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Kommentare - - Seite 551

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Auffällig sind die oft engen

    14.06.2016, Gast
    Auffällig sind die oft engen Verknüpfungen unserer Träume mit unseren Emotionen.
  • 36.000 km reichen nicht!

    14.06.2016, Hannes Partsch
    Es reicht nicht, wenn das Seil "nur" bis zu der geostationären Bahn in ca. 36.000 km Höhe reicht. Schließlich muß das Gewicht des Seiles gehalten und das Seil auch gespannt werden. Mit anderen Worten: Das Seil wird sehr wahrscheinlich um einiges länger sein müssen (oder etwas kürzer mit einem Fliehgewicht), damit die Fliehkraft das Gewicht des Seilbereichs unter der geostationären Bahn halten kann. Das sind dann zwei Seile hintereinander, in der Mitte ist das Weltraumhotel :-).
    Dumm wäre nur, wenn z.B das äußere Seil risse, dann kracht alles zur Erde, oder wenn das untere Seil bricht, dann fliegt alles ungebremst in das All. Beides keine einladenden Aussichten.
    Zudem frage ich mich, wie man das Seil errichtet? Wahrscheinlich Stück für Stück von der geostationären Bahn aus mit gleichen Längen sowohl in Richtung Erde wie auch in Richtung All. Zudem flöge das "Erdseil" der Erdrotation voraus, da sich ja alles mit derselben Winkelgeschwindigkeit drehen muß, muß also, je näher man der Erde kommt, gebremst werden. Im selben Maße muß das äußere Seil beschleunigt werden. Da wäre ich mal gespannt, wie Fachleute sich die Montage - jetzt nur mal theoretisch - vorstellen.
  • Nun ja,

    13.06.2016, Gast
    anscheinend ist es wichtiger den Leuten die ganze Nacht über grell flimmernde Werbung vorzuführen als für einen dunklen Himmel zu sorgen, damit man die Natur und die Sterne sehen kann.
  • Komplizierter als man denkt

    13.06.2016, Tobias A. Knoch
    viel kann man in diesem zusammenhang von stahlseilen im bergwerksbereich lernen: im prinzip sind das naemlich komplexe gewebe mit dementsprechend komplexen eigenschaften der kraft und energiedissipation entlang des seils.

    dazu kommt noch das nicht triviale testen des seils und ein entsprechendes proceeding fuer das feststellen der seilermuedung und dann den austausch des ermuedeten seils.

    noch instruktiver wird die sache, wenn man sich anschaut was im alltagseinsatz benutzt wird, zum beispiel in suedafrika: dort setzt man komplexe stahlseile mit laengen bis 2000m und durchmessern von bis zu 160 mm ein. diese muessen staendig getestet werden. eine der groessten zerstoerenden pruefmaschinen ueberhaupt fuer den test neuer seile bzw. der ermuedung von im einsatz befindlichen seilen steht ebenfalls in suedafrika, naemlich bei CSIR in johannesburg (maximaler zug 1500 tonnen {15MegaNewton}, von MFL aus deutschland). dort testet man rund um die uhr entsprechende seile. entscheidende parameter im einsatz sind das eigengewicht des seils und natuerlich die zu befoerdernde last.

    extrapoliert man nun mit faktor 100, sieht man schnell, dass man erst bei ca. 200 km ist - das ist immerhin die in der naehe der ISS. klar ist aber auch, dass das seil dann nicht mehr so ganz wie ein seil aussehen wird, wie man sich das wohl gemeinhin vorstellt. vielleicht eher ein komplexer flexibler turm aus vielen seilen, wo staendig ermuedete seile repariert oder ausgetauscht werden...
  • Wie geht die Rechnung genau?

    13.06.2016, Christian
    @Otto Albrecht
    Sie schreiben:
    >>Die Reisslaenge normaler Seile (Spinnweben, Nylon, Stahlseile...) liegt so bei 10 Kilometern. Wir brauchen aber so was wie 40 000 km (eigentlich noch mehr) und einen Sicherheitsfaktor von mindestens 10.
    [...]
    Vielleicht kann mal jemand, nochmals, nachrechnen. Das letzte mal habe ich so was gemacht als die "nanotubes" fuer den "space elevator" vorgeschlagen wurden. Es fehlten viele Zehnerpotenzen.<<

    Wie genau ging Ihre Rechnung? Insbesondere: Wie definieren Sie die Reislänge?

