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Kommentare - - Seite 406

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Irgendwie lustig ...

    21.08.2017, Tim
    … dass ein Artikel über Wahrheit mit dem Satz beginnt: "Die Welt besteht aus punktförmigen, eigenschaftslosen Teilchen …"

    Was ist denn ein Teilchen? Handelt es sich bei einem Teilchen – so wie wir es schreiben, lesen und verstehen – um ein reales Konstrukt oder nur um ein Erklärungsmodell? Ist denn der Begriff "Teilchen" "wahr"? Mir als Optik-Ingenieur sträuben sich die Nackenhaare, wenn ich "Teilchen" höre, weil sie die Welt nur begrenzt beschreiben. Mehr sagen da die Wellenfunktionen aus. Aber auch diese geben nur Informationen bzw. Beschreibungen über die realen Phänomene wieder, ohne diese wirklich zu erklären! Ich schreibe dies, um auf den Widerspruch hinzuweisen, der in diesem Artikel versteckt ist.

    Ich denke, mit der wichtigste Grund, warum die Skepsis gegenüber wissenschaftlichen Ergebnissen (angeblich?) zunimmt, ist, dass die grundlegende Unsicherheit (der Fehler) in wissenschaftlichen Aussagen nicht stark genug betont wird. Gerade Politiker oder Journalisten übernehmen Ergebnisse meistens in der Meinung, die Wissenschaft liefere absolut zuverlässige Wahrheit. Da ist es für einen Skeptiker leicht, gleich alles zu verwerfen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Eine Wellenfunktion, jedenfalls in der Quantenphysik, ist immer als Wellenfunktion einer bestimmten Anzahl von Teilchen definiert (nämlich auf dem Konfigurationsraum dieser Teilchen). Die Wellenfunktion gibt uns also Informationen über das Verhalten von Teilchen. Die Physik erklärt die Phänomene durch die Weise, wie diese aus Teilchen zusammengesetzt sind und wie die Teilchen sich in der Zeit entwickeln. Natürlich beschreiben die Gesetze der Physik die Teilchenbewegungen letztlich nur: Erklärungen, jedenfalls naturwissenschaftliche Erklärungen, enden bei den Grundbestandteilen der Welt und den Gesetzen für deren Verhalten. – Michael Esfeld

  • Technologie der Neandertaler

    21.08.2017, Berna Depardieu, Würzburg
    @ Herrn Wohlgemuth
    Es ist überhaupt nicht nachgewiesen, dass Neandertaler schlechtere Waffen oder Werkzeuge als Homo sapiens hatten. Im Gegenteil gibt es sogar Hinweise auf bessere Spezialwerkzeuge, die unsere Art dann übernommen hat.

    Es gibt keinen Hinweis auf eine mögliche Überlegenheit unserer Art. Die Verdrängung könnte einfach durch das Erbgut stattgefunden haben (schnellere Reproduktion) oder auch Krankheiten, gegen die der Neandertaler nicht immun war. Letztendlich weiß man es nicht.

    Der große Kunstaufschwung fand wohl erst nach dem Aussterben der anderen Menschenarten statt. Der Grund ist nicht bekannt.
  • Eine zu schöne Geschichte!

    21.08.2017, H. Ullrich, Riesa
    "Fliegen wäre dann rein durch Zufall erfunden worden und vielleicht mehr als einmal, als die verschiedenen Maniraptoren beim Herumhüpfen große Sätze vollführten, Bäume hinaufhuschten oder von Ast zu Ast sprangen." Na dann scheint ja alles klar! Oder?

