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Wie man etwas empfindet, liegt am Einzelnen selbst und ist jedermanns Recht. Man sollte seine eigenen Empfindungen allerdings nicht einfach verallgemeinern. Menschen, die durch einen solchen sachlich-fundierten Artikel über Mikroorganismen in Teppichen in Hysterie ausbrechen oder dies voraussagen, haben in meinen Augen echt ein Problem. Das ist schon recht zwanghaft-negativ-destruktiv. Ich finde den Artikel weder hysterisch noch hysterisierend, sondern einfach nur interessant. Danke. Alle Mitmenschen um mich herum ebenso. Ich sehe mir auch gerne Berge auf dem Mond an ...
So simpel ist das nicht, dass entweder Klimaalarmsten noch Skeptiker nur wegen des Geldes handeln. Manchmal möchte man recht behalten oder nicht zugeben, dass man falsch lag. Und manchmal geschieht das auch noch unterbewusst.
Auf Englisch heisst das Confirmation Bias. Man hat eine Überzeugung und sucht nach Beweisen für seine Theorie. Und unser Unterbewusstsein filtert das heraus,was wir unterstützend für unsere Theorie finden.
auch dies ist ein Tier, welches mit Schönheit nicht prahlen kann, aber in seiner Biologie (fast) einmalig, daß schon der Alte Brehm auf ihn hinwies. Die sog. Gewässerunterhaltung von Gräben und kleinen Wasserläufen hauptsächlich für eine umweltfeindliche Landwirtschaft hat diese Art weitestgehend aus mitteleuropäischen Gewässern verdrängt. Da nützt auch kein europäischer Schutzstatus etwas. Die Boden- und Wasserverbände schalten und walten wie sie wollen in der Landschaft.
Die richterliche Gewalt spielt beim Thema Volkswille nicht die Hauptrolle, denn Richter wachen nur über die Einhaltung des aktuellen Rechts. Der Gesetzgeber (sprich Parlament) ist der eigentliche Repräsentant des Volkswillens, denn nur die Parlamente werden vom Volk gewählt. Es haben sich aber Prozesse eingeschlichen, die mehr oder weniger stark vom ursprünglichen Prinzip der Gewaltenteilung abweichen und damit genau dem kritisierten Elitedenken Vorschub leisten. So dienen die Parlamente (Legislative) nur noch dazu, die Gesetzesiniativen der Regierung (Exekutive) abzunicken, weil die Regierungskoalitionen in der Regel so gebildet werden, dass sie immer die absolute Mehrheit im Parlament haben. Dass man sich seine Mehrheiten aber eigentlich bei jedem Thema aufs Neue im Parlament beschafft und sich dabei weitgehend von rein sachlichen Kriterien leiten lässt, findet kaum noch statt. Das Abstimmverhalten wird zudem durch das demokratisch fragwürdige Instrument des Fraktionszwangs bewirkt, obwohl die Abgeordneten eigentlich nur ihrem Gewissen verpflichtet sein sollten. Richter (Judikative) werden zumindest für die höheren Richterämter von Politikern (Exekutive bzw. Legislative) der jeweiligen Parteien ernannt. Warum werden Vertreter der Judikative nicht ausschließlich von der Judikative ernannt? Stark beeinflusst wird das Ganze noch durch die veröffentlichte Meinung (die Medien), die von Politikern oft mit der öffentlichen Meinung verwechselt wird. Das sind die Zutaten, die zu Elitedenken und zum Verlust der Bodenhaftung führen und die wenig mit einem vielstufigen System der gegenseitigen Kontrolle zu tun haben - eher mit einem vielstufigen System der Verflechtung. Natürlich bin ich auch erleichtert, wenn das Bundesverfassungsgericht verfassungsfeindliche Gelüste der Legislative oder der Exekutive zurückweist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das BVG immer Entscheidungen fällt, die rational im Rahmen des GG nachvollziehbar sind. So ist es eher fraglich, ob das BVG unter dem momentanen Zeitgeist die gesetzliche Frauenquote zurückweisen würde, die ja ganz klar ein eklatanter Verstoß gegen Artikel 3 Absatz 1 des GG ist.
