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Auch ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass es keine „alles“ umfassende und (auch sich selbst) erklärende „Weltformel“ geben wird, aus prinzipiellen, logischen Gründen. Sollte sie doch in gewissem Umfang formulierbar sein, dann dürfte sie so abstrakt sein, dass der Weg zu den empirischen Konsequenzen wieder unsicherer Zusatzannahmen bedarf, womit wir wieder in der Kontingenz landen. Hinzu kommen die unzähligen emergenten Phänomene, die wir beobachten und zwar post hoc erklären, ja sogar „reduzieren“, aber eben außer in trivialen Fällen nicht vorhersagen können.
Der wichtige Punkt scheint mir die Frage nach dem Wert wissenschaftlicher Theorien, den viele immer noch ganz naiv ausschließlich an der Testbarkeit festmachen, obgleich die Wissenschaftshistorie und -theorie uns längst eines besseren belehrt haben: dass Wissenschaft nämlich viel komplizierter ist als beispielsweise schlichtgewirkte Popper-Adepten glauben, ohne deswegen irrational zu sein. Nehmen wir etwa die Stringtheorie, die so gerne als Scharlatanerie beschrien wird, und wie es scheint umso mehr, desto weniger Sachkenntnis vorliegt. Sie ist zwar derzeit nicht testbar, hat aber tiefe und neue Einsichten in physikalische und mathematische Zusammenhänge, bekannte und mögliche, vermittelt. Das ist es vor allem, was einer ihrer Begründer, Leonard Susskind, ihr als Positivum zurechnet. Ist das etwa kein wissenschaftlicher Wert? Man sollte sich auch daran erinnern, dass die Disziplin früher einmal „natural philosophy“ hieß und es nicht komplett außerhalb dieses „spirits“ liegt, an den Grenzen des empirisch Prüfbaren wieder spekulative Elemente zuzulassen, solange diese konsistent formulierbar und in die vorhandenen Daten einzubetten sind.
Wenn Dyson also schreibt "Sollte sich diese Hypothese als wahr herausstellen, hieße das, dass sich die Theorien der Quantengravitation als nicht testbar und damit wissenschaftlich bedeutungslos herausstellen würden“, dann sehe ich vor allem den Sinn des „damit“ nicht, aus den genannten Gründen. Hier liegt m.E. ein verengter Begriff von „Wert“ vor. Im Übrigen würde ich einfach sagen: bitte mehr Geduld, es wurde schon so manches Mal in der Wissenschaftsgeschichte eine prinzipielle Grenze ausgerufen. Die vorliegenden, zwar indirekten, aber konsistenten Daten zur Abstrahlung von Gravitationswellen aus Doppelsternsystemen mögen es auch als nicht so dramatisch erscheinen lassen, wenn der direkte Nachweis über die Verformung der Raumzeit-Geometrie nicht gelingen sollte. Und die Vereinigung ist derzeit wohl eher eine theoretische und weniger eine experimentelle Herausforderung.
Herr Dürr, das mit der Thermodynanik verstehe ich nicht so ganz. Der max. Wirkungsgrad eines Kraftwerkes ist nach Carnot =1-Tkalt/Theiß. Setzt man in diese Gleichung die im Artikel genannten Temperaturen ein, Theiß=100.000.000 K und als Senkentemperatur Thalt=310K erhält man einen Wirkungsgrad von nahezu 100%. Nun ist mir klar, dass es keinen Dampferzeuger gibt, der bei Millionen Grad funktioniert, aber Temperaturen von 650°C bis 700°C, wie in Gasturbinenkraftwerken, sollten beim ITER zumindest möglich sein. Dann käme der Iter auf Wirkungsgrade dieser Wärmekraftmaschinen, ca. 60%. Im Übrigen ist für einen Fusionsreaktor der Wirkungsgrad keine ganz entscheidende Größe. Wenn der nämlich funktionieren würde, wäre genug Energie da.
Der ITER ist meiner Meinung nach aber kein sinnvoller technologischer Ansatz zur Energiegewinnung. Steuergelder könnten effektiver in die Erforschung nachhaltiger Energien eingesetzt werden(Wind, Sonne(auch CSP), Speicher).