    Die heute reichlich vorhandenen Daten in Form von Fossilen lassen die hier erzählte Geschichte von Stephen Brusatte über den Ursprung der Vögel durchaus zu, wenn man unter anderem darauf verzichtet zu erklären, welcher Mechanismus in der Natur in der Lage wäre, etwas wie das Fliegen zu erfinden. Die Reduktion der Zehenstrahlen wie auch die Entstehung von Federn sind aktuell Gegenstand kontroverser Debatten. Die Daten lassen auch andere plausible Deutungen beziehungsweise Geschichten zu, darüber wird leider im obigen Artikel weitestgehend geschwiegen. Warum wird dem Leser eine so seichte Geschichte kritiklos präsentiert?
  • Schneller rennen mit Federkleid

    21.08.2017, Gerhard Schäfer, Adelsdorf/Neuhaus
    Warum bildeten sich Federn bei manchen Dinosauriern aus, bevor die Flugfähigkeit entstand? Die primäre Grund lag bestimmt nicht darin, dass diese Tiere mit ihrem Federkleid protzen wollten. Das war bestenfalls sekundär!

    Federn bildeten sich nach meiner Meinung aus, weil Saurier mit dieser Ausstattung schneller rennen konnten. Die Unterstützung des schnellen Laufes war evolutionär die Vorstufe des Fliegens. Das lässt sich auch heute noch bei den (Lauf)-Vögeln beobachten.
  • Ziel des Artikels leider nicht klar herausgearbeitet

    20.08.2017, Dr. Christian Monnerjahn, Magdeburg
    Erst einmal vielen Dank, dass Spektrum mal wieder einen Artikel zur Wissenschaftstheorie bringt. Das ist – zugegebenerweise – oft recht trockene Materie, die sich nur schwer in "bunten Bildern" ausdrücken/unterstützen läßt. Es lohnt sich aber trotzdem, wie auch der Beitrag von Michael Esfeld zeigt.

    Ich muss aber leider zugeben, dass es mir als Nicht-Philosophen nicht immer gelingt, dem Artikel zu folgen. Speziell ist es – aus meiner Sicht – leider nicht optimal gelungen, dem Leser in der Einleitung kurz und knapp Fragestellung und Argumentationskette darzustellen. Zumindest für mich wäre es didaktisch ansprechender, sich dem Thema über Leitfragen zu nähern:

    Frage 1: Was ist eigentlich "Wissen"/"Erkenntnis"?
    Das klingt erstmal banal, ist aber die Grundlage dafür, was mit Hilfe von Wissenschaft überhaupt erreicht werden soll, nämlich "die Welt" zu beschreiben und zu verstehen (mit dem Ziel, sich in ihr optimal zu verhalten – aber das ist schon ein anderer Punkt). Damit wäre dann auch klarer, warum es so wichtig ist, ein Konzept davon zu haben, was "die Welt" eigentlich ist, denn dieses Konzept definiert letztlich, was Wissen als verlässliche (=wahre) Aussage über die Welt ist. Damit ist "Wissen" auch absolut.

    Frage 2 ist nun, wie "Wissen" erworben werden kann. Hier fokussiert sich der Autor leider "alternativlos" auf die naturwissenschaftliche Standard-Methode und arbeitet leider nicht heraus, warum es keine andere Methode gibt. Salopp gesagt: Was ist falsch daran, Wissen durch spiritistisches Stühle-Rücken, herbeigeführte Traumzustände oder Esoterik erreichen zu wollen?
    Die Antwort liefert der Autor durchaus: den inhärenten Zweifel und Zwang zur Überprüfung: Deckt sich das gewonnene Wissen reproduzierbar mit der beobachtbaren Welt? Wenn nicht, was war falsch/unvollständig: die Ausgangshypothese, die Methode zur Ableitung des neuen Wissens, oder die Schlussfolgerung? Alle 3 Punkte sind zentral, denn sie begrenzen den Absolutheitsanspruch von wissenschaftlichen Aussagen und führen ein quantitatives Element ein: Eine abgeleitete Aussage gilt nur im Bereich bestimmter Grenzen, darüber hinaus wird sie immer "un-richtiger" (siehe den klassischen Wetterbericht).
    Dieses integrierte Korrektiv der Überprüfung ist die besondere Stärke von (Natur)Wissenschaft, zu sicherer Erkenntnis über die Welt zu kommen. Außerdem ermöglicht es durchaus, die Verlässlichkeit von (postuliertem) Wissen auszudrücken. Natur-Wissenschaft weiß um die Begrenztheit ihrer Aussagen (nochmals: siehe den täglichen Wetterbericht). Das ist ein Punkt, der im öffentlichen Diskurs um naturwissenschaftliche Aussagen leider oft verloren geht und offensichtlich schwer zu vermitteln ist. Postuliertes Wissen kann von vornherein auf spezielle Punkte oder bestimmte Wahrscheinlichkeiten eingegrenzt sein, es kann infrage gestellt, korrigiert oder konkretisiert werden – aber nur innerhalb des Systems mit der gleichen Methodik (Hypothese – Sammeln von Daten zur Hypothese – Bewertung der Daten).
    "Alternative" (also gleichwertige) Fakten schließt dieses Konzept von Wissenschaft allerdings aus – und damit wäre man bei der Einleitung zum Artikel von Herrn Esfeld, dass man sich eben nicht ein "wissenschaftliches" Weltbild zusammenbauen kann, wie es einem – aus welchen Motiven auch immer – gerade in den Kram passt.