    Die Maximale Zugbelastung durch das Eigengewicht des Seils tritt auf Höhe des geostationären Orbits (also ca. 36.000km über der Oberfläche) auf. Das ist aber NICHT einfach 36.000mal die Zugbelastung eines Seiles, das 1 km nach unten hängt, denn die Schwerkraft, die auf den oberen Teil des Seiles wirkt, ist geringer (und die dagegen wirkende Fliehkraft entsprechend höher).

    Im oben verlinkten Beitrag wird außerdem die Idee erwähnt, dass das Seil im oberen Bereich dicker sein könnte, so dass das zu tragende Gesamtgewicht im Verhältnis zur Dicke des am stärksten belasteten Bereichs geringer ist.
    https://www.spektrum.de/frage/kann-man-einen-weltraumlift-bauen/1295292

    Ich will damit übrigens nicht andeuten, dass das einfach umsetzbar ist. Mich interessiert bloß, wie Ihre Abschätzung aussieht, so dass eindeutig mehrere Zehnerpotenzen fehlen.
  • Henne-Ei-Problem

    13.06.2016, Rita Mühlgassner, Wien
    Ich sehe bei einem der gezogenen Rückschlüsse in diesem Artikel eine gewisse Henne-Ei-Problematik. Frau Arnulf schreibt, dass Studenten, die in der Nacht vor einer Prüfung Katastrophenträume hatten, bei eben dieser Prüfung besser abschnitten. Als Grund gibt sie die Verarbeitung dramatischer Szenen im Schlaf an. Ich frage mich jedoch, ob Ursache und Wirkung nicht gerade vertauscht sind. Könnten nicht jene Studenten, die dieser Prüfung eine höhere Priorität zuschreiben und daher mehr für sie lernen, besser abschneiden und genau aus Gründen dieser intensiven Vorbereitungsphase und Zweifel an der bevorstehnden Prüfung diese Katastrophenträume haben? Wenn dem so wäre, ist das gezeigte Lernengagement der Auslöser für sowohl die Träume als auch die positive Absolvierung der Prüfung.
  • Wunschdenken und Faktenresistenz

    12.06.2016, Dr. Armin Quentmeier
    @Peter Silberg

    Wer den Einwand, Erneuerbare Energien seinen nicht grundlastfähig, als „halbgar“ abtut, hat entweder nicht verstanden, wie die Stromversorgung in einen modernen Industriestaat funktioniert – oder ist so dermaßen der Realität entrückt, dass jede Diskussion zwecklos ist. Ein kurzer Blick auf den Stromverbrauch in Deutschland, z. B. auf den Seiten von „agora-energiewende.de“ zeigt den Stromverbrauch im Tagesgang auf – und wie er gedeckt wird. Die Zeit des geringsten Stromverbrauchs liegt i.d.R. in der Nacht von Samstag auf Sonntag, am 5.6.2016 waren es um 3°° morgens 35,86 GW, das entspricht der Leistung von 48 Kohlekraftwerken mit 750 MW Leistung. Am Montag, 6.6.2016, wurden zur gleichen Zeit schon 41,12 GW benötigt und von Dienstag 7.6. bis Freitag 10.6. 2016 lag der Stromverbrauch um 3°° morgens über 45 GW, also der Leistung von 60 Kohlekraftwerken mit je 750 MW. Die Sonne trug an allen genannten Tagen zu diesem Zeitpunkt exakt 0 GW zur Deckung des Stromverbrauchs bei, trotz einer installierten Leistung von 35 GW. Aber nachts ist es nun einmal dunkel und die Sonne scheint nicht, auch nicht nach der x-ten Novellierung des EEG.
    Bleiben Windkraft, Wasserkraft und Biomasse.
    Die Wasserkraft dürfen die Fans der „Erneuerbaren Energien“ nicht für sich reklamieren, die Anlagen sind zumeist Jahrzehnte alt und wären bei dem heutigen Naturschutz-Wahn zum allergrößten Teil gar nicht mehr durchsetzungsfähig.
    Bioenergie liefert zwar verlässlich rund um die Uhr etwa 5,2 GW aus über 8000 Anlagen. Unter Klimaschutz-Gesichtspunkten sind diese Anlagen eher kontraproduktiv; die Erzeugung der pflanzlichen Rohstoffe ist sehr energieaufwendig: ca. 1/3 der gewonnenen Brutto-Energie wird für den Anbau der Pflanzen und Betrieb der Anlagen verbraucht. Schlimmer ist das Entweichen von Methan, einem deutlich potenteren Treibhausgas als CO2, durch Leckagen: schon wenige Prozent drehen die Klimabilanz ins Negative. Zusätzlich können beim Anbau der „Energiepflanzen“, hauptsächlich Mais, N2O („Lachgas“) entstehen: auch dieses Spurengas ist ungleich klimaschädlicher als CO2. Moralisch ist Bioenergie zutiefst verwerflich: Nahrungsmittel anzubauen für grünes Wunschdenken ist ein abscheulicher Irrweg!
    Bleibt die Windenergie, auf die aber erst recht kein Verlaß ist. Oft genug herrscht nachts Flaute; am 5.6.2016 betrug die Leistungsabgabe aus über 25000 Windmühlen um 3°° morgens 1,56 GW, am 6.6.2016 waren es 2,26 GW, am Dienstag 7.6. 3,78 GW, am Mittwoch 3,9 GW, Do 4,7 und Freitag etwas mehr, nämlich 8,12 GW. Die Differenz zur benötigten Leistung musste natürlich durch Kohle, Gas Kernkraft und Pumpspeicherkraftwerke ausgeglichen werden. Selbst wenn 10 mal so viele Windmühlen wie heute gebaut worden wären, würde der Windstrom an vielen Tagen und vor allem Nächten nicht ausreichen. Andererseits wäre bei Starkwind der erzeugte Stromüberschuß wertlos, weil Strom in großen Mengen nicht gespeichert werden kann.
    Fazit: ohne konventionelle Kraftwerke ist eine sichere Stromversorgung nicht zu machen. Wind- und Sonnenstrom sind ein mittlerweile über 20 Milliarden Euro (pro Jahr!!) teures Wohlstandshobby verantwortungsloser PolitikerInnen, die nicht rechnen können und keine Ahnung von Naturgesetzen und Technik haben, die nicht wissen, was Grundlast, Mittellast und Spitzenlast überhaupt bedeuten und wie sie gedeckt werden können.
    Die Energiewende ist aus Faktenresistenz und Wunschdenken geboren und zum Milliardengrab geworden.
    Abschließend ein Zitat: „Nur in der Liebe, in der Religion und in der Politik ist es möglich, über längere Zeit Wunschträumen nachzuhängen.“ (Thilo Sarrazin)
  • Zigarettenstummel