Der Vergleich des Artikel : Von "1500 Problemen zu ein paar Dutzend" suggeriert, dass der Erfolg bald da ist. Es ist leider nicht die Anzahl, sondern die Qualität der ungelösten Probleme, die entscheidet. Wenn ein wichtiges Problem übrig bleibt, ist das Projekt gescheitert.
Der Emissionshandel ist die größte Abzocke der Europäer i.a. und der Deutschen i.b. seit dem Ablaßhandel. Statt kirchengetriggerter Gottesfurcht nun halt politikgesteuerte Klimafurcht. Das Klima hat und wird sich stetig ändern. Mit und ohne Menschen. Ansonsten darf uns Europäern eine Warmzeit viel lieber sein als eine erneute Kaltzeit.
Die Autorin des "Nature" Artikels ist Natasha Gilbert, während hier -- offenbar irrtümlich -- Daniel Cressey als Autor genannt wird.
Stellungnahme der Redaktion
Lieber Chrys,
vielen Dank - Sie haben vollkommen Recht. Daniel Cressey ist der Autor des Artikels "A new breed", der in der gleichen Ausgabe direkt hinter diesem Artikel erschien (und der nächste Woche bei uns erscheint). Ich habe den Fehler ausgebessert.
Wenn ein Chemiker sich zum Experten für die Suche nach der Lösung des schwierigsten Problems der theoretischen Physik aufschwingt, dann ist äußerste Vorsicht geboten: Selbst wenn der Nachweis von Gravitonen sich als schwierig oder gar unmöglich erweisen sollte, dann heißt das noch lange nicht, dass es keine einheitliche Theorie der Quantengravitation geben kann. Tatsache ist allenfalls, dass die "Stringtheorie" lediglich eine Hypothese ist und keine Theorie der Quantengravitation, weil sie eben gerade so konzipiert ist, dass sie sich jeder experimentellen Überprüfung entzieht. So ist es dann auch kein Zufall, dass in der jüngsten Vergangenheit gerade Stringtheoretiker entweder die Möglichkeit oder die Notwendigkeit einer Theorie der Quantengravitation bestreiten. Wer seine Felle wegschwimmen sieht und sich gleichzeitig seine Spielwiese weiter erhalten will, der muss zumindest die Notwendigkeit einer Theorie der Quantengravitation bestreiten und zur "friedlichen Koexistenz" konkurrierender, unvereinbarer Teiltheorien aufrufen. Die Suche nach der Theorie der Quantengravitation wird weitergehen und irgendwann erfolgreich sei. Und wenn sie dann gefunden sein wird, dann wird es für sie eine Fülle von experimentellen Tests geben, genau so wie es nach Auffinden der Allgemeinen Relativitätstheorie eine Fülle von experimentellen Tests für diese gab.
die Kernfusion ist wie die Kernspaltung eine nukleare Energieerzeugung und hat wie die KKWs nur einen sehr geringen Wirkungsgrad: alle Großkraftwerke (wie mit Uran, Kohle, Gas u.a.) haben als Wärmekraftwerke nur einen ca. 33 % Wirkungsgrad aufgrund der Thermodynamik. Zudem kommt die geringe Ausbeute bei Umwandlung von Nuklearenergie (Kernverschmelzung) in Wärmeenergie. Alternativen wären Blockheizkraftwerke mit 95 % Wirkungsgrad!! Auch bei der Kernfusion entstehen radioaktive Stoffe (z.B. Radionuklide des Wasserstoffs, die auch durch Metall und Beton dringen können). Warum wird die völlig ungefährliche Variante der Sonnenenergie (Licht) in den Fotovoltaikanlagen nicht stärker gefördert? Natürlich ist das hohe GAU-Risiko wie bei den KKWs (das ca. bei 3 Jahren liegt) nicht bei der Fusion möglich. Auch der Atommüll ist nicht so hochgiftig und langlebig wie bei den KKWs (bei Plutonium (bisher 4000 Tonnen) mit einer Halbwertszeit von 24 000 Jahren: ca Millionen Jahren!) Alternativen sind neben Wasser und Sonne auch die Windkraft, mit kostenlosem Rohstoff, ohne jegliche Umweltverschmutzung bei ca. 90 % Wirkungsgrad!
