Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
Das heißt es sind auf das Jahr gerechnet 3.000 Tonnen. M.e keine Menge über die näher gesprochen werden müsste. Oder ist das im Artikel falsch dargestellt?
" ....weltweit hochgerechnet »schlucken« sie drei Milliarden Tonnen Wasser pro Million Jahre." - Das wären also 3000 Tonnen pro Jahr - also 3000 Kubikmeter pro Jahr. Ein 25m breites 50m-Schwimmbecken mit 2m Wassertiefe fasst 2500 Kubikmeter Wasser. Wenn das übers Jahr ausläuft sehe ich keine gigantischen Wasserfälle am Werk...
Ein Wasserfall ist ein sehr dynamisches Phänomen, bei dem mehrere hundert Liter, bei großen Wasserfällen mehrere tausend Kubikmeter pro Sekunde über die Kante strömen. Im Marianengraben ist es den genannten Zahlen zufolge ein Schnapsglas pro Sekunde.
>>>Als Journalist und als Publizist darf man sich zu Recht fragen, ob wir uns hier vor den Karren spannen lassen?<<<
Die Medien lassen sich doch laufend von der Wissenschaft vor deren Karren spannen, in dem Aussagen und Erkenntnisse verzerrt und vereinfacht werden. Das ist in den Breitbandmedien (Tagespresse, U-Magazine usw.) eigentlich der Standard; bei den Special-Interesst-Medien wie Spektrum vielleicht weniger.
Aber auch in diesem Artikel steht offensichtlicher Unsinn bzw. der entsteht durch unvollständige Information und Kommentierung des Artikel-Autors: So ist die Annahme eines Sonnensegels mit einem derart niedrigen Albedo-Wert ("ein extrem dunkler Körper, ... (d)er kaum Sonnenlicht reflektiert") ein Widerspruch in sich - also schlichter Quatsch. Von gleichen Kaliber sind Masse-Schätzung (1 bis 10.000.000 t !!!) und Spekulation über die Größe. Dann soll er beschleunigen, wobei nicht klar ist, ob damit die Bahnwende gemeint ist (Richtungsänderung ist in der Physik bekanntlich gleich Beschleunigung) oder ob er linear beschleunigt. Ebensolcher Unsinn sind die Rückberechnungen bei der mangelnden Datenlage, oder die Aussage, dass ein Abstand von 5 Lj zu einem Stern diesen zu dessen "Heimatstern" machen würde. Und (nicht) zuletzt die unkommentierte Aussage, man könne ihn, der sich mit 88 Km/s (gegen wen, die Erde? Die Sonne?) entfernt, mit 1 Mrd. Euro für eine entsprechende Technologie inkl. Swingby-Manöver! verfolgen. Da fragt sich der interessierte und physikalisch halbwegs bebildete Leser, woran denn da Ideengeber und Artikel-Autor denken (inkl. welches Swingby)?! An Sonnensegel ja wohl kaum, denn die schaffen höchstens 40 km/s und würden auch mit Swingby-Unterstützung nicht an die 88 Km/s herankommen. Allen anderen aktuell bereitstehenden Technologien (Ionen in verschiedenen Varianten), die die notwendigen ca. 100 Km/s schaffen könnten, würden nie und nimmer innerhalb von 5 - 10 Jahren praxistauglich sein. Die Jungs (ich werfe hier mal unzulässig Astronomen und Raketenleute in einen Topf) schaffen es ja nicht mal, 40 Jahre nach der angeblichen Mondlandung, weitere Menschen die lächerlichen 380.000 Km hinauf zum Mond zu bringen. Fazit: Einmal mehr keine Ahnung (was ja nicht schlimm ist), doch große Sprüche klopfen und phantastische Geschichten erzählen. Und statt das klar herauszuarbeiten begnügt sich der Autor mit halbgarem nacherzählen und vagen Einwänden. Für ein Fachmagazin ein schwacher Artikel!
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Anton B.
Ich teile nicht Ihre Meinung, dass sich die Medien laufend vor den Karren der Wissenschaft spannen lassen. Zumindest bemühen wir uns im Wissenschaftsjournalismus um professionelle Distanz und wie Sie in meinem 'Oumuamua-Beitrag nachlesen können, kommen auch andere Wissenschaftler zu Wort bzw. die Ergebnisse in ihren Publikationen.
Das, was Sie als »offensichtlichen Unsinn« bezeichnen, wurde von Meech et al. in der Entdeckungsveröffentlichung in einem referierten Journal (Nature Letters) publiziert. Dort finden Sie die Massenschätzung von rund ein bis zehn Millionen Tonnen unter der Annahme, dass der Körper eine typische Kometendichte aufweist - was für einen Kleinkörper eine plausible Annahme ist. Auch die niedrige Albedo von vier Prozent stammt aus dieser Veröffentlichung. Wenn Sie sich mal diese Kennzahlen für Asteroiden anschauen, so macht auch das Sinn.
Die Geschwindigkeitsangaben verstehen sich natürlich immer relativ zur Sonne, dem dominierenden Zentralkörper unseres Sonnensystems, so wie es in dem Fachgebiet eine übliche Angabe ist. Die angegebenen 88 Kilometer pro Sekunde war ja die Maximalgeschwindigkeit des Körpers im sonnennächsten Punkt. Nun entfernt sich der Körper und wird sich durch den »Zug« der Sonne (und der Planeten) verlangsamen. Ich erwarte, dass sich mit zunehmender Entfernung die Geschwindigkeit bei 20 bis 30 Kilometer pro Sekunde einpendeln wird. Denn die Einfallgeschwindigkeit betrug 26 Kilometer pro Sekunde. Wenn Sie mich persönlich fragen, so halte ich ein Einholen von 'Oumuamua mittels einer »Verfolger-Mission« für schwer umsetzbar. Denn zum Vergleich: Die Rosetta-Sonde der ESA musste über einen Zeitraum von zehn Jahren mit drei Swing-Bys an der Erde Schwung holen, um 67P/Churjumov-Gerasimenko einzuholen. Sie hatte dann etwa 33 Kilometer pro Sekunde (rund 120 Kilometer pro Stunde erreicht).
Und zuletzt noch: Für eine Mondlandung muss auch der politische und gesellschaftliche Wille da sein. Meines Erachtens mangelte es hier in den letzten Jahrzehnten - die Raketenleute und Astronomen trifft da keine Schuld.