Stellungnahme der Redaktion
Gegen Ihre Zustandsbeschreibung ist – leider – nichts einzuwenden. Ja, in seiner gegenwärtigen Ausprägung gibt unser parlamentarisches System den Volkswillen nur äußerst mangelhaft wieder. Richard Thaler, der Wirtschaftsnobelpreisträger, nimmt einen, sagen wir, "idealistischen" Standpunkt ein, der von der schnöden Realität vorläufig absieht. Der Verstand des Menschen ist beschränkt, sagt er und führt aus, in welcher Hinsicht er beschränkt ist. Diese Beschränkungen zu überwinden ist möglich und von Vorteil für denjenigen, dem das gelingt; aber es ist so mühsam, dass die meisten Leute davor zurückschrecken. Also ist es legitim, wenn diejenigen, die solche Beschränkungen dank ihrer Geisteskraft überwunden haben (in einem Wort: die Eliten), ihre minderbemittelten Mitmenschen auf den richtigen Weg führen. Diese Haltung steht nicht nur im Konflikt mit der Freiheit des Einzelnen; sie droht auch stets arrogant und schrecklich fehlgeleitet zu sein (vor allem, wenn die Eliten, was regelmäßig vorkommt, ihre Geisteskraft überschätzen – an dieser Stelle darf in Deutschland der Verweis auf die Nazis nicht fehlen). Umso wichtiger sind solche Errungenschaften wie die Gewaltenteilung. Aber: Kann diese Unterordnung unter die Führung der Eliten dem Volkswillen entsprechen? Ich glaube ja. "Ich bin beschränkt (und weiß das), also delegiere ich die mühsame Geistesarbeit an Regierung und Parlament, erspare mir nicht nur das Denken, sondern auch die Verantwortung und nehme dafür in Kauf, dass die Regierung über mich bestimmt." Das ist, unter geeigneten Umständen und bei einer einigermaßen funktionierenden Regierung, eine "rationale" Haltung im Sinne der Wirtschaftswissenschaft, das heißt eine, die (im Erwartungswert) den Nutzen des Subjekts maximiert. Zu allem Überfluss kommt sie der im Bewusstsein der Deutschen tief verankerten Autoritätshörigkeit entgegen. Diese Haltung ist sogar ins deutsche Grundgesetz eingegangen, indem das Volk zwar den Bundestag wählt, ihm aber keine Weisungen erteilen kann und sogar damit leben muss, dass Parlament und Regierung dem Volkswillen explizit zuwiderhandeln. Das war gelegentlich sogar sehr hilfreich. Wenn das Volk jetzt auch noch direkt dem Grundgesetz zugestimmt hätte (statt, 1949, nur indirekt und unter alliierter Aufsicht), wäre es noch eindeutiger. Christoph Pöppe, Redaktion
Darf ich fragen, worauf sich Ihre so diametral andere Position, die Sie hier so dezidiert (um nicht zu sagen: unflätig) vertreten, gründet? Ich für meinen Teil konnte mich anlässlich verschiedener Reisen nach Afrika (Südafrika 2013, Nigeria und Ghana 2015) selbst vom Vorhandensein besagter, großer Brachflächen und spottbilliger, europäischer Nahrungsmittel überzeugen. Die daraus resultierende Kalamität für die heimischen Kleinbauern liegt auf der Hand und wurde mir von mehreren Offiziellen, wie Herrn Bukari (National Chief Farmer, Ghana), Herrn Pelpuo (Entwicklungs- und PPP-Minister Ghana) und Willi Obojano (Governeur von Anambra, Nigeria) auch bestätigt. Also was sind Ihre Quellen? Bin gespannt!
Auch in nachhaltig genutzten Wäldern ist die Ernte von Holz, das ausschließlich zum Verbrennen genutzt werden soll, kein Beitrag zum Klimaschutz. Denn es muss immer auch die Alternative zur Brennholznutzung betrachtet werden: Und das ist eine Steigerung des Holzvorrats und damit eine Vergrößerung der Kohlenstoffsenke, den unsere Wälder darstellen.
Anders sieht es bei Restholz und Holzabfällen aus. Hier steht einer "energetischen Nutzung" nichts im Wege. Aber diese Potenziale sind bereits weitgehend ausgeschöpft.