Beim Lesen der beiden Astronomie-Artikel zum Thema "Schwarze Löcher" sind mir zwei Fragen in den Sinn gekommen:
Wie wirkt ein Schwarzes Loch auf die angenommene "Dunkle Materie" - auf Grund der gravitativen Wechselwirkung sollte dunkle Materie ebenfalls auf schwarze Löcher einfallen, und dann der Ereignishorizont auch für diese Materieform gelten? (Ist dies eventuell ein Beitrag zu den enormen Massen der superschweren Schwarzen Löcher in Galaxienzentren?)
Weshalb wird angenommen, dass eventuell kurz nach dem Urknall entstandene "Mini-SL" ohne Massenzunahme bis heute quasi "frei" durch das All schwirren? Wenn angenommen wird, dass diese Mini-SL im Zentrum von quantenfluktuationsbedingten Materieverdichtungen entstanden, sollten sie dann nicht die Chance gehabt haben, in kürzester Zeit von ausreichend Materie für eine große Massenzunahme getroffen worden zu sein und damit eventuell die Zentren der später gebildeten Galaxien zu werden (die großräumigen Materieverteilungen im All werden doch ebenfalls auf solche quantenfluktuationsbedingten Inhomogenitäten in der Materieverteilung zurückgeführt)?
Stellungnahme der Redaktion
Die Dunkle Materie ist natürlich vorhanden und wird auch vom Schwarzen Loch aufgesaugt. Sie trägt zur Masse aber nicht so dramatisch bei, weil sie auf der Dimension von Sternen nicht geklumpt ist, sondern nur auf größeren Skalen. Kosmologisch betrachtet gibt es viermal so viel Dunkle wie normale Materie (etwa 20 Prozent, beziehungsweise 4 Prozent des kosmischen Substrats), aber der Hauptbeitrag der Dunklen Materie kommt von Skalen von einigen Megaparsec, den Clusterskalen. Die Dichte der Dunklen Materie in kollabierten Objekten dieser Größe ist etwa 200-mal der kritischen Dichte, und das ist viel kleiner als die Dichte in Molekülwolken zum Beispiel: Also, auf Sternhaufenniveau ist der Beitrag der Dunklen Materie nicht bedeutend.
Mini-Schwarze-Löcher sammeln auch Materie auf – die Akkretion wird aber reguliert durch die Strahlung, die in der aufgeheizten Materie entsteht (Eddington-Grenze). Für ein Schwarzes Loch von Sonnenmassengröße sind das etwa 10exp18 Gramm pro sec. Die Rate ist proportional zur Masse, ergo für ein kleines Schwarzes Loch von 10exp-5 Gramm, also 10exp-20 Gramm pro sec. Macht in 10exp10 Jahren etwa 10exp-2 Gramm, etwas größer, aber immer noch klein. Natürlich sind das nur ungefähre Abschätzungen, aber man sieht, es ist möglich, dass kleine Schwarze Löcher lange überleben.
