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Wenn "Climate Engineering" eine einigermaßen realistische Chance zur Klimaveränderung bietet, werden und müssen deren Chancen und Risiken wissenschaftlich gründlich untersucht werden. Forschung kann man nicht verbieten, auch wenn es in einigen Ländern (z. B. Deutschland) Kreise gibt, die den wissenschaftlichen Fortschritt (manchmal zum Nachteil des eigenen Landes) bremsen zu können glauben. Es muss aber rechtzeitig (z. B. im Rahmen des Pariser Klimavertrages und seiner Folgeabkommen) sichergestellt werden, dass die praktische Realisierung derartiger global wirksamer Verfahren nur unter Kontrolle der UNO stattfinden kann. Zuwiderhandlungen müssten mit ähnlichen Sanktionen belegt werden wie die Weitergabe (oder gar Anwendung) von Atomwaffen. Die Weiterentwicklung von Wissenschaft und Technik wird in zunehmendem Maße Möglichkeiten eröffnen, die einer strengen internationalen Kontrolle bedürfen. Wenn die Menschheit sich dazu als nicht fähig erweist, wird sie alsbald untergehen. Ein Forschungsverbot wird das nicht verhindern.
Im übrigen halte ich jede Art von "Climate Engeneering" beim gegenwärtigen Stand der Technik noch für zu gefährlich. Durch intensive Forschung könnte sich das aber durchaus ändern.
Schon allein die Behauptung Thalers, dass es möglich sei, die Beschränkungen zu überwinden, ist anmaßend. Sind die Vertreter der Elite irgendwie geistig besonders weiterentwickelte Menschen? Wohl nicht. Sie unterliegen den gleichen geistigen Einschränkungen wie alle anderen auch. Von daher steckt in einer solchen Behauptung bereits der Keim des Totalitarismus – wie Sie ja mit dem Hinweis auf die Nazis ebenfalls nahelegen. Der Mensch ist ganz schlecht im Abschätzen von Entwicklungen nichtlinearer und komplexer Systeme (Gesellschaft, politische/wirtschaftliche Entwicklung). Das hat schon die Tanaland-Simulation der Universität Gießen gezeigt. Zudem tauchen bei Führungseliten – wie bei allen geschlossenen Gruppen von Menschen – unerwünschte Randerscheinungen auf: Tunnelblick, mangelnde Bereitschaft, sich mit neuen Denkweisen und Ideen auseinanderzusetzen, Gruppenkonformitätsdruck, etc. Der Glaube, Regierungen wären in der Lage, die Welt zum "Besseren" zu verändern, halte ich für eine naive Illusion. Die Welt hat sich schon immer von selbst verändert, da sie kein stabiles System ist. Deswegen sind Regierungen auch immer nur eine Komponente von vielen in einem dynamischen System, die im schlimmsten Fall einfach nur eine erhebliche Störquelle sein können. Insbesondere führen Einflussnahmen auf Wirtschaft und Gesellschaft in der Folge oft zu unerwünschten Nebenwirkungen, die dann wieder durch Direktiven behoben werden sollen, die jedoch zu erneuten unerwünschten Nebenwirkungen führen usw. Man könnte über Regierungen in Abwandlung zu Mephistos Rede in Goethe's »Faust« fast sagen: "Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft." Von daher sollte man nicht allzu großes Vertrauen in Regierungen setzen. Ich habe meine Zweifel daran, ob die Menschen tatsächlich so irrational sind, wie ihnen von Thaler unterstellt wird. Michael Springer hat in seiner Kolummne »Springers Einwürfe« vom Februar 2012 die Forschungen von D. Couzin genannt, nach denen es durchaus zielführend sein kann, wenn man die Entscheidung über ein kompliziertes Problem – nach Anhörung von Pro und Contra – einer Bevölkerung überlässt, die keineswegs nur aus Experten besteht. Zudem zeigen die Schweizer erfolgreich, dass man durchaus Entscheidungen direkt vom Volk fällen lassen kann, insbesondere, wenn es sich um wesentliche Fragen handelt. Die beste Gewaltenteilung ist immer noch die Dezentralisierung und Diversifizierung von Macht.