Stimme ganz dem Kommentar über mir zu! Das Problem sind die illegalen Plantagen die Gifte nutzen, die in der normalen Agrarwirtschaft gar nicht mehr zugelassen sind. Dazu kommt, wie im Artikel beschrieben, dass die Verschmutzung in den Wäldern ein weiteres Problem darstellt. Da ist ein kontrollierter, besser zu überwachender Anbau allemal vorzuziehen.
Erstaunlich, wie hartnäckig sich das alte Märchen hält, dass Palmöl ein adäquater Rohstoff für Biodiesel ist, da der Stockpunkt des Palmölmethylesters deutlich über 0°C liegt und damit nicht mal die Erfordernisse für "Sommer-Biodiesel" erfüllt, dem es bestenfalls zugemischt werden kann. Anders sieht es natürlich mit "Biotreibstoff" nach dem Neste-Verfahren aus, aber das ist kein Biodiesel und nur mit deutlichen Einschränkungen überhaupt ein Biotreibstoff. Darüberhinaus kann man Palmöl nicht nur aus Südostasien beziehen, wo große Agrar-Konzerne tatsächlich Raubbau zu Lasten der dortigen Urwäldern betreiben. Viel sinnvoller wäre, Palmöl und etliche andere, viel besser geeignete Pflanzenöle z.B. aus Afrika zu beziehen, was besagten Kleinbauern und den brachliegenden Böden dort eindeutig eben so zugute käme, wie der globalen CO2-Bilanz. (https://biooekonomie.uni-hohenheim.de/97677?&L=0&tx_ttnews%5Btt_news%5D=16832&cHash=570f731a82b3452e7c1d8bf3944ab5ad) Leider ist diese Quelle nach der gegenwärtigen Rechtslage nicht als nachhaltig zertifizierbar und damit für die Biodiesel-Produktion nicht nutzbar. Der Wahnsinn besteht also nicht grundsätzlich im Konzept der Biotreib- und -rohstoffe, sondern vielmehr in deren bürokratischen Handhabung, die eindeutig die Handschrift mächtiger Lobbys trägt - schade!
Vielen Dank, Herr Lingenhöhl, für Ihren erhellenden Artikel! Der Energiehunger der Menschheit ist dermaßen groß, daß die Bioenergie kaum mehr als einem Tropfen auf dem heißen Stein gleicht. Der ökologische Schaden der Bioenergie ist gewaltig, angefangen von Waldzerstörung, Übernutzung von Böden, CO2-Freisetzung aus zerstörten Waldböden, „Maiswüsten“ bis hin zur „Tank oder Teller“-Frage. Ganz gleich, ob es sich um Bioethanol als Beimischung zu Ottokraftstoffen, Raps- oder Palmöl als Beimischung zu Dieselkraftstoff, Biogas aus Mais zur Stromerzeugung oder Holz zum Heizen handelt – die Umweltschädigung ist groß, der CO2-Einsparungseffekt ist gering bzw. sogar negativ und der Einfluß auf die globale CO2-Freisetzung ist vernachlässigbar gering. Die Effizienz der Photosynthese, auf der alle pflanzliche CO2-Bindung beruht, ist leider ein beklagenswert ineffizienter Prozeß. Weniger als 1 % des auf eine Landfläche einfallenden Sonnenlichts wird als Biomasse gespeichert! Würde ein Landwirt, der 100 Hektar mit Mais für Biogas-Gewinnung zur Stromerzeugung bepflanzt, nur einen einzigen Hektar mit Photovoltaik-Solarzellen ausrüsten (Wirkungsgrad 15 %), so könnte er damit mehr Strom produzieren, als seine 100 Hektar Mais via Biogas liefern können – und das praktisch ohne nennenswerten Arbeitsaufwand! (Zahlen aus: Hartmut Michel, Die natürliche Photosynthese – Ihre Effizienz und die Konsequenzen. In: Die Zukunft der Energie. Herausgeber Peter Gruss und Ferdi Schüth, Verlag C.H.Beck, München 2008). Allein wegen dieser Ineffizienz sollte die Gewinnung von Bioenergie nicht mehr subventioniert oder besser gleich komplett eingestellt werden. Mehr Zahlen zu diesem Irrsinn auf Wunsch!
