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Kommentare - - Seite 521

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Wetter und gefährliches Halbwissen

    20.09.2016, Peter Silberg
    @Werner Kohl
    Extremwetter wird durch Druckänderungen gespeist?
    Die Claudius Clapeyron-Gleichung besagt, dass bei der Erwärmung um 1°C je nach Temperatur in der unteren Atmosphäre 6 bis 8 Prozent mehr Wasserdampf in der Luft gehalten werden kann, bevor Wolkenbildung einsetzt. Also müssen bei noch höheren Temperaturen noch heftigere Wolkenbrüche auftreten:
    https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/klimawandel-immer-mehr-rekord-regenfaelle

    Auch darf nicht ausgeblendet werden, dass sich durch den Klimawandel und die damit verbundenen geringeren Druckunterschiede in der Atmosphäre die Strömungsmuster in der Atmosphäre ändern. So erlebte der Balkan im Mai 2014 eine der schwersten Hochwasserkatastrophen seiner Geschichte. Abgesehen von den verheerenden Regenfällen in Pakistan im Sommer 2010. Beide Extremereignisse lassen sich auf blockierte Atmosphärenwellen (sog. Rossby-Wellen) zurückführen:
    http://advances.sciencemag.org/content/2/4/e1501428

    Die Behauptung, dass mit einer Klimaerwärmung mit mehr Extremwetter zu rechnen sei, ist also keine Urban Legend mit politischem Hintergrund sondern basiert auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen.
  • Legend of Legend

    20.09.2016, Wolf Niese
    #3
    >> Die Behauptung, dass mit einer Klimaerwärmung mit mehr Extremwetter zu rechnen sei, sehe ich als Urban Legend mit politischem Hintergrund an. <<

    Wieso? Braucht doch nur der Antrieb des Jetstreams tendenziell abnehmen. Der speist sich aus dem Temperaturunterschied zwischen Arktis und restlicher Nordhalbkugel. Der Temperaturunterschied nimmt ab. Dadurch ist zu erwarten, dass der Jetstream öfter/länger schlingert und somit auch öfter/länger Hoch- und Tiefdruckgebiete nicht so recht vom Fleck kommen, was wiederum bedeutet, dass es an einer Stelle mehr regnet und an anderer Stelle nicht. Schon allein deshalb können Klimawissenschaftler mit Fug und Recht davon ausgehen, dass Extremwetter wahrscheinlich zunehmen. Gab es bei Spektrum einen Artikel darüber. (https://www.spektrum.de/news/warme-arktis-verschafft-uns-haeufiger-extremwetter/1333459)

    "Wir leben mit Wetter, wir planen für Klima."
    David Titley

    Die Hinweise verdichten sich, dass weltweit mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit Extremwetter zunehmen.(https://www.spektrum.de/news/schuld-ist-der-klimawandel/1406554) Was wäre verkehrt daran, sich darauf einzustellen, anstatt politische Legendenbildung zu vermuten, die ja dann auch noch in weltweiter verborgener Abgestimmtheit zwischen den unterschiedlichsten politischen Systemen von statten gehen müsste. Da halte ich es für wahrscheinlicher, dass Extremwetter zunehmen.

    >> Die Reports des IPCC geben im Übrigen keinen Beleg auf einen Anstieg von Extremwetter-Ereignissen. <<

    Stimmt so nicht. (http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2011-11/bericht-extremwetter-ipcc) Ist aber auch widersprüchlich. Wenn es sich um eine "Urban Legend" handeln soll: Warum sollte dann ausgerechnet das IPCC - DAS Bindeglied zwischen Politik und Wissenschaft - darauf verzichten, mit Extremwetter angebliche politische Legendenbildung zu betreiben?

  • Besinnung auf alte Weisheiten in revolutionären Zeiten

    20.09.2016, Daniel Goetz
    Was für bemerkenswerte Einsichten eines Vordenkers der Weltwirtschaft: "Schwab ruft dazu auf, den Herausforderungen der digitalen Vernetzung mit Intelligenz zu begegnen – und zwar sowohl in ihren praktischen ("Verstand"), emotionalen ("Herz"), spirituellen ("Seele") als auch physischen ("Körper") Facetten." - Wer die indigenen Kulturen Nordamerikas kennt (oder auch die Positive Psychologie von Nosrat Peseschkian), wird die vier Bereiche des Lebens wiedererkennen. Jüngst erschienen, unser Selbstcoaching-Ratgeber für Führungskräfte "Selbstführung: Auf dem Pfad des Business-Häuptlings" (Springer Gabler) - Getabstract-Zusammenfassung: https://www.getabstract.com/de/zusammenfassung/fuehrung-und-management/selbstfuehrung-auf-dem-pfad-des-business-haeuptlings/27117?st=LIST&si=1
  • Nicht einleuchtend

    20.09.2016, Werner Kohl
    Wind und Extremwetter werden ursächlich von Temperatur- und dadurch von Druckänderungen gespeist. Umso größer der Temperaturunterschied, desto stärker die Winde.