Verfasserin und Rezensent beziehen sich auf den großen aufklärerischen Königsberger Philosophen Immanuel Kant. Dessen Ausgangsposition wird in der Rezension (S.95, 3.Sp., 2.Abs.) wiedergegeben: „Die These der kausalen Geschlossenheit...“ Kant hatte erkannt, dass die Kategorie Kausalität (sowie weitere Kategorien) und die Anschauungsformen Raum und Zeit konstitutiv für das menschliche Erkennen sind: Alles, was wir erkennen, ist von vornherein und unabdingbar den Kategorien und Anschauungsformen unterworfen (siehe auch meinen Leserbrief zu "Ist die Zeit eine Illusion?"). Das macht die Eigenheit unseres menschlichen Erkennens aus. Wie die Realität aber wirklich beschaffen ist, das ist uns nicht zugänglich. Um mit Kant zu sprechen: Wir erkennen nur das Ding in seiner Erscheinung, nicht aber das Ding an sich. Das war eine Essenz seiner "Kritik der reinen Vernunft" (1781, im Folgenden "KdrV"). Es folgt die "Kritik der praktischen Vernunft" (1788, "KdpV"). Die Kernfrage lautet: Wie kann der Mensch frei handeln, wenn doch alles Erfahrbare dem Prinzip der Kausalität unterworfen ist? Denn dieses Prinzip gilt nicht nur für Naturvorgänge, sondern auch für die Erfahrung eigener seelischer und intellektueller Vorgänge. Die KdrV ließ die Möglichkeit eines „Ich an sich“ (eines Ich hinter dem empirisch erfahrbaren Ich) offen. Dieses Ich könnte frei sein, es könnte aus freiem Entschluss so oder so handeln. Was gemäß der KdrV nur eine Denkmöglichkeit war, wird mit der KdpV zur Gewissheit. Kant zeigt die Freiheit des Willens als Postulat (Forderung) der praktischen Vernunft auf. Es wird kein theoretischer Beweis geliefert (hierzu ist die menschliche Vernunft nicht in der Lage). Es muss aber in einem bestimmten Sinne Willensfreiheit geben, weil sonst die Forderung (Sittengesetz), autonom zu handeln, und die Wertung des autonomen Wollens als sittlich gut (oder ungut) sinnlos wäre. Die Freiheit des sittlich handelnden Menschen besteht darin, das unumstößliche, allgemeingültige Sittengesetz zu wollen oder nicht zu wollen, danach zu handeln oder nicht zu handeln. Das Sittengesetz manifestiert sich im "kategorischen Imperativ": „Handle so, dass die Maxime (Richtschnur) deines Willens jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“ Hiermit tut sich der Nachweis für die Möglichkeit eines freien, nicht kausal bestimmten Handelns auf. Dies liegt jedoch auf einer anderen als auf der naturwissenschaftlichen Ebene mit ihrer methodisch fixierten Forschung. Die mit der Philosophie Kants aufgezeigte Willensfreiheit öffnet jedoch nur ein Fenster, das des Handelns aus Freiheit im sittlichen Bereich. Dies ist das eigentliche konstitutive Element des menschlichen Daseins, das sich seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte durch alle Mythen und Religionen zieht.
Im Artikel wird – wie so oft – Klugheit mit Intelligenz gleichgesetzt. Ich sehe zwischen diesen beiden aber erhebliche Unterschiede. Während Klugheit das abrufbare Wissen bezeichnet, sehe ich in der Intelligenz die Fähigkeit, neues Wissen (für sich selbst, für eine Gruppe oder für die ganze Menschheit) zu erlangen. Oder kurz ausgedrückt: Die Klugheit eines Menschen erkennt man an den Antworten, die er gibt; die Intelligenz eines Menschen erkennt man an den Fragen, die er stellt.
Anstelle einer Legalisierung der Nashornjagd, wäre die Zucht eine bessere Lösung, denn durch eine "Massenproduktion" von Nashorn würde der Schwarzmarkt aufgrund von "Dumpingpreisen" einbrechen. Weitere Nutzen der Zucht sind die künstliche Erhaltung dieses Tiers und man kann auch wissenschaftliche Beobachtungen anstellen, um die Käufergruppe besser zu untersuchen, und so auch deren Absichten kennenzulernen.
03.05.2013, Richard B. Wernig, Strassburg (Österreich)
Auf S. 31 verrechnet sich der Autor um eine Zehnerpotenz: Die Bahngeschwindigkeiten in der Akkretionsscheibe erreichen bis zu 550 Kilometer pro Sekunde, fast zwei P r o z e n t der Lichtgeschwindigkeit. Richtig heißen müsste es ..., fast zwei P r o m i l l e der Lichtgeschwindigkeit.
Meine Theorie ist es, dass wir bislang nur die schwierigen Varianten eines einfachen Grundgesetzes kennen. Wie in Objektorientierten Computersprachen (z.B. Java) gibt es ein Grundobjekt und alle weiteren Objekte leiten sich von diesem ab. So könnte man alle bewiesenen Gesetze der Quantenphysik, Gravitationstheorie usw. zusammenfassen. Wie genau dieses Grundgesetz aussehen kann, weiß ich aber nicht.
