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Kommentare - - Seite 1129

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Rückfall ins Mittelalter

    21.09.2004, Erik Geibel
    Die Doppelmoral des Zeitgeistes ist erschütternd: Wir genießen einerseits viele Segnungen von Wissenschaft und Technologie, andererseits sinkt unsere Bereitschaft, für den Fortschritt (für viele Zeitgenossen ja schon ein negativ besetzter Begriff) auch nur theorethische Risiken einzugehen. Es ist naiv anzunehmen, Technikfolgenabschätzung könne absolute Sicherheit bieten. Wer neue Technologien nur bei rechtlich abgesicherten Garantien wünscht, der will die Quadratur des Kreises. Ich rede hier nicht der Gentechnikindustrie das Wort. Ich selbst halte viel won ökologischer Landwirtschaft, doch ist sie nur ein Modell für die Regionen mit der Gnade der klimatischen und pedologischen Gunst. Die allzu oft moralisch selbstgefälligen Protagonisten von Bio und Co zeugen mit der Ablehnung von grüner Gentechnik auch von einer gewissen Ignornanz gegenüber der schwierigen Ernährungsicherung in tropischen Regionen. Es geht bei dem neuen Gentechnikgesetz nicht um das Verursacherprinzip, sondern um die juristische Verbrämung einer ideologischen Politik. Die Risiken der Agro-Gentechnik sind so ungewiss wie ihre Verheißungen. Daran lässt sich nur durch staatlich streng kontrollierte Grundlagenforschung etwas ändern. Wer bereits diese ablehnt, hat die Aufklärung verschlafen.
  • Ein Beleg gegen elitäre Fanatiker

    21.09.2004, Rüdiger Biesold
    Und die hehren deutschen zuständigen wissenschaftlichen Institutionen wollen auch das nicht gewußt haben? Sie ignorieren solche Ergebnisse bewußt! Das heißt doch wohl, daß drei Bauern mit gentechnischem Produktanbau (einer am nördl. Stadtrand von Mannheim, einer in Groß-Gerau und einer am südl. Stadtrand von Frankfurt/M) genügen, um die ganze Fläche dazwischen zu verseuchen. Gut daß in der Nähe von Groß-Gerau eine Anstalt für geistig behinderte Menschen liegt; ich empfehle Sitzverlegung für die wissenschaftlichen Institutionen - der Volksmund nennt sowas immer noch Irrenanstalt (Das soll keine Diskriminierung sein, aber in diesem Zusammenhang paßt der Ausdruck!). Mit Verlaub, so irre kann doch keiner sein, solche Folgen bewußt in Kauf nehmen zu wollen! Sämtliche in Deutschland angebauten Getreide sind Gräser und einige davon neigen heftig zu fruchtbarer Bastardisierung. Die langfristigen Ergebnisse und möglichen weiteren Veränderungen sind überhaupt nicht abschätzbar; nur die Verbreitung ist exponentiell.
  • Risiko für wen?

    21.09.2004, Jutta Paulus
    Es mag durchaus zutreffen, dass durch die Haftungsregelung des neuen Gentechnikgesetzes die Forscher unkalkulierbare finanzielle Risiken eingehen müssten, um einen Freilandversuch durchzuführen.
    Aber was bitte ist die Alternative? Soll "die Gesellschaft" das Risiko übernehmen? Gentechnik ist nun mal leider nicht rückholbar, und wenn eine heute noch nicht abschätzbare Gefährdung für Mensch und Natur besteht, ist es m.E. nur gerechtfertigt, das Verursacherprinzip von Vorneherein anzuwenden!
    Siehe zu diesem Thema den (stilistisch nicht überwältigenden, aber inhaltlich lesenswerten) Roman "Wenzels Pilz", in dem die Folgen unverantwortlich freigesetzter gentechnisch veränderter Organismen satirisch dargestellt werden.
  • elitäre Fanatiker

