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Die im Artikel dargestellte Problematik kann ich aus der Praxis heraus zu 100% bestätigen. Zum einen wird die Mathematik durch teilweise unsinnige Kontexte vernebelt. Es wird von „Modellierungsaufgaben“ gesprochen, obwohl eine Modellfunktion vorgegeben wird, die häufig noch nicht einmal angemessen ist. Mit echter Modellierung, einem enorm komplexen Prozess, hat dies nicht das Geringste zu tun. Zum anderen ersetzen Abituraufgaben Qualität durch Länge mit unnötig viel Text. Nur auf die „Kompetenz“, derartige Aufgaben zu lösen, wird häufig hingearbeitet. Der Realitätsschock an der Hochschule trotz sehr guter Noten lässt dann nicht lange auf sich warten. Die Problematik beginnt spätestens in der Mittelstufe, auch mit "Lehrbüchern", die immer bunter werden, dafür inhaltlich nicht mehr viel zu bieten haben. Deshalb mein Plädoyer: Weg mit den unscharfen Kompetenzen, zurück zu einem Mathematikunterricht mit wichtigen Inhalten, der es jungen Menschen erlaubt, problemlos in ein mathematikaffines Studium einzusteigen. Mögen meine Lehrerkollegen den Mut haben, einen eigenen vernünftigen Weg zu finden und "Kompetenzen" in echte und wichtige Inhalte zu verwandeln. Wir müssen es selbst in die Hand nehmen! Derart hohe Durchfallquoten in Mathematik, wie es sie an den Hochschulen zurzeit gibt, kann sich ein Land wie unseres, das von der Brillanz junger Menschen lebt, nicht leisten. Um die Situation ein wenig zu verbessern, bieten wir seit drei Jahren an verschiedenen Schulen gemeinsam mit der FH Bielefeld bereits Vorkurse an, die über ein Jahr einmal wöchentlich während der Oberstufe laufen und wesentliche Inhalte der Analysis behandeln, die leider in der Schule nicht mehr gelehrt, aber an der Hochschule benötigt werden. Das ist dann echte Mathematik, die an der Schule zu kurz kommt.
Sehr geehrte Damen und Herren, vielleicht ist das Wort "Ausrottungsinitiative" gefährlich doppeldeutiger als man denken möchte. Im Papier "Rebuilding America´s Defenses" des Think Tanks "Project for the New American Century" aus dem September 2000 wird auf Seite 60 am Ende eines Absatzes geschwärmt, „Und fortgeschrittene Formen der biologischen Kriegsführung, die auf bestimmte Gentypen „zielen“ könnten die biologische Kriegsführung aus dem Reich des Terrors zu einem nützlichen politischen Instrument wandeln.“ (hier nachzulesen: https://de.scribd.com/doc/9651/Rebuilding-Americas-Defenses-PNAC). Diese Ideen schließen an Gedanken im "Kissinger-Papier" NSSM 200 (https://pdf.usaid.gov/pdf_docs/PCAAB500.pdf) und an die Pläne des "Project Coast" im damaligen Apartheid-Südafrika unter dem "Generalarzt" Wouter Basson (alias "Dr. Death") an (https://www.youtube.com/watch?v=U4I3LznMKGk). Angesichts der industriellen Gier gerade nach den Rohstoffen Afrikas sollten wir vielleicht sehr misstrauisch sein, wenn es um internationale Organisationen geht, in denen die USA eine entscheidende Rolle spielen! Mit freundlichen Wochenendgrüßen Andreas Schlüter Soziologe Berlin
Abgesehen davon, daß in Hamburg überhaupt eines der Institute sich an der Öffentlichkeitsarbeit beteiligen möchte, habe ich einmal nachgeforscht, ob man auch Fragen stellen darf. Es gibt einen Katalog von Fragen, die die Institute auf ihre Seite gestellt haben. Mal ehrlich, das kommt mir vor wie in der verflossenen DDR. Da durfte man sich auch die Antworten zu vordefinierten Fragen abrufen. Mit Wissenschaft und Neugier hat ein solches Angebot hat das aber nichts mehr zu tun. Ganz im Gegenteil, die Neugier, die doch die Triebfeder allen Forschens ist, wird mit diesem Verhalten stranguliert. Sie ist dann ausschließlich den Instituten vorbehalten. Und das ist weder ein wissenschaftliches noch ein faires Verhalten. Publikum unerwünscht. Freundliche Grüße Dipl. math. Klaus-Günter Albrecht
Ich wage zu behaupten, dass Hitze (oder andere, belastende Situationen) zuallererst die Geduldsgrenze herabsenken. Das ist vorerst eine 'neutrale' Reaktion. Dass damit 'negative' Verhaltensweisen verstärkt auftreten ist nun verständlich: wir erlegen uns strengere Selbstkontrolle bezüglich negativer Gefühle als postiver Gefühle, also ist der Neteffekt ist demnach negativ.
Ein bemerkenswerter Satz: „Fast nichts ist bekannt über die frühe Jugend der Erde.“ Da kann ich Ihrer wissenschaftlichen Meinung nur zustimmen. Es gibt eine Menge Beiträge zur Entstehung der Erde – als ein heißer Himmelskörper ohne Wasser – und unser Mond soll auch ein Stück von ihm haben. Es stellte sich heraus, dass das nicht wissenschaftlich ist! Vor 3 Jahren hat Prof. Palme in SuW 9/15 veröffentlicht: „Die Entstehung des Mondes bleibt ungeklärt“. Das ist auch ein sehr wissenschaftlicher Beitrag. Die „giant impact theory“ kann die vielen Details nicht erklären. Aber diese Tatsache ist auch 2018 nicht bis in die Medien vorgedrungen. Im Beitrag heißt es: „… und damit Meteoriten die Saat für die heutigen Kontinente legten.“ Das erinnert mich an ein paralleles Beispiel. Nach [HQ] sollen 10.000.000 Asteroiden um 10 km Durchmesser aus der Schneegrenze das Wasser zur Erde gebracht haben. Dazu habe ich mich geäußert: https://www.ancientmail.de/ancient-booklets/klaus-deistung/. Es gibt einen Text aus den Texten aus der Umwelt des Alten Testaments (TUAT), den haben der Altorientalist Prof. K. Hecker u. a. übersetzt. Ich habe mich zu einer Interpretation für unser Sonnensystem entschieden: http://supr.com/nibeverlag/allgemein/klaus-deistung-enuma-elisch/. Hier werden einige offene Frage geklärt.
Der beschriebene Befund fehlender Grundkenntnisse und Konzepte ist noch nicht dramatisch genug formuliert. Ich arbeite in einer Lernwerkstatt (Nachhilfe) für Mathematik, Physik und Chemie. Zu unseren Kunden zählen Kinder ab der Klasse 1 bis zu Studenten in den unteren Semestern. Manche kämpfen noch für eine Vier auf dem Zeugnis, andere lernen für gute bis sehr gute Noten. Bei neuen Schülern stellen wir immer die folgende Frage: Was gibt 712 geteilt durch 4? In mehr als der Hälfte der Fälle bleibt die Aufgabe auch mit beliebig viel Zeit (aber ohne Taschenrechner) unlösbar. Das gilt für Viertklässler mit Matheproblemen genauso wie für Ingenieurstudenten im zweiten Semester mit guten Mathe-Schulnoten. Eine typische Begründung ist, dass man 7 nicht durch 4 teilen könne, also sei auch 712 nicht durch 4 teilbar. Wie dramatisch die Lage in anderen Grundlagenfertigkeiten ist, lässt sich leicht vorstellen.
Bei allen Schülern lassen sich die Probleme mit Training beheben. Unsere Erfahrung ist, dass Tätigkeiten wie Kopfrechnen, Termumformungen, (einfache) Gleichungen lösen, Satz des Pythagoras und Ähnliches nach etwa 2 bis 3 Jahren systematischer Wiederholungen sicher "sitzen". Bei älteren Schülern genügt oft ein Crash-Kurs von wenigen Wochen. Für dieses Training fehlt im Alltag aber die Zeit. Mit Sechstklässlern würden wir zum Beispiel gerne über mehrere Monate hinweg das Rechnen mit Klammern, Brüchen und "Kommazahlen" trainieren und mit Sachaufgaben verbinden. Wenn es in der nächsten Arbeit aber über Boxplots und Histogramme geht ist klar, was für die Note wichtiger ist.