Stellungnahme der Redaktion
Natürlich hänge ich nicht der absurden Vorstellung an, die Regierenden seien bessere Menschen. (Von Natur aus? Von Gottes Gnaden? Ach du liebe Güte.) Die Idee ist, dass die Regierenden es besser wissen als ihre Wähler, weil sie einen Lernprozess durchlaufen haben. Einen langwierigen und mühsamen, den sich der Wähler nicht antun kann und will. Um ehrlich zu sein, das erwarte ich auch. Was passiert, wenn dieser Lernprozess ausbleibt, kann man gegenwärtig an der Person Trump erleben. Als Wähler kann ich mich darauf beschränken, für das zu stimmen, was mir am meisten nützt. Als Regierender muss ich zwischen diesen Interessen einen Ausgleich finden. Beispiel: In einer Gesellschaft seien die Rentner in der Mehrheit. (So weit weg von dieser fiktiven Situation sind wir gar nicht.) Also beschließt die Regierung sehr komfortable Renten mit entsprechend erdrückenden Beiträgen für die Rentenversicherung. Indem sie dem Wählerwillen folgt, führt sie in eine Katastrophe. Wie jetzt? Hätten die Rentner sich das selber überlegen sollen, dass kein Mensch mehr arbeitet, wenn von seinem Lohn kaum etwas übrigbleibt, und sich daraufhin mit weniger zufrieden geben sollen? Dann müssten sie als Wähler Verantwortung für das Ganze übernehmen, und das ist ziemlich viel verlangt. Wie ist ein angemessenes Rentenniveau auszuhandeln? Wohl kaum durch Volksabstimmung. Oder das Volk müsste sich auf äußerst mühsame Weise kundig machen. Ich bleibe dabei: Wenn der gewöhnliche Mensch wesentliche Entscheidungen an die Regierung delegiert und sich auf sporadische Richtungsangaben (Wahlen) beschränkt, ist das für ihn durchaus eine rationale Entscheidung. Ausreichende Qualität der Regierung selbstverständlich vorausgesetzt. Christoph Pöppe, Redaktion
Dieser Beitrag ist ein Produkt der Genderideologie und hat m.E. nichts mit Wissenschaft zu tun. Schon allein die Kernaussage des Textes - nämlich, dass der Wohlstand einer Gesellschaft deswegen steigen würde, weil die Frauen an den Arbeitsmarkt zurückkehren - ist mehr als fragwürdig. Zum Beleg dieses Zusammenhangs wird auf S. 59 die U-Kurve der Frauenarbeit abgebildet. Schaut man sich dieses Diagramm an, so fällt einem als erstes auf, dass hier die einzelnen Datenpunkte faktisch über das gesamte Diagramm streuen. Daraus überhaupt einen Zusammenhang ableiten zu wollen, halte ich für ziemlich gewagt. Selbst wenn man hier tatsächlich eine Korrelation unterstellen würde, bedeutet das noch lange nicht, dass der weitere Wohlstand einer Gesellschaft von der Rückkehr der Frauen an den Arbeitsmarkt verursacht wird und nicht durch andere Faktoren. Es könnte auch genauso gut sein, dass der stetig wachsende Wohlstand eines Landes zu immer besseren Arbeitsbedingungen führt und deswegen Erwerbsarbeit für Frauen immer attraktiver wird - zumal in allen westlich geprägten Industriestaaten die Erwerbsarbeit von Frauen gegenüber der reinen Familienarbeit durch den Feminismus seit Jahrzehnten forciert wurde. Das würde zudem logisch konsistent zum linken Ast der Kurve passen: In einem Land mit niedrigem Wohlstand sind die Arbeitsbedingungen schlecht. Unter diesen Bedingungen ziehen die Frauen bei steigendem Wohlstand (aber immer noch schlechten Arbeitsbedingungen) die häusliche Arbeit vor. Nirgendwo im Artikel werden alternative Erklärungen überhaupt in Erwägung gezogen, geschweige denn systematisch widerlegt. Der Text ist garniert mit uralten feministischen Forderungen bzw. Behauptungen, die durch ständige Wiederholungen nicht berechtigter bzw. wahrer werden. Auf alle einzugehen, erlaubt der Raum hier nicht. Daher stellvertretend speziell für Deutschland einige Bemerkungen zu Behauptungen im Artikel (für die meisten Industriestaaten westlicher Prägung dürfte ähnliches gelten): Gleichstellung ist nicht dasselbe wie Gleichberechtigung. Eine Gesellschaft, die Frauen die gleichen Chancen einräumt wie Männern, ist eine gleichberechtigte Gesellschaft. Da Männer und Frauen sich in ihren Lebenskonzepten und Neigungen im statistischen Durchschnitt unterscheiden, werden sie sich im Mittel auch in den Ergebnissen unterscheiden. Gleichstellung ignoriert aus ideologischen Gründen diese Unterschiede und möchte sie durch dirigistische Eingriffe aufheben. Das führt u.a. auch zur Aufhebung der Gleichbehandlung vor dem Gesetz (s. gesetzliche Frauenquote). Die bloße statistische Unterrepräsentanz von Frauen in bestimmten Bereichen ist kein Beleg für Diskriminierung. In der Politik beruht diese Unterrepräsentanz darauf, dass Frauen in politischen Parteien in der Regel bei den Mitgliedern eine Minderheit bilden. Selbst wenn man die Vorstände per Zufall aus den Mitgliedern wählen würde - und was könnte gerechter als der Zufall sein? - könnte man dort nur den Anteil erwarten, wie man ihn an der Basis findet. Da die meisten Parteien Frauenquoten in verschiedenen Varianten eingeführt haben, ist der Frauenanteil in den Vorständen und Präsidien mittlerweile eklatant höher als an der Basis - ein Beleg dafür, dass sich die politische Elite von der Gleichberechtigung verabschiedet hat. Die Lohnlücke (Gender Pay Gap, GPG) ist ein statistisches Artefakt. Sie beruht darauf, dass man "Äpfel mit Birnen" vergleicht. Das Statistische Bundesamt hat den GPG 2016 auf 7% bereinigt mit dem Hinweis, dass nicht alle Faktoren berücksichtigt werden konnten. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft kommt nach Berücksichtigung von weiteren Faktoren auf einen GPG von weniger als 2% - mit anderen Worten: der GPG ist eine Chimäre. Trotzdem wird jedes Jahr der Equal-Pay-Day mit großer Medienpräsenz begangen - ein gutes Beispiel für die Lernresistenz der Genderideologie.
