiere wegen der zunehmenden Zersiedelung der Landschaft nicht an Zahl zunehmen dürften. Folglich sieht die Zukunft der großen Beutegreifer außerhalb von Schutzgebieten eher düster aus. Viele Dorfbewohner äußerten allerdings durchaus Sympathie für die Raubtiere, da sie zumindest in Ansätzen die Zahl der Ernteschädlinge in Grenzen halten.
So starben seit 1990 mindestens 563 Bewohner des ostafrikanischen Staates durch derartige Attacken, wenigstens weitere 308 Menschen wurden verletzt. Nach den Erhebungen von Craig Parker von der Universität von Minnesota und seiner Kollegen waren darunter stillende Mütter, spielende Kinder oder Dorfbewohner, die nachts die außerhalb ihrer Hütten liegende Toiletten aufsuchten. Am stärksten betraf es allerdings mit 27 Prozent der Opfer männliche Bauern, die während der Erntezeit von März bis Mai in einfachen Laubhütten in ihren Feldern schliefen, um sie vor plündernden Warzenschweinen (Potamochoerus larvatus) zu schützen. In dieser Zeit fanden auch annähernd vierzig Prozent der Zwischenfälle statt.
Das Problem tritt verschärft vor allem in jenen Regionen entlang der Küste auf, in denen kontrollierte oder illegale Jagd die Zahl der potenziellen Beutetiere für die Löwen wie Zebras, Impalas, Kudus oder Gnus stark verringert hat, sodass die großen Raubkatzen verstärkt auf die kleineren Warzenschweine als Nahrung angewiesen sind. Die Löwen folgen diesen dann in die Felder, wo sie schließlich auf die schlafenden Bauern treffen, die eine weniger wehrhafte und damit leichtere Beute darstellen. Dagegen hatten Faktoren wie die durchschnittliche Bevölkerungsdichte einer Region oder die Nähe zu Schutzgebieten – in denen die Löwen nicht gejagt werden dürfen – keinen signifikanten Einfluss.
In der Vergangenheit siedelte die tansanische Regierung die Bevölkerung besonders stark von Löwenangriffen betroffener Gebiete um, was auf Grund des rapiden Bevölkerungswachstums – von etwa 23 Millionen Menschen 1988 auf 34,6 Millionen 2002 – nun nicht mehr möglich erscheint. Die Wissenschaftler empfehlen daher, die Zahl der Warzenschweine zu reduzieren, sodass die Löwen durch diese nicht mehr in die Nähe der Felder gelockt werden und die Landwirte zusätzlich nicht mehr als Abwehrmaßnahme in ihren Anbauflächen nächtigen müssen.
Die Forscher geben allerdings keine Auskunft darüber, auf welche Nahrung die Löwen nach der Dezimierung der Warzenschweine ausweichen sollen, da auch die größeren Alternativbeutetiere wegen der zunehmenden Zersiedelung der Landschaft nicht an Zahl zunehmen dürften. Folglich sieht die Zukunft der großen Beutegreifer außerhalb von Schutzgebieten eher düster aus. Viele Dorfbewohner äußerten allerdings durchaus Sympathie für die Raubtiere, da sie zumindest in Ansätzen die Zahl der Ernteschädlinge in Grenzen halten.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.