Vielleicht ist nicht das Konzept der Kompetenzorientierung so sehr das Übel. Nach unserer Erfahrung ließe sich viel erreichen, wenn der Stoffumfang (stark) reduziert wird, sodass Zeit für ein planvolles Training in Kombination mit echten Anwendungsaufgaben frei wird. Damit machen wir die besten Erfahrungen.
"Während Kinder den so genannten "False Belief"-Test (siehe Bild) gemeinhin ab dem vierten Lebensjahr bestehen, bewältigen Autisten die Aufgabe erst sehr viel später oder sogar nie."
Die Versuchsanordnung scheint einfach zu beschränkt zu sein, um versuchen zu wollen, autistische Denk- und Projektionsprozesse nachzuvollziehen und der Versuchsauswerter begnügt sich lieber damit, sich zum Herrscher über das "Richtig" und "Falsch" seiner Testergebnisse aufzuschwingen, ohne das "Richtig" oder "Falsch" seiner Prämissen und Wertungen zu hinterfragen.
Sally könnte aufgrund der Art der Veränderung(en) der Wölbung des Tuchs über dem Korb schließen, daß sich ihr Ball nicht dort drin befindet und direkt zur Schachtel gehen, oder im unaufmerksamen Erinnerungsmodus zum Korb gehen. Es hängt zum einen von Sally, ihrer Bewußtheit, optischen Wahrnehmungsfähigkeit, Handlungsflexibilität, Antizipationsfähigkeit von Annes Verhaltensmuster, dem Material des Tuchs und der Beschaffenheit der anzunehmenden anderen Gegenstände im Korb ab, was sie erkennt, welche Schlüsse sie daraus zieht und wofür sie sich entscheidet, und davon, welche der oben genannten Persönlichkeitsmerkmale der Proband besitzt, bzw. Sally zutraut.
Eine Antwort, die durch eine erhöhtere Empathiefähigkeit als üblich zustandegekommen sein kann, als "falsch" zu kategorisieren und "Falschantworter" pauschal als Unempathen abzustempeln, halte ich daher für irreführend bis unzulässig.
Hallo Herr Fischer, Ihr erster Satz "Ein bisher unbekanntes Mineral, das auf der Erde nicht vorkommt..." passt nicht zum letzten: "...doch ob das rare Mineral sich dort [im Erdkern] verbirgt, werden wir wohl nie erfahren." Außerdem könnte es auch andere solche Meteoriten gegeben haben, die nur noch nicht entdeckt wurden. Beste Grüße, MayaZi (Fan Ihrer B/Vlogs)
Stellungnahme der Redaktion
Das ist natürlich streng genommen korrekt. Sie sehen mir hoffentlich nach, dass ich die fällige Einschränkung samt aller potenziellen Ausnahmen nicht gleich in den ersten Satz hineinschreiben wollte...
Sie machen mir ein etwas schlechtes gewissen. Um meine privaten Projekte müsste ich mich mal wieder kümmern.
Junge, Junge! Die Stringtheorie hat 10 Dimensionen, weil wir 10 Finger haben. Da muß man drauf kommen... Ist wirklich interessant, wie viele Personen so ein Artikel dazu inspiriert, ihre eigenen esoterischen Gedanken zu kreieren. Wäre eine populär-wissenschaftliche Beschreibung der Stringtheorie zu schwierig? Ein bißchen Mathematik müßte wohl vorausgesetzt werden. Prof. Lesch, übernehmen Sie! Aber zum Thema. Die deutsche Übersetzung ist - mit Verlaub - meiner Meinung nach (nun ja, welcher sonst) recht ungenau. Nein, nicht schlampig, aber an vielen Stellen mißverständlich. Vielleicht durch zu wörtliche Übersetzung hier und fehlerhafte(?) Übersetzung dort. Ist aber auch natürlich verflixt schwierig, für (zumindest interessierte) Laien so ein Thema halbwegs richtig zu kredenzen, ohne mit der Mathematik alles totzuschlagen. Ich denke, noch 2(-)!
"So sah MAGIC im Jahr 2006 den ersten ??? einen umfangreichen Katalog mit den bisherigen Ergebnissen veröffentlicht"
Stellungnahme der Redaktion
Danke für den Hinweis - hier haben gleich mehrere Sätze gefehlt. Schuld war ein HTML-Fehler. Wir haben den Fehler korrigiert - nun sollte die Passage vollständig angezeigt werden.
"[...] Es war mir nicht klar, dass Wissenschaftler so viel Sinn für Humor haben :)"
Messergebnisse mit unterschiedlichen Methoden zu überprüfen ist allerdings eine ganz typische Vorgehensweise in der Wissenschaft. Und die Größenordnung passt ja schon mal. Und offenbar kann die Messung durch eine genauere Positionsbestimmung des Hintergrundsterns auch noch weiter präzisiert werden. Also...
Vielen Dank, auch zwei Jahre später noch ein sehr interessanter Artikel. Ich habe mich inzwischen mit 40 noch impfen lassen. Ggf. zu spät, aber kann ja nicht schaden, bin i.Ü. auch nicht dran gestorben. Wie ist es denn mit dieser Forschung weitergegangen? Es würde mich sehr interessieren.
Damit ich das nun verstehe: Man hat ein Messverfahren, welches 16% abweichen kann, mit einem Verfahren "ergänzt", welches eine Unsicherheit von 40% aufweist? Kommt mir vor wie "wir haben hier einen Meter zum messen, aber wir können es auch mal über den Daumen gepeilt abschätzen". Es war mir nicht klar, dass Wissenschaftler so viel Sinn für Humor haben :)
Selbstverständlich war das eine Kernexplosion und keine in der Kernphysik unmögliche Dampfblasenexplosion. Erstmal ist der für "westliche Druckwasser[niedrigtemperatur]reaktoren" relevante positive Reaktivitätseffekts des Hauptkühlmittel-wassermoderator (Dampfblasenkoeffizienten) im Reaktorkern-kühlsystem - wobei ein Kerntemperaturanstieg mit Verlust der Moderationswirkung im Wirkungsquerschnitt des schnellen Neutroneneinfangs im U238 zustande kommt - und die diesbezügliche Passivsicherung des negativen Kühlmittelkoeffizientwert (Temperaturanstieg = Reaktivitätsverlust), für das RMBK Reaktorprinzip vollkommen Irrelevant.
Der RBMK Reaktortyp (Reaktor Bolschoi Moschtschnosti Kanalny, zu Deutsch etwa Hochleistungs-Reaktor mit Kanälen) ist ein Nukleargraphitmoderierter, wassergekühlter Siedewasser-Druckröhrenreaktor. Anstelle eines Druckbehälters besitzt er eine große Anzahl von Druckröhren, in denen sich der Kernbrennstoff befindet. Die durch Kernspaltung entstehende Wärme wird durch Wasser und dessen Verdampfung aufgenommen. Der so entstandene Sattdampf wird durch Dampfabscheider geleitet, um flüssiges Wasser zur verdampfung in den Reaktor zurückzuführen und dann in Dampfturbinen genutzt, um die Generatoren anzutreiben und so elektrischen Strom bereitstellen. Nachdem der Wasserdampf in den Kondensatoren kondensiert wurde, wird es wieder dem Kreislauf über den Dampfabscheider zugeführt. RMBK Reaktoren der ersten Generation besitzen keine Kondensationskammern und eine ausreichende Wassereinspeisung nur aus Kondensattanks gewährleistet. Ebenso bestand kein Wasserkreislauf im Kern-notabschaltungkühlsystem, wie bei RMBK Reaktoren der II. u. III. Generation.
