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Kommentare - - Seite 758

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Antioxidanzien: Des Guten zu viel ?

    11.08.2014, Horst J. Koch, Aue
    Den Beitrag von Emmerich habe ich mit großem Interesse gelesen, spiegelt er doch die Forschungsergebnisse der letzten Jahre wider. Wieder einmal hat sich der wissenschaftstheoretische Ansatz von Thomas Kuhn bestätigt, durch den klar wurde, dass naturwissenschaftliche Aussagen nicht (nur) auf Fakten basieren, sondern vielmehr eher im Sinne von Regierung und Opposition funktionieren (1). Anfang der 1990er Jahre habe ich in zwei kleinen Beiträgen auf die vitale Bedeutung der Oxidantien (Radikale wie OH+, Singulettsauerstoff, Peroxide etc.) für das Immunsystem%nbsp;– insbesondere in den Peroxisomen - hingewiesen (2,3). Zu dieser Zeit waren Vitamin C und Vitamin E gerade bei neurodegenerativen Erkrankungen und bei Rauchern, die Dilutionstherapie bei Schlaganfällen, die HET (Hormonersatztherapie) nach der Menopause en vogue. Wer eine andere Meinung vertrat, hatte es schwer, sich zu rechtfertigen. Dabei lag der Schluss doch nahe, dass die Zellen oxidatives Potenzial brauchen, um sich gegen Krankheitserreger zu wehren. Selbstverständlich sind Vitamine in üblichen Mengen nützlich, auch Hormone, wenn sie fehlen. Meinungsbildnern empfehle ich den mentalen Rollentausch, ganz einfach vorübergehend die Gegenposition zu ihrem Dogma zu vertreten und mit sich diskutieren. Ab und an können wir alle von dieser einfachen Technik profitieren.


    1. Kuhn Th. S: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967; 2. Auflage 1976
    2. Koch, HJ: Antioxidantien und Immunsystem. Pharmazeutische Zeitung 137,49 (1992) 86
    2. Koch HJ: Antioxidative Vitamine in der Prävention. Deutsches Ärztebl. 93 (1996) A-197




  • Private Daten sind zu schützen wie die eigene Wohnung

    10.08.2014, Max Maier
    Der Artikel von Alex Pentland über den Umgang mit riesigen Datenmengen geht in die richtige Richtung.

    Die Vorschläge gehen mir allerdings nicht weit genug. Ich persönlich möchte das Speichern meiner personenbezogenen Daten in fremden Datenbanken generell verbieten.

    Persönliche Daten sind mein Eigentum. Man mag darüber anderer Meinung sein, aber es gibt sicherlich mehr Argumente dafür als dagegen. Zum Beispiel habe sie generiert, deshalb gehören sie mir. Das gilt auch dann, wenn jemand anders die Daten erhebt oder sammelt.
    Die Daten müssen an einem Ort gespeichert werden, an dem nur ich die Kontrolle über den Zugriff habe. Zum Beispiel verschlüsselt in einer Cloud, zu der nur ich den Schlüssel habe. Schließlich bin ich der einzige, dem ich wirklich vertrauen kann.

    Wenn jemand die Daten lesen will, muss er mich vorher um Erlaubnis bitten. Ich kann diese dann beschränkt auf das, was er über mich wissen soll oder darf, erteilen oder verweigern. Ebenso, wenn er Daten über mich dort abspeichern will. Dadurch habe ich immer volle Kontrolle. Das mag für den, der Daten sammeln oder benutzen will umständlich sein aber das ist ja auch Sinn der Sache. Es darf nicht so einfach sein, sonst werden weiterhin Daten auf Vorrat, ohne Anlass und ohne Angabe über die spätere Verwendung gespeichert werden.