Was soll denn ein zusammengefaltetes Sonnensegel für einen Nutzen für jemanden haben? Die Form wurde als länglich beschrieben. Wenn es also mal abgeworfen worden ist, warum hat sich dann seine Form hinzu einer Längsform geändert. Haben die Außerirdischen das Segel also mit einem Körper beschleunigt um es aus ihren Sonnensystem zu katapultieren? Wäre ein Kurs Richtung Sonne nicht vielversprechender? Da hätte man dann nicht Millionen Jahre noch daran denken müssen, dass da was rumfliegt. Es gibt sicherlich noch viele Möglichkeiten, die erklären könnten, dass es sich tatsächlich um ein Sonnensegel eines Außerirdischen gehandelt haben könnte. Rettungsaktion fürs Mutterschiff, Glaubensgrundsätze der Außerirdischen, ein bloßer Zufall (das das Sonnensegel diese Form angenommen hat); die SciFi-Literatur ist voll davon. Aber da man wohl leider das Objekt nicht vor dem Eintritt in unser Schwerenfeld (Sonnensystem) beobachtet hat, ist jedweilige Mutmaßung müßig, da man dann praktisch keine Referenz hat. Mit dem Teil könnte auf seinen Weg alles mögliche passiert sein.
Sehr wahrscheinlich ist für mich hingegen, dass es sich um ein Fragment eines natürlichen Körpers handelt oder vielleicht sogar ein ganzer Körper. Könnte es nicht auch sein, dass durch Kollision so ein Körper entstehen kann? Zumindest macht es bei der vermuteten Masse Sinn, dass der Körper eine Gaskammer hatte, die aufgebrochen ist, nachdem er der Sonne zu nahe kam. Das ist zwar auch abenteuerlich, aber natürliche Phänomene sind weitaus häufiger als es Künstliche je sein könnten.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Jokisch
Ja, da stimme ich Ihnen zu. Vermutlich war es eher ein natürliches Objekt. Spannend ist es für die Wissenschaft allemal, weil es das erste, interstellare Objekt war, das gesichtet wurde.
Vielleicht sind ja auch Salzstöcke ganz anders entstanden, wie man so normalerweise denken würde ... nicht als Reste von Salzwüsten .. sondern vielleicht sind das einfach zusammengekochte Salzwasserseen im Erdinnern, die dann irgendwann irgendwie an die Erdoberfläche geraten. Gekochtes und dann destilliertes Wasser ist ja Süßwasser ... es gibt ja viele Geysire und warme Quelle auf der Erde. Wenn der Weg nach oben etwas länger dauert, ist es natürlich abgekühlt .. und kommt dann als normale Quelle nach oben.
Gerade da wo viel Stein ist, sollte das Wasser ja einfach nach oben fließen können. Anders sieht es wahrscheinlich bei porösen Untergrund aus. Im Endeffekt wird es wahrscheinlich noch viel mehr Wasser auf der Erde geben, wie in den Ozeanen, weil die normale Erde ja eigentlich durch stehendes Grundwasser wasserdurchdrungen ist ..
Auf das in diesem Zusammenhang völlig überflüssige Trump-Bashing hat ja schon Herr Tauschnitz hingewiesen. Wird Euch (und allen anderen deutschsprachigen Jourmalisten) das nie langweilig? Wenn er recht hat, dann nur zufällig und so weiter. Gemach, ihr könnt nicht anders. Worauf ich aber gerne eine Antwort hätte, wäre die Frage, ob das Gesagte im Artikel irgendeine wissenschaftliche Grundlage hat, also zum Beispiel eine ernsthafte Studie oder ähnliches. Ich finde da keinen Hinweis. Die Aussagen zum Klimawandel sind so allgemein (der Klimawandel ist ja inzwischen an allem Schuld) wie nichtssagend. Hat sich das Klima in Kalifornien wirklich so messbar geändert oder war dieses Gebiet nicht schon immer zeitweise sehr trocken (so wurde es früher dargestellt)? Und welchen Anteil hat das (schlechte) Feuermanagement? Oder die Landschaftszersiedlung? Der leichtfertige Umgang der Menschen mit Feuer? Alles das (und noch mehr, zum Beispiel die Wasserverschwendung) kann sein, aber der Artikel erscheint mir wie ein Besinnungsaufsatz in der 10. Klasse, in der ein Schüler mal so alle möglichen Faktoren aufzählt, die ihm einfallen. Dann lädt er das Ganze mit Moral auf (blöder Trump, dumme Amis) und das war´s. Bisschen schwach für eine Wissenschaftszeitschrift.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Müller,
Donald Trump hat sich zu den Bränden gemeldet, also darf man das durchaus thematisieren.
Zu den Quellen: Im Text finden Sie zahlreiche Links, die entweder zu Originalstudien führen oder zu weiteren Texten, in denen dann wiederum ebenfalls Links zu Originalstudien zu finden sind.
Aber wie lange wäre denn dieses Sonnensegel schon unterwegs? Doch wohl auch zwischen 1 - und 3,8 Millionen Jahre, wenn wir als Ursprung HIP 3757 oder HD 292249 annehmen? Was würde dann wohl ein gezieltes Radiosignal in diese Richtung bringen? Wer weiß, ob diese Zivilisation überhaupt noch existiert? Und warum sollte so eine "Sonde" bei diesen Entfernungen ausgerechnet Radiosignale "nach Hause schicken". Wie lange wollen die da denn auf Antworten warten? Weitere Jahrmillionen?
Wenn Oumuamua ein künstliches Objekt ist, dann wohl Weltraumschrott, das Relikt einer vermutlich schon vor Millionen von Jahren erloschenen Kultur.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Al Way
Vielen Dank für Ihren Leserbrief.
Ja, genau. Das Sonnensegel wäre 1-4 Mio. Jahre unterwegs gewesen.Radiosignale zu den Kandidatensternen benötigen je nach Stern einige zehn bis hundert Jahre. Ein gezieltes Radiosignal von uns dorthin könnte möglicherweise nach Jahrzehnten (im günstigsten Fall der nächsten Sterne) eine Antwort einer intelligenten Lebensform nach sich ziehen, die ebenfalls über die Radiowellentechnologie verfügen. Wenn es schlecht läuft, könnte eine solche Antwort auch Jahrhunderte auf sich warten lassen.