    Dieses Prinzip liegt ja beispielsweise allen GUD- und Kernkraftwerken zugrunde, der Wirkungsgrad steigt mit der Temperaturdifferenz (Stichtwort: Carnot-Prozess).

    Klimawandel findet verstärkt in den (ant-)arktischen Gebieten statt. Während äquatornahe Gebiete kaum von Temperaturänderungen betroffen sind, ist in Polnähe eine globale Erwärmung wesentlich ausgeprägter:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Polare_Verst%C3%A4rkung

    Der Temperaturunterschied zwischen gemäßigten Breiten und (ant-)arktischen Gebieten nimmt daher bei einer Klimaerwärmung ab. Wie kommen dann alle auf die Idee, dass bei einer Klimaerwärmung mehr Extremwetter zu erwarten ist? Ich erwarte das Gegenteil! Nicht ohne Grund gab es während der Kleinen Eiszeit vergleichsweise viele Wetterkatastrophen.

    Die Reports des IPCC geben im Übrigen keinen Beleg auf einen Anstieg von Extremwetter-Ereignissen. Die Behauptung, dass mit einer Klimaerwärmung mit mehr Extremwetter zu rechnen sei, sehe ich als Urban Legend mit politischem Hintergrund an.
  • Ist das so?

    20.09.2016, Chris
    "Im Winter sind die Niederschlagsmengen prinzipiell höher als im Sommer."
    Alle deutschen Niederschlagsdiagramme, die ich kenne, mit langjährig-gemittelten Werten sagen was anderes, fast egal wie ich "Sommer" und "Winter" rechne. Zugegeben, ich kenne nicht viele Diagramme und beziehe mich auf nur "normal-bewohnte" Gebiete.
    Egal ob ich Sommer-/Winterhalbjahr nehme (April bis September/Oktober bis März), meteorologischen (Juni, Juli, August) oder astronomischen Sommer (Juli, August, September) bzw. Winter (immer in ganzen Monaten), im Sommer (in diesem Sinn: Halbjahr, meteorologisch oder astronomisch) hat's mehr Niederschläge.

    Beim DWD finde ich leider keine Diagramme mit genauen Daten (nur Balkendiagramme ohne Werte) und schon gar nicht für Deutschland und/oder deutsche Regionen gemittelt. Und mit augenscheinlichem Vergleich ist dies immer so eine Sache, trotzdem scheint der auch eher für den Sommer zu sprechen.
    Oder sollte ich zufällig nur was anderes aussagende Diagramme angesehen haben oder sind die rund neun Tage die astronomischen Kalender von den kalendarischen Monaten abweichen der Grund? Oder rechne ich sonstwie falsch?
    Stellungnahme der Redaktion

    Nein, Sie sehen das schon richtig. Das Zitat im Text bezieht sich aber eben nicht auf Mittelwerte, sondern auf die Intensität von Einzelereignissen. Im Absatz vorher heißt es z.B. "Solche Ereignisse sind aber örtlich begrenzt – und einen daraus abgeleiteten landesweiten Mittelwert zu bilden, schränkt die Aussagekraft ein."