    Stellungnahme der Redaktion

    Ja, das fehlt in dem Artikel, besser herauszuarbeiten, was naturwissenschaftliche Erkenntnis auszeichnet: Systematizität (möglichst viele Phänomene unter möglichst einfachen Gesetzen zu erfassen – Beispiel Gravitation), Objektivität (naturwissenschaftliche Erkenntnisse sind jedermann unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion etc. zugänglich) und – experimentelle – Überprüfbarkeit. Die Naturwissenschaft erhebt allerdings den Anspruch, Aussagen über das Universum als Ganzes zu machen, und nicht nur über bestimmte Bereiche: Die Kosmologie ist die älteste Naturwissenschaft. – Michael Esfeld

  • Widerlegt

    19.08.2017, Martin
    Es scheint mitlerweile klar zu sein dass der Beweis falsch ist, ein Widerspruch wurde von Alexander Razborov (der sich wie kein anderer dem Gebiet auskennt) festgestellt: https://cstheory.stackexchange.com/a/38832

    Es ist schon ziemlich überheblich, eine Arbeit mit diesem Titel zu veröffentlichen ohne sie davor von den Experten auf dem Gebiet überprüfen zu lassen. Aber so hat man wenigstens seine 15 minutes of fame.
  • Treppenwitz der Quecksilbergeschichte ist

    19.08.2017, Peter Weigl
    dass in Deutschland speziell die Politik der Grünen für hohe Quecksilberemissionen sorgt:
    1. Der Atomausstieg ist de facto eine Entscheidung für quecksilberausstoßende Kohleverstromung (mit vorgehängter teurer pseudogrüner Fassade) - die Zahlen zeigen es deutlich.
    2. Die von den deutschen Grünen (und den irischen) angeleierte und EU-weit durchgesetzte Energiesparlampensache hat zu erheblichen Freisetzungen von Quecksilber geführt und tut es immer noch. Die Recyclinganteile sind EU-weit minimal. Die Energieeinsparung ist minimal (in den nordischen Ländern machte die "Abwärme" der vor allem in den Wintermonaten eingeschalteten Glühlampen Sinn). Man hätte sinnvollerweise auf die LED Lampe warten sollen die, wenn geeignet, die Glühlampe ganz "natürlich" ersetzt hätte.
    In Frankreich, Schweden und der Schweiz mit gegen Null gehendem Kohleanteil bei der Stromerzeugung ist das Glühlampenverbot mit Ersatz durch die Quecksilberdampflampen geradezu irrwitzig.
  • Ist das Zweckoptimismus?

    19.08.2017, Karl Müller
    Also da stellt sich doch die Frage nach der Maßnahme. Versprochen ist schnell viel und dann später mit "leider nicht realisierbaren" Haushaltsmitteln abgewürgt.

