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Kommentare - - Seite 133

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Dornröschens Gedanken

    15.11.2019, Dr. Holm Simon
    Nachdem Dornröschen vollständige Kenntnis des Versuchsablaufs erhalten hatte, überlegte sie:
    »Wenn ich an dem Versuch teilnehme, werde ich zu keinem Zeitpunkt – solange der Versuch noch nicht abgeschlossen ist – andere Informationen haben als ich sie bereits jetzt habe. Also kann ich jede Frage, die mir während des Versuchs gestellt werden kann, auch jetzt schon beantworten. Meine rationale Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, dass die Münze „Kopf“ zeigt, kann sich also nicht ändern. Zu den Voraussetzungen des Versuchs gehört, dass die Münze fair ist – also die Wahrscheinlichkeit für „Kopf“ und „Zahl“ jeweils ein Halb ist. Fällt „Kopf“, werde ich nur einmal, nämlich am Montag, befragt. Fällt aber „Zahl“ werde ich zweimal, nämlich am Montag und Dienstag (das Gleiche) gefragt. Wegen meines (drogeninduzierten) Verlustes der Erinnerung (in der Nacht von Montag auf Dienstag) an die Geschehnisse des Montags und meiner Unkenntnis des Wochentages sind diese beiden Situationen (Montag und Dienstag) für mich jedoch ununterscheidbar – also identisch. Für mich persönlich gibt es denn auch im Falle, dass „Zahl“ fällt, nur ein Befragungsereignis – meine subjektive Wahrscheinlichkeit für „Kopf“ ist und bleibt deshalb ein Halb.
    Der Versuchsleiter wird aber ein Protokoll anfertigen, in dem Fragen, Antworten, Datum und Ergebnis des Münzwurfs verzeichnet sind. Die Wahrscheinlichkeit für „Zahl“ unter der Bedingung, dass die Befragung stattfindet und ein Protokoll geführt wird, ist aber doppelt so groß wie für „Kopf“, denn bei „Zahl“ gibt es für den Versuchsleiter zwei Befragungen und bei „Kopf“ nur eine. Würde der Versuch sehr oft wiederholt, so ist rational zu erwarten, dass eine statistische Auswertung aller Protokolle in ca. zwei Drittel der Fälle der Eintrag „Zahl“ vermerkt ist (und nur in einem Drittel „Kopf“). Die relative Häufigkeit von „Kopf“ wird mit steigender Zahl der Versuche gegen ein Drittel streben.
    Nehmen wir einmal an, dass die Münze von einem Meta-Versuchsleiter im Verborgenen geworfen wird. Wenn ich den Versuchsleiter in der Versuchssituation, nachdem er mich befragt hat, nach seiner Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines Kopfwurfes fragen würde, so müsste seine rationale Antwort am Montag ein Halb, und am Dienstag Null lauten – ihm ist ja der Wochentag bekannt. Der gewichtete Durchschnitt der Wahrscheinlichkeiten beträgt zwar ein Drittel, aber es gibt keine Situation in der, für den Versuchsleiter oder mich, dieser Wert zutreffend wäre. Die rationale Antwort eines Unbeteiligten, der das Versuchsschema kennt und dem nur mitgeteilt wird, dass der Versuch stattgefunden hat oder stattfinden wird, muss offensichtlich ein Halb lauten. Es existiert also erstaunlicherweise kein Agent, für den ein Drittel eine rationale Antwort wäre, obwohl die objektive relative Häufigkeit, die sich protokollarisch manifestiert, gerade ein Drittel ist!«
  • Kritik der hiesigen Vernunft

    14.11.2019, Pertti Valkonen
    Lieber Herr Warkus.

    Als ich das mit dem Berufswahlbeispiel las, wollte ich gleich was dazu schreiben - und las dann, daß Brunhild Krüger bereits auf diesen Irrtum hingewiesen hat. Bleibt mir also nur darauf zu verweisen, daß Ihr Freund zumindest in Ihrem persönlichen Fall doch recht gehabt hat: Daß das Philosophiestudium mehr einbringt als die laienhafte Anwendung der Goldenen Regel, läßt sich in Ihrem Artikel jedenfalls nicht erkennen.