Das Spektrum-Juni-Heft 2006 muss sicherlich einigen Zeit"genossen" sehr sauer aufgestoßen sein, wurde dort doch der infame Tatbestand eines natürlichen Kernreaktors vorgestellt. Über geologische Zeiträume nahm sich die Natur dort die Freiheit, uns zu demonstrieren, dass die ach so böse Kernenergie (Sie wissen ja, dass ein aufgeladener Kamm "Atomkraft" demonstriert) kein böses Menschenwerk ist. Über hunderttausende von Jahren produzierten diese Reaktoren erhebliche Wärmemengen und tonnenweise Nuklide wie Plutonium etc. Was ist nun mit diesen hochgefährlichen Stoffen in 2 Milliarden (!) Jahren passiert? - NICHTS. Migration ohne jedes technische Containment gleich Null. Nur durch Einschluss im Gestein zu Blei etc. zerfallen. Die vermeintlich/vorgeblich "ungelöste Endlagerfrage" war und ist also nur ein politischer Hebel und ein Pseudoargument contra Kernenergie.
Dort, wo viel Gülle und Kot ausgebracht wird steigt der Nitratgehalt des Grundwassers. Da die Exkremente der Tiere aus den Massentierställen nicht so gründlich vorbehandelt werden wie menschliche Abwässer, ist auch nicht gewährleistet, dass keine Krankheiten über die Gülle auf den Feldern verbreitet wird. Es ist bekannt, dass auch Gülle importiert und hier auf den Feldern entsorgt wird. Es gibt meines Wissens merkwürdigerweise keine Qualitätskontrolle hierzu ...
Nicht philosophische Fragen sind hier nämlich zu klären, sondern politische, die man auch nicht in moralische Sphären heben sollte. Denn es geht um den Ausgleich von Interessen und deren Aushandeln.
Zu allem Überfluss beginnt der Artikel mit sehr viel (nach meinem Geschmack zu viel) "Hin und Her" :
"Die mittlere Schätzung lautet: noch sieben Monate und 16 Tage. Wir werden dieses Ziel also mutmaßlich verfehlen." und dann "Die Frage, ob man die 1,5-Grad-Marke reißt, ist also von Belang: Es wäre ein Versagen der Staatengemeinschaft – und eine existenzielle Bedrohung für manche Länder."
Ein philosophisch unbelasteter Geist wird aus diesen Sätzen folgern, dass man die 1,5 Grad-Marke nach menschlichem Ermessen also reißen wird und man sich deshalb in der "Staatengemeinschaft" hierauf rational einstellen sollte. Die technische "Prüderie", die die Heinrich-Böll-Stiftung hier an den Tag legt, ist demnach vergleichbar analogen ideologischen Prüderien, die sachgerechte Lösungen verhinder(te)n. (Die alte Nomenklatura des Ostblocks weiß davon sicher ein Lied zu singen).
Dass es beim Geoengineering Gewinner und Verlierer gibt, ist nichts neues. Jeder Staudamm, jedes Windrad, jede Flussumleitung hat Gewinner und Verlierer - und kann im schlimmsten Fall zu bewaffneten Konflikten führen. Konkret: China ist dabei, Wasser aus dem Himalaya abzuzweigen. Und das ganz ohne Klimawandel, sondern allein dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum geschuldet.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass das 1,5° Ziel nicht zu halten ist, und wenn wir dann davon ausgehen müssen, dass dies zu größeren klimatischen Veränderungen führt, dann kann ich (ohne Philosophiestudium) erkennen, dass ein Geoengineering sehr viel sanfter ausfallen wird als eine nichtkorrigierte Klimaänderung, und eine tiefschürfende ethische Analyse hier wenig zielführend ist.