    21.09.2004, Rüdiger Biesold
    Was bitte unterscheidet einen Pollen aus "wissenschaftlichen Versuchen" von einem Pollen eines Bauern? Halten sich die Herrschaften Wissenschaftler für so überragend intelligent, dass sie damit ihren Pollen kontaminieren, auf dass dieser weiß, dass er nichts anderes zu kontaminieren habe? So machte natürlich die Unterscheidung von wissenschaftlichem Versuchspollen und dummen Bauernprodukten Sinn!
    Natürlich ist es dem Pollen völlig egal, aus welchem Anbau er stammt, und natürlich ist die Verbreitung nicht aufzuhalten. Die langfristigen Folgen dieser Kunstprodukte sind nur für elitäre Fanatiker zum Nutzen des eigenen Geldbeutels zu ignorieren.
    Vielleicht sollte man im Gesetz doch unterscheiden und die "wissenschaftlichen Versuche" mit der mehrfachen Schadenssumme haftbar machen, denn die Verursacher wissen, was sie tun, ignorieren und beschönigen die Folgen. Immerhin, mit den letzten beiden Haltungen treffen sie im Bundestag und Bundesrat wenigstens eine Menge Geistesverwandte.
  • Ursache und Wirkung

    18.09.2004, Rüdiger Biesold
    Hier wurde wohl wieder einmal Ursache und Wirkung verwechselt. Schon allein der Umstand, dass der fragliche Erreger bei 50% der Kranken zu finden ist, sollte hinreichend sein, dies nicht als Ursache anzunehmen. Wohl zutreffender ist die Annahme, dass ein bereits vorhandener Morbus Crohn bzw. die Veranlagung dazu die Ausbreitung dieses Erregers begünstigen kann.
    Es ist nachgewiesen, dass bei Morbus Crohn einige Gen-Defekte eine Rolle spielen; die Krankheit gehorcht damit dem Muster der Autoimmun-Krankheiten. Die Ursache sind multi-genetische Defekte; diese können sekundär andere Krankheiten begünstigen. Je nach Konfiguration der Defekte "braucht" es Auslöser für den von außen merkbaren Verlauf der Krankheit; das können Infektionen sein, aber es werden noch eine Reihe anderer Möglichkeiten von starken Hormonspiegelschwankungen bis psychosomatischen Effekten (die allerdings meist auch über das Hormonsystem wirken) diskutiert.
    Die tatsächlich beteiligten Gene und deren Defektkonfiguration ist noch längst nicht geklärt. Mit den Erbgängen tut man sich ebnfalls schwer. Dies ist kein Wunder, Menschenversuche verbieten sich; wegen der Multifaktor-Variante und der völlig ungeklärten dominanz/rezessiv oder gleichberechtigten (sprich: in der Folge Halbwirksamkeit, Mendels rosa Petunie aus weiß und rot) Verhältnisse von kranken und gesunden Genen untereinander stochert die Wissenschaft immer noch mit der Stange im Nebel.
    Die unterschiedliche Benennung der einzelnen Autoimmun-Erkrankungen hat zudem die Forschung aufgesplittert, es wird also zuviel Geld für jeweilige Administrationen, Krieg gegeneinander samt Imponiergehabe ausgegeben. Zusammenfassung zum Wohle der Kranken wäre dringend notwendig. Allein wenn die eingesparten Administrations-Gelder für gründliche Anamnese der Erkrankten ausgegeben würde, wäre das ein Fortschritt; eine ganze Reihe Ärzte (besonders die mit höheren akademischen Weihen) müsste nur lernen zuzuhören, statt dem Patienten die eigene vorgefaßte Hypothese ins Ohr zu blasen und dann von diesem als Bestätigung widerkäuen zu lassen.
    Ich weiß in diesen Punkten sehr speziell, wovon ich spreche. Ich habe seit mehr als 40 Jahren anamnetische Gespräche mit Mitpatienten (m/w) geführt und häufig genug ärztliche Ignoranz an eben diesen Mitpatienten erlebt. Seit Neuestem muss man sogar Zahlungen für wegen jahrelanger Behandlung auftretender befürchteter Folgen leisten, weil sich der Arzt weigert diese Untersuchung gegen Kassengebühr zu machen und lieber selbst höher direkt abkassiert.
  • Absurd

    18.09.2004, Prof. Dr. H.Boeger
    Das Ergebnis klingt etwas absurd. Ich bin aber seit einiger Zeit der Meinung, dass etwas mit der gängigen Theorie der mitochondrialen DNA nicht stimmen kann.
  • Riemann Hy

    17.09.2004, Thomas Dietrich
    Dear Sirs,

    I think I can offer a proof of the Riemann Hypothesis. It's 4 or 5 pages handwriting. But by now, I could not find anybody who does a cross-reading of this. Before I go into open air with this paper, I want to have it checked by a math person. Is there anybody in the whole wide world intrested in?