    Der praktische Nutzen, private Daten unter die Kontrolle des Eigentümers zu stellen, ist sofort ersichtlich. Zum Beispiel könnte ich einer Werbeagentur gegen eine Gebühr erlauben, meine Adresse zehnmal für Werbezwecke zu verwenden. Das mag für die Werbeagentur ärgerlich sein, aber ich sehe nicht ein, warum nur sie auf Basis meiner Daten Geld verdienen soll und ich nicht.
    Oder ich erlaube einem Arzt, meine Patientendaten einmal einzusehen, weil ich bei ihm gerade in Behandlung bin.
    Menschen, die ich gut kenne und denen ich vertraue, gewähre ich möglicherweise permanenten Zugriff auf ausgewählte Daten. Zum Beispiel meine Adresse und Telefonnummer. Aus praktischen Erwägungen heraus erlaube ich ihnen vielleicht sogar, diese bei sich abzuspeichern. Aber das muss immer meine Entscheidung sein, und jeder, der Daten von mir abspeichert, muss eine explizite Genehmigung einholen ("Opt-in").

    Genauso kann ich einer Behörde oder der Polizei das Einsehen meiner Daten erlauben. Im wahren Leben muss mich die Polizei ja auch erst nach meinem Ausweis, Führerschein usw. fragen, um sie zu sehen. Das können sie natürlich im Rahmen der gesetzlichen Regelungen jederzeit tun. Aber sie müssen sich an Regeln halten, und ich bekomme das immer mit.
    Es ist nicht einzusehen, warum das für meine digitalen Daten nicht gelten soll. Noch dazu, weil sich mehr und mehr Aspekte meines Lebens unweigerlich dorthin verlagern. Schließlich kann ich mich im richtigen Leben ja auch weigern, meinen Ausweis vorzuzeigen. Ich muss dann halt mit den Konsequenzen leben. Aber wieso soll ich das im digitalen Leben nicht können dürfen?

    Entscheidend ist, dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Ich kriege mit, wer wann meine Daten abruft. Nur so kann Vertrauen entstehen. Nur so ist Kontrolle möglich.

    Im wahren Leben kann die Polizei oder sonst wer ja auch nicht einfach in meine Wohnung eindringen und sie durchsuchen. Meine persönlichen Daten sind zu schützen wie die Privatsphäre in meinem Haus / Wohnung. Dort habe ich meine privaten Dinge. Wieso nicht auch meine privaten Daten in der Home-Cloud? Niemand darf da einfach reinspazieren und rumschnüffeln. Geschweige denn etwas mitnehmen (sprich kopieren).
  • Dubiose Aussagen

    10.08.2014, Uli
    Im ersten Teil des Artikels legt der Autor ausführlich dar, dass es völlig verschiedene Ansätze gäbe und Lehrmeinungen gäbe und es keine einzige Studie gäbe die belegen würde, dass das schrubbern schlecht wäre. Im zweiten Absatz wird dann wieder eine einzelne Referenz herangezogen und eine bestimmte Version für das allein gesundhaltende Verkauft. Das ist als Dubios zu Bezeichnen
  • Antimaterie noch irgendwo im Universum?

    09.08.2014, Klaus Ronneberger
    Was ist die dunkle Materie? Beim Urknall soll ja gleichviel Materie und Antimaterie entstanden sein. Das hätte zur deren gegenseitiger Auslöschung führen müssen. Hat es aber nicht. Also ist diese Antimaterie noch irgendwo im Universum. Vielleicht als Dunkle Materie, die dann auch keine Gravitationswirkung hat, sondern als Antigravitation. Das könnte dann in Teilen des Universums zu beschleunigten Ausdehnung der Raumzeit führen.
    Stellungnahme der Redaktion

    Dem Stand der Forschung zufolge existiert Antimaterie kaum noch. Der Theorie zufolge gab es anfangs ein kleines Ungleichgewicht zwischen Materie und Antimaterie. Teilchen und Antiteilchen vernichteten sich also gegenseitig, aber es gab einen winzigen Überschuss an gewöhnlicher Materie – und dieser ist bis heute "übriggeblieben".

  • Gravitation zwischen überlichtschnell auseinandertreibenden Galaxien?

    09.08.2014, Raimund Zopp
    Gibt es Gravitation auch zwischen Körpern, die sich mit mehr als Lichtgeschwindigkeit voneinander entfernen? Falls es dann keine Gravitationswirkung mehr gibt - wie wirkte sich das aus, als das Universum so groß wurde, dass sich die entferntesten Körper mit mehr als Lichtgeschwindigkeit ausenanderzubewegen begannen?
    Stellungnahme der Redaktion

    Die Gravitation breitet sich nach allem was wir wissen ebenfalls mit Lichtgeschwindigkeit aus. Genaueres wird die Vermessung der ersten Gravitationswellen zutage fördern. Das ist zumindest die Antwort auf den ersten Teil der Frage ...

