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Kommentare - - Seite 977

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Panikmache!

    20.02.2011, Ludwig Hoffer
    530 Gigatonnen oder etwa 530 Kubikkilometer sind nichts im Vergleich zur Gesamteismenge von fast 3 Millionen Kubikkilometer. Und das nur geschätzt!
  • Titel Ihres Leserbriefes

    18.02.2011, Iris Eickhoff
    Die Frage ist berechtigt!
    Ich suche nun schon seit Langem eine effektive Möglichkeit, den Bau der Südumgehung zu unterstützen und die nördliche Route zu verhindern.
    Eine Spendensammlung für die Finanzierung hab ich auch noch nicht gefunden. Da Deutschland eine gute Beziehung zu Tansania hat, wäre eine Unterstützung ein guter Ansatz. Die Arbeit von Grizmeks zu bewahren sollte uns ein großes Anliegen sein: www.savetheserengeti.org



  • Individualität ist nicht einfach

    18.02.2011, Christian Monnerjahn, Magdeburg
    Erst einmal vielen Dank für dieses "Streitgespräch". Wenn ich den hier vorgestellten Ansatz zur "individualisierten Medizin" richtig verstanden habe, dann geht es darum, die genetische Disposition einen Tumors zu bestimmen und im Abgleich mit einer zu erstellenden "Effizienz-Datenbank" das/die vermutlich optimalen Medikamente auszuwählen. Ein solcher Ansatz ist im Grunde positiv - sowohl für den einzelnen Patienten, der zumindest weniger zum "Versuchskaninchen" wird, wie auch für die Krankenkassen, da der Einsatz teurer Krebsmedikamente effizienter erfolgen sollte - wenn das System funktioniert. Das hängt von der Qualität der zu erstellenden Datenbank ab.

    Hier stellt sich die Frage, wo die Daten dazu herkommen. Letztlich kann sie nur auf klinischen Studien beruhen, bei denen die Tumore der einzelnen Patienten genetisch untersucht wurden. Das ist aber problematisch, wenn einer solchen "Weiterverwendung" der Daten von den Patienten nicht zugestimmt wurde. Datenschutz/Datenmanagement sind somit zentrale Herausforderungen. Hier bietet die EU-Gesetzgebung für klinische Forschung aber durchaus einen Rahmen. Ferner ist auch eine Erfolgskontrolle nötig - und die kann nur wieder in klinischen Studien erfolgen.

    Leider ist die angestrebte Individualität der Therapie auch eine Herausforderung an das Gesundheitssystem, das derzeit ja mehr auf Pauschalen setzt und nicht zuletzt mit den Rabattverträgen Individualität ja gerade ausschließt. Die individualisierte Diagnostik und Beratung muß sich für alle Beteiligten lohnen - sonst wird sie nur ein Nischendasein führen.
  • cui bono

    15.02.2011, Dr. Klaus Moll, Baden bei Wien
    In einer anderen Zuschrift auf diesen Artikel wird die Frage gestellt: Wem nutzt die Wissenschaftsphilosophie?

    Weder in der Wissenschaft noch in der Wissenschaftsphilosophie ist die aus der Kriminologie oder auch aus der Politwissenschaft stammende Frage nach dem Nutzen von Interesse. Sonst gäbe es die erste und zweite dieser Disziplinen möglicherweise nicht, sondern nur die dritte und vierte. Mit allen vieren dagegen ist das Leben doch etwas reicher.
  • Artikel über kopernikanisches Prinzip widerspricht sich selbst

    15.02.2011, Martin Kaufmann
    Der Artikel "Das Vermächtnis des Kopernikus", den ich im aktuellen Spektrum-Dossier gelesen habe (ursprünglich erschienen im September 2009, Anm.d.Red.), widerspricht sich selbst. Im Artikel selbst wird behauptet, dass es keinen Grund dafür gibt, die räumliche Homogenität anzuzweifeln. Aber genau das ist die Aussage des kopernikanischen Prinzips, nicht mehr und nicht weniger.

    Außerdem wird behauptet, dass wir in einer "ausgezeichneten" Zeit leben, in der Leben möglich ist. Das ist trivial, da unser Universum seit seiner Entstehung eine zeitliche Entwicklung durchgemacht hat und durchmacht, also zeitlich nicht homogen ist. Von einer zeitlichen Homogenität ist aber im kopernikanischen Prinzip gar nicht die Rede, nur von einer räumlichen.