Freilich setzen wir hier voraus, dass eine außerirdische Intelligenz ähnlich kommuniziert wie wir. So abwegig finde ich das nicht. Das häufigste chemische Element im Universum, Wasserstoff, hat in seiner neutralen Form einen charakteristischen (Hyperfeinstruktur-)Übergang, von dem Aliens mit ähnlichen oder höherem Kenntnisstand auch wissen müssten. Dieser Übergang wird mit Radiowellen der Wellenlänge von 21 Zentimetern angeregt (er klappt die Spins im Proton-Elektron-Atom um).
Der populäre US-Astronom Carl Sagan (Projektleiter der »Goldenen Schallplatte«, die mit den Voyager-Sonden der NASA mitflog) spekulierte schon darüber, das dies eine universelle Wellenlänge bzw. Frequenz für die interstellare Kommunikation sein müsste. Dieser Übergang von Wasserstoff befindet sich auch als Piktogramm auf der »Goldenen Schallplatte« (siehe goldenrecord.org).
Sie lernt, Einzelfakten immer effektiver in neue Erkenntnisse zu transformieren. Dabei werden bekannte globale Ereignisse und Ursachenspektren mit verwertet. Das fehlt auch in der Medizin. Ohne Zeitbegrenzung dröselt man Misshelligkeiten auf und kommt zu Resultaten, die man dann Ärzten übermittelt. Für sehr komplexe Sachverhalte sind Menschen prinzipiell überfordert, weil wir das nicht können.
...unser tägliches Trump-Bashing gib uns heute... Nun ja, er ist ja auch eine hervorragende Projektionsfläche - laut, unsympathisch, rücksichtslos und an einigen Stellen wirklich ignorant. Darum ist er trotzdem nicht für alles Schlimme verantwortlich! Der Klimawandel ist zwar recht neu - aber doch geringfügig älter, als die 2 Jahre Trump-Regierungszeit ... und dementsprechend nicht seine Schuld. Dass er als Präsident wenig dagegen tut ... ändert auch nichts daran. Die Ursachen für das hier Geschehene sind älter - und WENN man dafür schon einen Präsidenten "blamen" muss, dann doch bitte den guten Herrn Obama, der es in seiner Amtszeit unterlassen hat, den Leuten in den Hintern zu treten, dass sie entweder kontrolliert abbrennen oder ausmisten. Das wäre eigentlich spätestens in den Dürre-Jahren zwingend nötig gewesen ... die VOR Trump lagen.
Ich kenne die Gegend noch aus dem letzten Jahrtausend - und da war es schon ebenso ... und zwar schon seit langem. Das bezieht sich ausdrücklich auch auf Zeiträume, in denen vom Klimawandel nicht nur noch keine Rede war, sondern wo es ihn - rein faktisch - auch noch nicht gab.
WENN man die Politik (die wahrlich auch so genug Mist baut, in USA wie hier) schon schelten will, dann dafür, dass sie die Leute dort ohne Auflagen und Kontrollen bauen lässt!
Womit wir wieder bei Onkel Donald wären, der als schräger Vogel, der er ist, genug sachlich zutreffende Kritikpunkte feil bietet - aber hier hat er 1. in der Sache recht und 2. an der Sache wenig bis keine Schuld.
Wenn die Amis zu faul oder zu dämlich sind, in den 200 Jahren, die sie dort leben, die Spielregeln des Landes zu begreifen, kann ihnen auch der klügste Präsident nicht helfen (also nicht nur McTrump nicht). Aber es gibt ja auch in Deutschland Leute, die unmittelbar am Rhein-Ufer neu bauen müssen...
Stellungnahme der Redaktion
Dabei habe ich doch Trump sogar ein bisschen Recht gegeben und geschrieben, dass praktisch kein Politiker (also auch kein Demokrat) gegen die Zersiedlung vorgehen will... :-(
Ich kann der These von Alexander Mädler, Wissenschaft riskiere eine Qualitätsverlust, wenn an der Forschung Laien partizipieren, nicht zustimmen. Das liegt vor allem daran, dass die Argumentation des Autors m.E. auf doch eher subjektiven Einschätzungen und Verallgemeinerungen beruht, die aus einem strikt (institutionell) akademischen Blickwinkel schöpfen. Die pauschale Gleichsetzung von Status und Fähigkeit ist eine akademische Scheuklappe, die seit Ewigkeiten immer wieder propagiert wird, obwohl sie zu nichts anderem gut ist, als elitäre Standesgrenzen zu zementieren.
So wird behauptet, dass nur Akademiker wissenschaftlich arbeiten können, weil Laien allenfalls grobe Aufrisse nachvollziehen und Ergebnisse letztlich doch nicht begreifen können. Das stimmt schon allein deswegen nicht, weil die Kategorien „Wissenschaftler“ und „Laie“ deren Zugehörigkeit zu einer Forschungsinstitution beschreiben, nicht aber die Qualität ihrer fachlichen und intellektuellen Fähigkeiten. Ich habe aber nach der Lektüre den Eindruck, dass der Autor genau diese qualitative Unterscheidung zum Kern seiner Argumentation macht. Es hat mutet überdies sehr herablassend an, wenn die abwertende Bezeichnung „Dummies“ für Laien unkommentiert übernommen wird. Gleiches suggeriert auch die Formulierung „Mit mehr Training lernen Laien auch Indizien für gute Forschung kennen“. Warum wird nicht von dem Erlangen von Fachwissen, von Weiterbildung und Studium gesprochen? Auch Laien sind durchaus in der Lage, komplexe Inhalte zu verstehen und zu analysieren. Sie sind kognitiv nicht beschränkter oder unfähiger als Wissenschaftler, die vor ihrem Studium/Praxis selbst schließlich auch Laien waren. Es gibt bei den Individuen in beiden Gruppen ein breites Spektrum an Fähigkeiten, das von „geht grad so“ bis „hervorragend“ reicht.
Ich bin selbst promovierte Geisteswissenschaftlerin (2. Bildungsweg, damit kenne ich beide Seiten aus eigener Erfahrung). Ich habe in vielen interdisziplinären Projekten mit Laien zusammengearbeitet. Laien können sehr wohl wissenschaftliches Niveau erreichen. Gerade in den Geisteswissenschaften, war ich immer wieder beeindruckt von Laien, die methodische Lösungsansätze entwickelt haben und so innovative und belastbare Antworten auf Forschungsfragen lieferten. Interdisziplinarität meint heute konsequenterweise auch, die Erfahrung und das Fachwissen klassischer Laienberufsgruppen einzubinden - ein übrigens sehr erfolgreiches Konzept. Umgekehrt sind mir immer wieder WissenschaftlerInnen begegnet, die mit großer Gewandtheit komplizierte Formulierungen und unübersichtliche Strukturen nutzten, um wackelige Thesen und flache Inhalte so zu kaschieren, dass sie eine wissenschaftliche Anmutung erhielten.