    Nach über 20 Jahren in der Sicherheitsforschung bin ich mehr als pessimistisch.
    Von allen Parteien erwarte ich: Nichts. Denn die Erfahrung lehrt im Umgang mit solchen Organen der politischen Willensbildung das dort das Opportunitätsprinzip und der Eigennutz greifen. Dagegen werden naturwissenschaftliche Herangehensweisen mit Argwohn betrachtet und nur gut geheißen wenn absehbar etwas für die Parteiinteressen herauskommt.
    Schon die Problematik das NRW mal wissenschaftsfeindliche Wundergläubige im Amt belassen hat, nachdem die Zuckerkügelchegläubigen dort zur wissenschaftlichen Disziplin erhoben werden sollten.
    Oder das die IMK regelmäßig die Belange der Rechtsmedizin verleugnet und verzögert, soweit es um die bundesweite Einhaltung von Mindestsektionsszahlen geht.
    Oder das Elemente der allgemeinen Daseinsvorsorge als nicht greifbare Kostenfaktoren gesehen werden und fiskalisch kaputtgemacht, wie die ZUB beim BKA, oder das BBK das formale Kapatzitäten, auf Papier, vorhält aber faktisch nicht handlungsfähig ist?
    Oder die ATFs des Bundes, vorhanden aber seltenst einsatzbereit oder fähig.
    Mir reichts.
  • [ kleine überarbeitung meines vorherigen beitrags ]

    19.08.2017, Stefan
    Dieser Artikel betrachtet leider nur einen kleinen Teil des Problems.
    Wer Angst vor Hackern und unheimlichem Verhalten der Gadgets schürt,
    fordert letztlich nur mehr Sicherheit. Mehr “Sicherheit” wäre
    allerdings ein Trugschluss, denn die weit größere Gefahr für unsere
    Gesellschaft geht nicht von Hackern aus.

    Selbst wenn die Technologieanbieter es schaffen würden ihre Produkte
    vollkommen sicher abzuschotten (das ist schon prinzipiell unmöglich),
    würde das Netzwerk der “legitimen” Datensammler und -verarbeiter
    weiter bestehen. Legitim, weil die Nutzer der Gadgets dieser
    Infiltration Ihrer Privatsphäre mit den AGBs zugestimmt haben.
    Legitim in Anführungsstrichen, weil die Zustimmung des ebenfalls
    miterfassten sozialen Umfelds regelmäßig nicht besteht.

    Die Geschäftsbeziehungen unter den Sammlern, Verarbeitern und
    Verwertern der Daten sind vielfältig, und faktisch vollkommen
    unreguliert.

    So kann es durchaus sein dass die Zinsen für Ihren nächsten Kredit
    davon abhängen ob Sie die richtigen Bücher lesen, oder die falschen
    Freunde haben. Dabei muss Ihre Bank nicht einmal die korrekten
    Schlüsse aus Ihren Daten ziehen, es genügt vollkommen wenn deren
    Management davon überzeugt ist, mit dem verwendeten Scoring-Verfahren
    einen wirtschaftlichen Vorteil über ihre Konkurrenz zu erlangen,
    bzw. wenn dieses Verfahren hinreichend oft richtig liegt.

    Ein aktuelles Beispiel falsch interpretierter Daten und der negativen
    Effekte für Individuen ist sicherlich der verantwortungslose Umgang
    unserer Polizei mit Dateien über, naja, auffällig Gewordene [1], in
    denen auch Unschuldige gelandet sind. Für die Opfer sind die
    beruflichen wie persönlichen Effekte durchaus intensiv. Versagt hat
    hier direkt ein Staatsorgan, nicht irgend ein Hasardeur der
    Datenverarbeitung, der sich vielleicht noch auf seinen
    StartUp-Charakter im Silicon Valley herausreden kann.

    Auch den von privater oder industrieller Datensammelei Betroffenen
    kann man nicht vorhalten sie wären selbst schuld wenn sie bei Facebook
    alles über sich preisgeben, oder sich einen Amazon Echo in die Bude
    stellen: Selbst wenn man all dies nicht tut, überträgt z.B. WhatsApp
    auf den Telefonen meiner Freunde deren Kontakte (also auch Daten über
    mich) an Facebook. Dadurch verraten sie direkt meine sozialen
    Beziehung an einen Datensammler der diese Information auswertet.
    Niemand will seine Freunde verklagen, aber ein Urteil [2] diesen
    Jahres wirft ein Schlaglicht auf das Problem.