  • Klimawandel

    09.08.2014, Holzhowie
    Schwierig, das in genaue Zahlen zu fassen, da statistische "Ausreisser" ja immer möglich sind...
    Aber generell lässt sich ein Klimawandel ja schlecht leugnen, die prophezeiten Höhen der Änderung sind momentan eher der Kern der Diskussion - und wie groß der Anteil der "menschgemachten" Änderung daran ist. Dazu kommt natürlich: was ist Klimawandel - wenn man über ein globales Phänomen redet kann natürlich auch regional ein gegensätzlicher Trend durchaus im Kontext liegen (kalter Winter in den USA - "i see no global warming").
    Das generelle Problem ist halt: selbst bei einer minimalen globalen Erwärmung wird natürlich die Häufigkeit von Aussagen wie "extrem", "Rekord" und "Seltenheit" zunehmen - ganz einfach deshalb weil der (theoretische) Mittelwert durch diese neuen (meist regionalen) Maxima widergespiegelt wird. Eine Einschätzung wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass diese Extremereignisse NICHTS mit einer globalen Erwärmung zu tun haben ist müssig, da die globale Erwärmung bereits stattfindet - und Messergebnisse sind halt die Grundlage. Die Signifikanz/Wichtigkeit einzelner Messwerte liegt dabei häufig im Auge des Betrachters/der Betrachterin - dazu kommt die statistische Verarbeitung (welches Mittel(Mttwelwert) hättens' denn gern..). Ich hoffe trotzdem von Nutzen gewesen zu sein und zitiere: "Der Geist ist wie ein Fallschirm: er kann nur funktionieren, wenn er offen ist."(Lord Thomas R. Dewar)
  • Hallo Segelskeptiker

    08.08.2014, Frank Svoboda
    Etliche Kommentare hier sprechen die Schubabschaltung an. Auch mein Fahrzeug (sh. Leserbrief 3, Hallo Segelfreunde) besitzt eine solche. Doch mit nicht getretenem Gaspedal und eingelegtem Gang - sogar dem fünften - rollt mein Fahrzeug dank Motorbremse noch nicht einmal halb so weit wie im Leerlauf. Natürlich nutze auch ich bei größeren Gefällestrecken die Motorbremse/Schubabschaltung, um nicht ständig das Bremsbedal treten zu müssen.

    Seinen Vorteil spielt das Segeln bei Strecken mit geringerem Gefälle aus. Dort ist die Rolllänge bei eingelegtem Gang dank Motorbremse ziemlich kurz, während sie im Leerlauf so lang ist, dass ich oft selbst davon überrascht bin.

    Meines Erachtens macht das Segeln nach wie vor Sinn und ich spare tatsächlich eine ansehnliche Menge Sprit. Aber auch ich bin der Ansicht, dass dies sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sondern nur ein Teil eines Gesamtkonzepts sein kann. Hybrid-Technik mit Rückgewinnung der Bremsenergie ist dabei mindestens genauso wichtig. Aber auch die Hybrid-Technik kann nur ein Zwischenschritt sein. Die Entwicklung hoch leistungsfähiger, schnell ladefähiger Batterien ist weltweit in vollem Gange. So ist zu hoffen, dass Fahrzeuge in nicht allzu weiter Zukunft ausschließlich elektrisch angetrieben werden.
  • Windräder lohnen sich nie

    08.08.2014, Tyron Booker, Hamburg
    Der April ist doch schon lange vorbei. Seit wann übernimmt Spektrum der Wissenschaft solch einen Blödsinn völlig unkritisch und unreflektiert? Ich werde mir mein Abo noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
  • Was diesem Artikel fehlt:

    07.08.2014, Maritzen
    Ein Zahlenvergleich wie z.B. soundso viele Neuronen/Synapsen hat ein einfacher Fadenwurm.
    Dadurch könnte man sich etwas mehr vorstellen
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Maritzen,


    vielen Dank für Ihre Anmerkung. Ein einfacher Fadenwurm hat - das ist zufälligerweise genau bekannt - 302 Neurone. Mit einer Million simulierten Neuronen entspricht der Chip in etwa dem zentralen Nervensystem einer Schabe. Eine (englische) Auflistung finden Sie hier.