    Wie man diese räumliche "Mittelmäßigkeit" interpretiert, bleibt jedem selbst überlassen. Also auch hier kein Grund, das kopernikanische (= kosmologische) Prinzip infrage zu stellen.

    In einem Punkt gebe ich dem Autor Recht: Die Erde in dem Mittelpunkt der Welt zu stellen, führte zu unerträglichem Hochmut der Menscheit über die Natur. Aber gerade durch seine Argumentation bietet er diesem Hochmut neue Nahrung!

    Was bleibt in dem Artikel an Argumenten übrig? Nichts! Umso überraschender, dass der Autor zum Schluss kommt, dass man sich mit guten Gründen vom kopernikanischen Prinzip verabschieden sollte.

    Auch seine Schlussfolgerung, dass sich selbst klügste Wissenschaftler irren können, ist trivial. Das weiß man spätestens seit dem Ausspruch Einsteins "Gott würfelt nicht". Beim kopernikanischen Prinzip haben sie jedenfalls nicht geirrt!
  • Akustischer Chirp-Effekt

    15.02.2011, Dr. rer. nat. Klaus Rohwer, Ulm
    Vielen Dank für die interessante Geschichte der Lasertechnik in Heft 1/2011! Für das "Chirpen" eines Laserpulses gibt es eine schöne akustische Analogie, zumal ja das Wort "to chirp" eigentlich aus der Akustik kommt: es bezeichnet das "Tschilpen" der Sperlinge oder wird auch allgemein für "zwitschern" verwendet. Den akustischen Chirp-Effekt kann man gut im Winter wahrnehmen, wenn die Gehwege mit Split gestreut sind und man an einem akustischen Reflexionsgitter entlanggeht. Das kann ein Gartenzaun mit senkrecht angeordneten Latten sein, oder das Geländer einer Brücke, sofern es vertikale Streben aufweist, oder auch ein Garagenhof mit lauter gleichen, senkrecht strukturierten Toren. Gemeinsam ist all diesen Strukturen, dass sie eine Gitterkonstante von 10 bis 20 cm aufweisen, also ideal geeignet sind für Beugungseffekte von Schallwellen, die eine Wellenlänge in diesem Bereich haben. Entsprechend hört man bei jedem Schritt, bei dem es unter den Sohlen knirscht, ein Chirp-Geräuch.

    Und noch einen Nachtrag: Im Text Ihres Artikels steht, dass "... rotes Licht auf Grund seiner großen Wellenlänge dem Puls ein wenig voraneilt, während ihm blaues Licht mit seiner geringeren Wellenlänge folgt." In der Abbildung auf Seite 56 dagegen eilt das blaue Licht dem Puls voran, während das rote folgt. Wie man bei Wikipedia unter CPA nachlesen kann, gibt es in der Tat beide Möglichkeiten, je nach den eingesetzten optischen Bauteilen.

    Für den akustischen Chirp-Effekt habe ich gefunden - sowohl experimentell als auch rechnerisch - dass die kurzen Wellenlängen (= hohe Frequenzen) das Ohr des Verursachers vor den längeren Wellenlängen erreichen.
  • Allzu unpolitisch darf auch der Archäologe nicht auftreten

    14.02.2011, Dr. Karl-Heinz Klär, 53175 Bonn
    Dieses Interview ist aufschlussreich, aber leider auch ein Lehrstück politischer Leisetreterei.

    Wer in den vergangenen drei Wochen die Nachrichten aus Kairo, Alexandria und Suez in der internationalen Presse verfolgt hat, konnte mühelos erfahren, warum das Ägyptische Nationalmuseum ansatzweise zum Ziel von Plünderern wurde: Das waren Strolche, die von den Schergen der Diktatur losgeschickt wurden, damit im Westen der Eindruck entstehe, in Kairo gingen die Dinge wegen des Aufstands der Demokratiebewegung drunter und drüber und das kulturelle Erbe des Landes sei in Gefahr.

    Die Strolche, die in das Museum einbrachen, waren von der gleichen Sorte und gehorchten den gleichen Befehlen wie die Strolche, die den Tahrir zu stürmen suchten und so viele brave Kämpfer für Freiheit, Demokratie und Rechtsstaat umbrachten.