Die Moral von der Geschichte: Das Bild vom Zauberlehrling hinkt. Der Zauberlehrling handelte aus einem gewissem Übermut, die Geoingenieure sind da sehr viel verantwortungsvoller.
Der Tag wird kommen, da werden die Politiker entscheiden, nicht die Wissenschaftler. (Aus der Rede des CIa Chefs): "Another example is the array of technologies—often referred to collectively as geoengineering—that potentially could help reverse the warming effects of global climate change. One that has gained my personal attention is stratospheric aerosol injection, or SAI, a method of seeding the stratosphere with particles that can help reflect the sun’s heat, in much the same way that volcanic eruptions do.
"Zur Ausbreitung von Schall wird ein elastisches Medium benötigt, im Vakuum ist keine Schallübertragung möglich." (Wikipedia)
Der Satz "Vielleicht ist dann auch ein Traktorstrahl für Weltraumkrempel nur noch eine Frage der Zeit" lässt mich daher sehr fragend zurück.
Stellungnahme der Redaktion
Guter Hinweis. Gemeint sind auf Lichtwellen basierende Ansätze, an denen Forscher ebenfalls arbeiten - mit denen sich aber noch nicht so große Objekte bewegen lassen. Wir haben den Artikel in dieser Hinsicht etwas präzisiert.
Manchmal sind Hilfsmittel not-wendig, keine Frage! Wenn jedoch die gängigen motorischen und mentalen Routinen nicht mehr eingesetzt werden, droht Abbau. Daher wäre meine Devise: soviel Eigenständigkeit wie irgend möglich, soviel Unterstützung wie unbedingt nötig. Meine Sorge ist, dass ältere und alte Menschen zum Kauf von elektronischen Geräten überredet werden, die entweder noch überflüssig sind oder gar nicht angemessen eingesetzt werden (können). Hauptsache, „der Rubel rollt.)
Es gibt doch genügend Pflanzen mit spitz zulaufenden Blättern. 28 Patienten in 5 Jahren ist schon viel für solch einen trivial erscheinenden Vorfall. Aber was ist etwa mit Kiefern in ihren vielen Formen und teilweise sehr langen Nadeln?
ich möchte auf drei Fehler in der Rezension hinweisen.
1. Schrödinger hat die nichtlokale Verschränkung sehr gut verstanden, wenn nicht gar erfunden. Sein Gedankenexperiment mit der Katze war nicht als Argument gegen Verschränkung gedacht, sondern sollte das Problem aufzeigen zu welchem die Verschränkung führt. Aus einer mikroskopischen Verschränkung (Atom) wird laut der Schrödinger Gleichung notwendigerweise eine makroskopische Verschränkung (Katze). Und das kann nicht sein. Dass das erklärt werden muss (und dass er mit der Kopenhagener Erklärung nicht zufrieden war), darauf wollte Schrödinger hinweisen. Dies ist ein zentraler Punkt den die verschiedenen Versionen/Interpretationen von Quantenmechanik erklären versuchen. Das Katzen Gedankenexperiment war also eher eine Kritik an der Kopenhagener Interpretation (oder allgemeiner an der "Nicht-Realitäts-Auslegung") als an dem Phänomen der Verschränkung, über das Schrödinger schon sehr gut Bescheid wusste.
2. Die "nichtlokalen verborgenen Parametern" in der Bohmschen Mechanik sind nicht das Führungsfeld, sondern die Teilchenorte (die es in der Kopenhagener Interpretation nicht gibt). Das "Führungsfeld" der Bohmschen Mechanik ist die übliche Schrödinger Wellenfunktion, die in allen Versionen/Interpretationen der Quantenmechanik zentral ist. (Dass die Teilchenorte überhaupt "verborgenen Parameter" genannt werden ist eigentlich erstmal unverständlich: Was ist an Teilchenorten "verborgen"? Warum sie im Kontext der Bohmschen Mechanik trotzdem so genannt werden ist etwas komplizierter und hat teils historische Gründe.)
3. Dass das Führungsfeld "schon für zwei Teilchen sofort mehrdimensional und somit höchst unanschaulich" wird, ist damit kein Argument gegen Bohmsche Mechanik, sondern das ist so in jeder Version/Interpretation der Quantenmechanik, insbesondere auch in der Kopenhagener Interpretation. (Führungsfeld = Wellenfunktion.)
