Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
These: Wir überlegen uns Maßnahmen um unser Konsumverhalten weiter so ausleben zu können, wir wir es gewohnt sind. Es kommen immer mehr neue Produkte auf den Markt, die vielleicht nett sind und uns für einen Moment glücklich machen (wenn überhaupt), aber in Sachen Effizienz und Nützlichkeit niemanden weiter bringen.
Lösungsansatz: Wenn man ein Produkt auf den Markt bringen will, warum muss man dann dem Staat oder einer zuständigen Behörde nicht erstmal einen (Energie/Nutzen-)Plan vorlegen, wie man das Produkt a) möglichst sauber produzieren kann b) was es den Konsumenten für einen Nutzen bringt c) beweisen, dass die (Energie)kosten den Nutzen wert sind bevor man den Investoren den Business Plan vorlegen darf. Anmerkung: Natürlich wäre es z.B. auch ein Nutzen Menschen glücklich zu machen, aber trotzdem lässt sich das ja abwiegen.
So würde weniger Energie für unnützen Kram verbraucht werden, die Emissionswerte würden stark reduziert werden und die Menschheit würde vielleicht wieder lernen Dinge wertzuschätzen, gut zu behandeln und so auch weniger Müll zu produzieren (denn dann könnte man ja nicht alles direkt nachkaufen).
Dass dieser Lösungsansatz einiges an (bürokratischem) Aufwand aufwirft ist der Autorin bewusst. Aber vielleicht ist es ja am Ende doch etwas weniger Aufwand, als CDR, NET oder SRM.
Das anhaltende Dauerbelastungen verursacht durch den ruhelosen auf Gewinnmaximierung orientierten Zeitgeist viele Menschen in ernste gesundheitliche Schwierigkeiten bringen kann, kann wohl jeder auch aus seiner eigenen Lebenserfahrung bestätigen können.
Vielleicht es ja hilfreich wenn wir einen gesellschaftlichen Austausch unserer individuellen Befindlichkeiten und unseren Vorstellungen von den Dingen die wir in unserem Zusammenleben ändern wollen, mit Unterstützung durch die Medien in die Öffentlichkeit tragen, um ihnen in einem Forum Sitz, Stimme und Gehör zu verleihen.
Sehr informativer und furchteinflößender Artikel. Die Erfahrung zeigt eigentlich das jeder Eingriff in globale Systeme nicht vorhersehbare Nebenwirkungen hat. nennt man Schmetterlings Effekt. Tests auf kleinem Raum bringen gar nichts.
Lerchenfenster sind schön und gut, bieten sie den Feldlerchen doch den Ort, den sie zur Brut benötigen. Leider ist es so: Jeder Prädator (seien es Fuchs, Dachs, Waschbär, ... und vor allem die Rabenvögel) sucht genau diese Stellen als erstes ab. Damit ist also nichts gewonnen. Lerchenfenster werden in den Himmel gelobt, allerdings macht man mit dieser Methode die Gelege der Lerche (oder Kiebitz) zum leicht gefundenen Fressen... Nun ist es leider so, dass diese Prädatoren mehr und mehr geschützt werden, statt gegen sie intensiver vor zu gehen und so manch seltenem Vogel zu helfen.
Das A und O für einen Umschwung in der Landwirtschaft ist der Verbraucher! 7 Milliarden Menschen wollen ernährt werden. Da ist es egal, ob billig oder teuer. Mit Landwirtschaft wie in der Mitte des 20. Jahrhunderts ist das nicht möglich...
@Harald Müller: "Warum geht das Insektensterben nach dem Verbot 2008 mutmaßlich ungebremst weiter? "
Weil Insektizide in Massen eingesetzt werden, ihr Einsatz massiv angestiegen ist, und nachweislich auch Naturschutzgebiete betrifft?
Es ist ja schön, dass Sie gewisse Lobbypositionen wiederkäuen wollen, aber die wirklichen Probleme sind längst bekannt. Kopf in den Sand stecken ist da wenig hilfreich.