    Ich verstehe ja den Reflex: bloß die Grabungen, bloß die Lizenz nicht gefährden. Aber schäbig darf man sich nicht benehmen, auch nicht durch Schweigen.

    Ob Zahi Hawass noch hundert Jahre Chef der Antikenbehörde bleiben wird oder nicht, ist eine Petitesse gemessen an der Hoffnung von Millionen Ägyptern auf ein anständiges Leben in Freiheit.

    Ich vermute, dass dies Frau Kehrer und ihre Kollegen auch nicht anders sehen, wenn gefragt.

    Aber dann sagt es doch, notfalls ungefragt!
  • Sorgfalt bei Übersetzung

    12.02.2011, Dr. Michael Lux, Erfurt
    Auf S. 93 wird die CMOS-Technologie als (komplementäre) Metalloxid-Halbleiter-Technologie bezeichnet. Es sind jedoch nicht Metalloxide, die eine Rolle beim Aufbau der Speicherschaltkreise spielen, sondern ein Metall (in diesem Fall Palladium oder Aluminium) und ein Oxid (nämlich Siliziumdioxid) sowie Silizium.
    Statt "Indiumphosphat" (Bildlegende S. 94 und Text S. 95) muss es "Indiumphosphid" heißen. Indiumphosphid (InP) ist als Verbindungshalbleiter mit einem "strahlenden" Band-Band-Übergang ein direkter Halbleiter. Indiumphosphat (InPO4) dagegen ist ein ionische Verbindung, die sich weder technologisch in eine Silizium-Technologie einbinden lässt noch, schon allein auf Grund des großen Bandabstandes (Isolator!), optisch aktiv im Sinne von "strahlenden" Rekombinationen von Ladungsträgern sein kann. Der Schreibfehler hat es immerhin bis in die Online-Fachenzyklopädie azo-optics gebracht.


  • Schon lange bekannt

    12.02.2011, Dr. Gert Latzel wissenschaftlicher Journalist
    Auf der Erde ist dieses Phänomen schon lange bekannt

    Im Deutschen Museum München stand früher ein Experiment, bei dem gezeigt wurde, dass ein Gummiband sich bei Erwärmung verkürzt. Dieses Experiment ist in der Praxis der Naturwissenschaften Chemie (PdN-Chemie 45/Heft 1, S.35) im Jahr 1996 genau beschrieben von G. Probeck und G. Latzel in der Serie Spektakuläre Experimente. Hier werden auch schon die fachlichen Hintergründe erklärt. Vielleicht sollte man sich einmal erinnern, dass viele Dinge, die heute an besonderen Materialien, hier offensichtlich zuerst im Weltraum entdeckt, gar nicht so spektakulär neu sind, wenn man einmal bei den Eigenschaften von Elastomeren nachgeschaut hätte. Vielleicht ist der normale Schulunterricht gar nicht so altmodisch, wenn harte Fakten gelehrt werden und nicht nur didaktisches Gefasel veröffentlicht wird!
    Neben dem Versuch mit dem Gummi wird dann das gleiche Experiment mit einem Draht durchgeführt, wo dann tatsächlich die Welt wieder in Ordnung ist.
    Gert Latzel

  • Eiszeitmensch mit astronomischen Kenntnissen

    09.02.2011, Gertraud Hagner-Freymark, Ascheberg
    Vor einigen Jahren ist zu dieser Thematik ein großes wissenschaftliches Werk erschienen, worin die erstaunlich elaborierten astronomischen Kenntnisse und Kodierungen der Eiszeitmenschen grundlegend bearbeitet sind. Ich möchte mir erlauben, es Ihnen bekannt zu machen.
    Es wäre wünschenswert, wenn diese Arbeitsergebnisse auch den Forschern Jean Clottes sowie den Autorinnen der neuen Vergleichsstudie Petzinger und Nowell zur Kenntnis kommen würden, um ihre Arbeit zu unterstützen und zu inspirieren:

    Rappenglück, Michael A.
    Eine Himmelskarte aus der Eiszeit? Ein Beitrag zur Urgeschichte der Himmelskunde und zur paläoastronomischen Methodik, Frankfurt a. M. 1999 [am Beispiel der Höhle von Lascaux]