Das Hauptkühlmittel-moderator im Reaktorkern-kühlsystem ist jedoch Nukleargraphit, die guten Moderationseigenschaften und die hohe Temperaturstabilität (Siedepunkt >900°C) waren für den Einsatz in der Nukleartechnik ausschlaggebend. Beim RMBK-Reaktor ist der Kühlmittelverlustkoeffizient oder Voidkoeffizient das relevante Maß, für die Veränderung der Reaktivität bei Bildung von Dampfblasen im Kühlmittel und Moderator. Als Problem gelten die Reaktionsfähigkeit im direkten kontakt mit Wasserdampf unter Bildung brennbarer Gase und die Neigung zu energetischen Instabilitäten (Winger-Energie) unter 250°C. Die Wigner-Energie ist Energie, die im Kristallgitter von Graphit gespeichert sein kann. Während des Betriebs des Reaktors wird der Graphit von schnellen Neutronen bestrahlt. dadurch können Kohlenstoffatome aus der kristallinen Gitterstruktur auf Zwischengitterplätze verschoben werden. Der Graphit dehnt sich dadurch leicht aus und es entstehen Kristallfehler, die Energie speichern. Diese gespeicherte Energie wird als Wigner-Energie bezeichnet. Sie kann spontan und schlagartig als Wärme freigesetzt werden und spielt eine Rolle für die Sicherheit graphitmoderierter Kernreaktoren. Da ein solch unkontrollierter Temperaturanstieg ein Sicherheitsrisiko darstellt, darf die im Moderator gespeicherte Wigner-Energie nicht zu groß werden. Die Kristallfehlstellen beginnen ab etwa 250°C zu rekombinieren und setzen dadurch die Wigner-Energie allmählich wieder frei. Daher lässt sich Nukleargraphit als Moderator „ausheizen“, dazu muss der Reaktor für einige Zeit auf entsprechend hoher Temperatur gehalten werden. Bei graphitmoderierten Hochtemperaturreaktoren erfolgt das „Ausheizen“ automatisch im laufenden Betrieb, da die Kerntemperatur ausreichend hoch ist. Damit die Wärmeübertragung innerhalb des RMBK Reaktorkern zwischen den Graphitblöcken verbessert wird, zirkuliert ein Gasgemisch aus Helium und Stickstoff in den Spalten zwischen den Graphitblöcken und beim RMBK-1000 Reaktor liegt die durchschnittliche Kühlmitteltemperatur bei 284°C.
Das Kernkraftwerk AVR Jülich(Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor Jülich), war ein Versuchskernkraftwerk, und der erste graphitmoderierte (Kugelbrennelemente und Abschaltstab) deutsche Hochtemperaturreaktor (HTR). Beim AVR in Jülich kam es am 13. Mai 1978 zu einem gefährlichen Störfall: Infolge eines länger unbeachteten Lecks im Überhitzerteil des Dampferzeugers traten 27,5 t Wasser in den He-Primärkreislauf und damit in den Reaktorkern ein. Dies stellte einen der gefährlichsten Störfälle für einen Hochtemperaturreaktor dar: Wegen des positiven Reaktivitätseffekts des Wassers (Möglichkeit einer prompten Überkritikalität des Reaktors) und der möglichen chemischen Reaktion des Wassers mit dem Graphit können explosionsfähige Gase entstehen. Der Störfall blieb wahrscheinlich nur deshalb ohne schwere Folgen, weil der Reaktorkern nur Temperaturen unter 900°C aufwies und das Leck klein blieb.
Vorgeschichte zur Entwicklung des RMBK Reaktor:
Der IWW-2M („Forschungs-Wasser-Wasser[-Reaktor]“) ist ein russischer Forschungsreaktor und befindet sich auf dem Gelände des Nikiet-Instituts in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Belojarsk. Der Baubeginn war am 1. Januar 1964, am 23. April 1966 wurde der Reaktor erstmals kritisch. Der Schwimmbadreaktor besitzt eine thermische Leistung von 15 MW und wird mit zu 90 % hochangereichertem Uran (UO2) betrieben. Der Reaktorkern wird mit leichtem Wasser moderiert und gekühlt und mit 15 Kontrollstäben aus Borcarbid im Reaktorkern geregelt. An dem Reaktor werden Tests von Brennstäben und verschiedene Reaktormaterialien z.b. für Steuerstäbe, Experimente zur Festkörperphysik (z.b. Kernschmelzeverhalten) sowie Studien zur Neutronenstreuung (z.b. bei Kühlmitteldampfblasen) durchgeführt.
Das Kernkraftwerk Belojarsk war das erste kommerzielle zivile Kernkraftwerk der Sowjetunionund hat insgesamt vier Blöcke. Seit der Inbetriebnahme 1964 hat das Kraftwerk fünfmal den Titel Bestes Kernkraftwerk Russlands gewonnen und 1980 den Orden des Roten Banners der Arbeit erhalten. Die Reaktorblöcke 1 und 2 sind mittlerweile stillgelegt, die Blöcke 3 und 4 enthalten die weltweit einzigen (IFR - Integral Fast Reactor) schnellen Brutreaktoren (U235->schneller Neutronenfluss->U238->nuklide transmulsion->Pu139->BetaZerfall->U235=closing.NuklearFuelCycle) BN-600 und BN-800 im kommerziellen Leistungsbetrieb und werden nach aktueller Auslegung als "schnelle Verbrenner" zur Entsorgung von überschüssigen "Hochangereicherten Waffenplutonium" aus der Atomaren Modernisierungs[= -Sprengköpfe] Abrüstung genutzt. 1964 wurde in Belojarsk Block 1 ein AMB-Reaktor erstmals mit dem Netz synchronisiert. Der AMB-100 Reaktor wurde am 1. September 1963 zum ersten Mal kritisch, hatte eine elektrische Leistung von 100MW (thermisch 285MW) und wurde 1983 Stillgelegt. 1967 nahm in Belojarsk Block 2 ebenfalls ein AMB-Reaktor seinen Betrieb auf. Der ABM-200 Reaktor wurde am 10. Oktober 1967 zum ersten Mal kritisch und hatte eine elektrische Leistung von 200MW (thermisch 510MW). Der Reaktor wurde nach einer 23-jährigen Betriebszeit 1990 stillgelegt, da er die neuen Sicherheitsvorgaben nach der Katastrophe von Tschernobyl nicht erfüllte.
Beim AMB-Reaktor handelt es sich - als einer der Vorgänger des RBMK-Reaktor - um einen graphitmoderierten Siedewasser-Druckröhrenreaktor, der bei einem Druck von 8.8MPa und Heißdampftemperaturen von bis zu 510-550 °C (übliche Betriebstemperatur: 500 °C) arbeitete. Um Schäden an den Brennelementen durch Überhitzung zu vermeiden, wurde die Kühlmittelkoeffizient moderierte Betriebstemperatur auf 400 - 450 °C gesenkt, die Steuer- und Abschaltstäbe bestanden aus Graphit. Der Radiolyse des Wassers wurde durch Zusatz von Ammoniak im AMB-100 und Hydrazin in AMB-200 entgegengewirkt. Sowohl Brennelemente als auch Kühlrohre lagen – so nur bei AM- und ABM-Reaktoren sowie in den Reaktoren des Kraftwerks Bilibino ausgeführt – in Graphitmänteln, die Teil der Brennstoffanordnung waren und mit den Brennelementen ausgetauscht wurden. Störfälle: 1964 und 1979 brannten mehrmals Brennelemente im Block 1 durch. 1977 wurden in Block 2 bei einer prompten Überkritikalität des Reaktors, die Hälfte der Brennelemente in der aktiven Zone zerstört. 1978 sank die Temperatur in der Gegend auf bis zu −50 °C. In der darauffolgenden Silvesternacht kam es durch die niedrigen Temperaturen zu einem schweren Zwischenfall, der sich fast zu einem GAU ausgedehnt hätte. Das Dach der Turbinenhalle stürzte aufgrund von Materialermüdung ein, teile fielen auf den Generator und es kam zu einem Kurzschluss, der einen Brand in der Turbinenhalle auslöste. Messleitungen zum Reaktor wurden zum Teil zerstört. Brennendes Öl erschwerte es den Feuerwehrleuten, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Um einen GAU zu verhindern, musste der Reaktor heruntergefahren werden. Dichter Rauch gelangte in die Schaltwarte, sodass das Bedienpersonal die Schaltwarte zeitweilig verlassen musste und nur für eine kurze Zeit diese zwischenzeitlich wieder betreten konnte, um einige Schaltungen durchzuführen. Acht Menschen wurden schwer radioaktiv verstrahlt, knapp zwei Dutzend waren zeitweise durch das Rauchgas bewusstlos, aber nach einigen Stunden waren die Reaktoren wieder unter Kontrolle.