    10.06.2016, Fensterputzer
    Ganz tolle Idee. Ich habe es nur andersrum gemacht. Ich habe die Zigarrettensummel ganz weggelassen und mit dem Rauchen aufgehört, das Geld gespart und die Umwelt geschont, unbelastete Ziegel gekauft und damit ein Haus gebaut, das den Baugesetzen entspricht.
  • Wie kann man nur so dumm sein?

    10.06.2016, Manfred
    Dass Zigarettenstummel Giftstoffe enthalten ist den Herren Wissenschaftlern mal wieder nicht aufgefallen? Sogar ein paar Zeilen weiter unten steht, wie gefährlich sogar Staub mit Rauchrückständen ist

    Krebsforschung | Rauchrückstände im Hausstaub: Krebs aus dritter Hand
    https://www.spektrum.de/news/rauchrueckstaende-im-hausstaub-krebs-aus-dritter-hand/1301054

    Was ist nur aus der Wissenschaft geworden?
  • Bitte lesen

    09.06.2016, Rokin
    Kann es sein, dass Überschrift und Intro von jemandem geschrieben wurden, der den Text nicht wirklich gelesen hat? "Aus dem Boden entfernen" und "von den Pflanzen fernhalten" ist doch etwas anderes als das auch schon gute "aus den Pflanzen fernhalten". Oder sollte es einfach reißerisch sein? Gute Redaktion wäre gut.
    Stellungnahme der Redaktion

    Danke für den Hinweis.