Wert in der Wissenschaft
09.05.2013, RAJDer wichtige Punkt scheint mir die Frage nach dem Wert wissenschaftlicher Theorien, den viele immer noch ganz naiv ausschließlich an der Testbarkeit festmachen, obgleich die Wissenschaftshistorie und -theorie uns längst eines besseren belehrt haben: dass Wissenschaft nämlich viel komplizierter ist als beispielsweise schlichtgewirkte Popper-Adepten glauben, ohne deswegen irrational zu sein. Nehmen wir etwa die Stringtheorie, die so gerne als Scharlatanerie beschrien wird, und wie es scheint umso mehr, desto weniger Sachkenntnis vorliegt. Sie ist zwar derzeit nicht testbar, hat aber tiefe und neue Einsichten in physikalische und mathematische Zusammenhänge, bekannte und mögliche, vermittelt. Das ist es vor allem, was einer ihrer Begründer, Leonard Susskind, ihr als Positivum zurechnet. Ist das etwa kein wissenschaftlicher Wert? Man sollte sich auch daran erinnern, dass die Disziplin früher einmal „natural philosophy“ hieß und es nicht komplett außerhalb dieses „spirits“ liegt, an den Grenzen des empirisch Prüfbaren wieder spekulative Elemente zuzulassen, solange diese konsistent formulierbar und in die vorhandenen Daten einzubetten sind.
Wenn Dyson also schreibt "Sollte sich diese Hypothese als wahr herausstellen, hieße das, dass sich die Theorien der Quantengravitation als nicht testbar und damit wissenschaftlich bedeutungslos herausstellen würden“, dann sehe ich vor allem den Sinn des „damit“ nicht, aus den genannten Gründen. Hier liegt m.E. ein verengter Begriff von „Wert“ vor. Im Übrigen würde ich einfach sagen: bitte mehr Geduld, es wurde schon so manches Mal in der Wissenschaftsgeschichte eine prinzipielle Grenze ausgerufen. Die vorliegenden, zwar indirekten, aber konsistenten Daten zur Abstrahlung von Gravitationswellen aus Doppelsternsystemen mögen es auch als nicht so dramatisch erscheinen lassen, wenn der direkte Nachweis über die Verformung der Raumzeit-Geometrie nicht gelingen sollte. Und die Vereinigung ist derzeit wohl eher eine theoretische und weniger eine experimentelle Herausforderung.
Carnot
09.05.2013,Nun ist mir klar, dass es keinen Dampferzeuger gibt, der bei Millionen Grad funktioniert, aber Temperaturen von 650°C bis 700°C, wie in Gasturbinenkraftwerken, sollten beim ITER zumindest möglich sein. Dann käme der Iter auf Wirkungsgrade dieser Wärmekraftmaschinen, ca. 60%.
Im Übrigen ist für einen Fusionsreaktor der Wirkungsgrad keine ganz entscheidende Größe. Wenn der nämlich funktionieren würde, wäre genug Energie da.
Der ITER ist meiner Meinung nach aber kein sinnvoller technologischer Ansatz zur Energiegewinnung. Steuergelder könnten effektiver in die Erforschung nachhaltiger Energien eingesetzt werden(Wind, Sonne(auch CSP), Speicher).
Der Vergleich des Artikel : Von "1500 Problemen zu ein paar Dutzend" suggeriert, dass der Erfolg bald da ist. Es ist leider nicht die Anzahl, sondern die Qualität der ungelösten Probleme, die entscheidet. Wenn ein wichtiges Problem übrig bleibt, ist das Projekt gescheitert.
Globale Abzockerei
09.05.2013, J. SchobeligDas Klima hat und wird sich stetig ändern. Mit und ohne Menschen.
Ansonsten darf uns Europäern eine Warmzeit viel lieber sein als eine erneute Kaltzeit.
Lost in translation?