Übrigens: Ich weiß nicht, ob Ihnen überhaupt klar ist, wie diese Stoffe wirken. Viele Stoffe und auch Anbaumethoden haben Langzeitfolgen. Eine Änderung an der Anwendung würde überhaupt keine plötzliche Änderung zur Folge haben - die Bestände würden sich eher langsam erholen. Die Natur ist kein Videospiel, und reagiert nicht in Sekunden auf Veränderungen.
1962 erschien das Buch "Der stumme Frühling". Mein Vater, ein schon damals bekannter und entschiedener Umweltschützer, gab es mir zum Lesen, als ich 12 oder 13 Jahre alt war. "Ich wünsche dir sehr, dass du das nicht erlebst, aber ich befürchte, dass du dem stummen Frühling nicht entgehen kannst." Ich wohne sehr idyllisch auf dem Land und erlebe den immer leiser werden Frühling, die immer weniger werdenden Insekten, versuche dagegen anzupflanzen. Ich erlebe aber vor allem Landwirte, die nie schuld sein wollen, die Düngen, Gülle und Gärreste ausfahren was das Zeug hält, die jeden grünen Halm im Jahr X-mal mähen, die sproitzen, sogar die Grünflächen, die jede Hecke im Rahmen der Flurbereinigung wegrasieren - und mir wird Angst und Bange um meine Kinder und Enkelkinder.
Mein Vater, Dr. Paul Haffner, wurde oft als "Kräuter-Pauli belächelt. Seine Kinder haben das nicht getan und wir bewundern ihn heute immer noch wegen seines Engagements.
Bislang wurde immer darauf hingewiesen, die Entomologen in Krefeld hätten nicht wissenschaftlich gearbeitet. Nun gibt es eine aktuelle Studie für Bayern (2017) von Reichholf (Das Verschwinden der Schmetterlinge). Kostenlos zu beziehen bei der Deutschen Wildtierstiftung https://www.deutschewildtierstiftung.de/publikationen Damit sind Spekulationen obsolet geworden!
Vince Ebert setzt eine völlige "Wertfreiheit" und weltanschauliche Neutralität der modernen Wissenschaften als selbstverständlich voraus. Aber abgesehen davon, dass die Anerkennung von Rationalität und analytischer Beweisführung als höchste Form der Wahrhaftigkeit bereits eine Wertsetzung darstellt, lässt sich wohl kaum sagen, dass irgendeine Wissenschaft immer gänzlich neutral wäre: Allein die Frage, was (und wie) "objektiv" ist, war im Laufe der Wissenschaftsgeschichte immer wieder Streitthema. Nicht ohne Grund gibt es dazu viele Abhandlungen im Bereich der Erkenntnistheorie. Davon abgesehen liefert auch eine möglichst objektive Naturwissenschaft erstmal nur Analysen und quantifizierte Fakten. Zu Erkenntnissen werden diese Ergebnisse erst durch Interpretation, Anwendung und Vergleich. Und dabei spielen Weltanschauungen immer eine Rolle.
Zum Glück bezeichnet sich der Autor selbst als Wissenschaftskabarettist.
Tatsächlich skizziert er hier die Karikatur eines naiven Wissenschaftsverständnisses. Ich habe tatsächlich mehrmals geschmunzelt.
Falls der Autor sich wissenschaftlich reflektiert mit dem Gegenstand und seinen eigenen Irrtümern auseinandersetzen möchte, dann empfehle ich ihm als Einstieg:
Ich bin mit Ihren Ausführungen nicht einverstanden. Hierzu möchte ich folgendes anmerken:
1. Die Menge an Wirtschaftsdünger(= u.a. Gülle/Jauche/Mist/Gärrest) hat sich meiner Meinung nach in der Milchviehhaltung durch die Verdoppelung der Milchleistung erhöht und hat nichts mit der Art der Haltung zu tun. http://www.adr-web.de/images/gut-zu-wissen/entwicklung-der-milchkuhzahlen-und-der-milchleistung-von-19.jpg Zudem ist nicht unbedingt die absoute Menge, sondern die Enthaltenen Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphat der entscheidendere Faktor für die Umwelt. Und hier kann viel durch die Ausbringtechnik (bodennah/direkte Einarbeitung) bewirkt werden.