...von 1974 bis 1984: 0,4°C! Es schien klar, dass das mit dem erhöhten CO2 Ausstoß zusammenhing. Deshalb wurde 1988 der Weltklimarat gegründet. Von 1974 bis 2004 wer der Trend nicht mehr so steil, aber insgesamt immer noch 0,6°.
Die Satellitendaten von 1997 bis 2015 zeigten gar keinen Temperaturanstieg mehr, obwohl das CO2 unvermindert anstieg. Durch den 2015/16 El Nino gabe es die dafür übliche Temperaturerhöhung, die jetzt aber wieder abgeflaut ist.
All die ganzen Institute und Wissenschaftler können jetzt schwer zugeben, das es doch nicht so dramatisch ist. Es geht nicht ums Geld, sondern auch um Gesichtswahrung.
Ironie des Lebens, dass er nicht wusste, was für eine Spezies er da mit rettender Flosse schützte: den globalen Apex predator homo sapiens, der die fast vollständige Extinktion seiner Vorfahren zu verantworten hat…
Der SZ-Artikel, auf den sich Herr Lingenhöhl bezieht, kommt ohne das Wort "nachhaltig" aus. Auch das Bild, mit dem dieser Artikel hier illustriert wird, legt die Assoziation zu Kahlschlag nahe.
Es gibt Wälder in einem stationären Zustand, mir fallen Urwälder oder nachhaltig bewirtschaftete Wälder ein. Sie bleiben im Wesentlichen immer gleich, was durch natürlichen Abgang oder Entnahme hinausgeht, wird durch natürlichen Zugang oder bei bewirtschafteten Wäldern durch Neupflanzung ersetzt, wobei die Bäumchen, die jetzt gepflanzt werden, in einigen Jahrzehnten etwa den gleichen Ertrag bringen sollen, wie die jetzt geschlagenen . Der stationäre Zustand ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Kenngrößen nur geringfügig schwanken, wie es bei einem wetterabhängigen System unvermeidbar ist. So bleibt insbesondere die Menge des gebundenen Kohlenstoffs praktisch gleich. Die in diesem Jahr durch Einschlag entnommene Menge, wird durch den Zuwachs der verschiedenen Jahrgänge des Waldes ersetzt.
Die entscheidende Frage ist demnach, ob die EU das Ziel der Nachhaltigkeit aufgibt, was ich nicht weiß, aber mir einfach nicht vorstellen kann. Z.B. steht in der Präambel des Bayerischen Waldgesetzes eine klare Verpflichtung zur Nachhaltigkeit. Der Freistaat ist der größte Waldbesitzer in Deutschland. Wenn also die EU die Wälder zum Kahlschlag freigeben sollte, wird Bayern sich daran nicht beteiligen können, da seine eigenen Gesetze dagegen stehen.
Auch in diesem Fall sieht man wieder recht gut, dass hauptsächlich die Prohibition dazu führt, die Pflanze versteckt in Wäldern anbauen zu müssen. Könnte man Cannabis überall legal unter streng kontrollierten Bedingungen kultivieren, würde es dieses Problem gar nicht geben. Interessant ist es allemal zu sehen, dass der Krieg gegen Drogen nicht nur tausende Menschleben kostet, sondern indirekt die Tier- und sehr wahrscheinlich auch die Pflanzenwelt in Mitleidenschaft zieht.
Dein Feind das Staubkorn
18.01.2018, Sabine ScheurerMan sollte seine eigenen Empfindungen allerdings nicht einfach verallgemeinern. Menschen, die durch einen solchen sachlich-fundierten Artikel über Mikroorganismen in Teppichen in Hysterie ausbrechen oder dies voraussagen, haben in meinen Augen echt ein Problem. Das ist schon recht zwanghaft-negativ-destruktiv.
Ich finde den Artikel weder hysterisch noch hysterisierend, sondern einfach nur interessant. Danke. Alle Mitmenschen um mich herum ebenso.
Ich sehe mir auch gerne Berge auf dem Mond an ...
Schwarzweiß-Malerei hilft bei der Klimadiskussion nicht weiter
18.01.2018, Johannes HerbstAuf Englisch heisst das Confirmation Bias. Man hat eine Überzeugung und sucht nach Beweisen für seine Theorie. Und unser Unterbewusstsein filtert das heraus,was wir unterstützend für unsere Theorie finden.
