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Kommentare - - Seite 840

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Genkopierer für 50 Dollar im Eigenbau ...

    23.05.2013, Olaf Fiebig
    Gene Machine. A pipe that copies DNA using the heat of a lightbulb. Aus der Website der Zeitschrift "Popular Science".
  • Der ökologische Vegetarier

    23.05.2013, Milla
    Ich bin schockiert, dass innerhalb der Erhebung offensichtlich keine einzige Person angegeben hat, aus ökologischen Gründen Vegetarier zu sein. Gründe, die in den oben genannten Büchern bis aufs kleinste ausgeführt sind, wie Wasserverbrauch, CO2-Emissionen usw.

    Für mich ist es, gerade was den Vegetarismus betrifft eine durch und durch scheinheilige Einstellung sich auf den Posten zu stellen man schütze die Tiere, wo in der Milch- und Eier-"produktion" doch ebenso prekäre Verhältnisse für die Tiere herrschen.

    Andersherum gesagt wäre also die einzig nachvollziehbare Einstellung sich vegan zu ernähren. Ein Großteil der Bevölkerung zu dieser Überzeugung zu bringen ist allerdings eine weit schwierigere Aufgabe. Somit bleibt jeder Vegetarier, dessen Überzeugung sich auf Mitleid den Tieren gegenüber gründet im Gewissenskonflikt, wenn er andere Tierprodukte konsumiert.

    Als überzeugendes Argument, was nicht in die Problematik rennt, dass Gewissenskonflikte entstehen bleibt also jegliches pragmatische, z.B: ökonomische oder ökologische übrig.

    Die Reduzierung des Konsums von Fleisch, Käse usw. bedeutet ein Plus in der ökologischen Bilanz.

  • Unsere Triebe

    23.05.2013, Kl.Schu
    Jagd, Sex, Fleisch essen: alles nur (!) Triebe, die uns die Natur in die Wiege gelegt hat, meint Florian Asche mit seiner Buch-Neuerscheinung: Jagen, Sex und Tiere essen (http://www.neumann-neudamm.de/neuerscheinungen/3443/jagen-sex-und-tiere-essen).
    "Zeit endlich zur Wahrheit zu stehen. Zu bedauern sind nur jene, die ihren Trieben schon entfremdet sind."
  • Morbus Crohn und Rohmilch

    23.05.2013, Heide Clasberg
    Seit ca. 4 Wochen trinke ich Rohmilch aus einem Milchautomat in Arnsberg-Wennigloh.
    1. schmeckt die Milch sehr gut und ist mit der Milch aus dem Tetrapack in keiner Weise zu vergleichen.
    2. seit 30 Jahren leide ich unter der Darmerkrankung MORBUS CROHN. Nach 2 Operationen ( im Bereich terminales Ileum) hatte ich zwar kaum noch Schmerzen aber immer starke Durchfälle 3-5mal täglich. Seit ich Rohmilch trinke haben sich die Durchfälle deutlich verringert bzw. sind fast verschwunden. Ich führe das auf das Trinken der Rohmilch zurück. Ich möchte den vielen an Morbus Crohn erkrankten Mitmenschen den Rat geben es auch mit Rohmilch zu versuchen! ( nicht abgekocht)
  • Diskrete Erweiterung des Standardells wird überfällig

    22.05.2013, Albert Lothar Wiese
    Viele Hinweise gibt es, die ähnlich wie die beschriebenen Versuche, durch einfache Skaleninvarianz erklärt werden können. In den beobachteten Vorgängen laufen vermutlich Prozesse ab, welche ähnlich im Substrat des Vakuums stattfinden. Zum Nachrechnen eignen sich Methoden, wo die Objekte als einfache Kugeln behandelt werden. Kommen dann ähnliche Ergebnisse heraus, wie im Vakuum, deutet das auf ein Vorhandensein von Objekten in diesem, welche sich mit den gleichen Rechenmethoden beschreiben lassen. Diese sollten dann auch in den betrachteten Medien ähnliche Resultate reproduzieren. So können Strukturen wie sie beim LHC beobachtet werden, beispielsweise auch in Metallen oder Gasen auftren, auch wenn die Objekte sich um viele Größenordnungen unterscheiden.