    Ein Effekt der Datensammelei durch Staat und Industrie wird sein, dass
    wir in eine konformistische Gesellschaft geraten: Wer einen günstigen
    Tarif bei seiner privaten Krankenversicherung will, der achtet besser
    darauf keine dicken Freunde zu haben. Fettleibigkeit soll sich ja
    entlang von Bekanntschaften ausbreiten, und selbst wenn diese These
    mittlerweile widerlegt sein sollte, wer weiss schon was das neuronale
    Netzwerk der Krankenkasse dazu denkt? Als Advocatus Diaboli kann man
    außerdem nur davor warnen Muslimische Freunde zu haben: Die Geschichte
    seit 9/11 kennt einige Personen die Repressionen ausgesetzt waren nur
    weil sie den gleichen Namen hatten wie ein Terrorist, oder auch nur
    wie ein Verdächtiger. Besser ist es wohl, wenn sich zu solchen Leuten
    keine Verbindungen in irgendwelchen Datenbanken finden.

    Jeder der heute WhatsApp verwendet, verrät erstens sein soziales
    Umfeld an die IT-Industrie, und erzeugt zweitens sozialen Druck auf
    all jene die da nicht mitmachen wollen. Denn wer sich WhatsApp
    verweigert, der wird automatisch aus sozialen Gruppen ausgeschlossen,
    oder zumindest an deren Rand gedrängt. Nicht einmal wegen Vorsatz
    oder Boshaftigkeit seiner Freunde, sondern alleine weil er nicht alle
    Unterhaltungen mitbekommt.

    Die Naivität der User die sich mit smarten Geräten vernetzen, wird
    damit zum Problem der ganzen Gesellschaft.

    ____________________
    [1] Entzogene G20-Akkreditierungen Verwechslungen und Jugendsünden
    http://www.tagesschau.de/ausland/g20-journalisten-101.html
    [2] Erst schriftliche Einwilligung, dann Whatsapp für Kinder
    https://www.golem.de/news/erziehung-erst-schriftliche-einwilligung-dann-whatsapp-fuer-kinder-1706-128590.html
  • Die moderne Formel ohne relativistischen Effekt

    18.08.2017, Dr. Dieter Föller, Seeheim-Jugenheim
    Die von Meerkötter angeführte Formel beschreibt nicht den akustischen Doppler-Effekt, wohl aber die Anwendung z. B. in der Radar-Geschwindigkeitsmessung. c ist hier weiter die Lichtgeschwindigkeit und die Formel gilt auch nur für den ruhenden Beobachter. Der akustische Doppler-Effekt beschreibt die Schall-Phänomene mit Bezug auf die Schallgeschwindigkeit cM in einem Medium und unterscheidet dabei, ob der Beobachter oder die Schallquelle ruht. Formel s. unter 3.
  • Killer-Krebstierchen?

    17.08.2017, Oliver Amann
    "Killer-Krebstierchen im Sand", "Blutüberströmt tauchte ein Jugendlicher im Krankenhaus des australischen Brighton auf."
    Solch reißerische Aufmacher sind ihrer Publikation nicht würdig.
    Ich bin enttäuscht selbst hier solche Formulierungen lesen zu müssen.
  • Kategorienfehler