2. Wiesengras wird je nach Region 2 bis 6 mal pro Jahr geerntet wobei nach dem Schnitt der Wirtschaftsdünger ausgebracht wird und bis zur nächsten Ernte vom Bodenleben verarbeitet wurde. Wie Sie schon anmerkten, will kein Landwirt sein Futter verunreinigen, da die Tiere dies sonst nichtmehr fressen.
3. Es war und ist nicht erlaubt Wirtschaftsdünger im Herbst auf den Feldern zu "entsorgen". Leider gibt es auch in der Landwirtschaft Schwarze Schafe, so wie in allen Wirtschaftszweigen. Zum Jahr 2018 ist die neue Düngeverordnung deutschlandweit in Kraft getreten, wodurch eine solche Entsorgung erstmals effektiv mit erheblichen Strafen geahntet werden kann. Diese Verordnung hat erhebliche Unruhe in die Branche gebracht, da hierdurch enorme Kosten und fachliche Problemeauf die Landwirte zukommen. Es muss meist in Lagerraum für Wirtschaftsdünger, neue Ausbringtechnik investiert werden, zugekauftes Futter bringt die Nährstoffbillanz ins wanken und Wirtschaftsdünger kann zum Großteil nurnoch im März/April ausgebracht werden, wobei hier das Wetter mitspielen muss. Es wird in der Theorie oft all zu leicht vergessen, dass Landwirtschaft stark vom Wetter abhängt. Ein nasses Frühjahr wirft jedliche Planung durcheinander. Zudem wird keine dieser Investitionen in den Naturschutz vom Verbraucher durch höhere Lebensmittelpreise gewürdigt. Bei einen für Bayern durchschnittlichen Betrieb mit ca. 100 Tieren kann jetzt für den Güllegrubenbau ca. 150.000 € und für neue Ausbringtechnik 70.000 € anstehen, wobei hierdurch nur ein geringer wirtschaftlicher Mehrwert entsteht.
3. Eine ökologisch mustergültige Verwertung (!) wäre es Gülle/Mist in Biogasanlagen weiterzuverarbeiten und anschließend durch einen Ausbringung nach Stand der Technik effizient als hochwerdigen Dünger auf die Felder auszubringen. Bei der Kompostierung wird das restliche energetische Potential der Gülle verschenkt und ungenutzt als CO2 an die Umwelt abgegeben. Eine Ausbringung zwischen Grasschnitten ist auch mit Gülle, Mist und Gärrest möglich.
4. Eine Mulchung von Flächen kann durchaus sinnvoll sein, um bestimmte Pflanzen zu unterdrücken bzw. bestimmte Pflanzen zu fördern/erhalten. In manchen Umweltschutzprojekten ist einmal jährlich ein Abernten bzw. Mulchen vorgeschrieben.
5. Zahlen Sie freiwillig mehr für Ihre Lebensmittel, so dass unsere Bauern eine umweltgerechtere Landwirtschaft betreiben können?
Der Artikel ist eines Wissenschaftsportals leider nicht würdig. Zu viele einseitige Mutmaßungen, zu viele Fehlinformationen. Nur ein Beispiel: "Vielfach wachsen heute intensiv bewirtschaftete Energiepflanzen wie Mais oder Raps auf diesen Flächen – deren Saatgut wiederum häufig mit Neonicotinoiden gebeizt wird, womit sich der Kreis schließt." => Mais- und Rapssatgut dürfen in Deutschland seit 2008 (und wenig später auch in anderen Teilen der EU) nicht mehr mit Neonics gebeizt werden. Übrigens gegen die Empfehlung der zuständigen Agrarwissenschaftler, die Einschränkungen bei der Ausbringtechnik für ausreichend hielten und schon damals vor zusätzlichen Insektizidspritzungen als Alternative warnten - aus heutiger Sicht zurecht. Das hätte man leicht herausfinden können.