    Regards Thomas
  • Rhetorischer Trick

    16.09.2004, Peter Mayer
    Das Argument "willkürlich wäre es eher, überhaupt keine Einschnitte vorzusehen" leuchtet mir überhaupt nicht ein. Es dreht doch nur das vorgebrachte Argument um, versucht also, dem Argument den Boden zu entziehen, ohne in irgendeiner Form ein Gegenargument finden zu müssen. Das ist in meinen Augen kein ernst zu nehmender Diskussionsstil, das ist lediglich ein rhetorischer Trick, der ins Leere geht. Das Kontinuitätsargument bleibt also unwiderlegbar erhalten.

    Das Argument von den "potentiellen Leichen" gehört in dieselbe Kategorie. Mit solchen Tricks kann man jede Argumentation lächerlich machen. Aber lächerlich machen heißt noch lange nicht widerlegen!

    Menschliches Leben ist Leben von Anfang an. Selbstverständlich gehört auch die "Pille danach" verboten - es gibt schließlich genügend Verhütungsmittel "davor" - die Situation nach einer Vergewaltigung vielleicht ausgenommen.

    Es ist auch nicht fair, sich auf die "in unserer Gesellschaft geduldete Möglichkeit der Abtreibung" zu berufen. Dieses Gesetz ist immer noch umstritten, und geduldet heißt noch lange nicht gebilligt.

  • Verlogene Industrieländer

    16.09.2004, Rüdiger Biesold
    Es werden seitens der reichen Länder nicht nur die Zusagen für solche Projekte nicht eingehalten, bei der Entwicklungshilfe sieht es ähnlich aus, und das Kyoto-Protokoll ist ein weiterer dunkler Punkt.
    Der Gesundheitskampagne stehen gleich zwei christliche Fundamentalisten im Wege, die Bush-Regierung und der Papst. Letzterer wettert öffentlich gegen den Gebrauch von Kondomen, wohl wissend, dass die auch deswegen erzeugten Kinder in den armen Teilen der Welt solches mit Krankheit, Waisentum, verhungern und verdursten bezahlen müssen.
    Allerdings sollten auch Gedanken darauf verschwendet werden, dass eine erfolgreiche Gesundheitskampagne zumindest für eine gewisse Zeit eine ziemliche Bevölkerungsexplosion zur Folge haben wird (jedenfalls war das bisher immer so). Diese zusätzlichen Massen mit Nahrung und Wasser zu versorgen ist ein Problem, und es gibt auch nicht ansatzweise eine Lösung dafür. Verhütungsprogramme brauchen nicht nur die finanzielle Voraussetzung, sondern auch entsprechendes durch Ausbildung gefördertes Wissen mit anschließender soziologischer Umsetzung; das dauert!
    Aber in der Tat, wenn das nicht endlich als Gesamtpaket angegangen wird, stehen Millionen Unterversorgte samt denen, die wegen der Mißachtung von Kyoto ihren Lebensraum verlieren werden, vor den Türen Europas und der USA oder überschwemmen diese Länder schlicht; finanziell völlig uneinschätzbar!
  • Weder noch, es ist Geschwafel