  • Süße Heilung

    09.06.2016, Jörg Michael, Hannover
    Heilen mit kalten Plasmen ist eine unerwartete Anwendung. Ich habe keinerlei Zweifel, dass diese Behandlungsform zumindest in der Krebstherapie eine interessante Nischenanwendung darstellt. Um den Nutzen einer Behandlungsform zu ermitteln, sollte man diese aber "korrekterweise" nicht mit einer Nichtbehandlung vergleichen, sondern mit vorhandenen Alternativen. Das gilt ganz besonders für das im Untertitel erwähnte Desinfizieren von Wunden. Vor zirka zehn Jahren habe ich in der Zeitschrift "New Scientist" einen Artikel über Wundbehandlung mit Hilfe von Honig oder Zucker gelesen. In einem Fall konnte damit sogar eine Amputation verhindert werden. In einer gesättigten Zuckerlösung überleben (fast) keine Bakterien (Funktionsprinzip von Marmelade). Die Anwendung ist simpel: Einfach auf die Wunde auftragen und trocknen lassen. Der Zucker desinfiziert zuerst die Wunde und bildet nach dem Trocknen einen Wundverschluss. Innerhalb von drei oder vier Tagen geht die Zuckerkruste in eine normale Borke über. Die Wundheilung wird ebenfalls deutlich beschleunigt, bei gleichzeitiger Minimierung der Narbenbildung. Zucker ist in fast jedem Haushalt quasi kostenlos verfügbar. Solange es nur ums Desinfizieren von Wunden geht, stellt sich daher die Frage: Warum Hightech, wenn es auch einfach geht? Nach einer Plasmabehandlung ist die Wunde weiterhin offen. In Bezug auf Krebstherapie stellt sich daher auch die Frage: Haben die Autoren schon einmal darüber nachgedacht, ihre Methode mit anderen Verfahren zu kombinieren?
  • Warum Erneuerbare Energien weiter ausgebaut werden müssen

    08.06.2016, Peter Silberg
    Lieber Herr Dr. Epple, was das Ziel (Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen) angeht, sind wir gar nicht weit von einander entfernt. Und ich stimme Ihnen auch zu, dass wir Menschen über unsere - natürlichen - Verhältnisse leben und durch unsere ressourcenfressende Lebensweise unsere Lebensgrundlagen zerstört. Doch hegen Sie wirklich die Hoffnung, die Mitmenschen in Deutschland, Europa und weltweit in absehbarer Zeit von einer ressourcenschonenden Lebensweise überzeugen zu können? Wie sehr ich mir das wünschen würde, doch allein es fehlt der Glaube.
    Schauen Sie sich doch um: Es wird immer mehr Auto gefahren, dabei werden immer mehr schwere , schnelle und verbrauchsintensive PKW gekauft. Etwas überspitzt gesagt: Die Menschen wollen in Urlaub fliegen, TV sehen und möglichst den ganzen Winter über grillen.
    Die Natur interessiert nur am Rande, es wird ja Müll getrennt. Mit der Bahn oder dem Rad fahren? Zu unkomfortabel! Das Essen kommt aus dem Supermarkt und muss möglichst günstig sein.
    All das deutet darauf hin, dass der Suffizienzansatz sich leider nicht in absehbarer Zeit durchsetzen wird. Wahrscheinlich werden noch einige Effizienzzuwächse zu verzeichnen sein, das war es dann aber auch schon. Elektromobilität und der vermehrte Einsatz von Wärmepumpen werden den elektrischen Verbrauch in Deutschland nach Oben treiben. Also, was ist die Alternative? Auf das Einsehen der Mitmenschen hoffen? Dann kann ich gleich auf die Karte Kernfusion setzen. Nein, um die Natur vor den schädlichen Auswirkungen fossiler Kraftwerke (Stickoxide, Quecksilber, Feinstaub, Kohlendioxid, etc.) bzw. Kernkraftwerke zu bewahren hat die Menschheit auf absehbare Zeit keine Alternative zu den Erneuerbaren Energien. Selbst wenn sich die weltweite Erwärmung - wider Erwartung - in Grenzen (< 1,5 Grad) halten sollte, so ist die Versauerung der Ozeane ein globales Problem, das nicht nur Auswirkungen auf das Ökosystem Meer haben wird sondern darüber hinaus die Ernährungsgrundlage von zig Millionen Menschen in Frage stellen wird. Das nenne ich ein ethisches Problem. Und Sie als Biologe sollten auch wissen, dass die Möglichkeit zur evolutionären Anpassung von der Änderungsgeschwindigkeit der Rahmenbedingungen abhängig ist. Der gegenwärtig beobachtete Anstieg der globalen Mitteltemperatur ist historisch einmalig. Es steht somit zu befürchten, dass viele Arten sich nicht schnell genug an die geänderten Rahmenbedingungen anpassen werden können. Schon aus Gründen der Vorsorge und der Verantwortung für nachfolgende Generationen und für Menschen in den nicht privilegierten Ländern muss daher möglichst schnell auf Erneuerbare Energien umgestellt werden. Niemand behauptet, dass die Stromerzeugung mit Windkraftanlagen ohne Auswirkungen auf die Umwelt ist. Sie scheint mir jedoch eindeutig das kleinere Übel. (Und Windkraftanlagen lassen sich grundsätzlich nach 20 Jahren wieder zurückbauen, wenn alternative Lösungen gefunden wurden.)
    Noch eine Anmerkung:
    Sie sind in die Diskussion eingestiegen mit dem Argument, dass Erneuerbare Energien nicht grundlastfähig seien. Dieses halbgare Argument wir oft gebraucht, um Erneuerbare Energien unter technischen Gesichtspunkten zu diskreditieren.
    Ihre Hauptmotivation, warum Sie gegen den weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien sind, scheint jedoch zu sein, dass Sie vom Windkraftausbau persönlich betroffen sind. Das lässt sich gut nachvollziehen (ich wohne in einer Einflugschneise eines Flughafens). Nichts desto trotz ist die von Ihnen aufgezeigte Alternative - leider - nicht mehr aus Wunschdenken.
  • Homo perfectus!