Wäre es nicht vielmehr eine Story für ein Wissenschaftsmagazin, einmal die Auswirkungen dieses Verbots nachzufragen? Warum gibt es über die Folgen dieses Verbots keinerlei systematisches Controlling? Warum geht das Insektensterben nach dem Verbot 2008 mutmaßlich ungebremst weiter? Warum kommen Gerüchte über ein Insektensterben auch aus absoluten Grünlandgebieten wie dem Allgäu, wo der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft nahe Null liegt? Wäre nicht auch einmal das gesamte (milliardenschwere) System des Naturschutzes in Deutschland zu hinterfragen, nachdem die Krefelder Insektenstudie ausgerechnet in Schutzgebieten einen derartigen Rückgang gemessen hat? Alleine die Story des dank der Studie bekannten Krefelder NSGs "Orbroicher Bruch" würde ausreichen, um ganze Seiten in Ihrem Magazin zu füllen!
In den USA? Dort ist - im Gegensatz zu Deutschland - Schwemmentmistung durchaus üblich. Der Rest seines Posts geht genauso abenteuerlich an der Realität in Deutschland und zumindest weiten Teilen Europas vorbei.
Einzig in Sachen Mulchen gebe ich ihm zum Teil recht: Hier gäbe es ökologisch bessere Alternativen, die allerdings auch aufwändiger wären. Aber nicht nur bei den Bauern, sondern auch auf Kommunalflächen, an Straßenrändern - und im ständig kurz getrimmten Privatgarten. Und es bleibt natürlich die übliche Frage: Wer finanziert diesen Zusatzaufwand?
Ich habe dazu schon einiges gelesen uns vermute auch andere Einflüsse. a) finden aufgrund nie erreichter athmosphärischer CO2-Konzentrationen Veränderungen der Eiweiß- bzw. Zuckergehalte in Pflanzen statt - der Eiweißgehalt sinkt, der Zuckergehalt steigt. Insekten brauchen Eiweiß! (Schmetterlingsraupen fressen oft eiweißreiche Brennnesseln, die auf nitratreichen Böden wuchern, Bienen sammeln eiweißreichen Pollen) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5030639/#!po=1.35135 b) die Konzentration bodennahen Ozons nimmt überall zu, gerade in Gebieten fernab von Städten. Ozon schädigt wiederum Pflanzen und Tiere-es ist hoch reaktiv, giftig für alle. Zur Insektenbekämpfung wird Ozon z.B eingesetzt. Ozon stört den Orientierungssinn der Insekten. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5030639/#!po=1.35135 Die Langzeitgrenzwerte für Pflanzen werden IMMER überschritten! c) das stratosphärische Ozon in der Nordhemisphäre nimmt ab, erhöhte UV-Werte sind die Folge. Pflanzen und Insekten werden auch hierdurch negativ beeinflusst. d) Was das Bodenleben aufgrund der irreversiblen Verdichtung des Ackerbodens durch schwere Traktoren macht, wird sicher auch nicht unerheblich sein. Sauerstoffgehalt, Wasseraufnahme werden verringert. Und hier kommt sicher wieder der Faktor Jauche, mineralischer Dünger ins Spiel..
Alles hängt zusammen. Die Landwirtschaft ist EIN Faktor, jedoch sicher nicht der Hauptschuldige.
ein wirklich gruseliger Artikel über das Leiden und das Sterben, der Singvögel und der Insekten. Aus meiner Sicht der Dinge scheint es für unser weiteres Überleben als menschliche Lebewesen nicht nur in unserem Land, sondern in ganz Europa dringend erforderlich, einen "EU Bürger Senat" zu gründen, um allen gemeinnützigen Initiativen der Bürgerinnen und Bürger Sitz, Stimme und Gehör zu verleihen.