09.05.2013, ChrysLieber Chrys,
vielen Dank - Sie haben vollkommen Recht. Daniel Cressey ist der Autor des Artikels "A new breed", der in der gleichen Ausgabe direkt hinter diesem Artikel erschien (und der nächste Woche bei uns erscheint). Ich habe den Fehler ausgebessert.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Die Suche wird weitergehen
09.05.2013, Dr. Günther CoenErd? rutsche
07.05.2013, Dieter MeinertWie KKWs ineffektiv und gefährlich
07.05.2013, Alfred Helmut Dürrnur einen sehr geringen Wirkungsgrad: alle Großkraftwerke (wie mit Uran, Kohle, Gas u.a.) haben als Wärmekraftwerke nur einen ca. 33 % Wirkungsgrad aufgrund der Thermodynamik.
Zudem kommt die geringe Ausbeute bei Umwandlung von Nuklearenergie (Kernverschmelzung) in
Wärmeenergie.
Alternativen wären Blockheizkraftwerke mit 95 % Wirkungsgrad!!
Auch bei der Kernfusion entstehen radioaktive Stoffe (z.B. Radionuklide des Wasserstoffs, die auch durch Metall und Beton dringen können). Warum wird die völlig ungefährliche Variante der Sonnenenergie (Licht) in den Fotovoltaikanlagen nicht stärker gefördert? Natürlich ist das hohe GAU-Risiko wie bei den KKWs (das ca. bei 3 Jahren liegt) nicht bei der Fusion möglich. Auch der Atommüll ist nicht so hochgiftig und langlebig wie bei den KKWs (bei Plutonium (bisher 4000 Tonnen) mit einer Halbwertszeit von 24 000 Jahren: ca Millionen Jahren!)
Alternativen sind neben Wasser und Sonne auch die Windkraft, mit kostenlosem Rohstoff, ohne jegliche Umweltverschmutzung bei ca. 90 % Wirkungsgrad!
im vergleich zu ITER...
07.05.2013, york karsunkeKühlung
07.05.2013, WilliFrage zur Thematik Schwarzer Löcher
06.05.2013, Robert Steffen, MeerbuschWie wirkt ein Schwarzes Loch auf die angenommene "Dunkle Materie" - auf Grund der gravitativen Wechselwirkung sollte dunkle Materie ebenfalls auf schwarze Löcher einfallen, und dann der Ereignishorizont auch für diese Materieform gelten? (Ist dies eventuell ein Beitrag zu den enormen Massen der superschweren Schwarzen Löcher in Galaxienzentren?)
Weshalb wird angenommen, dass eventuell kurz nach dem Urknall entstandene "Mini-SL" ohne Massenzunahme bis heute quasi "frei" durch das All schwirren? Wenn angenommen wird, dass diese Mini-SL im Zentrum von quantenfluktuationsbedingten Materieverdichtungen entstanden, sollten sie dann nicht die Chance gehabt haben, in kürzester Zeit von ausreichend Materie für eine große Massenzunahme getroffen worden zu sein und damit eventuell die Zentren der später gebildeten Galaxien zu werden (die großräumigen Materieverteilungen im All werden doch ebenfalls auf solche quantenfluktuationsbedingten Inhomogenitäten in der Materieverteilung zurückgeführt)?
Die Dunkle Materie ist natürlich vorhanden und wird auch vom Schwarzen Loch aufgesaugt. Sie trägt zur Masse aber nicht so dramatisch bei, weil sie auf der Dimension von Sternen nicht geklumpt ist, sondern nur auf größeren Skalen. Kosmologisch betrachtet gibt es viermal so viel Dunkle wie normale Materie (etwa 20 Prozent, beziehungsweise 4 Prozent des kosmischen Substrats), aber der Hauptbeitrag der Dunklen Materie kommt von Skalen von einigen Megaparsec, den Clusterskalen. Die Dichte der Dunklen Materie in kollabierten Objekten dieser Größe ist etwa 200-mal der kritischen Dichte, und das ist viel kleiner als die Dichte in Molekülwolken zum Beispiel: Also, auf Sternhaufenniveau ist der Beitrag der Dunklen Materie nicht bedeutend.