    Das heißt, im Winter ist es zwar trockener, aber die auftretenden Regenereignisse sind für sich betrachtet heftiger.
  • Schnee und anderer Nebel

    20.09.2016, Ulrich Heemann
    Dass "Ötzi" seine Gegner nicht rechtzeitig gesehen hat, kann einen ganz simplen, im Text bereits erwähnten Grund haben. Nebel oder - noch überzeugender - Ein Schneesturm. Das würde auch erklären, warum wichtige wertvolle Gegenstände nicht weggenommen wurden, während andererseits seine Lage nicht auf eine würdevolle Beerdigung verweist.
    Dennoch könnte nicht die Zeit gewesen sein, ihn seiner Sachen zu berauben, da ja offensichtlich mehr wertvolle Sachen als nur sein Beil geblieben sind. Dies könnte auf weitere Kampfhandlungen mit Ötzis Begleitern hinweisen. Dabei: wieviele Gegenstände hatte er bei sich, bevor er starb.
    Zu Frage seiner sozialen Schicht: Wenn diese allein aus dem Besitz des Beiles abgeleitet wird, so hat das keinerlei Beweiskraft, könnte doch der Kampf auch dem Wiedererwerb gestohlenen Gutes gegolten haben. Das muss trotz seines Todes nicht unbedingt erfolgreich gewesen sein. Hier scheinen mir andere Indizien zu seiner Ernährung, Kleidung etc. mindestens ähnlich bedeutsam zu sein, sofern man diese entsprechend einordnen kann.
  • Überschußenergie sinnvoll verwenden

    20.09.2016, Michael Schindler
    ich habe mit Interesse den Artikel zu den Energienetzen gelesen. Dazu fiel mir einiges ein. Ich habe vor einigen Jahren bei einer Firma gearbeitet die Strom- und Gashandelssoftware erstellt. Eines der Features dort ist z.B. die Verbrauchs- aber auch die Ertragsprognose. Damit kann man z.B. als Speicherbetreiber vorhersagen was der Preis sein wird um Pumpstrom zum Kauf oder Ökostrom aus Wasserkraft zum Verkauf anzumelden. Das war schon vor 10 Jahren Stand der Technik. Oder welcher von vielen Verträgen für den konkreten Bedarf verwendet werden soll.Das Problem dabei: diese Anmeldungen mussten damals 3 Tage vorher (zu Beginn meiner Tätigkeit als Spreadsheet per Email!) an die Energiebörse (z.B. Graz) oder an die - ich glaub das hieß Ausgleichsstelle - übermittelt werden.

    Windprognosen von 24 oder 36 Stunden sind recht genau - außer es zieht ein Sturm auf von dem man noch nicht entscheiden kann ob viel Strom erzeugt werden kann oder Abschaltung wegen zu viel Wind notwendig wird. 3-Tages-Prognosen sind aber recht ungenau, aber durch die Anmeldefrist nötig. Daher meldet jeder Windkraftbetreiber eher weniger an als erwartet - weniger erzeugen kann man immer, Ersatzlieferungen für nicht erzeugten Strom sind teuer.
    Ein weiteres Problem ist der Kunde. Besitzt ein Kraftwerksbetreiber sowohl Windkraftwerke als auch Kohlekraftwerke (z.B. im Norden Deutschlands) in derselben Regelzone muss er noch nicht sagen wie er den Strom erzeugen wird. Die Windprognose ist aber einige Stunden im Voraus genau genug um ein Kohlekraftwerk ohne Stress hinauf- oder hinunterzufahren. Nur: welcher Ökostromerzeuger investiert in Kohlekraftwerke? Welcher Ökostromkunde will Kohlestrom mit seinem Windstrom mitkaufen?

    Was es braucht sind große, ganz oder teilweise vom Netz nehmbare Lasten um Überschussenergie sinnvoll zu verwenden oder Last abzuwerfen. Ein interessanter Ansatz kommt aus der Stahlindustrie - Reduktion von Eisenerz/Eisenschwamm mittels Wasserstoff als Reduktionsmittel. Damit wird Kohle ersetzt die letztendlich als CO2 den Hochofen verlässt. Man könnte also Überschussstrom zur Erzeugung von Wasserstoff (und Sauerstoff - auch der wird im Stahlwerk gebraucht, LD-Verfahren) verwenden wenn Strom verfügbar ist und speichern; der Speicher muss dabei so bemessen sein dass der Hochofen auch bei längerer Flaute durchlaufen kann. Ob der Wasserstoff jetzt dort erzeugt wird wo der Strom verfügbar ist (nahe Windparks) oder wo er gebraucht wird (Stahlwerk) hängt vom verfügbaren Transportmedium ab: freie Kabel- bzw. Schienenkapazität. Gegenüber vielen kleinen Verbrauchern hat ein Großabnehmer von Wasserstoff wie ein Stahlwerk den Vorteil kein Verteilnetz zu brauchen.