Eine "Zweite Kammer" des EU-Parlament, in dem jeder der nationalen gemeinnützigen außerparlamentarischen und Parteien unabhängigen "Bürger Senate" wie zum Beispiel der deutsche "Bundes Bürger Senat" gleichberechtigt vertreten ist.
Diese Idee mit der "Zweiten Kammer" stammt im übrigen von Jean Claude Junkers aus seiner aktuellen Rede zur Zukunft der Europäischen Institutionen.
Das Problem wird nicht bei der Wurzel gepackt
25.03.2018, itsfrancescatEs kommen immer mehr neue Produkte auf den Markt, die vielleicht nett sind und uns für einen Moment glücklich machen (wenn überhaupt), aber in Sachen Effizienz und Nützlichkeit niemanden weiter bringen.
Lösungsansatz: Wenn man ein Produkt auf den Markt bringen will, warum muss man dann dem Staat oder einer zuständigen Behörde nicht erstmal einen (Energie/Nutzen-)Plan vorlegen, wie man das Produkt
a) möglichst sauber produzieren kann
b) was es den Konsumenten für einen Nutzen bringt
c) beweisen, dass die (Energie)kosten den Nutzen wert sind
bevor man den Investoren den Business Plan vorlegen darf.
Anmerkung: Natürlich wäre es z.B. auch ein Nutzen Menschen glücklich zu machen, aber trotzdem lässt sich das ja abwiegen.
So würde weniger Energie für unnützen Kram verbraucht werden, die Emissionswerte würden stark reduziert werden und die Menschheit würde vielleicht wieder lernen Dinge wertzuschätzen, gut zu behandeln und so auch weniger Müll zu produzieren (denn dann könnte man ja nicht alles direkt nachkaufen).
Dass dieser Lösungsansatz einiges an (bürokratischem) Aufwand aufwirft ist der Autorin bewusst. Aber vielleicht ist es ja am Ende doch etwas weniger Aufwand, als CDR, NET oder SRM.
Schönen Sonntag noch. :)
physische und psychische Atempausen
25.03.2018, Frank MöglingVielleicht es ja hilfreich wenn wir einen gesellschaftlichen Austausch unserer individuellen Befindlichkeiten und unseren Vorstellungen von den Dingen die wir in unserem Zusammenleben ändern wollen, mit Unterstützung durch die Medien in die Öffentlichkeit tragen, um ihnen in einem Forum Sitz, Stimme und Gehör zu verleihen.
Erfahrung
25.03.2018, ThorstenDie Erfahrung zeigt eigentlich das jeder Eingriff in globale Systeme
nicht vorhersehbare Nebenwirkungen hat.
nennt man Schmetterlings Effekt.
Tests auf kleinem Raum bringen gar nichts.
Lerchenfenster und intensive Landwirtschaft
25.03.2018, Peter NiemannDas A und O für einen Umschwung in der Landwirtschaft ist der Verbraucher! 7 Milliarden Menschen wollen ernährt werden. Da ist es egal, ob billig oder teuer. Mit Landwirtschaft wie in der Mitte des 20. Jahrhunderts ist das nicht möglich...
Antwort
25.03.2018, Wolfgang Hortmann"Warum geht das Insektensterben nach dem Verbot 2008 mutmaßlich ungebremst weiter? "
Weil Insektizide in Massen eingesetzt werden, ihr Einsatz massiv angestiegen ist, und nachweislich auch Naturschutzgebiete betrifft?
Es ist ja schön, dass Sie gewisse Lobbypositionen wiederkäuen wollen, aber die wirklichen Probleme sind längst bekannt. Kopf in den Sand stecken ist da wenig hilfreich.