Die zunehmende Bedeutung der Außenwirkung in der Gesellschaft hat die Wissenschaft schon lange korrumpiert, obwohl gerade sie den Inhalt fest im Blick haben sollte. Bei Beiträgen in fragwürdigen Fachzeitschriften kann man den unsinnigen Druck, möglichst viel zu publizieren, als Argument durchaus anführen. Wenn aber WissenschaftlerInnen sich genötigt fühlen, „Aufmerksamkeit, Sympathie und Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen“ und dafür den Sachbezug zugunsten populärer oder sogar reißerische Präsentationsformen hintanstellen, dann kann man nicht den Wissensdurst der Laien dafür verantwortlich machen. Vielmehr ist es ganz typischer akademischer Geltungsdrang, der hier zum Tragen kommt und der sich auch überhaupt nicht von dem Geltungsdrang der übrigen Menschheit unterscheidet. Die narzisstische Entscheidung, diesem Verlangen nachzugeben, ist eine gänzlich eigenverantwortliche und vollkommen unabhängig vom Grad der fachlichen Befähigung des Umfeldes. Dessen ungeachtet ist die leichte Verständlichkeit eines akademischen Beitrags nicht im Geringsten ein Indiz dafür, dass dessen wissenschaftliche Qualität niedrig ist - das gilt umgekehrt ebenso.
Die Verfechter der elitären Wissenschaft umgeben diese mit einer Mauer, die nicht nur den Einblick und die Teilhabe der Laien verwehrt, sondern ihnen gleichzeitig selbst den Ausblick versperrt. Engstirnigkeit, Dogma und Lebensferne prägen daher nicht wenige wissenschaftliche Arbeiten - gerade in den Geisteswissenschaften. Anregungen, Fragen und auch Kritik von Laien oder Vertretern anderer Fachdisziplinen können der Wissenschaft deswegen nur nützen. Denn letztlich ist dies nichts anderes als inhaltliche Qualitätskontrolle durch externe Gutachter.
Dies war dem Theologen Karl Holl übrigens schon vor 100 Jahren klar. Die Tätigkeit als Religionslehrer hatte ihm eine neue Sichtweise eröffnet und sehr beeindruckt: „Ich habe mir daraus fürs Leben die Regel gezogen: - Was ich einem 12jährigen Knaben nicht erklären kann, habe ich selbst nicht verstanden.-„ Wir sollten den Mut haben, Inhalte und Thesen verständlich zu formulieren und auch mit denen zu diskutieren, die vielleicht keine WissenschaftlerInnen "sind", aber genau wie wir berechtigte Fragen stellen, interessante Lösungsideen entwickeln und nicht zuletzt mit ihren Steuerabgaben dazu beitragen, dass wir WissenschaftlerInnen "sein" dürfen.
Wie ist das gemeint: "Bei 25 Kilometer pro Stunde emittiert ein Lkw fünfmal mehr Stickoxide als im Mittel auf der Autobahn". Bezieht sich das in Wahrheit auf die gefahrene Strecke, und nicht auf die Zahl der LKWs? Mal angenommen, ein LKW fährt auf der Autobahn mit 100 km/h. Bei 25 km/h benötigt er vier mal so lange für dieselbe Strecke. Es ist wohl nicht gemeint, dass der LKW auf 100 km im Stadtverkehr insgesamt die 20-fachen (4*5-fachen) Emissionen verursacht wie auf der Autobahn? Vermutlich ist es so, dass ein LKW in der Stadt je Stunde etwa die 1,25-fachen Emissionen bewirkt wie ein LKW auf der Autobahn, was dann bei vierfacher Fahrtdauer für 100 km Strecke zu fünffachen Emissionen je Streckenkilometer führt.
Die angegebenen 25 km/h beziehen sich vermutlich auch nicht auf eine konstante Fahrt mit diesem Tempo, sondern eine mittlere Fahrgeschwindigkeit als Folge von mehrfachem Beschleunigen auf ca. 50 km/h und wieder abbremsen.
Ich mag die SPEKTRUM-Beiträge, die ich regelmäßig über Zeit-Online lese sehr. Schade, dass Sie, Herr Lingenöhl, an dieser Stelle m.E. unnötig dramatisieren: Wären Sie informiert, wüssten Sie, dass der Oroville-Staudamm, also der DAMM selbst!) entgegen der Wiedergabe durch die US-Mainstreammedien zu keiner Zeit vor, während und nach dem Starkregen-Ereignis und folgenden Beschädigung des Hochwasserkontrollabflusses (nicht des Damms!) im Winter 2017 in Gefahr war zu brechen (geschweige denn überspült zu werden). Dazu empfehle ich Ihnen diese wunderbare Dokumentationsreihe eines Lokalreporters und Anrainers am Oroville-Stausee: https://www.youtube.com/watch?v=Wikin2TJ7b0&list=PL6SYmp3qb3uMCqXIp7mYmiAPeEVoazpUE Richtig ist demnach, dass es damals zu einer großen Evakuierung wegen drohender Überschwemmung kam, da das Risiko bestand, dass der Notüberlauf (nicht der Damm und nicht der Kontrollüberlauf!) durch Erosion hätte unter- und weggespült werden können. Das wäre aber nicht zu vergleichen, mit einem wirklichen Dammbruch, der bei einer Erddammkonstruktion wie in Oroville, unweigerlich zu einer schnellen Entleerung des gesamten Stausees und mit entsprechender Flutwelle geführt hätte. Zugute halte ich Ihnen aber, dass Sie auf das damalige Hochwasser-Ereignis verweisen - die Region scheint besonders unter den Wetterextremen zu leiden: Manchmal viel zu viel Wasser in kurzer Zeit, dann wieder zu wenig und dadurch extremere Waldbrandereignisse.
Stellungnahme der Redaktion
Sie haben Recht - ich habe zu sehr zugespitzt und den Artikel an dieser Stelle abgeschwächt.