    Das Problem der langen Voranmeldefrist lässt sich nur umgehen indem entweder der Überschußstrom vom Erzeuger direkt verwertet wird so dass er in der Bilanz nicht aufscheint oder der Netzbetreiber selbst die Steuerung dieser speziellen Verbraucher übernimmt und dabei das momentane Stromangebot und die Leitungskapazität berücksichtigt. Natürlich mit Richtlinien wieviel insgesamt erzeugt werden soll.
  • Studie im Widerspruch zu IPCC und aktuellen Daten

    19.09.2016, Wolfgang Richter
    Der Artikel bzw. die beschriebene Studie steht im Widerspruch sowohl zum letzten IPCC-Report (AR5) einschließlich seiner Prognose als auch zu den aktuellen Trends der pazifischen Wirbelstürme.
    Im AR5 von der Working Group 1 findet man in Kap. 2.6.3 „Tropical Storms“ zuerst
    „AR4 concluded that it was likely that an increasing trend had occurred
    in intense tropical cyclone activity since 1970 in some regions but that
    there was no clear trend in the annual numbers of tropical cyclones“
    also, dass im AR4 noch angenommen wurde, dass der Trend eine Zunahme der tropischen Wirbelstürme zeige, und dann:
    „Current data sets indicate no significant observed trends in global tropical cyclone
    frequency over the past century and it remains uncertain whether any
    reported long-term increases in tropical cyclone frequency are robust,
    after accounting for past changes in observing capabilities (Knutson
    et al., 2010).“
    und in Kap. 14.6.1 zur Möglichkeit der Simulation:
    „However, assessing changes in regional tropical cyclone
    frequency is still limited because confidence in projections critically
    depend on the performance of control simulations (Murakami and
    Sugi, 2010), and current climate models still fail to simulate observed
    temporal and spatial variations in tropical cyclone frequency (Walsh et
    al., 2012).“
    sowie eine Prognose für die nächsten Dekaden ebenfalls in 14.6.1:
    „Based on changes in tropical cyclone intensity predicted by idealized numerical simulations
    with carbon dioxide (CO2)-induced tropical SST warming, Knutson and
    Tuleya (2004) suggested that clearly detectable increases may not be
    manifest for decades to come.“

    Der aktuelle Trend der Wirbelstürme im Pazifik ist hier in einem Diagramm abgebildet und beschrieben: http://www.bom.gov.au/cyclone/climatology/trends.shtml
    Wie eindeutig zu erkennen ist in der dargestellten Zeitspanne von 1969 bis 2011 sowohl die Gesamthäufigkeit der Wirbelstürme als auch die der schweren / starken (englisch: severe) deutlich rückläufig.

    Wieso ändert die hier beschriebene Studie nachträglich bereits vorhandene Datensätze, so dass entgegen den vom IPCC benutzten Datensätzen und denen, die aktuell im Internet jederzeit abrufbar sind nun plötzlich statt einer Abnahme eine Zunahme der Wirbelstürme behauptet wird?
    Stellungnahme der Redaktion

    Der 5. Sachstandbericht des IPCC ist von 2013 und verwendet Quellen, die noch einmal mehrere Jahre älter sind, wie Sie ja selbst in ihren Auszügen anmerken. Es ist in der Wissenschaft nicht völlig unüblich, dass neue Arbeiten ältere Analysen korrigieren.



    Bitte beachten Sie auch, dass es im Artikel um Intensität und den Anteil starker Stürme an der Gesamtzahl geht und nicht um absolute Häufigkeiten. Das sind unterschiedliche Dinge.

  • Temperaturen vor 135 Jahren

    19.09.2016, Eugen Ordowski
    Sicherlich hätte man auch die Temperaturentwicklung in den letzten 135 Jahren zeigen sollen. Wäre sehr aufschlußreich. Damals ca 8 grad C.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Zeitreihe_der_Lufttemperatur_in_Deutschland#/media/File:Deutschland_Temp_(1750-2013).jpg

    Falls es noch niemandem aufgefallen ist, wir haben in Deutschland 4 mal im Jahr einen Klimawandel.