    08.06.2016, Jörg "Yadgar" Bleimann
    Wir werden Maschinen sein - chromglänzend, stromlinienförmig, hypereffizient und unsterblich!
  • Hoffnung für Prosopagnostiker?

    08.06.2016, Karin Vogler
    Wenn tatsächlich keine spezielle Hirnregion zum Gesichtererkennen notwendig ist, wäre das nicht ein neuer Ansatzpunkt für die Prosopagnosieforschung bei Menschen und damit eine Hoffnung für von Prosopagnosie Betroffene? Sicher mag der Bogen vom Fisch zum Menschen etwas weit gespannt sein, aber in der Bionik hat man in den letzten Jahren schon so manches möglich machen können.
    Stellungnahme der Redaktion

    Hallo Frau Vogler,

    das kann ich leider überhaupt nicht beantworten. In der Veröffentlichung geht es um Grundlagenforschung zur Wahrnehmung, deswegen gehen da solche Medizinischen Aspekte nicht ein.

  • Geografie und Zutaten für Schwergewitter

    08.06.2016, Bernold Feuerstein
    Kleine Anmerkung zur unterschiedlichen Klimatologie USA vs. Europa. Es sind weniger die weiten Ebenen, auf denen unterschiedliche Luftmassen "kollidieren", sondern die vertikale Überlagerung zweier Luftmassen subtropischen Ursprungs. In den USA sind dies bodennah feuchtwarme Luft aus Süden vom Golf von Mexico und darüber trocken-heiße Wüstenluft aus den Hochländern im Südwesten, die trockenadiabatisch durchgeheizt ist und damit den maximalen vertikalen Temperaturgradienten aufweist ("elevated mixed layer" = EML) - das ist die Zutat für eine sehr feuchtlabile Luftmasse. Dazwischen dann noch eine leichte Inversion, welche allzu verbreitete Gewitter zunächst unterdrückt, welche sich gegenseitig stören würden - dass is die typische "loaded gun". Dann die erwähnte Scherung und am Ende noch einen Auslöser.

    Für die Scherung hilft wiederum das N-S-Gebirge im W, welches den Jetstream spaltet und den südlichen Ast über die "Alley" lenkt. Fronten sind bei der ganzen Geschichte eher sekundär - sie helfen als Hebungsantrieb für die Auslösung. Das kann aber auch eine Dryline eine Konvergenz oder eine "outflow boundary" aus ehemaligen Gewittern (tw. vom Vortag) sein. Viele tornadische Superzellen entstehen im Warmsektor eines Tiefs und nicht unbedingt direkt an einer Front. Diese ganze Geschichte läuft unter "zutatenbasierte Gewittertheorie", welche die simple Unterscheidung "Frontgewitter" und "Wärmegewitter" nicht kennt.

    In Europa treffen die besagten Zutaten in der erwähnten "Alley" am ehesten zusammen, wobei der EML aus Nordafrika und dem Atlasgebirge seinen Weg meist über die iberische Halbinsel zu uns findet ("Spanish plume"). Die feuchte Grundschicht hat es in der Tat etwas schwieriger wegen der Barriere der Hochgebirge nördlich des Mittelmeers. Man darf aber auch die Evapotranspiration (Verdunstung) vor Ort nicht unterschätzen und gerade im westlichen Mitteleuropa (Benelux) finden sich im Sommer ganz ordentliche Taupunkte. Die Scherung ist tendenziell weiter nördlich ausgepräger - dort wird aber gern stabilisierende kühlere Atlantikluft eingemischt, welche Gewitter unterdrückt. Daher sind Kaltfronten manchmal regelrechte Gewittertöter (übrigens auch in den USA).
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