Die mit dem IWW-2M-Forschungsreaktor und ABM-Reaktoren gesammelten Erkenntnisse und Betriebserfahrungen, sind direkt in die Entwicklung des RBMK-Leistungsreaktor der Gigawattklasse eingeflossen. Beim RMBK-1000 Gen.I (Sicherheitsstandard 1972/OBP-72; KKW Leningrad Block 1-2, KKW Tschernobyl Block 1-2) Reaktoren wurde die Leistungsenergie mit 179 Steuerstäben aus Borcarbid geregelt. Im Tschernobyl Block 1 wurde 1979 ein zentrales Brennelement durch Überhitzung infolge eines Bedienungsfehlers zerstört. Erhebliche Mengen an Radioaktivität traten aus, der Unfall wird mit Kategorie INES 5 gelistet. Im Leningrad Block 1 als "erster RMBK-Reaktor" brach 1974 der Wärmetauscher aufgrund siedenden Wassers. Radioaktives Wasser aus dem Primärkreislauf wurde zusammen mit hochradioaktivem Filterschlamm in die Umwelt freigesetzt. Drei Menschen starben. (INES: 4–5). 1975 ereignete sich der nächste Unfall in Block 1 des Kraftwerks. Mehrere Brennelemente schmolzen und der Reaktorkern wurde teilweise zerstört; die Moderatorenblöcke aus Graphit fingen jedoch kein Feuer. Der Feuergefahr wurde wie beim Windscale-Brand zu begegnen versucht, indem eine Notreserve Stickstoff durch den Reaktorkern hindurchgepumpt und anschließend zusammen mit den aus den beschädigten Brennelementen entwichenen ca. 1,5 Megacurie (55 PBq) an gasförmigen Spaltprodukten durch den Abluftschornstein abgeblasen wurde. (INES: 4–5). Ein bekanntes Problem im niedrigen Leistungsbereichen von unter 20% ist der positive Voidkoeffizient der dazu führen kann, dass beim Einfahren der Steuerelemente die Leistung sprunghaft ansteigen kann. Im normalen Volllastbetrieb dominiert allerdings der negative Brennstoffkoeffizient, der sich auf die hohe Temperatur durch die hohe Spaltungsaktivität bezieht, sowie der daraus resultierende negative Leistungskoeffizient. Dadurch hat der positive Voidkoeffizient während des vollem Betriebs keinen Einfluss auf die Leistung des Reaktors. Anfangs war der Effekt des positiven Voidkoeffizient nicht bekannt, dieser hatte sich erst durch die Betriebserfahrungen mit den RMBK-1000 Gen.I Reaktorblöcken in Leningrad und Tschernobyl offenbart und wurde unter den Operatoren als „Stabendeeffekt“ bezeichnet.
Die Sicherheitssysteme und Hilfsanlagen bei RMBK-1000 Gen.II Reaktoren (Sicherheitsstandard ab 1982/OBP-82; u.a. KKW Tschernobyl Block 3-4) wurden diesbezüglich umfangreicher ausgelegt und verbessert. Alle RBMK ab der zweiten Generation besitzen ein Confinement (nicht zu verwechseln mit dem Containment von Leichtwasserreaktoren!) als ein Schutzsystem, das radioaktive Materialien, wie austretendes Kühlwasser im Falle einer gebrochenen Rohrleitung, davon abhalten soll, aus einer gesicherten Zone zu entweichen. Die Reaktorsteuerung wurde mit fünf Steuerstabgruppen ausgestattet, die sich in 4 automatische und 1 manuelle Steuerstabregelungen aufteilten, wobei jeder Steuerstab einzeln beeinflussbar ist. Von insgesamt 211 Steuerstäben konnten 163 Steuerstäbe manuell gesteuert werden, wobei sich diese in die zwei Gruppen "RR" (139 Steuerstäbe zur radialen Leistungsverteilung) und "AZ" (24 Steuerstäbe zur manuellen Notabschaltung) aufteilen. 48 Steuerstäbe entfallen auf automatisch gesteuerte Steuerstabgruppen, wobei sich 12 Steuerstäbe der "AR" genannten Gruppe zur automatischen Leistungssteuerung und weitere 12 Steuerstäbe der "LAR" genannten Gruppe, zur automatischen Leistungsregelung aufteilen. Weitere 24 Steuerstäbe entfallen auf eine automatisch gesteuerte Steuerstabgruppe zur "globalen Leistungsregelung", welche sobald eine Reaktivitätsmarke die "operativen Limits" verletzt, eine automatische Not- bzw. Schnellabschaltung des Reaktors einleitet. Diese erfolgt nur bei wenigen Störungen, genauer bei Unterbrechung der externen oder internen Stromversorgung, bei Abschaltung beider Turbinen, bei Ausfall von drei (der insgesamt Acht) Hauptumwälzpumpen, bei Verlust von 50% Speisewassers oder zu niedrigen Wasserstand in den Dampfabscheidern, bei zu hohen Neutronenfluss und bei einem Auslegungsunfall. Bei allen anderen Zwischenfällen wird die Reaktorleistung automatisch zurück geregelt, beispielsweise beim "Ausfall einer Speisewasserpumpe" auf 80% oder dem "Ausfall einer Turbinen" auf 50% der Nennleistung. Da der Reaktor bei anderen Störungen keine eigenen Notprogramme initiiert, muss im Normalbetrieb letztlich der Operator auf Basis der erkannten Situation entscheiden, welches Notprogramm er starten soll und ob der Reaktor weiter in Betrieb bleiben muss. Bei einer automatischen Not- bzw. Schnellabschaltung ist es dem Operator allerdings möglich und erlaubt, nach schneller Behebung der Störurngsursache bzw. -fehlern, das automatische Einfahren der Steuerstäbe zu stoppen und den Reaktor wieder in den normalen Volllastbetrieb hoch zu fahren. Der Grund dafür ist, dass nach Not- bzw. Schnellabschaltungen aus dem Volllastbetrieb der Stillstand mindestens 24 Stunden betragen muss (Abbau Xenonvergiftung), bis ein erneutes Anfahren des Reaktors wieder erlaubt ist.
Die "Offizielle Darstellung" eines "manuell gesteuerten" Unfallhergang, wobei der "Stabendeeffekt" eine als "Super-GAU" bezeichnete "Reaktorexplosion" des RMBK-1000 Gen.II Reaktortyp (mit OBP-82 Sicherheitsstandards zur Vermeidung von Auslegungsunfällen) zur Folge hatte, ergibt in der Sache tatsächlich einfach keinen wirklichen Sinn. Alleine schon deswegen nicht, weil bis Dato alle Eingetretenen ABM u. RBMK Reaktornunfälle aufgrund von Kerntemperatur-überhitzungen, trotz Kernschmelzen oder erheblichen Beschädigungen am Reaktorgehäuse, keine "Schweren bzw. Katastrophalen Reaktorunfälle" zur Folge hatten.
Eigentlich beschränkt sich die Bezeichnung "GAU als Größter Anzunehmender Unfall" auf den vollständigen Abrisses einer Hauptkühlmittel-Leitung während die Notkühlung teilweise funktionsfähig bleibt, also etwa den Verlust des negativen Kühlmittelkoeffizientwert worauf hin eine Kernschmelze des Reaktorkern möglich wird. Die Restwärmeschmelze nach Notabschaltung in Fukushima Daichii war z.b. eversenkt Das grundsätzliche Defizit des RMBK-Reaktordesigns ist positive Kühlmittelverlustkoeffizientwert, weshalb unabhängig vom aktuellen Leistungszustand eine GAU-Störung des "Hauptkühlmittel-moderator im Reaktorkern-kühlsystem", automatisch zu einem "unkontrollierten Anstieg der Wärmeleistung" im gesamten Reaktorkern führt. Nach meiner Auffassung besteht darin die Sicherste und einzigste Möglichkeit, beim RMBK-Reaktor mit kontrollierten Nukleargraphit-verlust einen Leistungsstabilen Kerntemperaturanstieg bis zur "Kernexplosion" zu verursachen.