    Dass es jetzt etwas wärmer geworden ist, bestreitet niemand.
    Wer ist unglücklich darüber?
    Wollen wir wirklich wieder zurück in die kleine Eiszeit?
  • Wichtige Übereinkunft

    19.09.2016, Walter Kölle, Hannover
    Der Logarithmus hat sich in der Chemie einen dauerhaften Platz reserviert, und zwar bei der Beschreibung der Eigenschaften von Säuren, Basen und Wasser. Ausgangspunkt ist das Ionenprodukt „I“ des Wassers: I = [H+] × [OH] = 10–14. Dabei bedeuten die eckigen Klammern Konzentrationen in der Einheit „Mol pro Liter“. In einer Säure der Konzentration 10–3 Mol pro Liter herrscht daher eine OH-Konzentration von 10–11 Mol pro Liter. Der Umgang mit diesen Einheiten wurde durch die Einführung des Logarithmus stark vereinfacht: log [H+] + log (OH] = –14. Noch stärker vereinfacht wurde der Sachverhalt durch die Schreibweise pH + pOH = 14. Das „p“ leitet sich vom lateinischen „pondus“ ab. Es steht für die Übereinkunft, dass eine damit charakterisierte Größe nicht eine Konzentration, sondern deren negativen Logarithmus wiedergibt. Die oben genannte Säure hat somit einen pH-Wert von 3 und einen pOH-Wert von (14 – 3) = 11. Jeder, der mit Säure und Lauge rechnerisch umgeht, muss wissen, wo auf seinem Rechner die „log“-Taste sitzt.

  • Ergänzung meines Beitrages

    19.09.2016, Walter Weiss
    Wir wissen (seit Karl May), dass man Pfeile möglichst lange stecken läßt und erst nach geraumer Zeit äußerst vorsichtig herauszieht. Bei Ötzi hat das Herausziehen ja die steinerne Pfeilspitze im Körper zurückgelassen, es muß also doch mit ziemlicher Gewalt an dem Pfeil beim Herausziehen gezerrt worden sein, bis sich die Verbindung zur steinernen Pfeilspitze löste - und dieses Gezerre erst mag die innere Aderverletzung so ausgerissen haben, dass sie tödlich wurde.
  • Bestandserholung?

    19.09.2016, Alexander
    Bei Tieren wie dem Tritonshorn würde ich unterstellen, dass sich der Bestand relativ schnell erholen kann. In Queensland (vor dessen Küste liegt das Barriereriff) steht es seit einiger Zeit unter Schutz. Gibt es schon Daten dazu, wie sich das ausgewirkt hat? Die Nahrungssituation dürfte mit den vielen Dornenkronen ja gut sein.
    Ähnlich bei verschiedenen Fischarten: die Vermehrungsraten und damit die Geschwindigkeit mit der Populationen wachsen können, dürfte wesentlich höher sein, als bei Säugern. Natürlich müssen diese Arten dann trotzdem für einige Zeit unter effektiven Schutz gestellt werdne.
  • Mehr wissenschaftstheoretische Skepsis und Selbstkritik vonnöten

    18.09.2016, L.Schaber
    Dies sollte allen naiv unkritisch(!)- rationalistischen und (naiv-) positivistischen bzw. naiv- empirischen Dogmatikern besonders unter den Vertretern der "harten" Naturwissenschaften eine weitere Warnung und ein Hinweis zur Notwendigkeit zu mehr erkenntnistheoretischer bzw. wissenschaftstheoretischer Skepsis sein.
    Denn was für die "Heilungswissenschaft" gilt, gilt in ähnlicher Weise auch für die restlichen (Natur-) Wissenschaften.Man denke nur an die Pharmastudien oder auch die Klimaursachenforschungen. Und vielleicht werden Methodenfragen in der Medizin eher noch ernster genommen, weil es dort sehr häufig DIREKT um menschliches Leiden oder gar um Leben oder Tod geht.
    Die Mitglieder der "scientific community" sollten sich zudem die äußerst kritischen Bemerkungen des Virologen ZUR HAUSEN (neulich auch in diesem Portal) zur Bedeutung bzw. Efffizienz des geheiligten "peer review" durch die eigene Kaste zu Gemüte führen. Besonders da "intern" die Schwächen durchaus bekannt zu sein scheinen. Zumindest bei solchen, die sich dort (oder auch öffentlich) Fundamentalkritik leisten können. Das scheinen aber nicht allzu viele zu sein. Oder nur solche, die "ihre Schäfchen schon ins Trockene gebracht" haben.
    Ein Eingestehen und Öffentlichmachen von Problemen wäre für den Fortschritt der Wissenschaft allemal heilsamer, als treuherzig die ideaslisierten Wisssenschaftsideale als Monstranz vor sich her zu tragen und jegliche diesbezügliche "Systemkritik" vorschnell als das dumme Geschreibsel außerwissenschaftlicher Spinner oder verbohrter Esoteriker abzutun.
  • Eisverluste Grönlands