    MfG
    Lothar W.
    http://struktron.de/
  • Tierquälerei

    22.05.2013, Antonietta
    Tiere sind Lebewesen genau wie Menschen. Sie empfinden Schmerz und Gefühle wie z.B. Angst. Trotzdem werden Schweine, Rinder, Hühner usw. von Menschen wie Produkte oder Waren behandelt. Wir sperren sie ein, halten sie teilweise unter den schlimmsten Bedingungen, mästen und töten sie, um sie dann zu essen.
  • Expansion des Weltalls

    22.05.2013, Peter Conrad
    Mich beschäftigt seit vielen Jahren die Frage, ob die Lichtgeschwindigkeit eine Absolute ist, oder nur unserem momentanen Verständnis entspricht.?
    Das Universum expandiert momentan mit ca. 72km/s, das ist nicht viel aber die Geschwindigkeit nimmt stetig zu und in vielen Milliarden Jahren wird wegen der schwarzen Energie und der dunklen Materie, die Lichtgeschwindigkeit überschritten werden müssen, ohne das daß Universum zerrissen wird.

    Der Himmel ist schlicht nur nicht mehr sichtbar, weil Alles, was Licht austrahlt zu weit weg ist und die schwarze Energie, wie die schwarzen Löcher auch das Licht schluckt.

    Viele Grüße,
    Peter
  • Empathie

    21.05.2013, liane ludwig
    Danke für den interessanten Artikel und für die Bibliographie am Ende!

    Es ist ein Verdienst der vielen empathischen Menschen die dazu geführt hat dass solche Studien überhaupt durchgeführt werden. Als ich vor über 30 Jahren Vegetarierin wurde, gab es für mich kein Beispiel und kein Vorbild...Ich war allein unter Fleischesser und ich habe mir viele Beleidigungen und Auslachen anhören müssen, ich hatte auch keine Möglichkeit (Internet...) gehabt mich mit irgendeinen anderen von meinem "Art" auszutauschen.

    Seit zehn Jahren lebe ich vegan und ich muss mir leider noch genug anhören...es gibt aber immer wieder Siberstreifen wie hier!

    Danke und ich hoffe auf weitere Artikel zu dem Thema...!

    Grüsse von Liane
  • Vegetarische Ernährung bei Schwangerschaft KEIN PROBLEM!!!

    21.05.2013, Anja Erndtmann
    Leider ist der 1. Kommentar auf dieser Seite vollkommener Unfug. Ich bin ebenfalls schwanger (8. Monat), seit 15 Jahren Vegetarierin, meine Blutwerte sind top und das Baby kerngesund.
    Meine Gynäkologin hat zudem eine Zusatzqualifikation in Ernährungsberatung und bestätigte mir, eine vegetarische Ernährung während der Schwangerschaft sei überhaupt kein Problem. Allein bei einer veganen Ernährung seien Zusatzmaßnahmen erforderlich, aber auch das sei machbar.
    Bitte das nächste Mal fundiert informieren und kein zweifelhaftes Halbwissen verbreiten und damit die Leute verunsichern - vielen Dank!
  • kleiner Ausflug in die Luftfahrtterminologie

    21.05.2013, H.-J. Schebesch
    der beschriebene Zeppelin NT = Starrluftschiff
    "Blimp" = Prallluftschiff

    Irgendwann ist im Sprachgebrauch dieser unsägliche Ausdruck Blimp aufgetaucht...
  • Denken in Kategorien