    Schon vorher hat die Höhlenforscherin Marie E. König die Malereien und abstrakten Systeme in den französischen Höhlen als Übermittler von Wissen über die Himmelsabläufe erkannt, auch wenn durch neuere Forschungen manche ihrer Deutungen obsolet geworden sind.
  • Marie König, Pionierin der jungsteinzeitlichen Kultur

    09.02.2011, Monika Bootz, per E-Mail
    Dass dieser (prähistorische Kode) bereits in den ältesten in Europa gefundenen Bilderhöhlen verwendet wurde, konstatierte schon die deutsche Forscherin Marie König im letzten Jahrhundert. Da sie die meisten dieser Zeichen von keltischen Münzen kannte, schloss sie im Gegensatz zu anderen Forschern ihrer Zeit darauf, dass es sich nicht um unausgereiftes Gekritzel von Kindern handele, sondern um ein Symbolsystem jungsteinzeitlicher Kultur.

    In der Höhle von Lascaux fand sich auch ein Hinweis darauf, dass die Phasen des Mondes als Kalender verwendet wurden. Die gezielten Abweichungen, die in der Darstellung der Hörner und Augen der ansonsten meisterhaft wiedergegebenen Tiere gemacht wurden, brachte sie dazu, einen Zusammenhang zu den Mondphasen herzustellen und die Funde als bildliche Darstellung der Weltansicht der Menschen der Altsteinzeit zu untersuchen.

    Sie führte u. a. Feldforschungen in den Höhlen der Ile de France rund um Paris durch, von denen viele die aus den Bilderhöhlen bekannten Zeichen als Einritzungen im Gestein vorweisen. Anhand der unterschiedlichen Art der Ritzungen im Stein schloss sie darauf, dass Steinwerkzeuge verwendet
    wurden, die laut anderen Archäologen weit auseinanderliegenden steinzeitlichen Kulturschichten zuzuordnen sind. Dies belegte ihrer Ansicht nach, dass diese Symbole bereits verwendet wurden, bevor die Höhlenmalereien entstanden, dass sie andererseits aber auch bis in die geschichtliche Zeit weiterverwendet wurden. Dafür fand sie - neben keltischen Münzen - noch reichlich weitere Artefakte als Belege.

    Marie König (geb. 1900) war schon wenige Jahre nach ihrem Studium aus dem akademischen Betrieb ausgeschieden. Zu ihrer Zeit mussten verheiratete Frauen den Staatsdienst verlassen. Da sie aus begüterten Kreisen stammte, konnte sie ihr langes Leben neben ihrer Familie voll und ganz der Erforschung steinzeitlicher Artefakte widmen. Als man sie auf Grund ihrer Forschungsergebnisse an die Sorbonne holen wollte, lehnte sie es ab, diese Unabhängigkeit aufzugeben.

    Ihre Bücher über den Ursprung der Kultur sind großartige gesellschaftswissenschaftliche Arbeiten, umstritten sowohl wegen ihres Forschungsansatzes als auch auf Grund der Tatsache, dass sie den steinzeitlichen Menschen (Cro-Magnon und Neandertaler) nicht als Halbtier, sondern als intelligenten Träger einer bereits abstrahierenden Weltsicht betrachtete. Damit stand sie zumindest in den 1950er Jahren noch recht allein auf weiter Flur.

    Ihre beiden Arbeiten (Weltbild des eiszeitlichen Menschen. Elwert, 1954; Am Anfang der Kultur. Die Zeichensprache des frühen Menschen. Mann, Berlin 1973, Ullstein 1981) erschienen nur in deutscher Sprache. Sie sind mit viel Glück in Büchereien und antiquarischen Beständen zu finden. Eine ausführliche Zusammenfassung (Am Anfang der Kultur) von Ellen Keller gibt es im Internet.
  • Verweis auf die einschlägige Originalarbeit fehlt