Übrigens: Ich weiß nicht, ob Ihnen überhaupt klar ist, wie diese Stoffe wirken. Viele Stoffe und auch Anbaumethoden haben Langzeitfolgen. Eine Änderung an der Anwendung würde überhaupt keine plötzliche Änderung zur Folge haben - die Bestände würden sich eher langsam erholen. Die Natur ist kein Videospiel, und reagiert nicht in Sekunden auf Veränderungen.
Glyphosat...
25.03.2018, JohannesWenn man den Unterschied nicht kennt ist eine sachliche Diskussion darüber nicht möglich.
Ein Autor der mit wissenschaftlichem Anspruch über dieses Thema schreibt muss den Unterschied kennen.
Pestizide sind der Oberbegriff, Herbizide sind eine Unterteilung davon... Was die Begriffe im einzelnen bedeuten, ist mir bewusst.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Der stumme Frühling - Silent spring
25.03.2018, Karola HagedornIch wohne sehr idyllisch auf dem Land und erlebe den immer leiser werden Frühling, die immer weniger werdenden Insekten, versuche dagegen anzupflanzen.
Ich erlebe aber vor allem Landwirte, die nie schuld sein wollen, die Düngen, Gülle und Gärreste ausfahren was das Zeug hält, die jeden grünen Halm im Jahr X-mal mähen, die sproitzen, sogar die Grünflächen, die jede Hecke im Rahmen der Flurbereinigung wegrasieren - und mir wird Angst und Bange um meine Kinder und Enkelkinder.
Mein Vater, Dr. Paul Haffner, wurde oft als "Kräuter-Pauli belächelt. Seine Kinder haben das nicht getan und wir bewundern ihn heute immer noch wegen seines Engagements.
Krefeld ff.
25.03.2018, Clemens M. BrandstetterDamit sind Spekulationen obsolet geworden!
Falsches Verständnis von Moral
25.03.2018, LeserDavon abgesehen liefert auch eine möglichst objektive Naturwissenschaft erstmal nur Analysen und quantifizierte Fakten. Zu Erkenntnissen werden diese Ergebnisse erst durch Interpretation, Anwendung und Vergleich. Und dabei spielen Weltanschauungen immer eine Rolle.
Das Potsdamer Manifest
24.03.2018, Nico FlemmingTatsächlich skizziert er hier die Karikatur eines naiven Wissenschaftsverständnisses. Ich habe tatsächlich mehrmals geschmunzelt.
Falls der Autor sich wissenschaftlich reflektiert mit dem Gegenstand und seinen eigenen Irrtümern auseinandersetzen möchte, dann empfehle ich ihm als Einstieg:
http://alt.vdw-ev.de/index.php/de-DE/arbeitsfelder-der-vdw/gesellschaftliche-verantwortung-der-wissenschaft/potsdamer-manifest
Willkommen im 21. Jahrhundert Herr Ebert.
Herzliche Grüße.
Antwort: Mulchen und Schwemmentmistung sind die Übeltäter
24.03.2018, Joey V.Ich bin mit Ihren Ausführungen nicht einverstanden. Hierzu möchte ich folgendes anmerken:
1. Die Menge an Wirtschaftsdünger(= u.a. Gülle/Jauche/Mist/Gärrest) hat sich meiner Meinung nach in der Milchviehhaltung durch die Verdoppelung der Milchleistung erhöht und hat nichts mit der Art der Haltung zu tun.
http://www.adr-web.de/images/gut-zu-wissen/entwicklung-der-milchkuhzahlen-und-der-milchleistung-von-19.jpg
Zudem ist nicht unbedingt die absoute Menge, sondern die Enthaltenen Nährstoffe wie Stickstoff oder Phosphat der entscheidendere Faktor für die Umwelt. Und hier kann viel durch die Ausbringtechnik (bodennah/direkte Einarbeitung) bewirkt werden.