    21.05.2013, Gerhard Rudolf, Bad Homburg von der Höhe

    Denken beginnt wohl mit der Fähigkeit zur Abstraktion und damit zur Begriffsbildung. Es umfasst, mit dem Erkennen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten, das Bilden von Kategorien; ihre Verknüpfung in Form sprachlichen, logischen und mathemathischen Denkens, so wie das Erfassen räumlicher, zeitlicher und logischer Folgen, Zusammenhänge, Brüche und Widersprüche; und das Suchen und Finden von Lösungen und Entwickeln von Experimenten und Theorien und damit von Wissenschaft. Nichts davon unterscheidet den Menschen nach neuerer Forschung grundsätzlich vom Tier, vielmehr dessen Quantität und sytematische Weiterentwicklung, zumal dies neue Qualitäten und in der Konsequenz neue Welten hevorbringt und emergiert.


    Je komplexer das Leben ist, umso wichtiger ist es, Kategorien zu bilden, um den Überblick zu behalten, so wie es mit zunehmender Menge Dinge im Haus nötig wird, diese in Schubladen einzuordnen. Nicht zu vergessen ist, dass ein Gutteil des Krams daher kommt, dass man immer mehr Unterschiede macht und erkennt, etwa verschiedene Gläser für verschiedenste und immer mehr werdende Getränke anschafft. War früher das Auto Ausdruck des Lebensstils, sind es heute Wasser, Jogurt und Pausenriegel, deren scheinbare Vielfalt die Supermärkte füllt. Dies ist für die Masse der Bevölkerung in der Tat eine Folge der Industrialisierung. Die aber war wie auch das Ende des Industriezeitalters eine Folge wachsenden Wissens, wie die Vermehrung der Wissenschaften selbst. Das Informationszeitalter revolutioniert sie fast alle und lässt ihre Zahl wie die der Studienfächer und Berufe regelrecht explodieren. Nebenbei erklärt es die vor 20 Jahren einsetzende Abnahme der Rechenintelligenz. Der Computer und seine Anwendungen, beonders das Internet, und nicht nur Videospiele, nutzen Hierarchien und Programmen und Befehlen und bilden die zunehmende Kategorisierung darüber hinaus inhaltlich ab und extensivieren sie.


    Über rein hierarchisches und logisches Denken hinaus allerdings geht das Denken in umfassenderen Zusamenhängen und Kategorien. Diese schließen oft scheinbare logische Widersprüche ein und erklären sie auf höherer Ebene. Nichtlineares, höherwertig-logisches und mehrdimensionales Denken sind gefragt, intuitives, assoziatives, analoges und bildhaftes Denken hilfreich. Unenedlich hilfreich wäre das Einschließen kommunikativer und sozialer Intelligenz in den Intelligenzbegriff, da dieser zuerst über die Bildung auf die Kultur und damit auf die Intelligenz zurückwirkt, und da diese Voraussetzungen für ein erfolgreiches Leben sind, was auch Ihr vorhergehender Artikel erwähnt, und nicht zuletzt in vielen Berufen zunehmend gefordert werden. Das Wachstum der Fähigkeit, Kategorien zu bilden allein, zeugt vermutlich nur von der Zunahme der schieren Menge an Wissen und Information und der im Leben zu überschauenden und zu bewältigenden Dinge und Aufgaben.


    Interessant wäre zu wissen, welche zwei Dutzend Länder Flynn untersucht hat. Offenbar waren alle Industrieländer, da er die Industrialisierung als Erklärung anführt, und vermutlich westlich orientierte, da er als weitere Ursachen kleine Familien und gebildetete Mütter nennt. Dies erklärte aber noch keinen umfassenden weltweiten Trend - im Gegensatz zu oben Gesagtem. Auch erscheint fraglich, wie die Familiengröße auf die Intelligenz wirken soll. Meine Oma konnte in Verwandschaftskategorien denken wie ich in Verwaltungs- und Stilkategorien. Und bessere Kindernahrung bestimmt wie Hygiene und ärztliche Versorgung die biologische Lebensqualität, die die Grundlage für kulturelle Entwicklung ist.