    14.09.2004, Rüdiger Biesold
    Was soll auch ein nationaler Ethikrat leisten? National ist er nicht, er ist international (völlig zu recht, aber warum dieser verlogene Bestandteil?). Ethik ist ein kaum konsensfähiger Begriff. Mit genereller Ablehnung nach den Grundsätzen der Moraltheologie kommen wir sicher nicht weiter, schließlich hat Scheinmoral, Unmoral und Lüge ihren Hort in religiösen Institutionen; wer heiligt denn Panzer und Völkermörder, die müssen doch nur mit dem gleichen religiösen Symbol gegen den anderen losschlagen. (Die Nicht-Diskussion von Homosexualität, unehelichen Kindern bis St.Pölten stinkt auch zum Himmel!)
    Erschreckend genug, dass mindestens eine relative Mehrheit für das Klonen ist, sich nur nicht traut. Was drei Leute in so einem Rat sollen, die nichts aussagen, darf auch hinterfragt werden.
    Schließlich verstecken sich fast alle Mitglieder dieses Rates hinter potenziellen Möglichkeiten von Hilfen für Kranke. Der Umstand, dass auch in Deutschland schon lange mit importierten Zellen real manipuliert (freundlich: geforscht) wird, wird übergangen; ein Punkt unmoralischer Ignoranz. Wie so oft, hier hat die Wissenschaft ein Tor geöffnet und nicht nach den Folgen gefragt. Nun haben wir den Salat in der Welt.
    Der zentrale Punkt der Sache ist für mich: Wie wird Mißbrauch verhindert? Wie verhindere ich Designer-Babys und militärisch nutzbare Monster neben dem Eier- und Spermienhandel? Von den das Samariterhafte der Klonforschung herausstellenden Fraktion wird es genug geben, die sich vorstellen können, dass Klondesign eine Einkommensquelle ist, die jeden heutigen Schönheitschirurgen zum Portokassenverwalter degradiert; auch sehr ethisch. Keiner dieses angeblich so ethischen Rates schreibt etwas von all dem. Nun gut, die Vorsitzende des zuständigen Bundestagsausschusses heißt Flach; nomen est omen heißt es in Latein!
  • Telefone

    14.09.2004, vonluederiz
    In der gleichen Statistik steht auch, dass die Zahl der Telefone unter konservativen Regierungen höher ist.--Vielleicht liegt es ja daran!-
  • Ringwurzel ?

    11.09.2004, Rüdiger Biesold
    Angenommen die Ringstruktur sei schlüssig, dann ist sie jedenfalls nicht die Wurzel. Diese Ringstruktur hat Wurzeln (die Zellen für den Austausch auf Ringebene müssen vor dem Ring entstanden sein), die laufen in den Ring zusammen (klingt zumindest für einen Teil des Lebens plausibel) und von dort aus ergeben sich wieder Verzweigungen. Einiges ist am Ring vorbei gelaufen, wir haben nicht nur Eukaryoten.
    Komplizierter wird es auch noch, wenn in diese Überlegungen einfließt, daß es möglicherweise noch ein paar mehr (symbiontische?) Vereinigungen gegeben hat; auch die Chloroplasten und die Mitochondrien hatten mit einiger Sicherheit eigenständige einzellige und eventuell mehrere Vorfahren, nur gibt es da noch keine vollständigen Sequenzierungen.
    Vielleicht ergibt sich dann ein Bild, wo mehrere Wurzeln eine verknüpfte Netzstruktur in der Form der olympischen Ringe (der Anschaulichkeit halber) tragen, diese bildet dann die Basis für die eukaryotische Welt.
    Schließlich könnte es auch Verknüpfungen innerhalb der nicht-eukaryotischen Lebensbereiche geben.
    Der eigentliche Ursprung des Lebens, also die unmittelbare/n Wurzel/n stecken aber immer noch im Dunkel der Geschichte.
  • Verbrechen, Unwissenheit und Ignoranz

    11.09.2004, Rüdiger Biesold
    Die Behauptung, daß viele Pestizidabfälle in armen Ländern Überreste von Bekämpfungsaktionen seien ist beschönigend und trifft nur einen Teil (den kleineren?) der Wahrheit.
    Für viele dieser Lager wurden Regierungen dieser armen Länder bestochen/gekauft, sowohl von Regierungsstellen reicher Länder wie auch von kriminellen Abfallentsorgern. Der lückenlose Nachweis zur Entsorgung solcher Stoffe ist nur in wenigen Ländern gegeben und auch dort nicht zuverlässig.
    Man ist in früheren Zeiten unglaublich fahrlässig damit umgegangen und hat langfristige Folgen ignoriert. Dabei geht es nicht nur um Abfalleinlagerungen in armen Ländern. Es wurden auch unglaublich viele Stoffe ins Meer gekippt oder sonstwie und sonstwo vergraben bzw. zugeschoben. Bis heute sind z.B. die vor Bornholm versenkten Giftgasgranaten nicht entsorgt, Russen, Briten und vermutlich auch US-Amerikaner haben jahrzehntelang ausgediente Atomreaktoren von Schiffen ins Normeer geworfen, um die versenkten bzw. gesunkenen Kriegsschiffe, Tanker und Frachter kümmert sich auch keiner (einiges davon ist ziemlich küstennah, von den Dingen an Bord weiß fast keiner etwas, nur daß da irgendwann mal Öl austritt).
    Aber auch in Deutschland gibt es noch jede Menge alter Chemiedeponien, Gelände ehemaliger Chemiefabriken und ehemalige militärische Übungsplätze; das ist zu einem erheblichen Teil nicht einmal registriert und schon deshalb für keine Sanierung angedacht. Das kostet alles Geld, viel Geld; aber es wird noch viel viel mehr Geld und Menschenleben kosten, wenn das nicht endlich angegangen wird. Vor allem muß auch dafür gesorgt werden, daß nicht die Gewinne in privaten Taschen landen (incl. der Bestochenen/Gekauften)und die Folgekosten von der Allgemeinheit getragen werden müssen. Für letzteres ist nicht nur die Chemieindustrie sondern noch viel mehr die Atomindustrie mit ihrem völlig ungelösten Endlagerkonzept ein gutes Beispiel.
  • Mehr Offenheit