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre aufmerksame und berechtigte Zuschrift. Zu Ihren Punkten:
1. Beim Versuch, im Galopp die ganze Bohr-Einstein-Debatte plus Schrödingers Katze in zwei Sätze zu packen, bin ich zugegeben übers Ziel hinaus geschossen. Richtig bleibt, dass Einstein und Schrödinger mit unterschiedlichen Argumenten die Kopenhagener (Schein-)Lösung des Messproblems ablehnten.
2. Die "verborgenen Parameter" von Bohms Theorie stecken tatsächlich nicht – wie von mir angegeben – im Führungsfeld, sondern in den Teilchenorten, deren laut Bohm stets nur ungenau bekannte Anfangsbedingungen den statistischen Charakter der Messresultate erklären sollen.
3. Meinen Hinweis auf das unanschauliche Wesen des bohmschen Führungsfelds empfinden Sie mit einiger Berechtigung als unfair, weil es sich darin nicht von der Schrödinger-Wellenfunktion unterscheidet. Ich wollte damit manchen Bohm-Anhängern entgegentreten, die den Eindruck erwecken, Bohms Theorie sei mit ihren von einem Feld geführten Teilchen irgendwie klassisch-handfester als die Kopenhagener Deutung.
Habe sehr viele Agaven in meinem (spanischen) Garten und diverses anderes Zeugs, was wirkliche gefährliche Spitzen hat, auch Palmen, Kakteen. Manche sind derart verholzt und spitz, dass man sich damit töten könnte, wenn man hineinstolpert. Für kleine Kinder noch gefährlicher. Ich knipse diese Spitzen regelmäßig ab, zumindest an den äußeren Rändern der oft in größeren Arealen dicht an dicht stehenen Pflanzen. Denen macht es nichts, die Menschen sind geschützt.
In den Kinderschuhen?
23.01.2018, JensSchade, dass es nicht wirklich vorankommt, obwohl es sich so naheliegend und erklärend liest. Es scheint der Durchbruch lässt auf sich warten!?
Kommentar zu "Climate Engineering"
23.01.2018, Dr. Dietrich LepskiIm übrigen halte ich jede Art von "Climate Engeneering" beim gegenwärtigen Stand der Technik noch für zu gefährlich. Durch intensive Forschung könnte sich das aber durchaus ändern.
Kann eine Regierung schlauer sein als die Regierten?
23.01.2018, Hajo Dasting-HussnerDer Mensch ist ganz schlecht im Abschätzen von Entwicklungen nichtlinearer und komplexer Systeme (Gesellschaft, politische/wirtschaftliche Entwicklung). Das hat schon die Tanaland-Simulation der Universität Gießen gezeigt. Zudem tauchen bei Führungseliten – wie bei allen geschlossenen Gruppen von Menschen – unerwünschte Randerscheinungen auf: Tunnelblick, mangelnde Bereitschaft, sich mit neuen Denkweisen und Ideen auseinanderzusetzen, Gruppenkonformitätsdruck, etc. Der Glaube, Regierungen wären in der Lage, die Welt zum "Besseren" zu verändern, halte ich für eine naive Illusion. Die Welt hat sich schon immer von selbst verändert, da sie kein stabiles System ist. Deswegen sind Regierungen auch immer nur eine Komponente von vielen in einem dynamischen System, die im schlimmsten Fall einfach nur eine erhebliche Störquelle sein können. Insbesondere führen Einflussnahmen auf Wirtschaft und Gesellschaft in der Folge oft zu unerwünschten Nebenwirkungen, die dann wieder durch Direktiven behoben werden sollen, die jedoch zu erneuten unerwünschten Nebenwirkungen führen usw. Man könnte über Regierungen in Abwandlung zu Mephistos Rede in Goethe's »Faust« fast sagen: "Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute will und stets das Böse schafft." Von daher sollte man nicht allzu großes Vertrauen in Regierungen setzen.
Ich habe meine Zweifel daran, ob die Menschen tatsächlich so irrational sind, wie ihnen von Thaler unterstellt wird. Michael Springer hat in seiner Kolummne »Springers Einwürfe« vom Februar 2012 die Forschungen von D. Couzin genannt, nach denen es durchaus zielführend sein kann, wenn man die Entscheidung über ein kompliziertes Problem – nach Anhörung von Pro und Contra – einer Bevölkerung überlässt, die keineswegs nur aus Experten besteht. Zudem zeigen die Schweizer erfolgreich, dass man durchaus Entscheidungen direkt vom Volk fällen lassen kann, insbesondere, wenn es sich um wesentliche Fragen handelt.
Die beste Gewaltenteilung ist immer noch die Dezentralisierung und Diversifizierung von Macht.