Zunächst fehlt es mir in dem Artikel von Alexander Mäder an einer Definition bzw. an einer Abstufung des Begriffs Laie. Da gibt es zum einen die Mitmenschen ohne Fachkenntnis und ohne Entscheidungsbefugnisse im Forschungsbereich, dann die mit Machtbefugnissen. Weiterhin die Amateure, die sich mit oder ohne einer fachspezifischen Ausbildung, weit in ein Fachgebiet eingearbeitet haben und oft über erstaunliche Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen. Gerade letztere Gruppe liefert immer wieder wertvolle Beiträge zur Wissenschaft, z.B. durch eigenständige Messungen, Auswertungen und technischen Hilfsleistungen. Für jede dieser Gruppen bedarf es einer besonderen Form der Kommunikation. Unglücklicherweise liegt das Hauptaugenmerk der Wissenschafts-PR auf der zweiten Gruppe, den potentiellen Geldgebern. Das führt zu den von Herrn Mäder aufgeführten medialen Exzessen, sei es ‚Idamanie‘ oder wie aktuell in Spektrum berichtet, wilde Spekulationen über das Alien-Raumschiff ‚Oumuamua‘ https://www.spektrum.de/kolumne/was-es-mit-dem-alien-raumschiff-oumuamua-auf-sich-hat/1607278. Aber was hat das mit der Anteilnahme und mit der Diskussion von und mit den interessierten Laien zu tun? Gerade hier zeigt sich, je mehr Verständnis die Laien für ein Fachgebiet haben, um so leichter fällt es solche Beiträge einzuordnen, soweit auch in diesem Artikel zu lesen. Aber je mehr das Wissen um Grundlagen und Methodik verbreitet wird, um so mehr können auch Laien im Dienste der Forschung tätig werden. Dieses Wissen muss unter die Menschen gebracht werden und dazu gehört selbstverständlich mehr als eine bunte Bilderwelt. Dazu gehört der freie Zugang zu Daten, Forschungsergebnissen und Publikationen und dazu gehört auch eine kritische Hinterfragung der eigenen Forschung und die Diskussion darüber durch die Wissenschaftler in der Öffentlichkeit. Wissenschaftler kontrollieren Wissenschaftler? Das mag häufig stimmen, allein es bleiben Zweifel ob dies immer gelingt. Das liegt nicht zuletzt an den begrenzten Ressourcen innerhalb der Fachgebiete und den Machtstrukturen im Wissenschaftsbetrieb, die (mit) über den Zugang und Verwendung dieser Mittel entscheiden.
Recht wenig
17.11.2018, ChristianDas gilt pro Meter laut Studie
Ein gewaltiger Wasserfall ins Erdinnere
17.11.2018, SchulzLaut Studie gilt das pro Meter
Schnapsglas Wasser in den Erdmantel gekippt
17.11.2018, Levent PikerDer Propagana-Karren
17.11.2018, Anton B.Die Medien lassen sich doch laufend von der Wissenschaft vor deren Karren spannen, in dem Aussagen und Erkenntnisse verzerrt und vereinfacht werden. Das ist in den Breitbandmedien (Tagespresse, U-Magazine usw.) eigentlich der Standard; bei den Special-Interesst-Medien wie Spektrum vielleicht weniger.
Aber auch in diesem Artikel steht offensichtlicher Unsinn bzw. der entsteht durch unvollständige Information und Kommentierung des Artikel-Autors: So ist die Annahme eines Sonnensegels mit einem derart niedrigen Albedo-Wert ("ein extrem dunkler Körper, ... (d)er kaum Sonnenlicht reflektiert") ein Widerspruch in sich - also schlichter Quatsch.
Von gleichen Kaliber sind Masse-Schätzung (1 bis 10.000.000 t !!!) und Spekulation über die Größe.
Dann soll er beschleunigen, wobei nicht klar ist, ob damit die Bahnwende gemeint ist (Richtungsänderung ist in der Physik bekanntlich gleich Beschleunigung) oder ob er linear beschleunigt.
Ebensolcher Unsinn sind die Rückberechnungen bei der mangelnden Datenlage, oder die Aussage, dass ein Abstand von 5 Lj zu einem Stern diesen zu dessen "Heimatstern" machen würde.
Und (nicht) zuletzt die unkommentierte Aussage, man könne ihn, der sich mit 88 Km/s (gegen wen, die Erde? Die Sonne?) entfernt, mit 1 Mrd. Euro für eine entsprechende Technologie inkl. Swingby-Manöver! verfolgen. Da fragt sich der interessierte und physikalisch halbwegs bebildete Leser, woran denn da Ideengeber und Artikel-Autor denken (inkl. welches Swingby)?!
An Sonnensegel ja wohl kaum, denn die schaffen höchstens 40 km/s und würden auch mit Swingby-Unterstützung nicht an die 88 Km/s herankommen. Allen anderen aktuell bereitstehenden Technologien (Ionen in verschiedenen Varianten), die die notwendigen ca. 100 Km/s schaffen könnten, würden nie und nimmer innerhalb von 5 - 10 Jahren praxistauglich sein.
Die Jungs (ich werfe hier mal unzulässig Astronomen und Raketenleute in einen Topf) schaffen es ja nicht mal, 40 Jahre nach der angeblichen Mondlandung, weitere Menschen die lächerlichen 380.000 Km hinauf zum Mond zu bringen.
Fazit: Einmal mehr keine Ahnung (was ja nicht schlimm ist), doch große Sprüche klopfen und phantastische Geschichten erzählen.
Und statt das klar herauszuarbeiten begnügt sich der Autor mit halbgarem nacherzählen und vagen Einwänden.
Für ein Fachmagazin ein schwacher Artikel!
Sehr geehrter Anton B.
Ich teile nicht Ihre Meinung, dass sich die Medien laufend vor den Karren der Wissenschaft spannen lassen. Zumindest bemühen wir uns im Wissenschaftsjournalismus um professionelle Distanz und wie Sie in meinem 'Oumuamua-Beitrag nachlesen können, kommen auch andere Wissenschaftler zu Wort bzw. die Ergebnisse in ihren Publikationen.
Das, was Sie als »offensichtlichen Unsinn« bezeichnen, wurde von Meech et al. in der Entdeckungsveröffentlichung in einem referierten Journal (Nature Letters) publiziert. Dort finden Sie die Massenschätzung von rund ein bis zehn Millionen Tonnen unter der Annahme, dass der Körper eine typische Kometendichte aufweist - was für einen Kleinkörper eine plausible Annahme ist.