Bezüglich des Einsatzzwecks der Tschernobyl Blöcke 3-4, sollte man sich vielleicht mal darüber Gedanken machen, warum sich in Tschernobyl noch heute "2 von somit insgesamt 5 aufgebauten "Duga OTH-B Empfangsantennenarrays" stehen, obwohl sich in unmittelbarer Nähe zum KKW Tschernobyl "offiziell" nur eine Duga-3 Anlage befindet. Die ersten Anlagen Duga-1 und Duga-2 befanden sich in der südlichen Ukraine nahe Mykolajiw und sind heute teilweise demontiert. Die Anlage Duga-2 wurde bei Komsomolsk am Amur in der Nähe des Pazifik errichtet und ebenfalls 1989 teilweise demontiert. An sich war das bis zu 15.000km weitreichende (10MW Sendeleistung) aber äußerst schwer steurerbare OTH-Backscatter Radar (für Betrieb und Auswertung der Daten waren hunderte Fachleute erforderlich) höchst unzuverlässig, bereits mit "unklaren Wetterverhältnissen" war eine klare Zielortung kaum mehr möglich und das aufkommen von "Nordpolarlichtern" führte zur regelmäßigen Systemblindheit. Die Duga-3 Anlage in Tschernobyl mit "vergrößerten Empfangsarray" hatte angeblich aufgrund von schwerwiegenden Interferenzen, nicht einmal richtig Funktioniert. Jedenfalls wurde dabei inkl. Reaktorexplosion richtig viel Geld ohne planwirtschaftlich praktischen Nutzen versenkt und wer hatte daran Schuld: das Schlechtausgebildete Bedienpersonal..... sagte die Politik!
Diesbezüglich empfehle ich die Doku "Der Russische Specht" des Ukrainers Fjodor Alexandrowitsch, der selber ein Opfer (radioaktive Strontiumablagerung in den Knochen) des Super-GAUs von Tschernobyl ist. https://youtu.be/HUXXH84JUjg
Von der Kompetenz zur Inkompetenz
17.08.2018, Thorsten ImkampZum einen wird die Mathematik durch teilweise unsinnige Kontexte vernebelt. Es wird von „Modellierungsaufgaben“ gesprochen, obwohl eine Modellfunktion vorgegeben wird, die häufig noch nicht einmal angemessen ist. Mit echter Modellierung, einem enorm komplexen Prozess, hat dies nicht das Geringste zu tun.
Zum anderen ersetzen Abituraufgaben Qualität durch Länge mit unnötig viel Text. Nur auf die „Kompetenz“, derartige Aufgaben zu lösen, wird häufig hingearbeitet.
Der Realitätsschock an der Hochschule trotz sehr guter Noten lässt dann nicht lange auf sich warten. Die Problematik beginnt spätestens in der Mittelstufe, auch mit "Lehrbüchern", die immer bunter werden, dafür inhaltlich nicht mehr viel zu bieten haben.
Deshalb mein Plädoyer: Weg mit den unscharfen Kompetenzen, zurück zu einem Mathematikunterricht mit wichtigen Inhalten, der es jungen Menschen erlaubt, problemlos in ein mathematikaffines Studium einzusteigen. Mögen meine Lehrerkollegen den Mut haben, einen eigenen vernünftigen Weg zu finden und "Kompetenzen" in echte und wichtige Inhalte zu verwandeln. Wir müssen es selbst in die Hand nehmen!
Derart hohe Durchfallquoten in Mathematik, wie es sie an den Hochschulen zurzeit gibt, kann sich ein Land wie unseres, das von der Brillanz junger Menschen lebt, nicht leisten.
Um die Situation ein wenig zu verbessern, bieten wir seit drei Jahren an verschiedenen Schulen gemeinsam mit der FH Bielefeld bereits Vorkurse an, die über ein Jahr einmal wöchentlich während der Oberstufe laufen und wesentliche Inhalte der Analysis behandeln, die leider in der Schule nicht mehr gelehrt, aber an der Hochschule benötigt werden. Das ist dann echte Mathematik, die an der Schule zu kurz kommt.
Rückschlag im Kampf gegen Polio
17.08.2018, Andreas Schlütervielleicht ist das Wort "Ausrottungsinitiative" gefährlich doppeldeutiger als man denken möchte. Im Papier "Rebuilding America´s Defenses" des Think Tanks "Project for the New American Century" aus dem September 2000 wird auf Seite 60 am Ende eines Absatzes geschwärmt, „Und fortgeschrittene Formen der biologischen Kriegsführung, die auf bestimmte Gentypen „zielen“ könnten die biologische Kriegsführung aus dem Reich des Terrors zu einem nützlichen politischen Instrument wandeln.“ (hier nachzulesen: https://de.scribd.com/doc/9651/Rebuilding-Americas-Defenses-PNAC). Diese Ideen schließen an Gedanken im "Kissinger-Papier" NSSM 200 (https://pdf.usaid.gov/pdf_docs/PCAAB500.pdf) und an die Pläne des "Project Coast" im damaligen Apartheid-Südafrika unter dem "Generalarzt" Wouter Basson (alias "Dr. Death") an (https://www.youtube.com/watch?v=U4I3LznMKGk).
Angesichts der industriellen Gier gerade nach den Rohstoffen Afrikas sollten wir vielleicht sehr misstrauisch sein, wenn es um internationale Organisationen geht, in denen die USA eine entscheidende Rolle spielen!
Mit freundlichen Wochenendgrüßen
Andreas Schlüter
Soziologe
Berlin
Max-Planck-Tag
17.08.2018, Klaus-Günter AlbrechtFreundliche Grüße
Dipl. math. Klaus-Günter Albrecht
Warum brechen?
17.08.2018, Inge NieferNeutraler Effekt
17.08.2018, Anja SchröderEines der ältesten Gesteine
17.08.2018, Klaus DeistungEs gibt eine Menge Beiträge zur Entstehung der Erde – als ein heißer Himmelskörper ohne Wasser – und unser Mond soll auch ein Stück von ihm haben. Es stellte sich heraus, dass das nicht wissenschaftlich ist! Vor 3 Jahren hat Prof. Palme in SuW 9/15 veröffentlicht: „Die Entstehung des Mondes bleibt ungeklärt“. Das ist auch ein sehr wissenschaftlicher Beitrag. Die „giant impact theory“ kann die vielen Details nicht erklären. Aber diese Tatsache ist auch 2018 nicht bis in die Medien vorgedrungen.
Im Beitrag heißt es: „… und damit Meteoriten die Saat für die heutigen Kontinente legten.“ Das erinnert mich an ein paralleles Beispiel. Nach [HQ] sollen 10.000.000 Asteroiden um 10 km Durchmesser aus der Schneegrenze das Wasser zur Erde gebracht haben. Dazu habe ich mich geäußert: https://www.ancientmail.de/ancient-booklets/klaus-deistung/.
Es gibt einen Text aus den Texten aus der Umwelt des Alten Testaments (TUAT), den haben der Altorientalist Prof. K. Hecker u. a. übersetzt. Ich habe mich zu einer Interpretation für unser Sonnensystem entschieden: http://supr.com/nibeverlag/allgemein/klaus-deistung-enuma-elisch/.
Hier werden einige offene Frage geklärt.
[HQ] Hahn, H.-M.: WASSER IN KOSMOS, Quell des Lebens. Magazin
vom 08.02.2008 - http://www.astronomie-heute.de/artikel/914126
700 geteilt durch 4?
17.08.2018, Gunter HeimBei allen Schülern lassen sich die Probleme mit Training beheben. Unsere Erfahrung ist, dass Tätigkeiten wie Kopfrechnen, Termumformungen, (einfache) Gleichungen lösen, Satz des Pythagoras und Ähnliches nach etwa 2 bis 3 Jahren systematischer Wiederholungen sicher "sitzen". Bei älteren Schülern genügt oft ein Crash-Kurs von wenigen Wochen. Für dieses Training fehlt im Alltag aber die Zeit. Mit Sechstklässlern würden wir zum Beispiel gerne über mehrere Monate hinweg das Rechnen mit Klammern, Brüchen und "Kommazahlen" trainieren und mit Sachaufgaben verbinden. Wenn es in der nächsten Arbeit aber über Boxplots und Histogramme geht ist klar, was für die Note wichtiger ist.