Mini-Schwarze-Löcher sammeln auch Materie auf – die Akkretion wird aber reguliert durch die Strahlung, die in der aufgeheizten Materie entsteht (Eddington-Grenze).
Für ein Schwarzes Loch von Sonnenmassengröße sind das etwa 10exp18 Gramm pro sec. Die Rate ist proportional zur Masse, ergo für ein kleines Schwarzes Loch von 10exp-5 Gramm, also 10exp-20 Gramm pro sec. Macht in 10exp10 Jahren etwa 10exp-2 Gramm, etwas größer, aber immer noch klein. Natürlich sind das nur ungefähre Abschätzungen, aber man sieht, es ist möglich, dass kleine Schwarze Löcher lange überleben.
Kant zum Determinismus
06.05.2013, Hans PröpperDessen Ausgangsposition wird in der Rezension (S.95, 3.Sp., 2.Abs.) wiedergegeben: „Die These der kausalen Geschlossenheit...“
Kant hatte erkannt, dass die Kategorie Kausalität (sowie weitere Kategorien) und die Anschauungsformen Raum und Zeit konstitutiv für das menschliche Erkennen sind: Alles, was wir erkennen, ist von vornherein und unabdingbar den Kategorien und Anschauungsformen unterworfen (siehe auch meinen Leserbrief zu "Ist die Zeit eine Illusion?"). Das macht die Eigenheit unseres menschlichen Erkennens aus. Wie die Realität aber wirklich beschaffen ist, das ist uns nicht zugänglich. Um mit Kant zu sprechen: Wir erkennen nur das Ding in seiner Erscheinung, nicht aber das Ding an sich. Das war eine Essenz seiner "Kritik der reinen Vernunft" (1781, im Folgenden "KdrV").
Es folgt die "Kritik der praktischen Vernunft" (1788, "KdpV").
Die Kernfrage lautet: Wie kann der Mensch frei handeln, wenn doch alles Erfahrbare dem Prinzip der Kausalität unterworfen ist? Denn dieses Prinzip gilt nicht nur für Naturvorgänge, sondern auch für die Erfahrung eigener seelischer und intellektueller Vorgänge. Die KdrV ließ die Möglichkeit eines „Ich an sich“ (eines Ich hinter dem empirisch erfahrbaren Ich) offen. Dieses Ich könnte frei sein, es könnte aus freiem Entschluss so oder so handeln.
Was gemäß der KdrV nur eine Denkmöglichkeit war, wird mit der KdpV zur Gewissheit. Kant zeigt die Freiheit des Willens als Postulat (Forderung) der praktischen Vernunft auf. Es wird kein theoretischer Beweis geliefert (hierzu ist die menschliche Vernunft nicht in der Lage). Es muss aber in einem bestimmten Sinne Willensfreiheit geben, weil sonst die Forderung (Sittengesetz), autonom zu handeln, und die Wertung des autonomen Wollens als sittlich gut (oder ungut) sinnlos wäre. Die Freiheit des sittlich handelnden Menschen besteht darin, das unumstößliche, allgemeingültige Sittengesetz zu wollen oder nicht zu wollen, danach zu handeln oder nicht zu handeln.
Das Sittengesetz manifestiert sich im "kategorischen Imperativ":
„Handle so, dass die Maxime (Richtschnur) deines Willens jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“
Hiermit tut sich der Nachweis für die Möglichkeit eines freien, nicht kausal bestimmten Handelns auf. Dies liegt jedoch auf einer anderen als auf der naturwissenschaftlichen Ebene mit ihrer methodisch fixierten Forschung. Die mit der Philosophie Kants aufgezeigte Willensfreiheit öffnet jedoch nur ein Fenster, das des Handelns aus Freiheit im sittlichen Bereich. Dies ist das eigentliche konstitutive Element des menschlichen Daseins, das sich seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte durch alle Mythen und Religionen zieht.
Intelligent oder klug?
03.05.2013, Wolfgang Priebsch, KielBessere Lösung
03.05.2013, Christian HeusserRechenfehler um Zehnerpotenz
03.05.2013, Richard B. Wernig, Strassburg (Österreich)Ansatz zur Erklärung
02.05.2013, Sören Klein