    Auf der anderen Seite hat Josef König, ungewollt zwar, aber recht deutlich, den Sinn philosophischen Studierens, das Mehr des Kategorischen Imperativs gegenüber der Goldenen Regel, hervorgehoben. Denn während die Goldene Regel in der Tat nach dem "was habe ich davon" fragt, geht es im Kategorischen Imperativ nicht darum, sondern um ein "was hat die Gesellschaft davon". Mit Kant können auch Aktionen erklärt werden, die keinem einzelnen Individuum einer Gemeinschaft zum Vorteil gereichen und daher keinen Egoismus bedienen, wohl aber der Gesellschaft nützen. Deswegen ist für Kant der Knackpunkt seiner Forderung nicht Freudscher Lustgewinn, sondern die Pflicht. Ja Kant sieht sogar von den individuellen Besonderheiten ab. Wenn ein Misanthrop lieber von allen in Ruhe gelassen werden will, so kann er dies dennoch nicht für eine praktikable gesellschaftliche Maxime halten und steht somit selbst in der Pflicht, sich nicht misanthropisch zu verhalten. Was laut König Schopenhauers Alternative zum Kategorischen Imperativ sein soll, ist in Wahrheit direkte Folge aus Kants Forderung. Und auch dies, ungewollt, aber passend: dafür mußte sogar ein Schopenhauer über seinen eigenen Schatten springen - ganz im Sinne von Kants Pflicht.
  • Kleines Riechfeld im Jacobson-Organ

    14.11.2019, Anke Hoffmann
    Sehr geehrte Redaktion,
    ich habe eine Anmerkung zum Artikel »Manche Linkshänderinnen können auf unerklärliche Weise riechen«. Es gibt noch ein kleines Riechfeld im Jacobson-Organ (Organum vomeronasale). Dies ist zwar bei phylogenetisch älteren Spezies ausgeprägter und funktionsfähiger als beim hochentwickelten Homo sapiens, jedoch haben auch wir dieses (eigentlich rudimentäre) Organ mit einer Riechschleimhaut. Über das Jacobson-Organ werden bei Tieren beispielsweise Pheromone für die Sexualfunktion aufgenommen. Die Rezeptorzellen des Vomeronasalorgans leiten ihre Signale bei den meisten Säugetieren zum Bulbus olfactorius accessorius. Von dort bestehen Verbindungen zur Amygdala und zu weiteren Kerngebieten des limbischen Systems sowie zum Hypothalamus.
    Beim Menschen soll das Organ zwar im fetalen Stadium entstehen, sich aber noch vor der Geburt zurückbilden. Ein Vomeronasalnerv ist in histologischen Untersuchungen bis zum achten Embryonalmonat nachweisbar, danach nicht mehr.

    Bei den von Ihnen beschriebenen Fällen könnte diese sekundäre Riechbahn Jacobson-Organ / Bulbus olfactorius accessorius aufgrund einer Nichtanlage oder Reduktion der primären Riechbahn stärker ausgebildet sein und möglicherweise diesen Ausfall kompensieren.
  • Ein guter Übersichtsbeitrag

    13.11.2019, Dr. rer.nat. Wolfgang Epple
    Dem Dank an den Autor kann man sich anschließen. Der Beitrag hinterlegt, wie komplexe, selbsterregte Entwicklungen des Menschheitskollektives sozusagen im "Supervisionsmodus" angegangen werden können. Und er ist beileibe nicht nur negativ getönt. Kreislaufwirtschaft und Sharing Economy sind nicht nur theoretisch positiv besetzt, sondern wären in der Realität sehr konkrete Handlungsansätze. Würde zur in der Kolumne angedachten Gerechtigkeit unter den Menschen noch die Erweiterung der Moralgemeinschaft über den anthropozentrischen Tellerrand hinaus ins Auge gefasst, wären wir insgesamt in gehöriges Stück weiter in der Formulierung und Umsetzung eines neu und viel umfassender verstandenen Gemeinwohls. Damit kämen wir einem globalen Gesellschaftsvertrag näher, der endlich die "Dienstleistungen" der Natur angemessen honoriert und die gerechte Verteilung der Güter unter Menschen und das ebenso gerechte Teilen des Menschen mit der Natur umfassend würdigt. Gerade die aktuelle "Klimabewegung" aber ist eines der Beispiele derzeitiger Eindimensionalität, die das Ganze aus den Augen verliert, weil die Überlebensfrage auf ein einziges Ziel reduziert wird. Ein pluralistischer Holismus ist gefragt, der erprobten Strategien des in seinen Grundzügen gut erkannten Evolutionsgeschehens für das Überleben nicht nur der Menschheit zur Anwendung verhilft. Dies in allen angesprochenen Feldern - einschließlich Digitalisierung und KI. Was also wäre eine "menschliche Kultur für die Zukunft"?
    Es reicht jedenfalls nicht die aus Hybris und Machbarkeitswahn gespeiste und nun über Jahrtausende gepflegte Frontstellung zur Natur. Pluralistischer Holismus mündet in wieder gefundener Erkenntnis der Einbettung in das uns Ernährende, Erfreuende und Erhaltende. Diese ganzheitlich begründete Wiederentdeckung des Eingebunden-Seins würde Ausleben von Partikular- oder Eigeninteressen und Alleinvertretungsansprüche in letzter Konsequenz ausschließen. Der "Climate City Cup" ist insofern als ausgesuchter Vorbild-Hinweis vor dem Hintergrund des in der Kolumne anklingenden fundierten Übersichtswissens ein nicht so gelungenes Beispiel. Es geht um (viel viel) mehr als Emission-Calculating...
  • Mehr zu Google