Auch die niedrige Albedo von vier Prozent stammt aus dieser Veröffentlichung. Wenn Sie sich mal diese Kennzahlen für Asteroiden anschauen, so macht auch das Sinn.
Die Geschwindigkeitsangaben verstehen sich natürlich immer relativ zur Sonne, dem dominierenden Zentralkörper unseres Sonnensystems, so wie es in dem Fachgebiet eine übliche Angabe ist.
Die angegebenen 88 Kilometer pro Sekunde war ja die Maximalgeschwindigkeit des Körpers im sonnennächsten Punkt. Nun entfernt sich der Körper und wird sich durch den »Zug« der Sonne (und der Planeten) verlangsamen. Ich erwarte, dass sich mit zunehmender Entfernung die Geschwindigkeit bei 20 bis 30 Kilometer pro Sekunde einpendeln wird. Denn die Einfallgeschwindigkeit betrug 26 Kilometer pro Sekunde.
Wenn Sie mich persönlich fragen, so halte ich ein Einholen von 'Oumuamua mittels einer »Verfolger-Mission« für schwer umsetzbar.
Denn zum Vergleich: Die Rosetta-Sonde der ESA musste über einen Zeitraum von zehn Jahren mit drei Swing-Bys an der Erde Schwung holen, um 67P/Churjumov-Gerasimenko einzuholen. Sie hatte dann etwa 33 Kilometer pro Sekunde (rund 120 Kilometer pro Stunde erreicht).
Und zuletzt noch: Für eine Mondlandung muss auch der politische und gesellschaftliche Wille da sein. Meines Erachtens mangelte es hier in den letzten Jahrzehnten - die Raketenleute und Astronomen trifft da keine Schuld.
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Müller
Nutzen
17.11.2018, Sebastian JokischSehr wahrscheinlich ist für mich hingegen, dass es sich um ein Fragment eines natürlichen Körpers handelt oder vielleicht sogar ein ganzer Körper. Könnte es nicht auch sein, dass durch Kollision so ein Körper entstehen kann? Zumindest macht es bei der vermuteten Masse Sinn, dass der Körper eine Gaskammer hatte, die aufgebrochen ist, nachdem er der Sonne zu nahe kam. Das ist zwar auch abenteuerlich, aber natürliche Phänomene sind weitaus häufiger als es Künstliche je sein könnten.
Sehr geehrter Herr Jokisch
Ja, da stimme ich Ihnen zu. Vermutlich war es eher ein natürliches Objekt. Spannend ist es für die Wissenschaft allemal, weil es das erste, interstellare Objekt war, das gesichtet wurde.
Mit besten Grüßen,
Andreas Müller
Salzstöcke
16.11.2018, carstenGekochtes und dann destilliertes Wasser ist ja Süßwasser ... es gibt ja viele Geysire und warme Quelle auf der Erde. Wenn der Weg nach oben etwas länger dauert, ist es natürlich abgekühlt .. und kommt dann als normale Quelle nach oben.
Gerade da wo viel Stein ist, sollte das Wasser ja einfach nach oben fließen können. Anders sieht es wahrscheinlich bei porösen Untergrund aus. Im Endeffekt wird es wahrscheinlich noch viel mehr Wasser auf der Erde geben, wie in den Ozeanen, weil die normale Erde ja eigentlich durch stehendes Grundwasser wasserdurchdrungen ist ..
3000t pro Jahr gewaltige Menge?
16.11.2018, Otmar Michlaut Studie beziehen sich die Werte auf xy Jahre und Meter
Ist das Wissenschaft?
15.11.2018, Franz MüllerGemach, ihr könnt nicht anders. Worauf ich aber gerne eine Antwort hätte, wäre die Frage, ob das Gesagte im Artikel irgendeine wissenschaftliche Grundlage hat, also zum Beispiel eine ernsthafte Studie oder ähnliches. Ich finde da keinen Hinweis. Die Aussagen zum Klimawandel sind so allgemein (der Klimawandel ist ja inzwischen an allem Schuld) wie nichtssagend. Hat sich das Klima in Kalifornien wirklich so messbar geändert oder war dieses Gebiet nicht schon immer zeitweise sehr trocken (so wurde es früher dargestellt)? Und welchen Anteil hat das (schlechte) Feuermanagement? Oder die Landschaftszersiedlung? Der leichtfertige Umgang der Menschen mit Feuer? Alles das (und noch mehr, zum Beispiel die Wasserverschwendung) kann sein, aber der Artikel erscheint mir wie ein Besinnungsaufsatz in der 10. Klasse, in der ein Schüler mal so alle möglichen Faktoren aufzählt, die ihm einfallen. Dann lädt er das Ganze mit Moral auf (blöder Trump, dumme Amis) und das war´s. Bisschen schwach für eine Wissenschaftszeitschrift.
Sehr geehrter Herr Müller,
Donald Trump hat sich zu den Bränden gemeldet, also darf man das durchaus thematisieren.
Zu den Quellen: Im Text finden Sie zahlreiche Links, die entweder zu Originalstudien führen oder zu weiteren Texten, in denen dann wiederum ebenfalls Links zu Originalstudien zu finden sind.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Lingenhöhl
Reisedauer
14.11.2018, Al WayWenn Oumuamua ein künstliches Objekt ist, dann wohl Weltraumschrott, das Relikt einer vermutlich schon vor Millionen von Jahren erloschenen Kultur.
Sehr geehrter Al Way
Vielen Dank für Ihren Leserbrief.
Ja, genau. Das Sonnensegel wäre 1-4 Mio. Jahre unterwegs gewesen.Radiosignale zu den Kandidatensternen benötigen je nach Stern einige zehn bis hundert Jahre. Ein gezieltes Radiosignal von uns dorthin könnte möglicherweise nach Jahrzehnten (im günstigsten Fall der nächsten Sterne) eine Antwort einer intelligenten Lebensform nach sich ziehen, die ebenfalls über die Radiowellentechnologie verfügen. Wenn es schlecht läuft, könnte eine solche Antwort auch Jahrhunderte auf sich warten lassen.