    18.09.2016, Wolfgang Richter
    Man sollte nicht die unvorstellbar große Zahl von 200 Gt/Jahr Eisverlust "bewerten", sondern die Verluste in Prozentzahlen. Und das ist dann immer noch eine sehr einseitige Betrachtung bezogen auf die Auswirkungen auf den Meeresspiegel, denn die Festlandeismassen der Antarktis nehmen in gleicher Größenordnung zu.
    1) Das Massen-Budget Grönlands sieht so aus:
    1900 = 2.628.914 Gt. Eis
    2010 = 2.619.900 Gt. Eis
    oder gerade 0,3% Eisverlust von 1900 bis 2010
    (Quelle: Nature, Spatial and temporal distribution of mass loss from the Greenland Ice Sheet since AD 1900, Dez.2015).
    Nimmt man die neuesten Zahlen von 2010 bis 2015 mit einer Schmelzrate von etwa 200 Gt/Jahr hinzu (Quelle: http://beta.dmi.dk/en/groenland/maalinger/greenland-ice-sheet-surface-mass-budget ) so hat Grönland von 1900 bis heute 0,38% an Eismasse verloren. Das ist alles andere als erschreckend, im Gegenteil, das ist beruhigend: keine "Katastrophe" in Sicht.

    2) Laut NASA nehmen Eismassen der Antarktis zu:
    http://www.nasa.gov/feature/go...
    Die Zuwachszahlen sind zwar etwas kleiner als die Verlustzahlen Grönlands, doch die Größenordnung ist gleich.

    Da frägt man sich, wie Wissenschaftler und Medien weiterhin behaupten können, der Meeresspiegel würde durch abschmelzendes Festlandeis stark steigen.
    Hier kann man sich jederzeit von allen Meßstationen den aktuellen Stand und den Trend anschauen - die meisten Trends sind im unteren Bereich, aber auch viele sind im Fallen! Hochinteressant:
    http://tidesandcurrents.noaa.gov/sltrends/sltrends.html

    Der Rückgang der Alpengletscher ist was ganz Normales, wie mehrere Studien belegen, denn diese Gletscher haben sich in der Vergangenheit schon mehrfach und viel weiter als heute zurückgezogen und dann wieder zugenommen.
  • Auf dem Weg in die Maiswüste?

    18.09.2016, Heinrich Graf
    So, jetzt sind wir also auf dem Weg in die Maiswüste. Wer kommt den auf so eine Schnapsidee? Als würde auf den Nutzflächen in Deutschland nur noch Mais angebaut. Zu so einer Aussage sind offenbar nur Forscher fähig, die "chemisch rein" von landwirtschaftlichem Wissen sind. In den 70er bis Anfang der 80er Jahre war in Deutschland der Maisanteil auf den Ackerflächen deutlich höher als heute. Das wird bei der derzeitigen Betrachtung gar nicht berücksichtigt. Dass der Rückgang der Vogelpopulationen tatsächlich andere Ursachen hat, als die der vermeintlichen Maiswüste, war vor gar nicht langer Zeit im Newsletter von Spektrum.de zu lesen: In den Ländern rund ums Mittelmeer werden nach wie vor in erheblichem Maße Zugvögel, die bei uns beheimatet sind, mit Netzen etc. gefangen und verzehrt. Das führt laut Spektum.de zu einem erheblichen Populationsrückgang der betroffenen Arten. Das wird beim Thema Maiswüste völlig ausgeblendet. Außerdem gibt es auch bei uns tierische Räuber (z. B. Greifvögel, wildernde Katzen etc.) die der heimischen Vogelwelt zusetzen.
    Sicher ist so ein Maisacker wie überhaupt auch andere landwirtschaftlich angebaute Kulturen auf den Nutzflächen artenarm. Anders können Feldfrüchte übrigens nicht wirtschaftlich produziert werden. Aber es sind Kulturflächen und keine Naturflächen, die letztlich die Ernährung und das Überleben von uns allen sichern.
    Wer das nicht akzeptieren kann, der kann ja mal versuchen, seine Nahrungsmittel selbst anzubauen. Der wird dann sehen, welche Schwierigkeiten das verursacht.
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