    Allerdings habe ich bewusst diese Vergleiche im Artikel nicht gezogen, denn der Chip ist kein Nachbau eines wie auch immer gearteten biologischen Nervensystems, sondern lediglich von diesen inspiriert. Wie leistungsfähig er mit seiner Million Kunstneurone ist, wird allein durch die Effizienz der Berechnungsverfahren bestimmt, die die Entwickler auf ihm laufen lassen. Für viele Anwendungen sind eine Million Kunstneurone eine gute Basis, aber die Erweiterung des Chips ist bereits fest eingeplant.


    Mit freundlichen Grüßen, jd / Red.

  • Ach ja ...

    07.08.2014, Kronberg
    Wie schön, daß endlich einmal von Wissenschaftsseite einer Variante des modischen Alarmismus entgegengetreten und das sogar veröffentlicht wird.
  • Gesunde Lebensmittel?

    07.08.2014, Irmgard
    Liebe Redaktion, wenn Lebensmittelinhaltsstoffen eine gesundheitliche Wirkung zugewiesen werden kann, hätten Sie ein "Health Claim" oder wären Rezeptpflichtig.
  • Statistiker gesucht

    07.08.2014, Jutta Paulus
    Im Artikel tauchen sieben Mal Begriffe wie "Rekord", "Seltenheit", "ungewöhnlich" etc. auf. Diese Extremwetterlagen sind genau das, was die Klimaforscher vorhersagen, jüngst erst wieder im Fünften Sachstandsbericht. Die im Konsens abzustimmende "Zusammenfassung für Entscheidungsträger" wurde wie üblich entschärft, weil dort alle Länder zustimmen müssen. Zum Glück ist dies bei den wissenschaftlichen Aussagen nicht der Fall.
    Mich würde nun interessieren, wie hoch denn die Wahrscheinlichkeit ist, dass die vielfältigen Extremereignisse nur dieses Sommers NICHTS mit dem Klimawandel zu tun haben.
  • Saponifikation - sicher nicht!

    06.08.2014, Dr. Elmar W. Eggerer
    Lieber Sven Külper, so schön die Erklärung des Zustandes des ehemaligen Hambo Lama durch Saponifikation wäre, so falsch ist sie leider auch. Wenn Sie alle Informationen vor sich hätten - darunter auch diverse russische Pathologieberichte - dann hätten Sie feststellen können, dass die Pathologen nach Saponifikationsanzeichen gesucht - und sie nicht gefunden haben, ebensowenig wie Hämostatische Flecken oder ähnliche Todesanzeichen. Die russischen Berichte kommen zu dem Schluß "Wir wissen nicht, wie sich der Zustand erklären lässt".
  • Danke

    06.08.2014, A. Schnurr
    Ein beeindruckender, sehr persönlicher Beitrag. Er überzeugt durch die Schilderung der Fakten, nicht durch dramatische, künstlich stilisierte Bilder. So kann ich mir mein eigenes Bild machen - und bin tiefer bewegt als nach vielen Nachrichtensendungen, in denen sich die schrecklichen Bilder gegenseitig übertreffen. Vielen Dank dafür.
  • Nicht Turing allein hat den Enigma-Kode geknackt

    06.08.2014, Dominik Ptak
    Eine "urban legend" besagt, dass die Britische Armee den Enigma-Code allein in Bletchley Park gebrochen habe.
    Das stimmt nicht ganz. Ich zitiere hier Michael Smith aus seinem Artikel "The History of Bletchley Park":

    "The Poles had broken Enigma in 1932, when the encoding machine was undergoing trials with the German Army. But when the Poles broke Enigma, the cypher altered only once every few months. With the advent of war, it changed at least once a day, giving 150 million possible settings to
    choose from. The Poles decided to inform the British in July 1939..."

    Gerade diese Leistung wurde Ende Mai von dem IEEE Board of Directors anerkannt (IEEE Milestone 2013-03 First Breaking of Enigma Code by the Team of Polish Cipher Bureau, 1932-1939).
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