Freilich setzen wir hier voraus, dass eine außerirdische Intelligenz ähnlich kommuniziert wie wir. So abwegig finde ich das nicht. Das häufigste chemische Element im Universum, Wasserstoff, hat in seiner neutralen Form einen charakteristischen (Hyperfeinstruktur-)Übergang, von dem Aliens mit ähnlichen oder höherem Kenntnisstand auch wissen müssten. Dieser Übergang wird mit Radiowellen der Wellenlänge von 21 Zentimetern angeregt (er klappt die Spins im Proton-Elektron-Atom um).
Der populäre US-Astronom Carl Sagan (Projektleiter der »Goldenen Schallplatte«, die mit den Voyager-Sonden der NASA mitflog) spekulierte schon darüber, das dies eine universelle Wellenlänge bzw. Frequenz für die interstellare Kommunikation sein müsste. Dieser Übergang von Wasserstoff befindet sich auch als Piktogramm auf der »Goldenen Schallplatte« (siehe goldenrecord.org).
Mit besten Grüßen,
Andreas Müller
KI kann Millionen Daten kombinieren.
14.11.2018, spacefanDas fehlt auch in der Medizin. Ohne Zeitbegrenzung dröselt man Misshelligkeiten auf und kommt zu Resultaten, die man dann Ärzten übermittelt.
Für sehr komplexe Sachverhalte sind Menschen prinzipiell überfordert, weil wir das nicht können.
Klimawandel in 2 Jahren?
14.11.2018, Martin TauchnitzNun ja, er ist ja auch eine hervorragende Projektionsfläche - laut, unsympathisch, rücksichtslos und an einigen Stellen wirklich ignorant. Darum ist er trotzdem nicht für alles Schlimme verantwortlich!
Der Klimawandel ist zwar recht neu - aber doch geringfügig älter, als die 2 Jahre Trump-Regierungszeit ... und dementsprechend nicht seine Schuld. Dass er als Präsident wenig dagegen tut ... ändert auch nichts daran.
Die Ursachen für das hier Geschehene sind älter - und WENN man dafür schon einen Präsidenten "blamen" muss, dann doch bitte den guten Herrn Obama, der es in seiner Amtszeit unterlassen hat, den Leuten in den Hintern zu treten, dass sie entweder kontrolliert abbrennen oder ausmisten. Das wäre eigentlich spätestens in den Dürre-Jahren zwingend nötig gewesen ... die VOR Trump lagen.
Ich kenne die Gegend noch aus dem letzten Jahrtausend - und da war es schon ebenso ... und zwar schon seit langem. Das bezieht sich ausdrücklich auch auf Zeiträume, in denen vom Klimawandel nicht nur noch keine Rede war, sondern wo es ihn - rein faktisch - auch noch nicht gab.
WENN man die Politik (die wahrlich auch so genug Mist baut, in USA wie hier) schon schelten will, dann dafür, dass sie die Leute dort ohne Auflagen und Kontrollen bauen lässt!
Womit wir wieder bei Onkel Donald wären, der als schräger Vogel, der er ist, genug sachlich zutreffende Kritikpunkte feil bietet - aber hier hat er 1. in der Sache recht und 2. an der Sache wenig bis keine Schuld.
Wenn die Amis zu faul oder zu dämlich sind, in den 200 Jahren, die sie dort leben, die Spielregeln des Landes zu begreifen, kann ihnen auch der klügste Präsident nicht helfen (also nicht nur McTrump nicht).
Aber es gibt ja auch in Deutschland Leute, die unmittelbar am Rhein-Ufer neu bauen müssen...
Dabei habe ich doch Trump sogar ein bisschen Recht gegeben und geschrieben, dass praktisch kein Politiker (also auch kein Demokrat) gegen die Zersiedlung vorgehen will... :-(
Elitäres Wissenschaftverständnis
14.11.2018, Carina BrummeSo wird behauptet, dass nur Akademiker wissenschaftlich arbeiten können, weil Laien allenfalls grobe Aufrisse nachvollziehen und Ergebnisse letztlich doch nicht begreifen können. Das stimmt schon allein deswegen nicht, weil die Kategorien „Wissenschaftler“ und „Laie“ deren Zugehörigkeit zu einer Forschungsinstitution beschreiben, nicht aber die Qualität ihrer fachlichen und intellektuellen Fähigkeiten. Ich habe aber nach der Lektüre den Eindruck, dass der Autor genau diese qualitative Unterscheidung zum Kern seiner Argumentation macht. Es hat mutet überdies sehr herablassend an, wenn die abwertende Bezeichnung „Dummies“ für Laien unkommentiert übernommen wird. Gleiches suggeriert auch die Formulierung „Mit mehr Training lernen Laien auch Indizien für gute Forschung kennen“. Warum wird nicht von dem Erlangen von Fachwissen, von Weiterbildung und Studium gesprochen? Auch Laien sind durchaus in der Lage, komplexe Inhalte zu verstehen und zu analysieren. Sie sind kognitiv nicht beschränkter oder unfähiger als Wissenschaftler, die vor ihrem Studium/Praxis selbst schließlich auch Laien waren. Es gibt bei den Individuen in beiden Gruppen ein breites Spektrum an Fähigkeiten, das von „geht grad so“ bis „hervorragend“ reicht.
Ich bin selbst promovierte Geisteswissenschaftlerin (2. Bildungsweg, damit kenne ich beide Seiten aus eigener Erfahrung). Ich habe in vielen interdisziplinären Projekten mit Laien zusammengearbeitet. Laien können sehr wohl wissenschaftliches Niveau erreichen. Gerade in den Geisteswissenschaften, war ich immer wieder beeindruckt von Laien, die methodische Lösungsansätze entwickelt haben und so innovative und belastbare Antworten auf Forschungsfragen lieferten. Interdisziplinarität meint heute konsequenterweise auch, die Erfahrung und das Fachwissen klassischer Laienberufsgruppen einzubinden - ein übrigens sehr erfolgreiches Konzept. Umgekehrt sind mir immer wieder WissenschaftlerInnen begegnet, die mit großer Gewandtheit komplizierte Formulierungen und unübersichtliche Strukturen nutzten, um wackelige Thesen und flache Inhalte so zu kaschieren, dass sie eine wissenschaftliche Anmutung erhielten.