    11.09.2004, Rüdiger Biesold
    Das ist ja endlich eine Tat mit Bewegung in die offenere und ehrlichere Wissenschaft. Man fragt sich aber, warum erst jetzt? Man fragt sich auch, was haben denn die hehren Institutionen der Wissenschaft, Regierungen und Parlamente bisher in diese Richtung bewegt.
    Es muß auch weiter angemerkt werden, daß diese Initiative nur einen Teil abdeckt. Schließlich gibt es vor klinischen Studien auch völlig unübersichtliche Forschungstätigkeit. Deren Resultate bleiben weiterhin der Willkür und/oder beliebigen Geheimhaltung unterworfen; anders ausgedrückt dies unterliegt der Gewinneinschätzung für Forscher und Kapitalgeber und der Geheimhaltungsparanoia insbesondere militärischer Stellen (nicht nur russischer und US-Amerikanischer). Es bleibt noch viel zu tun!
  • Einseitig und parteiisch

    10.09.2004, Rüdiger Biesold
    Die Benennung der hinter dieser Veröffentlichung stehenden Forscher als "Unions-Forscher" riecht verdächtig nach parteipolitischer Orientierung; mindestens ist diese Verknüpfung "toleriert" worden.
    Auf EU-Ebene wird gestritten, ab welchem Prozentsatz Saatgut als kontaminiert gilt. Ein Teil fordert einen höheren zugelassenen Anteil von Kontamination, dies wird begründet mit der unvermeidbaren Verteilung gentechnisch veränderter Organismen in andere Bereiche. Wenn diese Tür geöffnet wird, muß der Kontaminationsanteil zukünftig stetig heraufgesetzt werden, denn jeder veränderte Samen erhöht die Verbreitung. Es muß also entweder auf kontaminationsfreien Produkten bestanden werden oder wir können es gleich lassen und die Gentechnik freigeben.
    Ob die so veränderten Lebensmittel unschädlich bleiben kann bezweifelt werden. Niemand kann beurteilen, wie sich solche Organismen in der Zukunft verhalten (und mutieren). Sie werden aber mit Sicherheit nicht veränderte Arten verdrängen (schon wegen der intensiven Pflege) und damit mindestens einen Teil der von diesen abhängigen Organismen. Der Mensch legt sich hier eine Bombe mit reziproker Halbwertszeit, das wird von diesen Unions-Forschern heruntergespielt oder ignoriert.
    Das Arbeitsplatz-Argument wird in diesem Zusammenhang schlicht mißbraucht. Die Herstellung von Massenvernichtungswaffen erhält auch Arbeitsplätze; muß ich deshalb für die Produktion von Massenvernichtungswaffen sein?
    Die steigende Individuenzahl der Art homo sapiens sollte auch ohne Gentechnik hinterfragt werden; dieser Planet verträgt nicht unbegrenzt viele Menschen. Wenn ich deren ungezügelte Vermehrung weiter zulasse und alles ausrotte oder verdränge, was dem entgegensteht, dann werden wir wohl die letzten Menschen nur noch mit gentechnisch behandelten verarbeiteten Verstorbenen ernähren können. Ob das mit dem Argument zu erhaltender Arbeitsplätze in der Bestattungsindustrie verhindert werden kann?
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