    Und Mitchum tut seiner Großmutter Unrecht, da erstens schon für sie Knöpfe nicht mehr nur Knöpfe waren, den echte nähte sie an seine Kleidung. Und zweitens weil auch ich, und nicht nur ich den Machern von Windows heute noch gelegentlich den Monitor an den Kopf werfen könnte dafür, dass man auf Start drücken muss, um zu beenden, auf Bearbeiten, um etwas zu suchen und vieles mehr, was weder mit Logik noch mit Intelligenz zu tun hat und im Verein mit anderem schlechte Qualität genannt wird.

  • Woher kamen die Minoiner und andere Völker in den Mittelmeerraum?

    19.05.2013, Späth Ludwig,
    Wäre es möglich gewesen, dass die Völkerwanderung nach dem Durchbruch des Bosporus ca. um 5.500 v.Chr., der in kataklystischen Weise statt gefunden haben soll, eingesetzt hat. Die reiche Bevölkerung rund um das damalige Schwarze Meer, deren Küste vor dieser Zeit 300 m tiefer gelegen sein soll, fluchtartig ihre Heimat verlassen mußten. Es wurden am Rand des S-Meeres vor einigen Jahren Tiefenbohrungen durchgeführt und in ca. 300 m Tiefe wurde Humusboden gefunden. Damit wurde bestätigt, dass der Wasserspiegel vor langer Zeit tiefer lag. Siehe auch die Sage vom "Goldenen Vlies". Es könnten auch die Ägypter von dort abstammen, deren Geschichte auch um den Zeitraum 3000 v. Chr. beginnt. Die beiden Völker haben ja schon sehr früh ihre Kultur gehabt und wahrscheinlich diesen von woanders her mit gebracht.
  • Zwei Kulturen

    19.05.2013, Vina
    Eine sehr gute Zusammenfassung zum Thema der hiesigen Ess- und Genusskultur und ihrer Hintergründe, vielen Dank!
    Ich freue mich über Jeden, der sich dieser Thematik offen und hinterfragend zuwendet.

    Bereits seit längerem beschäftige ich mich mit dem Thema.
    Der durch Melanie Joy geprägte Begriff des Karnismus hat mir eröffnet, daß das anerzogene Ausschalten von Mitgefühl für bestimmte Tierarten ein ursächlich kulturelles Problem zu sein scheint.

    Interessant finde ich die Ergebnisse der von Ihnen geschilderten Untersuchungen hinsichtlich des Einfühlungsvermögen in die Tiere, und zwar aus eigener Erfahrung heraus:
    Vegetarierin wurde ich aus Mitleid bereits vor über 20 Jahren.
    Auslöser waren damals 1. meine (beruflichen) Erfahrungen mit anatomischen, menschlichen Präparaten deren Fleisch sich in seiner Struktur nicht von dem in meinem Essen unterschied,
    und 2. zugige Tiertransport-Anhänger,die damals auch bei kaltem Wetter nachts draussen parkten mit den frierenden Tieren darin (gibt es heute nicht mehr).
    Bevor ich vor einem halben Jahr Veganerin wurde, setzte bei mir ganz plötzlich ohne mein Zutun ein neues Gefühl ein, das das Mitleid ablöste und darüber hinaus geht.
    Es ist, als würden meine Eltern oder liebe Freunde in der Massentierhaltung und in Massenschlachhöfen gequält und getötet werden.
    Das erstaunte mich selbst, da ich in meinem Leben nicht zu überzogenen Gefühlen neige, doch ich konnte nichts gegen dieses Gefühl unternehmen.
    So entschloss ich mich vegan zu leben.
    Nun lese in Ihrem Artikel von den Spiegelneuronen, - sie könnten die starke Unmittelbarkeit des neuen Gefühls bei mir erklären.
    Auch, wenn ich zu dem Zeitpunkt noch keine Veganerin war, es dann aber wurde.
    Es gibt viele Vegetarier, die später vegan leben.
    Mich würden weitere Forschungsergebnisse zu diesem Bereich sehr interessieren!