2. Wiesengras wird je nach Region 2 bis 6 mal pro Jahr geerntet wobei nach dem Schnitt der Wirtschaftsdünger ausgebracht wird und bis zur nächsten Ernte vom Bodenleben verarbeitet wurde. Wie Sie schon anmerkten, will kein Landwirt sein Futter verunreinigen, da die Tiere dies sonst nichtmehr fressen.
3. Es war und ist nicht erlaubt Wirtschaftsdünger im Herbst auf den Feldern zu "entsorgen". Leider gibt es auch in der Landwirtschaft Schwarze Schafe, so wie in allen Wirtschaftszweigen. Zum Jahr 2018 ist die neue Düngeverordnung deutschlandweit in Kraft getreten, wodurch eine solche Entsorgung erstmals effektiv mit erheblichen Strafen geahntet werden kann. Diese Verordnung hat erhebliche Unruhe in die Branche gebracht, da hierdurch enorme Kosten und fachliche Problemeauf die Landwirte zukommen. Es muss meist in Lagerraum für Wirtschaftsdünger, neue Ausbringtechnik investiert werden, zugekauftes Futter bringt die Nährstoffbillanz ins wanken und Wirtschaftsdünger kann zum Großteil nurnoch im März/April ausgebracht werden, wobei hier das Wetter mitspielen muss. Es wird in der Theorie oft all zu leicht vergessen, dass Landwirtschaft stark vom Wetter abhängt. Ein nasses Frühjahr wirft jedliche Planung durcheinander. Zudem wird keine dieser Investitionen in den Naturschutz vom Verbraucher durch höhere Lebensmittelpreise gewürdigt. Bei einen für Bayern durchschnittlichen Betrieb mit ca. 100 Tieren kann jetzt für den Güllegrubenbau ca. 150.000 € und für neue Ausbringtechnik 70.000 € anstehen, wobei hierdurch nur ein geringer wirtschaftlicher Mehrwert entsteht.
3. Eine ökologisch mustergültige Verwertung (!) wäre es Gülle/Mist in Biogasanlagen weiterzuverarbeiten und anschließend durch einen Ausbringung nach Stand der Technik effizient als hochwerdigen Dünger auf die Felder auszubringen. Bei der Kompostierung wird das restliche energetische Potential der Gülle verschenkt und ungenutzt als CO2 an die Umwelt abgegeben. Eine Ausbringung zwischen Grasschnitten ist auch mit Gülle, Mist und Gärrest möglich.
4. Eine Mulchung von Flächen kann durchaus sinnvoll sein, um bestimmte Pflanzen zu unterdrücken bzw. bestimmte Pflanzen zu fördern/erhalten. In manchen Umweltschutzprojekten ist einmal jährlich ein Abernten bzw. Mulchen vorgeschrieben.
5. Zahlen Sie freiwillig mehr für Ihre Lebensmittel, so dass unsere Bauern eine umweltgerechtere Landwirtschaft betreiben können?
Und an den Autor des Artikels
23.03.2018, Harald MüllerNur ein Beispiel:
"Vielfach wachsen heute intensiv bewirtschaftete Energiepflanzen wie Mais oder Raps auf diesen Flächen – deren Saatgut wiederum häufig mit Neonicotinoiden gebeizt wird, womit sich der Kreis schließt."
=> Mais- und Rapssatgut dürfen in Deutschland seit 2008 (und wenig später auch in anderen Teilen der EU) nicht mehr mit Neonics gebeizt werden. Übrigens gegen die Empfehlung der zuständigen Agrarwissenschaftler, die Einschränkungen bei der Ausbringtechnik für ausreichend hielten und schon damals vor zusätzlichen Insektizidspritzungen als Alternative warnten - aus heutiger Sicht zurecht. Das hätte man leicht herausfinden können.