Vielleicht ist nicht das Konzept der Kompetenzorientierung so sehr das Übel. Nach unserer Erfahrung ließe sich viel erreichen, wenn der Stoffumfang (stark) reduziert wird, sodass Zeit für ein planvolles Training in Kombination mit echten Anwendungsaufgaben frei wird. Damit machen wir die besten Erfahrungen.
" Auch die meisten Autisten geben die falsche Antwort."-false belief test
17.08.2018, Constanze LobodzinskiDie Versuchsanordnung scheint einfach zu beschränkt zu sein, um versuchen zu wollen, autistische Denk- und Projektionsprozesse nachzuvollziehen und
der Versuchsauswerter begnügt sich lieber damit, sich zum Herrscher über das "Richtig" und "Falsch" seiner Testergebnisse aufzuschwingen, ohne das "Richtig" oder "Falsch" seiner Prämissen und Wertungen zu hinterfragen.
Sally könnte aufgrund der Art der Veränderung(en) der Wölbung des Tuchs über dem Korb schließen, daß sich ihr Ball nicht dort drin befindet und direkt zur Schachtel gehen, oder im unaufmerksamen Erinnerungsmodus zum Korb gehen. Es hängt zum einen von Sally, ihrer Bewußtheit, optischen Wahrnehmungsfähigkeit, Handlungsflexibilität, Antizipationsfähigkeit von Annes Verhaltensmuster, dem Material des Tuchs und der Beschaffenheit der anzunehmenden anderen Gegenstände im Korb ab, was sie erkennt, welche Schlüsse sie daraus zieht und wofür sie sich entscheidet, und davon, welche
der oben genannten Persönlichkeitsmerkmale der Proband besitzt, bzw. Sally zutraut.
Eine Antwort, die durch eine erhöhtere Empathiefähigkeit als üblich zustandegekommen sein kann, als "falsch" zu kategorisieren und "Falschantworter" pauschal als Unempathen abzustempeln, halte ich
daher für irreführend bis unzulässig.
Ein Fan
17.08.2018, MayaZiIhr erster Satz "Ein bisher unbekanntes Mineral, das auf der Erde nicht vorkommt..." passt nicht zum letzten: "...doch ob das rare Mineral sich dort [im Erdkern] verbirgt, werden wir wohl nie erfahren."
Außerdem könnte es auch andere solche Meteoriten gegeben haben, die nur noch nicht entdeckt wurden.
Beste Grüße,
MayaZi
(Fan Ihrer B/Vlogs)
Das ist natürlich streng genommen korrekt. Sie sehen mir hoffentlich nach, dass ich die fällige Einschränkung samt aller potenziellen Ausnahmen nicht gleich in den ersten Satz hineinschreiben wollte...
Sie machen mir ein etwas schlechtes gewissen. Um meine privaten Projekte müsste ich mich mal wieder kümmern.
Zehn Finger plus zwei Fußballen...
16.08.2018, Ulrich SchulzDa muß man drauf kommen...
Ist wirklich interessant, wie viele Personen so ein Artikel dazu inspiriert, ihre eigenen esoterischen Gedanken zu kreieren.
Wäre eine populär-wissenschaftliche Beschreibung der Stringtheorie zu schwierig? Ein bißchen Mathematik müßte wohl vorausgesetzt werden. Prof. Lesch, übernehmen Sie!
Aber zum Thema. Die deutsche Übersetzung ist - mit Verlaub - meiner Meinung nach (nun ja, welcher sonst) recht ungenau. Nein, nicht schlampig, aber an vielen Stellen mißverständlich. Vielleicht durch zu wörtliche Übersetzung hier und fehlerhafte(?) Übersetzung dort.
Ist aber auch natürlich verflixt schwierig, für (zumindest interessierte) Laien so ein Thema halbwegs richtig zu kredenzen, ohne mit der Mathematik alles totzuschlagen.
Ich denke, noch 2(-)!
Da fehlt etwas:
16.08.2018, Alf IgelDanke für den Hinweis - hier haben gleich mehrere Sätze gefehlt. Schuld war ein HTML-Fehler. Wir haben den Fehler korrigiert - nun sollte die Passage vollständig angezeigt werden.
@#1
16.08.2018, AnonymousMessergebnisse mit unterschiedlichen Methoden zu überprüfen ist allerdings eine ganz typische Vorgehensweise in der Wissenschaft. Und die Größenordnung passt ja schon mal. Und offenbar kann die Messung durch eine genauere Positionsbestimmung des Hintergrundsterns auch noch weiter präzisiert werden. Also...
Dankeschön
16.08.2018, ChristineWie ist es denn mit dieser Forschung weitergegangen? Es würde mich sehr interessieren.
Messunsicherheit
16.08.2018, Piero GrumelliWarum es kein "Reaktorunfall" war...
16.08.2018, Andreas B.Der RBMK Reaktortyp (Reaktor Bolschoi Moschtschnosti Kanalny, zu Deutsch etwa Hochleistungs-Reaktor mit Kanälen) ist ein Nukleargraphitmoderierter, wassergekühlter Siedewasser-Druckröhrenreaktor. Anstelle eines Druckbehälters besitzt er eine große Anzahl von Druckröhren, in denen sich der Kernbrennstoff befindet. Die durch Kernspaltung entstehende Wärme wird durch Wasser und dessen Verdampfung aufgenommen. Der so entstandene Sattdampf wird durch Dampfabscheider geleitet, um flüssiges Wasser zur verdampfung in den Reaktor zurückzuführen und dann in Dampfturbinen genutzt, um die Generatoren anzutreiben und so elektrischen Strom bereitstellen. Nachdem der Wasserdampf in den Kondensatoren kondensiert wurde, wird es wieder dem Kreislauf über den Dampfabscheider zugeführt. RMBK Reaktoren der ersten Generation besitzen keine Kondensationskammern und eine ausreichende Wassereinspeisung nur aus Kondensattanks gewährleistet. Ebenso bestand kein Wasserkreislauf im Kern-notabschaltungkühlsystem, wie bei RMBK Reaktoren der II. u. III. Generation.
Das Hauptkühlmittel-moderator im Reaktorkern-kühlsystem ist jedoch Nukleargraphit, die guten Moderationseigenschaften und die hohe Temperaturstabilität (Siedepunkt >900°C) waren für den Einsatz in der Nukleartechnik ausschlaggebend. Beim RMBK-Reaktor ist der Kühlmittelverlustkoeffizient oder Voidkoeffizient das relevante Maß, für die Veränderung der Reaktivität bei Bildung von Dampfblasen im Kühlmittel und Moderator. Als Problem gelten die Reaktionsfähigkeit im direkten kontakt mit Wasserdampf unter Bildung brennbarer Gase und die Neigung zu energetischen Instabilitäten (Winger-Energie) unter 250°C. Die Wigner-Energie ist Energie, die im Kristallgitter von Graphit gespeichert sein kann. Während des Betriebs des Reaktors wird der Graphit von schnellen Neutronen bestrahlt. dadurch können Kohlenstoffatome aus der kristallinen Gitterstruktur auf Zwischengitterplätze verschoben werden. Der Graphit dehnt sich dadurch leicht aus und es entstehen Kristallfehler, die Energie speichern. Diese gespeicherte Energie wird als Wigner-Energie bezeichnet. Sie kann spontan und schlagartig als Wärme freigesetzt werden und spielt eine Rolle für die Sicherheit graphitmoderierter Kernreaktoren. Da ein solch unkontrollierter Temperaturanstieg ein Sicherheitsrisiko darstellt, darf die im Moderator gespeicherte Wigner-Energie nicht zu groß werden. Die Kristallfehlstellen beginnen ab etwa 250°C zu rekombinieren und setzen dadurch die Wigner-Energie allmählich wieder frei. Daher lässt sich Nukleargraphit als Moderator „ausheizen“, dazu muss der Reaktor für einige Zeit auf entsprechend hoher Temperatur gehalten werden. Bei graphitmoderierten Hochtemperaturreaktoren erfolgt das „Ausheizen“ automatisch im laufenden Betrieb, da die Kerntemperatur ausreichend hoch ist. Damit die Wärmeübertragung innerhalb des RMBK Reaktorkern zwischen den Graphitblöcken verbessert wird, zirkuliert ein Gasgemisch aus Helium und Stickstoff in den Spalten zwischen den Graphitblöcken und beim RMBK-1000 Reaktor liegt die durchschnittliche Kühlmitteltemperatur bei 284°C.