    13.11.2019, Manfred Polak
    Hier die Hilfe von Google zu Suchoperatoren:

    https://support.google.com/websearch/answer/2466433

    OR existiert also tatsächlich (und es muss genau so geschrieben sein), und das Minuszeichen (und nicht etwa der Bindestrich im engeren Sinn, wie hier etwas missverständlich behauptet wird) dient zur Negation. Was hier fehlt: Auch das als "Pipe" bekannte Zeichen "|" kann statt des OR verwendet werden, und man kann Klammern zur Strukturierung verwenden. Beispiel für einen gültigen Suchausdruck:

    ("milky way" -schokoriegel) | (andromeda -mythologie)

    Etwas ausführlicher diese Übersicht:

    https://moz.com/learn/seo/search-operators

    Es ist aber zu beachten, dass solche Anleitungen, die nicht von Google selbst stammen, veralten und in einigen Punkten ungültig werden können.
  • Was ist ein Professortitel wert?

    12.11.2019, Jochen
    Warum wird in diesem Beitrag so negativ geschrieben? Warum kommen hier keine genauen Beispiele vor? Warum werden hier seit Jahren bekannte Themen aufgewärmt? Warum hat dieser Beitrag keine Handlungsansätze? Warum dreht sich der Beitrag im Kreis? Schade!
  • Wie Microtargeting bei Wahlmanipulationen technisch funktioniert

    12.11.2019, Prof. Dr. Holger K. von Jouanne-Diedrich
    Sehr interessant, vielen Dank. Ich habe kürzlich einen Beitrag veröffentlicht, wie das so genannte Microtargeting technisch funktioniert:
    https://blog.ephorie.de/cambridge-analytica-microtargeting-or-how-to-catch-voters-with-the-lasso

    Ist ja vielleicht für den einen oder anderen Leser interessant...
  • Doch, Suchmaschinen können das.

    12.11.2019, Dr. Konrad Lehmann
    Lieber Herr Fries,
    doch, soweit ich weiß, kann Google das. (Von anderen Suchmaschinen weiß ich das nicht, aber die spielen ja doch keine Rolle.) Ich bin auch kein Meister, weiß aber immerhin so viel, dass ein "-" vor einem Wort "NICHT" bedeutet. Und bisweilen verknüpfe ich Suchbegriffe mit "OR". Ob "or" oder "ODER" auch funktionieren würden, weiß ich wiederum nicht. Ebensowenig, ob man ein Minus vor eine Klammer setzen könnte. Probieren Sie's aus.
  • Logische Verknüpfung

    10.11.2019, Jürgen Fries
    Die logischen Verknüpfungen sind für Programmierer das tägliche Brot. Das hilft bei der Suche im Internet wenig, denn die Suchmaschinen kennen nur UND. Oder irre ich mich? Zeichen für NICHT und ODER gibt es nicht. Zwei Begriffe werden immer UND verknüpft .
  • Anmerkungen zu einem wichtigen Diskurs