    17.08.2017, Wolfgang Monninger, Essen
    Kann es sein, dass der Autor Michael Esfeld beim Umgang mit dem Begriff "Wahrheit" einen Kategorienfehler gemacht hat? Gehört der Begriff "Wahrheit" nicht vielmehr zum Bereich der Philosophie und der Religionen? Wahrheit "ist bei Gott und Gott ist die Wahrheit" – sie ist im Kern unveränderlich, ist aber vom Menschen nie vollständig erfassbar. Dagegen ist die Naturwissenschaft viel bescheidener, es geht ihr um Modelle, die grundsätzlich falsifizierbar sein müssen, also grundsätzlich veränderlich sind.
    Der Umbruch von Newtons Bewegungsgesetzen zu Einsteins Raumzeit zeigt diese Veränderlichkeit. War Newton ein Lügner, weil er zu seiner Zeit nicht erkannt hatte (sein Instrumentarium konnte das gar nicht leisten), dass seine Gesetze nur Spezialfälle darstellen, die bei universeller Anwendung zu falschen Ergebnissen führen? Nein, er war kein Lügner (also einer, der eine Wahrheit bewusst verdreht), vielmehr wurde sein Modell durch die völlig andere Sichtweise Einsteins ersetzt, es wurde falsifiziert, auch wenn auf Erden Newtons Gesetze hervorragend funktionieren.
    Die einzige Erkenntnistheorie, die der Autor gelten lässt, ist der wissenschaftliche Realismus, ihm traut er das Potential zu, die "Wahrheit" zu erfassen. Ein Beispiel für dieses Potential findet er ausgerechnet im Umgang mit dem Thema Klimawandel (es hätte bessere Beispiele gegeben): Er meint, dass die so genannten "Klimaskeptiker" inkonsequent argumentieren, wenn sie einerseits bei der Einschätzung der Physik von Kernkraftwerken Realisten sind, andererseits die Physik des Klimawandels als Konstruktivisten verwerfen. Sie verweigern sich also der Wahrheit. Aber so ist es nicht: Die allermeisten Klimaskeptiker argumentieren selbstverständlich als Realisten, betonen allerdings, dass es zu den Modellen der mainstream-Klimaforscher (IPCC et al.) sehr wohl bedeutende Alternativen gibt. Und hier spielt der Begriff Wahrheit seine vermutlich beabsichtigte Rolle: Wenn die Darstellungen des IPCC wahr sind, müssen die Gegner Lügner sein – eine fatale Konsequenz, welche die Schärfe des Streits erklärt. Der Verdacht kommt auf, dass es dem Autor vor allem darum ging, die Thesen der Klima-Kirche strafbewehrt zu machen, um den Häretikern, und damit den Gegnern der "Großen Transformation", ein weiteres Mal zu zeigen, wohin sie gehören. Die politische Dimension wird damit sofort offenbar.
    Wikipedia sagt: "Fundamentale Kategorienfehler entstehen, wenn ... die Wert- und Moralbegriffe in die Naturwissenschaft übertragen werden; statt nur auf das Denken und Handeln der Naturwissenschaftler". So ist es.
    Stellungnahme der Redaktion

    Ein Lügner ist jemand, der bewusst und absichtlich die Unwahrheit sagt. Jemand, der sich irrt – oder dessen Theorie im Laufe der Zeit durch eine bessere abgelöst wird –, ist kein Lügner, sondern häufig jemand, der – ganz wesentlich – zum Erkenntnisfortschritt beigetragen hat (Beispiel Übergang von Newton zu Einstein). Wenn Sie sagen, dass Einstein Newton falsifiziert hat, impliziert diese Aussage, dass Newtons Theorie einen Wahrheitsanspruch hatte und dieser Wahrheitsanspruch sich letztlich als nicht haltbar erwiesen hat. Generell gesagt: Nur etwas, das einen Wahrheitsanspruch hat, lässt sich als falsch erweisen. Der Begriff der Wahrheit gehört nicht in den Bereich der Religion. Er bezieht sich auf Aussagen. Die Aussage “Schnee ist weiß” ist genau dann wahr, wenn Schnee weiß ist. – Michael Esfeld

  • Auf die Art des Beweises kommt es an

    16.08.2017, Dr. Wolfgang Klein
    "Der Forscher glaubt, beweisen zu können, dass P ungleich NP ist." Ich habe mir den Artikel mal geladen, aber da das nicht direkt mein Fachgebiet ist, liegt er erst mal auf meinem Rechner und harrt der Dinge. Deshalb kann ich auch nichts darüber sagen, wie der Beweis P != NP geführt wird. Ein reiner Existenzbeweis (d.h. es existiert eine Turing-Maschine, die zur Klasse NP gehört aber keine äquivalente Turing-Maschine in der Klasse P hat), beispielsweise durch Widerspruch oder bei Anwendung der Kontinuumshypothese oder des Auswahlaxioms, wäre möglicherweise von rein akademischen Interesse. Nur ein konstruktiver Beweis wäre praktisch verwertbar. Außerdem gäbe es selbst dann noch keinen Automatismus, mit dem man für ein weiteres konkretes NP-Problem entscheiden könnte, ob es in P ist.