Schlammpeitzger
18.01.2018, WenkEin vielstufiges System der Verflechtung
18.01.2018, Hajo Dasting-HussnerEs haben sich aber Prozesse eingeschlichen, die mehr oder weniger stark vom ursprünglichen Prinzip der Gewaltenteilung abweichen und damit genau dem kritisierten Elitedenken Vorschub leisten. So dienen die Parlamente (Legislative) nur noch dazu, die Gesetzesiniativen der Regierung (Exekutive) abzunicken, weil die Regierungskoalitionen in der Regel so gebildet werden, dass sie immer die absolute Mehrheit im Parlament haben. Dass man sich seine Mehrheiten aber eigentlich bei jedem Thema aufs Neue im Parlament beschafft und sich dabei weitgehend von rein sachlichen Kriterien leiten lässt, findet kaum noch statt. Das Abstimmverhalten wird zudem durch das demokratisch fragwürdige Instrument des Fraktionszwangs bewirkt, obwohl die Abgeordneten eigentlich nur ihrem Gewissen verpflichtet sein sollten. Richter (Judikative) werden zumindest für die höheren Richterämter von Politikern (Exekutive bzw. Legislative) der jeweiligen Parteien ernannt. Warum werden Vertreter der Judikative nicht ausschließlich von der Judikative ernannt? Stark beeinflusst wird das Ganze noch durch die veröffentlichte Meinung (die Medien), die von Politikern oft mit der öffentlichen Meinung verwechselt wird. Das sind die Zutaten, die zu Elitedenken und zum Verlust der Bodenhaftung führen und die wenig mit einem vielstufigen System der gegenseitigen Kontrolle zu tun haben - eher mit einem vielstufigen System der Verflechtung.
Natürlich bin ich auch erleichtert, wenn das Bundesverfassungsgericht verfassungsfeindliche Gelüste der Legislative oder der Exekutive zurückweist. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das BVG immer Entscheidungen fällt, die rational im Rahmen des GG nachvollziehbar sind. So ist es eher fraglich, ob das BVG unter dem momentanen Zeitgeist die gesetzliche Frauenquote zurückweisen würde, die ja ganz klar ein eklatanter Verstoß gegen Artikel 3 Absatz 1 des GG ist.
Gegen Ihre Zustandsbeschreibung ist – leider – nichts einzuwenden. Ja, in seiner gegenwärtigen Ausprägung gibt unser parlamentarisches System den Volkswillen nur äußerst mangelhaft wieder.
Richard Thaler, der Wirtschaftsnobelpreisträger, nimmt einen, sagen wir, "idealistischen" Standpunkt ein, der von der schnöden Realität vorläufig absieht. Der Verstand des Menschen ist beschränkt, sagt er und führt aus, in welcher Hinsicht er beschränkt ist. Diese Beschränkungen zu überwinden ist möglich und von Vorteil für denjenigen, dem das gelingt; aber es ist so mühsam, dass die meisten Leute davor zurückschrecken. Also ist es legitim, wenn diejenigen, die solche Beschränkungen dank ihrer Geisteskraft überwunden haben (in einem Wort: die Eliten), ihre minderbemittelten Mitmenschen auf den richtigen Weg führen.
Diese Haltung steht nicht nur im Konflikt mit der Freiheit des Einzelnen; sie droht auch stets arrogant und schrecklich fehlgeleitet zu sein (vor allem, wenn die Eliten, was regelmäßig vorkommt, ihre Geisteskraft überschätzen – an dieser Stelle darf in Deutschland der Verweis auf die Nazis nicht fehlen). Umso wichtiger sind solche Errungenschaften wie die Gewaltenteilung.
Aber: Kann diese Unterordnung unter die Führung der Eliten dem Volkswillen entsprechen? Ich glaube ja. "Ich bin beschränkt (und weiß das), also delegiere ich die mühsame Geistesarbeit an Regierung und Parlament, erspare mir nicht nur das Denken, sondern auch die Verantwortung und nehme dafür in Kauf, dass die Regierung über mich bestimmt." Das ist, unter geeigneten Umständen und bei einer einigermaßen funktionierenden Regierung, eine "rationale" Haltung im Sinne der Wirtschaftswissenschaft, das heißt eine, die (im Erwartungswert) den Nutzen des Subjekts maximiert. Zu allem Überfluss kommt sie der im Bewusstsein der Deutschen tief verankerten Autoritätshörigkeit entgegen.