Die zunehmende Bedeutung der Außenwirkung in der Gesellschaft hat die Wissenschaft schon lange korrumpiert, obwohl gerade sie den Inhalt fest im Blick haben sollte. Bei Beiträgen in fragwürdigen Fachzeitschriften kann man den unsinnigen Druck, möglichst viel zu publizieren, als Argument durchaus anführen. Wenn aber WissenschaftlerInnen sich genötigt fühlen, „Aufmerksamkeit, Sympathie und Vertrauen der Öffentlichkeit zu gewinnen“ und dafür den Sachbezug zugunsten populärer oder sogar reißerische Präsentationsformen hintanstellen, dann kann man nicht den Wissensdurst der Laien dafür verantwortlich machen. Vielmehr ist es ganz typischer akademischer Geltungsdrang, der hier zum Tragen kommt und der sich auch überhaupt nicht von dem Geltungsdrang der übrigen Menschheit unterscheidet. Die narzisstische Entscheidung, diesem Verlangen nachzugeben, ist eine gänzlich eigenverantwortliche und vollkommen unabhängig vom Grad der fachlichen Befähigung des Umfeldes. Dessen ungeachtet ist die leichte Verständlichkeit eines akademischen Beitrags nicht im Geringsten ein Indiz dafür, dass dessen wissenschaftliche Qualität niedrig ist - das gilt umgekehrt ebenso.
Die Verfechter der elitären Wissenschaft umgeben diese mit einer Mauer, die nicht nur den Einblick und die Teilhabe der Laien verwehrt, sondern ihnen gleichzeitig selbst den Ausblick versperrt. Engstirnigkeit, Dogma und Lebensferne prägen daher nicht wenige wissenschaftliche Arbeiten - gerade in den Geisteswissenschaften. Anregungen, Fragen und auch Kritik von Laien oder Vertretern anderer Fachdisziplinen können der Wissenschaft deswegen nur nützen. Denn letztlich ist dies nichts anderes als inhaltliche Qualitätskontrolle durch externe Gutachter.
Dies war dem Theologen Karl Holl übrigens schon vor 100 Jahren klar. Die Tätigkeit als Religionslehrer hatte ihm eine neue Sichtweise eröffnet und sehr beeindruckt: „Ich habe mir daraus fürs Leben die Regel gezogen: - Was ich einem 12jährigen Knaben nicht erklären kann, habe ich selbst nicht verstanden.-„ Wir sollten den Mut haben, Inhalte und Thesen verständlich zu formulieren und auch mit denen zu diskutieren, die vielleicht keine WissenschaftlerInnen "sind", aber genau wie wir berechtigte Fragen stellen, interessante Lösungsideen entwickeln und nicht zuletzt mit ihren Steuerabgaben dazu beitragen, dass wir WissenschaftlerInnen "sein" dürfen.
Ein LKW auf der Autobahn wie ein LKW in der Stadt?
14.11.2018, Joa FalkenMal angenommen, ein LKW fährt auf der Autobahn mit 100 km/h. Bei 25 km/h benötigt er vier mal so lange für dieselbe Strecke. Es ist wohl nicht gemeint, dass der LKW auf 100 km im Stadtverkehr insgesamt die 20-fachen (4*5-fachen) Emissionen verursacht wie auf der Autobahn? Vermutlich ist es so, dass ein LKW in der Stadt je Stunde etwa die 1,25-fachen Emissionen bewirkt wie ein LKW auf der Autobahn, was dann bei vierfacher Fahrtdauer für 100 km Strecke zu fünffachen Emissionen je Streckenkilometer führt.
Die angegebenen 25 km/h beziehen sich vermutlich auch nicht auf eine konstante Fahrt mit diesem Tempo, sondern eine mittlere Fahrgeschwindigkeit als Folge von mehrfachem Beschleunigen auf ca. 50 km/h und wieder abbremsen.
Unnötige Dramatisierung im Querverweis
13.11.2018, CRDazu empfehle ich Ihnen diese wunderbare Dokumentationsreihe eines Lokalreporters und Anrainers am Oroville-Stausee:
https://www.youtube.com/watch?v=Wikin2TJ7b0&list=PL6SYmp3qb3uMCqXIp7mYmiAPeEVoazpUE
Richtig ist demnach, dass es damals zu einer großen Evakuierung wegen drohender Überschwemmung kam, da das Risiko bestand, dass der Notüberlauf (nicht der Damm und nicht der Kontrollüberlauf!) durch Erosion hätte unter- und weggespült werden können. Das wäre aber nicht zu vergleichen, mit einem wirklichen Dammbruch, der bei einer Erddammkonstruktion wie in Oroville, unweigerlich zu einer schnellen Entleerung des gesamten Stausees und mit entsprechender Flutwelle geführt hätte.
Zugute halte ich Ihnen aber, dass Sie auf das damalige Hochwasser-Ereignis verweisen - die Region scheint besonders unter den Wetterextremen zu leiden: Manchmal viel zu viel Wasser in kurzer Zeit, dann wieder zu wenig und dadurch extremere Waldbrandereignisse.
Sie haben Recht - ich habe zu sehr zugespitzt und den Artikel an dieser Stelle abgeschwächt.
Daniel Lingenhöhl
Zum Artikel von Alexander Mäder 'Einfach, aber nicht zu einfach' - SdW 181113
13.11.2018, Hermann Fenger-VegelerAber was hat das mit der Anteilnahme und mit der Diskussion von und mit den interessierten Laien zu tun? Gerade hier zeigt sich, je mehr Verständnis die Laien für ein Fachgebiet haben, um so leichter fällt es solche Beiträge einzuordnen, soweit auch in diesem Artikel zu lesen. Aber je mehr das Wissen um Grundlagen und Methodik verbreitet wird, um so mehr können auch Laien im Dienste der Forschung tätig werden. Dieses Wissen muss unter die Menschen gebracht werden und dazu gehört selbstverständlich mehr als eine bunte Bilderwelt. Dazu gehört der freie Zugang zu Daten, Forschungsergebnissen und Publikationen und dazu gehört auch eine kritische Hinterfragung der eigenen Forschung und die Diskussion darüber durch die Wissenschaftler in der Öffentlichkeit.
Wissenschaftler kontrollieren Wissenschaftler? Das mag häufig stimmen, allein es bleiben Zweifel ob dies immer gelingt. Das liegt nicht zuletzt an den begrenzten Ressourcen innerhalb der Fachgebiete und den Machtstrukturen im Wissenschaftsbetrieb, die (mit) über den Zugang und Verwendung dieser Mittel entscheiden.
Hermann Fenger-Vegeler