    10.11.2019, Markus Loichen
    Ich glaube fest daran, dass der offene und deliberative politische Diskurs das Blut in den Adern einer funktionierenden Demokratie ist. Verfolgt man dieses Bild weiter, gefriert einem bei dem simplen, aber erstaunlich funktionalen Populismus von Rechts heutzutage dieses Blut, das Infarktrisiko scheint zudem enorm zu steigen. Somit sind Beiträge wie dieser nicht nur zeitgemäß, sondern auch dringend notwendig. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und nicht nur von „ausweichen“, sondern kompletter Diskursverweigerung von Rechts sprechen. Immanent ist hier die strikte Ablehnung jeglicher Auseinandersetzung, die die eigens festgesetzte Deutungshoheit der einfachen Antworten auf komplexe Fragen gefährden könnte. Dieses durch simples Framing erzeugte, in aller Deutlichkeit: klar faschistoide Gedankengut, erreicht bedauerlicherweise auf subtile und den Anschein der Salonfähigkeit erweckenden Art und Weise einen Großteil der Bevölkerung und beeinflusst unmerklich das Handeln und darüber hinaus auch gesellschaftliche Prozesse. An dieser Stelle sei bspw. angemerkt, dass AfD und Co schon längst für sich den Begriff des „Konservativen“ besetzen und ihn eigens für ihre Interessen als „damals war ja nicht alles schlecht“ mit allem dem darin enthaltenen Leugnungscharakter schier uneinnehmbar für sich zementiert haben. Der virale und infektiöse Befall des Blutkreislaufes der Demokratie hat hier zur Folge, dass vernünftige (wie z.B. hier wissenschaftlich fundierte) Argumente von rechter Seite allenfalls mit einer Trotzhaltung abgewehrt werden, als dass man sich überhaupt als ohnehin argumentativ Unterlegene in eine Diskursarena begeben würde.
    Auf der Seite der demokratischen Mitte sieht es jedoch ebenso bedauerlich aus. In abgeschirmter Selbstgefälligkeit wird der Gesellschaft immer wieder verordnet, dass über ein Feiern der Erfolge der Vergangenheit ein „weiter so“ das Beste für sie ist, die Glaubwürdigkeit der Politik sinkt mittlerweile bis zur drohenden Bedeutungslosigkeit von Parteien und insgesamt scheint die demokratische Mitte geradezu lethargisch der Diskursverweigerung von Rechts gegenüberzustehen. Sie sieht sich zunehmend außer Stande, der ihr eigentlich akut notwendigen Korrektivfunktion gerecht zu werden (mit Korrektiv meine ich explizit nicht eine ebenso gelebte und damit dysfunktionale Verweigerungshaltung von Links).
    Aus kriminalpolitischer Sicht ist es nicht mehr allein ausreichend, reflexiv Strafverschärfungen zu fordern und umzusetzen, sondern der deliberative politische Diskurs muss dringend wiederbelebt werden. Beispielhaft geht es nämlich bei der Überschrift „Im Zweifel gegen den Angeklagten“ mittlerweile gar nicht mehr um eine ohnehin gefährliche Umkehrung der Beweislast, sondern schon um eine Beliebigkeit, wobei hier die grundlegenden Rechtsstaatsprinzipen fahrlässig dem Populismus geopfert werden.
    Bleibt zu hoffen, dass durch Beiträge wie diesem eine Wiederbelebung des Diskurses schnell und wirksam erfolgen und ein bleibender Schaden für unsere Demokratie noch abgewendet werden kann. Und ja, der Leser hat an dieser Stelle richtig interpretiert: Die komplette Verweigerung gegen Diskurse wie diesen stellt eine ernsthafte Gefährdung unseres demokratischen Grundverständnisses dar!
  • Egoistisch

    09.11.2019, Josef König
    Schopenhauer hat es da genauer gesehen und Kants Kategorischer Imperativ verworfen, weil er auf dem Egoismus beruht - wie eben die alte Formel, "was Du nicht willst, das man Dir tut, füge auch keinem anderen zu" - also: was "ich" (sic!) nicht wollen soll, soll allgemeines Gesetz werden ...
    Ob das die richtige Grundlage eines "Moralgesetzes" sein, kann man zurecht bezweifeln. Demgegenüber postuliert Schopenhauer (trotz seines Pessimismus und nicht ganz verträglichen Charakters): "Verletze niemanden, vielmehr hilf allen, sowie du kannst!"
  • Was heißt besser?