Diese Haltung ist sogar ins deutsche Grundgesetz eingegangen, indem das Volk zwar den Bundestag wählt, ihm aber keine Weisungen erteilen kann und sogar damit leben muss, dass Parlament und Regierung dem Volkswillen explizit zuwiderhandeln. Das war gelegentlich sogar sehr hilfreich. Wenn das Volk jetzt auch noch direkt dem Grundgesetz zugestimmt hätte (statt, 1949, nur indirekt und unter alliierter Aufsicht), wäre es noch eindeutiger.
Christoph Pöppe, Redaktion
@Arnim Kuhn
18.01.2018, Christian KrippenstapelIch für meinen Teil konnte mich anlässlich verschiedener Reisen nach Afrika (Südafrika 2013, Nigeria und Ghana 2015) selbst vom Vorhandensein besagter, großer Brachflächen und spottbilliger, europäischer Nahrungsmittel überzeugen. Die daraus resultierende Kalamität für die heimischen Kleinbauern liegt auf der Hand und wurde mir von mehreren Offiziellen, wie Herrn Bukari (National Chief Farmer, Ghana), Herrn Pelpuo (Entwicklungs- und PPP-Minister Ghana) und Willi Obojano (Governeur von Anambra, Nigeria) auch bestätigt.
Also was sind Ihre Quellen? Bin gespannt!
Nachhaltig ist noch nicht klimaneutral
18.01.2018, Wolfgang KuhlmannGut erklärt wird das in einem kurzen Film (Der Rechenfehler - oder: Warum das Verbrenenn von Holz nicht klimaneutral ist) https://www.youtube.com/watch?v=FMCQDTMcsaQ&t=23s
Anders sieht es bei Restholz und Holzabfällen aus. Hier steht einer "energetischen Nutzung" nichts im Wege. Aber diese Potenziale sind bereits weitgehend ausgeschöpft.
Iegale Plantagen das Problem
18.01.2018, MartinPalmöl für Biodiesel? (Nachtrag)
18.01.2018, Christian KrippenstapelAnders sieht es natürlich mit "Biotreibstoff" nach dem Neste-Verfahren aus, aber das ist kein Biodiesel und nur mit deutlichen Einschränkungen überhaupt ein Biotreibstoff.
Darüberhinaus kann man Palmöl nicht nur aus Südostasien beziehen, wo große Agrar-Konzerne tatsächlich Raubbau zu Lasten der dortigen Urwäldern betreiben. Viel sinnvoller wäre, Palmöl und etliche andere, viel besser geeignete Pflanzenöle z.B. aus Afrika zu beziehen, was besagten Kleinbauern und den brachliegenden Böden dort eindeutig eben so zugute käme, wie der globalen CO2-Bilanz.
(https://biooekonomie.uni-hohenheim.de/97677?&L=0&tx_ttnews%5Btt_news%5D=16832&cHash=570f731a82b3452e7c1d8bf3944ab5ad)
Leider ist diese Quelle nach der gegenwärtigen Rechtslage nicht als nachhaltig zertifizierbar und damit für die Biodiesel-Produktion nicht nutzbar.
Der Wahnsinn besteht also nicht grundsätzlich im Konzept der Biotreib- und -rohstoffe, sondern vielmehr in deren bürokratischen Handhabung, die eindeutig die Handschrift mächtiger Lobbys trägt - schade!
Pipi
17.01.2018, H.KnappeIst Pipi hell...genug getrunken....
Bioenergie ist kompletter Irrsinn
17.01.2018, Dr. Armin QuentmeierDer Energiehunger der Menschheit ist dermaßen groß, daß die Bioenergie kaum mehr als einem Tropfen auf dem heißen Stein gleicht. Der ökologische Schaden der Bioenergie ist gewaltig, angefangen von Waldzerstörung, Übernutzung von Böden, CO2-Freisetzung aus zerstörten Waldböden, „Maiswüsten“ bis hin zur „Tank oder Teller“-Frage. Ganz gleich, ob es sich um Bioethanol als Beimischung zu Ottokraftstoffen, Raps- oder Palmöl als Beimischung zu Dieselkraftstoff, Biogas aus Mais zur Stromerzeugung oder Holz zum Heizen handelt – die Umweltschädigung ist groß, der CO2-Einsparungseffekt ist gering bzw. sogar negativ und der Einfluß auf die globale CO2-Freisetzung ist vernachlässigbar gering.