    Auch im umgekehrten Fall, also P = NP, wäre nur ein konstruktiver Beweis praktisch verwertbar, um zu eine NP-Turing-Maschine in eine äquivalente P-Turing-Maschine zu transformieren. Und nur wenn der Beweis konstruktiv für ein NP-schweres Problem geführt ist, wäre man automatisch in der Lage, alle NP-Turing-Maschinen in P-Turing-Maschinen zu transformieren.
  • Fehler im Artikel zu P=?NP

    16.08.2017, Nap Retep
    Im Abschnitt "Auf die Komplexität kommt es an" hat sich eine Ungenauigkeit eingeschlichen - der folgende Satz ist falsch:
    "Sie umfasst nichtdeterministisch polynomielle Probleme, also solche, die mit deterministischen Rechnern exponentiell oder noch schneller an Komplexität zunehmen."
    Probleme in NP können mit nichtdeterministischen Turing-Maschinen in Polynomialzeit gelöst werden und darüber hinaus können die Probleme aus NP mittels deterministischer Turingmaschine auf jeden Fall in Exponentialzeit gelöst werden (natürlich auch langsamer, wenn man explizit langsamere Programme wählt) (- hierin steckt bereits die zentrale Frage P=?NP: Falls nämlich P=NP gilt, so können die Probleme in NP auch mithilfe von deterministischen Turing-Maschinen in Polynomialzeit gelöst werden. Falls P!=NP gilt ist dies im Allgemeinen nicht möglich -). Die Begründung liegt darin, dass nichtdeterministische Turing-Maschinen durch deterministische simuliert werden können, indem alle Möglichkeiten (evtl. "parallel") simuliert werden.
    Ein weiterer Kritikpunkt geht an den Abschnitt "Für Mathematiker würde ein Traum platzen" hierin steht folgender Satz:
    "Wäre P gleich NP könnte man die Lösungen zu den anderen millionenschweren Millennium-Problemen also einfach von einem Computer suchen lassen."
    Das Problem an diesem Satz liegt darin, dass hier davon ausgegangen wird, dass alle anderen Millenium-Probleme beweisbar sind - bisher ist das jedoch nicht klar (das liegt am Gödel'schen Unvollständigkeitssatz). Falls man einen Computer also suchen lassen würde, so könnten mehrere Fälle auftreten: Die Rechenzeit ist immens (das ist auch bei Polynomialzeit-Algorithmen ohne Weiteres möglich), damit könnte z.B. die Lebenszeit der Erde selbst überschritten werden. Andererseits könnte ein solcher Computer evtl. auch nicht terminieren, da eine der Aussagen möglicherweise unbeweisbar ist und der Computer ewig daran hängt...
  • 16.08.2017, Andreas Dannhauer
    Mir ist nicht so ganz klar, wie der Beitrag nachgewiesen haben will, dass das Prinzip der habitablen Zone überholt sein soll. Tschernobyl liegt mitten in der habitablen Zone der Sonne. 122°C heiße Quellen fördern immer noch flüssiges Wasser und Mikroben in der Erdkruste leben auch nicht ohne Wasser. Desweiteren darf man die habitable Zone auch nicht überinterpretieren. Sie macht keine Aussagen über Monde von Gasriesen und erst recht nicht über exotisches Leben, wie wir es nicht kennen. Nach Dingen die man nicht kennt, kann man nicht gezielt suchen und der Zustand von Monden um Gasriesen ist von so vielen Variablen abhängig, dass es dafür kein einfaches Modell geben wird. Was die Supererden angeht, kann man sicherlich eine größere habitable Zone annehmen als für die Standarderde. Ansonsten bleibt es auch in Zukunft vernünftig zuerst auf Planeten in der habitablen Zone nach Leben zu suchen als außerhalb.
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