    08.11.2019, Peter Silberg
    Der Ausspruch "Früher war alles besser!" bezieht sich auf die Lebensspanne eines Menschen und ist psychologisch gut zu verstehen, da schlechte Erinnerungen gerne verdrängt werden. Grundsätzlich geht es heute vielen Menschen wirtschaftlich sehr gut - um nicht zu sagen zu gut. So ist weltweit die Zahl der Übergewichtigen heute höher als die Zahl der Unterernährten
    https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/gesundheit.html
    Auch nimmt weltweit die Zahl der psychisch Kranken zu, 80 % davon leben in wenig wohlhabenden Ländern:
    https://www.aerzteblatt.de/archiv/112800/Psychische-Erkrankungen-Eine-weltweite-Epidemie
    Leider werden bei Zukunftsprojektionen oft die natürlichen Ressourcen ausgeblendet. So sind schon heute die Meere überfischt, die Grundwasservorkommen in vielen Gegenden der Erde neigen sich dem Ende, etc. Wenn mehr Menschen auf diesem Erdball in der Vergangenheit nicht so gedankenlos optimistisch gewesen wären, wäre die Zukunftsperspektive wohl noch besser.
  • o. k.

    08.11.2019, Fritz Kronberg
    Dem Artikel kann man nicht sinnvoll widersprechen, aber leider enthält er einen beliebten Deutschfehler. In dem Satz: "Wir erfanden die Dampfmaschine, den mechanischen Webstuhl und den Ottomotor. Gaslaternen wurden durch elektrische Glühlampen ersetzt, Kunstdünger, Mikrochips und Flugzeuge kamen auf. Alexander Fleming erfand das Penizillin, Gregory Pincus die Antibabypille." wird erfinden mit entdecken gleichgesetzt. Das Penicillin konnte auch Alexander Fleming nicht erfinden. Es war schon da. Der "Erfinder" ist ein Pilz. Fleming konnte es nur entdecken.
  • »Lass deine Kinder einen Beruf erlernen, der dir selbst gefallen würde«

    08.11.2019, Brunhild Krüger
    Sie schreiben:
    »Lass deine Kinder einen Beruf erlernen, der dir selbst gefallen würde«
    Ein Zusammenhang mit der "Goldenen Regel" ist darin überhaupt nicht zu erkennen.
    Wenn ich einen Beruf lernen möchte, ggf. auch gegen den Willen meiner Eltern, muss ich - wenn ich nach der Goldenen Regel handele - nur akzeptieren, dass meine Kinder ggf. auch gegen meinen Willen einen Beruf ihrer Wahl lernen.
    Das Beispiel kommt wohl aus dem 19. Jh., wo die Kinder ihre Eltern noch fragen mussten, ob sie diesen oder jeden Beruf lernen dürfen.
    Eigentlich sollte man an dieser Stelle z. B. darüber philosophieren, warum eigene schlimme Erfahrungen der Eltern nicht zu einer "Denkumkehr" führen, sondern oft gerade nach dem Motto gehandelt wird:
    "Mir ist schlimmes geschehen und ich werde dieses Schlimme auch tun."
    Von Mädchenbeschneidungen über Zwangsehe bis Berufsvorgaben, von körperlicher Gewalt in der Familie bis zum Religionszwang - in der Praxis funktioniert die Goldene Regel oft nicht.
    Also - mich würde eher interessieren, was Ihrer Meinung nach geschehen müsste, damit diese Regel mehr Beachtung findet.
  • Pessimismus

    08.11.2019, Manfred Schweizer
    der Zwang zur Vorratshaltung im Winter hat aber nicht nur zu mehr Pessimismus geführt als in wärmeren Regionen sondern auch zur Überwindung der kargen Jahreszeit durch Erfindungen und Industrielle Revolution. Ich denke es ist auch weiterhin sinnvoll skeptisch zu bleiben. Der Fortschritt ist eben gerade kein Selbstläufer. Weil unsere Lebensgrundlage immer komplexer wird steigt auch das Risiko von Rückschlägen. Prozentual geht es zwar immer mehr Menschen gut, in absoluten Zahlen aber auch immer mehr schlecht. Vor 2000 Jahren gab es insgesamt noch weniger Menschen auf der Erde als heute in bitterster Armut leben.
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