Das Kernkraftwerk AVR Jülich(Arbeitsgemeinschaft Versuchsreaktor Jülich), war ein Versuchskernkraftwerk, und der erste graphitmoderierte (Kugelbrennelemente und Abschaltstab) deutsche Hochtemperaturreaktor (HTR). Beim AVR in Jülich kam es am 13. Mai 1978 zu einem gefährlichen Störfall: Infolge eines länger unbeachteten Lecks im Überhitzerteil des Dampferzeugers traten 27,5 t Wasser in den He-Primärkreislauf und damit in den Reaktorkern ein. Dies stellte einen der gefährlichsten Störfälle für einen Hochtemperaturreaktor dar: Wegen des positiven Reaktivitätseffekts des Wassers (Möglichkeit einer prompten Überkritikalität des Reaktors) und der möglichen chemischen Reaktion des Wassers mit dem Graphit können explosionsfähige Gase entstehen. Der Störfall blieb wahrscheinlich nur deshalb ohne schwere Folgen, weil der Reaktorkern nur Temperaturen unter 900°C aufwies und das Leck klein blieb.
Vorgeschichte zur Entwicklung des RMBK Reaktor:
Der IWW-2M („Forschungs-Wasser-Wasser[-Reaktor]“) ist ein russischer Forschungsreaktor und befindet sich auf dem Gelände des Nikiet-Instituts in unmittelbarer Nähe des Kernkraftwerks Belojarsk. Der Baubeginn war am 1. Januar 1964, am 23. April 1966 wurde der Reaktor erstmals kritisch. Der Schwimmbadreaktor besitzt eine thermische Leistung von 15 MW und wird mit zu 90 % hochangereichertem Uran (UO2) betrieben. Der Reaktorkern wird mit leichtem Wasser moderiert und gekühlt und mit 15 Kontrollstäben aus Borcarbid im Reaktorkern geregelt. An dem Reaktor werden Tests von Brennstäben und verschiedene Reaktormaterialien z.b. für Steuerstäbe, Experimente zur Festkörperphysik (z.b. Kernschmelzeverhalten) sowie Studien zur Neutronenstreuung (z.b. bei Kühlmitteldampfblasen) durchgeführt.
Das Kernkraftwerk Belojarsk war das erste kommerzielle zivile Kernkraftwerk der Sowjetunionund hat insgesamt vier Blöcke. Seit der Inbetriebnahme 1964 hat das Kraftwerk fünfmal den Titel Bestes Kernkraftwerk Russlands gewonnen und 1980 den Orden des Roten Banners der Arbeit erhalten. Die Reaktorblöcke 1 und 2 sind mittlerweile stillgelegt, die Blöcke 3 und 4 enthalten die weltweit einzigen (IFR - Integral Fast Reactor) schnellen Brutreaktoren (U235->schneller Neutronenfluss->U238->nuklide transmulsion->Pu139->BetaZerfall->U235=closing.NuklearFuelCycle) BN-600 und BN-800 im kommerziellen Leistungsbetrieb und werden nach aktueller Auslegung als "schnelle Verbrenner" zur Entsorgung von überschüssigen "Hochangereicherten Waffenplutonium" aus der Atomaren Modernisierungs[= -Sprengköpfe] Abrüstung genutzt. 1964 wurde in Belojarsk Block 1 ein AMB-Reaktor erstmals mit dem Netz synchronisiert. Der AMB-100 Reaktor wurde am 1. September 1963 zum ersten Mal kritisch, hatte eine elektrische Leistung von 100MW (thermisch 285MW) und wurde 1983 Stillgelegt. 1967 nahm in Belojarsk Block 2 ebenfalls ein AMB-Reaktor seinen Betrieb auf. Der ABM-200 Reaktor wurde am 10. Oktober 1967 zum ersten Mal kritisch und hatte eine elektrische Leistung von 200MW (thermisch 510MW). Der Reaktor wurde nach einer 23-jährigen Betriebszeit 1990 stillgelegt, da er die neuen Sicherheitsvorgaben nach der Katastrophe von Tschernobyl nicht erfüllte.
Beim AMB-Reaktor handelt es sich - als einer der Vorgänger des RBMK-Reaktor - um einen graphitmoderierten Siedewasser-Druckröhrenreaktor, der bei einem Druck von 8.8MPa und Heißdampftemperaturen von bis zu 510-550 °C (übliche Betriebstemperatur: 500 °C) arbeitete. Um Schäden an den Brennelementen durch Überhitzung zu vermeiden, wurde die Kühlmittelkoeffizient moderierte Betriebstemperatur auf 400 - 450 °C gesenkt, die Steuer- und Abschaltstäbe bestanden aus Graphit. Der Radiolyse des Wassers wurde durch Zusatz von Ammoniak im AMB-100 und Hydrazin in AMB-200 entgegengewirkt. Sowohl Brennelemente als auch Kühlrohre lagen – so nur bei AM- und ABM-Reaktoren sowie in den Reaktoren des Kraftwerks Bilibino ausgeführt – in Graphitmänteln, die Teil der Brennstoffanordnung waren und mit den Brennelementen ausgetauscht wurden. Störfälle: 1964 und 1979 brannten mehrmals Brennelemente im Block 1 durch. 1977 wurden in Block 2 bei einer prompten Überkritikalität des Reaktors, die Hälfte der Brennelemente in der aktiven Zone zerstört. 1978 sank die Temperatur in der Gegend auf bis zu −50 °C. In der darauffolgenden Silvesternacht kam es durch die niedrigen Temperaturen zu einem schweren Zwischenfall, der sich fast zu einem GAU ausgedehnt hätte. Das Dach der Turbinenhalle stürzte aufgrund von Materialermüdung ein, teile fielen auf den Generator und es kam zu einem Kurzschluss, der einen Brand in der Turbinenhalle auslöste. Messleitungen zum Reaktor wurden zum Teil zerstört. Brennendes Öl erschwerte es den Feuerwehrleuten, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Um einen GAU zu verhindern, musste der Reaktor heruntergefahren werden. Dichter Rauch gelangte in die Schaltwarte, sodass das Bedienpersonal die Schaltwarte zeitweilig verlassen musste und nur für eine kurze Zeit diese zwischenzeitlich wieder betreten konnte, um einige Schaltungen durchzuführen. Acht Menschen wurden schwer radioaktiv verstrahlt, knapp zwei Dutzend waren zeitweise durch das Rauchgas bewusstlos, aber nach einigen Stunden waren die Reaktoren wieder unter Kontrolle.
Die mit dem IWW-2M-Forschungsreaktor und ABM-Reaktoren gesammelten Erkenntnisse und Betriebserfahrungen, sind direkt in die Entwicklung des RBMK-Leistungsreaktor der Gigawattklasse eingeflossen. Beim RMBK-1000 Gen.I (Sicherheitsstandard 1972/OBP-72; KKW Leningrad Block 1-2, KKW Tschernobyl Block 1-2) Reaktoren wurde die Leistungsenergie mit 179 Steuerstäben aus Borcarbid geregelt. Im Tschernobyl Block 1 wurde 1979 ein zentrales Brennelement durch Überhitzung infolge eines Bedienungsfehlers zerstört. Erhebliche Mengen an Radioaktivität traten aus, der Unfall wird mit Kategorie INES 5 gelistet. Im Leningrad Block 1 als "erster RMBK-Reaktor" brach 1974 der Wärmetauscher aufgrund siedenden Wassers. Radioaktives Wasser aus dem Primärkreislauf wurde zusammen mit hochradioaktivem Filterschlamm in die Umwelt freigesetzt. Drei Menschen starben. (INES: 4–5). 1975 ereignete sich der nächste Unfall in Block 1 des Kraftwerks. Mehrere Brennelemente schmolzen und der Reaktorkern wurde teilweise zerstört; die Moderatorenblöcke aus Graphit fingen jedoch kein Feuer. Der Feuergefahr wurde wie beim Windscale-Brand zu begegnen versucht, indem eine Notreserve Stickstoff durch den Reaktorkern hindurchgepumpt und anschließend zusammen mit den aus den beschädigten Brennelementen entwichenen ca. 1,5 Megacurie (55 PBq) an gasförmigen Spaltprodukten durch den Abluftschornstein abgeblasen wurde. (INES: 4–5). Ein bekanntes Problem im niedrigen Leistungsbereichen von unter 20% ist der positive Voidkoeffizient der dazu führen kann, dass beim Einfahren der Steuerelemente die Leistung sprunghaft ansteigen kann. Im normalen Volllastbetrieb dominiert allerdings der negative Brennstoffkoeffizient, der sich auf die hohe Temperatur durch die hohe Spaltungsaktivität bezieht, sowie der daraus resultierende negative Leistungskoeffizient. Dadurch hat der positive Voidkoeffizient während des vollem Betriebs keinen Einfluss auf die Leistung des Reaktors. Anfangs war der Effekt des positiven Voidkoeffizient nicht bekannt, dieser hatte sich erst durch die Betriebserfahrungen mit den RMBK-1000 Gen.I Reaktorblöcken in Leningrad und Tschernobyl offenbart und wurde unter den Operatoren als „Stabendeeffekt“ bezeichnet.