Natürlich hänge ich nicht der absurden Vorstellung an, die Regierenden seien bessere Menschen. (Von Natur aus? Von Gottes Gnaden? Ach du liebe Güte.) Die Idee ist, dass die Regierenden es besser wissen als ihre Wähler, weil sie einen Lernprozess durchlaufen haben. Einen langwierigen und mühsamen, den sich der Wähler nicht antun kann und will. Um ehrlich zu sein, das erwarte ich auch. Was passiert, wenn dieser Lernprozess ausbleibt, kann man gegenwärtig an der Person Trump erleben.
Als Wähler kann ich mich darauf beschränken, für das zu stimmen, was mir am meisten nützt. Als Regierender muss ich zwischen diesen Interessen einen Ausgleich finden.
Beispiel: In einer Gesellschaft seien die Rentner in der Mehrheit. (So weit weg von dieser fiktiven Situation sind wir gar nicht.) Also beschließt die Regierung sehr komfortable Renten mit entsprechend erdrückenden Beiträgen für die Rentenversicherung. Indem sie dem Wählerwillen folgt, führt sie in eine Katastrophe.
Wie jetzt? Hätten die Rentner sich das selber überlegen sollen, dass kein Mensch mehr arbeitet, wenn von seinem Lohn kaum etwas übrigbleibt, und sich daraufhin mit weniger zufrieden geben sollen? Dann müssten sie als Wähler Verantwortung für das Ganze übernehmen, und das ist ziemlich viel verlangt. Wie ist ein angemessenes Rentenniveau auszuhandeln? Wohl kaum durch Volksabstimmung. Oder das Volk müsste sich auf äußerst mühsame Weise kundig machen.
Ich bleibe dabei: Wenn der gewöhnliche Mensch wesentliche Entscheidungen an die Regierung delegiert und sich auf sporadische Richtungsangaben (Wahlen) beschränkt, ist das für ihn durchaus eine rationale Entscheidung. Ausreichende Qualität der Regierung selbstverständlich vorausgesetzt.
Christoph Pöppe, Redaktion
Zieht die Gender-Ideologie nun auch bei Spektrum der Wissenschaft ein?
23.01.2018, Hajo Dasting-HussnerDer Text ist garniert mit uralten feministischen Forderungen bzw. Behauptungen, die durch ständige Wiederholungen nicht berechtigter bzw. wahrer werden. Auf alle einzugehen, erlaubt der Raum hier nicht. Daher stellvertretend speziell für Deutschland einige Bemerkungen zu Behauptungen im Artikel (für die meisten Industriestaaten westlicher Prägung dürfte ähnliches gelten):
Gleichstellung ist nicht dasselbe wie Gleichberechtigung. Eine Gesellschaft, die Frauen die gleichen Chancen einräumt wie Männern, ist eine gleichberechtigte Gesellschaft. Da Männer und Frauen sich in ihren Lebenskonzepten und Neigungen im statistischen Durchschnitt unterscheiden, werden sie sich im Mittel auch in den Ergebnissen unterscheiden. Gleichstellung ignoriert aus ideologischen Gründen diese Unterschiede und möchte sie durch dirigistische Eingriffe aufheben. Das führt u.a. auch zur Aufhebung der Gleichbehandlung vor dem Gesetz (s. gesetzliche Frauenquote).
Die bloße statistische Unterrepräsentanz von Frauen in bestimmten Bereichen ist kein Beleg für Diskriminierung. In der Politik beruht diese Unterrepräsentanz darauf, dass Frauen in politischen Parteien in der Regel bei den Mitgliedern eine Minderheit bilden. Selbst wenn man die Vorstände per Zufall aus den Mitgliedern wählen würde - und was könnte gerechter als der Zufall sein? - könnte man dort nur den Anteil erwarten, wie man ihn an der Basis findet. Da die meisten Parteien Frauenquoten in verschiedenen Varianten eingeführt haben, ist der Frauenanteil in den Vorständen und Präsidien mittlerweile eklatant höher als an der Basis - ein Beleg dafür, dass sich die politische Elite von der Gleichberechtigung verabschiedet hat.
Die Lohnlücke (Gender Pay Gap, GPG) ist ein statistisches Artefakt. Sie beruht darauf, dass man "Äpfel mit Birnen" vergleicht. Das Statistische Bundesamt hat den GPG 2016 auf 7% bereinigt mit dem Hinweis, dass nicht alle Faktoren berücksichtigt werden konnten. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft kommt nach Berücksichtigung von weiteren Faktoren auf einen GPG von weniger als 2% - mit anderen Worten: der GPG ist eine Chimäre. Trotzdem wird jedes Jahr der Equal-Pay-Day mit großer Medienpräsenz begangen - ein gutes Beispiel für die Lernresistenz der Genderideologie.