    08.02.2011, Prof. Dr. Peter Kramer, Tübingen
    Die Einbettung der Ikosaedergruppe in das sechsdimensionale hyperkubische Gitter wurde erstmals durchgeführt in:
    P. Kramer und R. Neri, On Periodic and Non-Periodic Space Fillings of Em Obtained by Projection. Acta Crystallographica A40, 580–587 (1984)
    Die Projektion erfolgte vom R6 auf denjenigen R3, in dem die Ikosaedergruppe ihre dreidimensionale Standard-Darstellung annimmt. Die zugehörige quasiperiodische Pflasterung des R3 mit zwei Rhomboedern wurde 1985 von P. und L. Kramer konstruiert und 1986 in der Ausstellung "Symmetrie" auf der Mathildenhöhe in Darmstadt als Modell gezeigt (Abbildung im Katalog Band 3 S. 91). Aus der Projektion, verbunden mit der Theorie der quasiperiodischen Funktionen von Harald Bohr (1925), folgt, dass sich bei der Fourieranalyse ikosaedrischer Quasikristalle ein reines Punktspektrum ergibt.
    Weiteres findet sich auf meiner Homepage an der Universität Tübingen.
  • Genversuche nur an Universitäten

    08.02.2011, Angela M. Sturm aus Eicherloh bei München
    Also, wenn ich das richtig sehe, zäumen die Gen-Befürworter nun das Pferd von hinten auf. Die Schüler sollen also so früh als möglich mit der Gentechnik vertraut gemacht werden, damit die neue Generation der Forscher Genversuche als trivial hinnimmt und nicht mehr hinterfrägt. Genversuche, welcher Art auch immer, gehören NUR an die fachlichen Universitäten. Sie haben in einem Gymnasium nichts zu suchen. Das klingt jetzt von meiner Seite aus hart, aber ich will "Schülerstreiche" mit Bakterien vermeiden, um es im übertragenen Sinne auszudrücken.
  • Hebelarm!

    07.02.2011, S. Moritz (Providence, USA)
    Sehr geehrter Autor,

    Es kann doch nicht so schwer sein, einen Abstract zu lesen und korrekt zu übersetzen.
    "Die Neandertaler hatten relativ gesehen längere Achillessehnen, was ihren Energieaufwand beim Rennen erhöht haben dürfte".
    Wo lesen Sie das bitte? Mal abgesehen davon, das Sehnen nur in den seltensten Fällen fossil überliefert sind, steht in dem Artikel von Raichlen et al.:

    „Neandertals had relatively longer calcaneal tubers than modern humans, which would have increased their energy costs of running.“

    Neandertaler hatten also einen relativ längeren Fersenbeinhöcker als moderne Menschen (und keine längere Sehne). Damit ist ein höherer Energieverbrauch beim Rennen verbunden. Warum?

    "Recent research suggests that running economy (the energy cost of running at a given speed) is strongly related to the length of the Achilles tendon moment arm."

    Der Energieverbrauch für das Laufen bei einer bestimmten Geschwindigkeit ist stark mit der Länge des Hebelarms der Achillessehne korreliert.

    Dass lange (und nicht kurze, wie Sie schreiben) Sehnen vorteilhaft beim ausdauernden Laufen sind, dürfte spätestens dann klar werden, wenn man sich mal die Achillessehne bei Pferden oder Kängurus anschaut. Dort sind die Sehnen extrem lang und ermöglichen die Speicherung von Energie während der Fortbewegung.

    Falls es Sie tröstet: spiegel-online ist derselbe Fehler unterlaufen (oder der Autor hat von derselben Pressemitteilung abgeschrieben).

    Mit freundlichen Grüßen,
    S. Moritz
    Stellungnahme der Redaktion

    Liebe Frau Moritz,



    vielen Dank für Ihren Leserbrief! Sie haben natürlich vollkommen recht: Die Länge des Fersen(bein)höckers ist kein Maß für die Länge der Achillessehne, wie von mir irrtümlich angenommen, stattdessen spielt die durch die Länge des Tuber calcanei ausgeübte Hebelwirkung die Hauptrolle.



    Wir haben das an entsprechender Stelle im Text korrigiert.



    Mit besten Grüßen

    Jan Dönges

    Redaktion spektrumdirekt

  • Titel Ihres Leserbriefes

    05.02.2011, Fritz Kronberg
    Bravo, endlich mal ein Beitrag, der die Ideologie und die Praktiken der ewigen Bedenkenträger kritisch beleuchtet!!!
    Etwas vergleichbares fehlt leider bisher für den Bereich Kernenergie.
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