Die Effizienz der Photosynthese, auf der alle pflanzliche CO2-Bindung beruht, ist leider ein beklagenswert ineffizienter Prozeß. Weniger als 1 % des auf eine Landfläche einfallenden Sonnenlichts wird als Biomasse gespeichert! Würde ein Landwirt, der 100 Hektar mit Mais für Biogas-Gewinnung zur Stromerzeugung bepflanzt, nur einen einzigen Hektar mit Photovoltaik-Solarzellen ausrüsten (Wirkungsgrad 15 %), so könnte er damit mehr Strom produzieren, als seine 100 Hektar Mais via Biogas liefern können – und das praktisch ohne nennenswerten Arbeitsaufwand! (Zahlen aus: Hartmut Michel, Die natürliche Photosynthese – Ihre Effizienz und die Konsequenzen. In: Die Zukunft der Energie. Herausgeber Peter Gruss und Ferdi Schüth, Verlag C.H.Beck, München 2008). Allein wegen dieser Ineffizienz sollte die Gewinnung von Bioenergie nicht mehr subventioniert oder besser gleich komplett eingestellt werden.
Mehr Zahlen zu diesem Irrsinn auf Wunsch!
Es gab einen dramatischen Temperaturanstieg
17.01.2018, Johannes HerbstDie Satellitendaten von 1997 bis 2015 zeigten gar keinen Temperaturanstieg mehr, obwohl das CO2 unvermindert anstieg. Durch den 2015/16 El Nino gabe es die dafür übliche Temperaturerhöhung, die jetzt aber wieder abgeflaut ist.
All die ganzen Institute und Wissenschaftler können jetzt schwer zugeben, das es doch nicht so dramatisch ist. Es geht nicht ums Geld, sondern auch um Gesichtswahrung.
er bekämpft den falschen Feind…
17.01.2018, Dein Megapterawieviel wasser täglich????
17.01.2018, Luzia millerNachhaltigkeit!
17.01.2018, Fritz GöbberEs gibt Wälder in einem stationären Zustand, mir fallen Urwälder oder nachhaltig bewirtschaftete Wälder ein. Sie bleiben im Wesentlichen immer gleich, was durch natürlichen Abgang oder Entnahme hinausgeht, wird durch natürlichen Zugang oder bei bewirtschafteten Wäldern durch Neupflanzung ersetzt, wobei die Bäumchen, die jetzt gepflanzt werden, in einigen Jahrzehnten etwa den gleichen Ertrag bringen sollen, wie die jetzt geschlagenen . Der stationäre Zustand ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Kenngrößen nur geringfügig schwanken, wie es bei einem wetterabhängigen System unvermeidbar ist. So bleibt insbesondere die Menge des gebundenen Kohlenstoffs praktisch gleich. Die in diesem Jahr durch Einschlag entnommene Menge, wird durch den Zuwachs der verschiedenen Jahrgänge des Waldes ersetzt.
Die entscheidende Frage ist demnach, ob die EU das Ziel der Nachhaltigkeit aufgibt, was ich nicht weiß, aber mir einfach nicht vorstellen kann. Z.B. steht in der Präambel des Bayerischen Waldgesetzes eine klare Verpflichtung zur Nachhaltigkeit. Der Freistaat ist der größte Waldbesitzer in Deutschland. Wenn also die EU die Wälder zum Kahlschlag freigeben sollte, wird Bayern sich daran nicht beteiligen können, da seine eigenen Gesetze dagegen stehen.
Lösung des Problems = Legalisierung
17.01.2018, Acidic_JoeInteressant ist es allemal zu sehen, dass der Krieg gegen Drogen nicht nur tausende Menschleben kostet, sondern indirekt die Tier- und sehr wahrscheinlich auch die Pflanzenwelt in Mitleidenschaft zieht.