Anti-AKW-Schreck: Naturreaktoren in Oklo/Gabun demonstrieren auch simples und sicheres Endlager
23.01.2018, Markus KraffczykWas ist nun mit diesen hochgefährlichen Stoffen in 2 Milliarden (!) Jahren passiert? - NICHTS. Migration ohne jedes technische Containment gleich Null. Nur durch Einschluss im Gestein zu Blei etc. zerfallen. Die vermeintlich/vorgeblich "ungelöste Endlagerfrage" war und ist also nur ein politischer Hebel und ein Pseudoargument contra Kernenergie.
Gülle und Kot auf Feldern aus Massentierhaltung
22.01.2018, WinterlindeEs ist bekannt, dass auch Gülle importiert und hier auf den Feldern entsorgt wird.
Es gibt meines Wissens merkwürdigerweise keine Qualitätskontrolle hierzu ...
Benötigen Ingenieure die "Handreichungen" von Philosophen?
22.01.2018, Hans-Jürgen SteffensZu allem Überfluss beginnt der Artikel mit sehr viel (nach meinem Geschmack zu viel) "Hin und Her" :
"Die mittlere Schätzung lautet: noch sieben Monate und 16 Tage. Wir werden dieses Ziel also mutmaßlich verfehlen."
und dann
"Die Frage, ob man die 1,5-Grad-Marke reißt, ist also von Belang: Es wäre ein Versagen der Staatengemeinschaft – und eine existenzielle Bedrohung für manche Länder."
Ein philosophisch unbelasteter Geist wird aus diesen Sätzen folgern, dass man die 1,5 Grad-Marke nach menschlichem Ermessen also reißen wird und man sich deshalb in der "Staatengemeinschaft" hierauf rational einstellen sollte. Die technische "Prüderie", die die Heinrich-Böll-Stiftung hier an den Tag legt, ist demnach vergleichbar analogen ideologischen Prüderien, die sachgerechte Lösungen verhinder(te)n. (Die alte Nomenklatura des Ostblocks weiß davon sicher ein Lied zu singen).
Dass es beim Geoengineering Gewinner und Verlierer gibt, ist nichts neues. Jeder Staudamm, jedes Windrad, jede Flussumleitung hat Gewinner und Verlierer - und kann im schlimmsten Fall zu bewaffneten Konflikten führen. Konkret: China ist dabei, Wasser aus dem Himalaya abzuzweigen. Und das ganz ohne Klimawandel, sondern allein dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum geschuldet.
Wenn wir nun davon ausgehen, dass das 1,5° Ziel nicht zu halten ist, und wenn wir dann davon ausgehen müssen, dass dies zu größeren klimatischen Veränderungen führt, dann kann ich (ohne Philosophiestudium) erkennen, dass ein Geoengineering sehr viel sanfter ausfallen wird als eine nichtkorrigierte Klimaänderung, und eine tiefschürfende ethische Analyse hier wenig zielführend ist.
Die Moral von der Geschichte: Das Bild vom Zauberlehrling hinkt. Der Zauberlehrling handelte aus einem gewissem Übermut, die Geoingenieure sind da sehr viel verantwortungsvoller.
MfG H.-J. S.
CIA steht in den Startlöchern
22.01.2018, Eugen Ordowski"Another example is the array of technologies—often referred to collectively as geoengineering—that potentially could help reverse the warming effects of global climate change. One that has gained my personal attention is stratospheric aerosol injection, or SAI, a method of seeding the stratosphere with particles that can help reflect the sun’s heat, in much the same way that volcanic eruptions do.
An SAI program could limit global temperature increases, reducing some risks associated with higher temperatures and providing the world economy additional time to transition from fossil fuels. The process is also relatively inexpensive—the National Research Council estimates that a fully deployed SAI program would cost about $10 billion yearly. "
https://www.cia.gov/news-information/speeches-testimony/2016-speeches-testimony/director-brennan-speaks-at-the-council-on-foreign-relations.html
Schallwellen & Vakuum?
22.01.2018, Jack RichardDer Satz "Vielleicht ist dann auch ein Traktorstrahl für Weltraumkrempel nur noch eine Frage der Zeit" lässt mich daher sehr fragend zurück.
Guter Hinweis. Gemeint sind auf Lichtwellen basierende Ansätze, an denen Forscher ebenfalls arbeiten - mit denen sich aber noch nicht so große Objekte bewegen lassen. Wir haben den Artikel in dieser Hinsicht etwas präzisiert.
Und was schafft ein Affe an einem Tag?