Wäre es nicht vielmehr eine Story für ein Wissenschaftsmagazin, einmal die Auswirkungen dieses Verbots nachzufragen? Warum gibt es über die Folgen dieses Verbots keinerlei systematisches Controlling? Warum geht das Insektensterben nach dem Verbot 2008 mutmaßlich ungebremst weiter? Warum kommen Gerüchte über ein Insektensterben auch aus absoluten Grünlandgebieten wie dem Allgäu, wo der Pestizideinsatz in der Landwirtschaft nahe Null liegt? Wäre nicht auch einmal das gesamte (milliardenschwere) System des Naturschutzes in Deutschland zu hinterfragen, nachdem die Krefelder Insektenstudie ausgerechnet in Schutzgebieten einen derartigen Rückgang gemessen hat? Alleine die Story des dank der Studie bekannten Krefelder NSGs "Orbroicher Bruch" würde ausreichen, um ganze Seiten in Ihrem Magazin zu füllen!
Wo hat Hans-Ulrich Ramp seine Revolvergeschichten aufgeschnappt?
23.03.2018, Harald MüllerEinzig in Sachen Mulchen gebe ich ihm zum Teil recht: Hier gäbe es ökologisch bessere Alternativen, die allerdings auch aufwändiger wären. Aber nicht nur bei den Bauern, sondern auch auf Kommunalflächen, an Straßenrändern - und im ständig kurz getrimmten Privatgarten. Und es bleibt natürlich die übliche Frage: Wer finanziert diesen Zusatzaufwand?
Nicht nur Landwirtschaft
23.03.2018, Nicole Laucknera) finden aufgrund nie erreichter athmosphärischer CO2-Konzentrationen Veränderungen der Eiweiß- bzw. Zuckergehalte in Pflanzen statt - der Eiweißgehalt sinkt, der Zuckergehalt steigt. Insekten brauchen Eiweiß! (Schmetterlingsraupen fressen oft eiweißreiche Brennnesseln, die auf nitratreichen Böden wuchern, Bienen sammeln eiweißreichen Pollen) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5030639/#!po=1.35135
b) die Konzentration bodennahen Ozons nimmt überall zu, gerade in Gebieten fernab von Städten. Ozon schädigt wiederum Pflanzen und Tiere-es ist hoch reaktiv, giftig für alle. Zur Insektenbekämpfung wird Ozon z.B eingesetzt. Ozon stört den Orientierungssinn der Insekten. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5030639/#!po=1.35135 Die Langzeitgrenzwerte für Pflanzen werden IMMER überschritten!
c) das stratosphärische Ozon in der Nordhemisphäre nimmt ab, erhöhte UV-Werte sind die Folge. Pflanzen und Insekten werden auch hierdurch negativ beeinflusst.
d) Was das Bodenleben aufgrund der irreversiblen Verdichtung des Ackerbodens durch schwere Traktoren macht, wird sicher auch nicht unerheblich sein. Sauerstoffgehalt, Wasseraufnahme werden verringert. Und hier kommt sicher wieder der Faktor Jauche, mineralischer Dünger ins Spiel..
Alles hängt zusammen. Die Landwirtschaft ist EIN Faktor, jedoch sicher nicht der Hauptschuldige.
Die Relativität der Zeit, vielleicht ist ja schon 5 nach 12?
23.03.2018, Frank Möglingein wirklich gruseliger Artikel über das Leiden und das Sterben, der Singvögel und der Insekten. Aus meiner Sicht der Dinge scheint es für unser weiteres Überleben als menschliche Lebewesen nicht nur in unserem Land, sondern in ganz Europa dringend erforderlich, einen "EU Bürger Senat" zu gründen, um allen gemeinnützigen Initiativen der Bürgerinnen und Bürger Sitz, Stimme und Gehör zu verleihen.
Eine "Zweite Kammer" des EU-Parlament, in dem jeder der nationalen gemeinnützigen außerparlamentarischen und Parteien unabhängigen "Bürger Senate" wie zum Beispiel der deutsche "Bundes Bürger Senat" gleichberechtigt vertreten ist.
Diese Idee mit der "Zweiten Kammer" stammt im übrigen von Jean Claude Junkers aus seiner aktuellen Rede zur Zukunft der Europäischen Institutionen.