Die Sicherheitssysteme und Hilfsanlagen bei RMBK-1000 Gen.II Reaktoren (Sicherheitsstandard ab 1982/OBP-82; u.a. KKW Tschernobyl Block 3-4) wurden diesbezüglich umfangreicher ausgelegt und verbessert. Alle RBMK ab der zweiten Generation besitzen ein Confinement (nicht zu verwechseln mit dem Containment von Leichtwasserreaktoren!) als ein Schutzsystem, das radioaktive Materialien, wie austretendes Kühlwasser im Falle einer gebrochenen Rohrleitung, davon abhalten soll, aus einer gesicherten Zone zu entweichen. Die Reaktorsteuerung wurde mit fünf Steuerstabgruppen ausgestattet, die sich in 4 automatische und 1 manuelle Steuerstabregelungen aufteilten, wobei jeder Steuerstab einzeln beeinflussbar ist. Von insgesamt 211 Steuerstäben konnten 163 Steuerstäbe manuell gesteuert werden, wobei sich diese in die zwei Gruppen "RR" (139 Steuerstäbe zur radialen Leistungsverteilung) und "AZ" (24 Steuerstäbe zur manuellen Notabschaltung) aufteilen. 48 Steuerstäbe entfallen auf automatisch gesteuerte Steuerstabgruppen, wobei sich 12 Steuerstäbe der "AR" genannten Gruppe zur automatischen Leistungssteuerung und weitere 12 Steuerstäbe der "LAR" genannten Gruppe, zur automatischen Leistungsregelung aufteilen. Weitere 24 Steuerstäbe entfallen auf eine automatisch gesteuerte Steuerstabgruppe zur "globalen Leistungsregelung", welche sobald eine Reaktivitätsmarke die "operativen Limits" verletzt, eine automatische Not- bzw. Schnellabschaltung des Reaktors einleitet. Diese erfolgt nur bei wenigen Störungen, genauer bei Unterbrechung der externen oder internen Stromversorgung, bei Abschaltung beider Turbinen, bei Ausfall von drei (der insgesamt Acht) Hauptumwälzpumpen, bei Verlust von 50% Speisewassers oder zu niedrigen Wasserstand in den Dampfabscheidern, bei zu hohen Neutronenfluss und bei einem Auslegungsunfall. Bei allen anderen Zwischenfällen wird die Reaktorleistung automatisch zurück geregelt, beispielsweise beim "Ausfall einer Speisewasserpumpe" auf 80% oder dem "Ausfall einer Turbinen" auf 50% der Nennleistung. Da der Reaktor bei anderen Störungen keine eigenen Notprogramme initiiert, muss im Normalbetrieb letztlich der Operator auf Basis der erkannten Situation entscheiden, welches Notprogramm er starten soll und ob der Reaktor weiter in Betrieb bleiben muss. Bei einer automatischen Not- bzw. Schnellabschaltung ist es dem Operator allerdings möglich und erlaubt, nach schneller Behebung der Störurngsursache bzw. -fehlern, das automatische Einfahren der Steuerstäbe zu stoppen und den Reaktor wieder in den normalen Volllastbetrieb hoch zu fahren. Der Grund dafür ist, dass nach Not- bzw. Schnellabschaltungen aus dem Volllastbetrieb der Stillstand mindestens 24 Stunden betragen muss (Abbau Xenonvergiftung), bis ein erneutes Anfahren des Reaktors wieder erlaubt ist.
Die "Offizielle Darstellung" eines "manuell gesteuerten" Unfallhergang, wobei der "Stabendeeffekt" eine als "Super-GAU" bezeichnete "Reaktorexplosion" des RMBK-1000 Gen.II Reaktortyp (mit OBP-82 Sicherheitsstandards zur Vermeidung von Auslegungsunfällen) zur Folge hatte, ergibt in der Sache tatsächlich einfach keinen wirklichen Sinn. Alleine schon deswegen nicht, weil bis Dato alle Eingetretenen ABM u. RBMK Reaktornunfälle aufgrund von Kerntemperatur-überhitzungen, trotz Kernschmelzen oder erheblichen Beschädigungen am Reaktorgehäuse, keine "Schweren bzw. Katastrophalen Reaktorunfälle" zur Folge hatten.
Eigentlich beschränkt sich die Bezeichnung "GAU als Größter Anzunehmender Unfall" auf den vollständigen Abrisses einer Hauptkühlmittel-Leitung während die Notkühlung teilweise funktionsfähig bleibt, also etwa den Verlust des negativen Kühlmittelkoeffizientwert worauf hin eine Kernschmelze des Reaktorkern möglich wird. Die Restwärmeschmelze nach Notabschaltung in Fukushima Daichii war z.b. eversenkt Das grundsätzliche Defizit des RMBK-Reaktordesigns ist positive Kühlmittelverlustkoeffizientwert, weshalb unabhängig vom aktuellen Leistungszustand eine GAU-Störung des "Hauptkühlmittel-moderator im Reaktorkern-kühlsystem", automatisch zu einem "unkontrollierten Anstieg der Wärmeleistung" im gesamten Reaktorkern führt. Nach meiner Auffassung besteht darin die Sicherste und einzigste Möglichkeit, beim RMBK-Reaktor mit kontrollierten Nukleargraphit-verlust einen Leistungsstabilen Kerntemperaturanstieg bis zur "Kernexplosion" zu verursachen.
Bezüglich des Einsatzzwecks der Tschernobyl Blöcke 3-4, sollte man sich vielleicht mal darüber Gedanken machen, warum sich in Tschernobyl noch heute "2 von somit insgesamt 5 aufgebauten "Duga OTH-B Empfangsantennenarrays" stehen, obwohl sich in unmittelbarer Nähe zum KKW Tschernobyl "offiziell" nur eine Duga-3 Anlage befindet. Die ersten Anlagen Duga-1 und Duga-2 befanden sich in der südlichen Ukraine nahe Mykolajiw und sind heute teilweise demontiert. Die Anlage Duga-2 wurde bei Komsomolsk am Amur in der Nähe des Pazifik errichtet und ebenfalls 1989 teilweise demontiert. An sich war das bis zu 15.000km weitreichende (10MW Sendeleistung) aber äußerst schwer steurerbare OTH-Backscatter Radar (für Betrieb und Auswertung der Daten waren hunderte Fachleute erforderlich) höchst unzuverlässig, bereits mit "unklaren Wetterverhältnissen" war eine klare Zielortung kaum mehr möglich und das aufkommen von "Nordpolarlichtern" führte zur regelmäßigen Systemblindheit. Die Duga-3 Anlage in Tschernobyl mit "vergrößerten Empfangsarray" hatte angeblich aufgrund von schwerwiegenden Interferenzen, nicht einmal richtig Funktioniert. Jedenfalls wurde dabei inkl. Reaktorexplosion richtig viel Geld ohne planwirtschaftlich praktischen Nutzen versenkt und wer hatte daran Schuld: das Schlechtausgebildete Bedienpersonal..... sagte die Politik!
Diesbezüglich empfehle ich die Doku "Der Russische Specht" des Ukrainers Fjodor Alexandrowitsch, der selber ein Opfer (radioaktive Strontiumablagerung in den Knochen) des Super-GAUs von Tschernobyl ist.
https://youtu.be/HUXXH84JUjg
mfg