22.01.2018, Holger W.Kann man nicht besser Sagen:
1 Affe bekommt 1 Schreibmaschine und bekommt 1 Tag Zeit. (und zur Belohnung noch ein paar Bananen)
Wie viele Universen bräuchte ich dann für die gleiche Aufgabe?
ca. 10^360759 Universen.
Also grob gesehen fast die gleiche Anzahl
Abbau
21.01.2018, Elisabeth GraffMeine Sorge ist, dass ältere und alte Menschen zum Kauf von elektronischen Geräten überredet werden, die entweder noch überflüssig sind oder gar nicht angemessen eingesetzt werden (können). Hauptsache, „der Rubel rollt.)
Ist eine deutsche Übersetzung des Buches angedacht?
21.01.2018, Daniel WeitbrechtSehr geehrter Herr Weitbrecht,
wie der Springer-Verlag uns mitteilt, ist die deutsche Übersetzung des Werks in Arbeit und wird voraussichtlich im Herbst/Winter 2018 erscheinen.
Mit freundlichen Grüßen, d. Red.
Geht es dabei nur um die Yucca-Palme?
21.01.2018, Franco VadernoLaut Paper handelt es sich nur um Yuccas
Fehler in der Rezension
21.01.2018, Peter Müllerich möchte auf drei Fehler in der Rezension hinweisen.
1. Schrödinger hat die nichtlokale Verschränkung sehr gut verstanden, wenn nicht gar erfunden. Sein Gedankenexperiment mit der Katze war nicht als Argument gegen Verschränkung gedacht, sondern sollte das Problem aufzeigen zu welchem die Verschränkung führt. Aus einer mikroskopischen Verschränkung (Atom) wird laut der Schrödinger Gleichung notwendigerweise eine makroskopische Verschränkung (Katze). Und das kann nicht sein. Dass das erklärt werden muss (und dass er mit der Kopenhagener Erklärung nicht zufrieden war), darauf wollte Schrödinger hinweisen. Dies ist ein zentraler Punkt den die verschiedenen Versionen/Interpretationen von Quantenmechanik erklären versuchen. Das Katzen Gedankenexperiment war also eher eine Kritik an der Kopenhagener Interpretation (oder allgemeiner an der "Nicht-Realitäts-Auslegung") als an dem Phänomen der Verschränkung, über das Schrödinger schon sehr gut Bescheid wusste.
2. Die "nichtlokalen verborgenen Parametern" in der Bohmschen Mechanik sind nicht das Führungsfeld, sondern die Teilchenorte (die es in der Kopenhagener Interpretation nicht gibt). Das "Führungsfeld" der Bohmschen Mechanik ist die übliche Schrödinger Wellenfunktion, die in allen Versionen/Interpretationen der Quantenmechanik zentral ist. (Dass die Teilchenorte überhaupt "verborgenen Parameter" genannt werden ist eigentlich erstmal unverständlich: Was ist an Teilchenorten "verborgen"? Warum sie im Kontext der Bohmschen Mechanik trotzdem so genannt werden ist etwas komplizierter und hat teils historische Gründe.)
3. Dass das Führungsfeld "schon für zwei Teilchen sofort mehrdimensional und somit höchst unanschaulich" wird, ist damit kein Argument gegen Bohmsche Mechanik, sondern das ist so in jeder Version/Interpretation der Quantenmechanik, insbesondere auch in der Kopenhagener Interpretation. (Führungsfeld = Wellenfunktion.)
Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre aufmerksame und berechtigte Zuschrift. Zu Ihren Punkten:
1. Beim Versuch, im Galopp die ganze Bohr-Einstein-Debatte plus Schrödingers Katze in zwei Sätze zu packen, bin ich zugegeben übers Ziel hinaus geschossen. Richtig bleibt, dass Einstein und Schrödinger mit unterschiedlichen Argumenten die Kopenhagener (Schein-)Lösung des Messproblems ablehnten.
2. Die "verborgenen Parameter" von Bohms Theorie stecken tatsächlich nicht – wie von mir angegeben – im Führungsfeld, sondern in den Teilchenorten, deren laut Bohm stets nur ungenau bekannte Anfangsbedingungen den statistischen Charakter der Messresultate erklären sollen.
3. Meinen Hinweis auf das unanschauliche Wesen des bohmschen Führungsfelds empfinden Sie mit einiger Berechtigung als unfair, weil es sich darin nicht von der Schrödinger-Wellenfunktion unterscheidet. Ich wollte damit manchen Bohm-Anhängern entgegentreten, die den Eindruck erwecken, Bohms Theorie sei mit ihren von einem Feld geführten Teilchen irgendwie klassisch-handfester als die Kopenhagener Deutung.
Mit freundlichen Grüßen, Michael Springer
Spitzen kappen
21.01.2018, Don Jaume