    Interessant fand ich weiterhin, daß auch Sie 2 Varianten von Ess- und Genusskultur aufzeigen, deren Unterschiedlichkeit sich für mich in Stichworten so skizziert:
    # die eine Variante beinhaltet bevorzugt Tierprodukte, Süsses und "herzhaftes" (wie Chipsgeschmack), gern Alkohol, gern Zigaretten;
    # die andere Variante hat ihren Schwerpunkt in (überwiegend) pflanzlichen Produkten, der Genuss orientiert sich geschmacklich meist an der Kreativität der
    Mahlzeiten und Getränke, schrittweise seltener werden Drogen und Stimulanzien als angenehm empfunden sondern eher als Behinderung für vorhandene Lebensfreude.

    Da ich selbst als Konsumentin von Tierprodukten aufwuchs, kenne ich beide Kulturen mit ihren Schwerpunkten.

    Mein schrittweiser Wechsel von einer Ess- und Genusskultur in die andere war begleitet von einem zunehmenden Mut, nicht mehr zu verdrängen, was mir nicht gefällt oder womit ich nicht klar zu kommen glaubte - ganz egal, um was es sich handelt.
    Statt automatisch zu verdrängen, merke ich es nun, wenn etwas nicht stimmt, mache ich mir Gedanken über das Problem, seine Alternativen und handle danach.
    Ich bin viel selbstbestimmter seit dem.
    Dazu gehört eben auch, zu meinem Gefühl für die Tiere zu stehen und danach zu handeln.
    Ich glaube, die persönliche Einstellung zum Leben und die Präferenz für die eine oder andere Kultur gehören möglicherweise zusammen.
    Ich meine, dies auch zwischen den Zeilen des Artikels gelesen zu haben.
    Aber hier kann ich natürlich nur für mich sprechen.

    Die Anhänger beider Ess- und Genusskulturen haben ein Recht auf Würde, wie alle Lebenwesen.
    Es ist in meinen Augen kontraproduktiv und völlig sinnlos, wenn sie sich bekämpfen wollen.

    Ich freue mich auf weitere Artikel zu diesem Thema!

    Beste Grüsse von Vina
  • Wertvolle Differenzierung

    18.05.2013, Mamma
    Vielen Dank für diesen Beitrag!

    Die mediale Berichterstattung über Angelina Jolies Entscheidung zur Mastektomie suggeriert, dass die Erkrankung an Brustkrebs durch Bestimmung des Krankheitsrisikos anhand einer Genanalyse vermeidbar wäre.

    Eine absolute Bezifferung auf eine Wahrscheinlichkeit - in Angelina Jolies Fall von angeblichen 85% - halte ich für unseriös, da hier nicht beachtet wird, dass es mehr als eine Ursache für die Erkrankung gibt, dass es zahlreiche Risikofaktoren gibt, die nicht einfach summiert werden können und dass ein gesunder Körper in der Lage ist, krankhafte Entwicklungen, die zu jeder Sekunde in jedem Körper stattfinden, auszumerzen.

    Dank der aktuellen Berichterstattung muss ich mich als Brustkrebspatientin nach einer unheilvollen Chemotherapie, Bestrahlung und langfristigen Nebenwirkungen nun rechtfertigen, dass ich nicht eigenverantwortlich den Gentest durchgeführt habe und eine Mastektomie habe vornehmen lassen. Tenor: erkrankst Du an Brustkrebs, bist du selber Schuld.

    Diskussionen dieser Art sind das letzte, das man sich als Betroffene(r) wünscht. Und schon gar nicht, wenn eine mehr als zweifelhafte Eigen-PR einer Hollywood-Schauspielerin, die bekannt für Silikon und Selbstentfremdung ist, hier den Stein ins Rollen gebracht hat.
  • Antwort des Autors

    18.05.2013, H. Dieter Zeh, Neckargemünd
    Ich möchte kurz auf die obigen Leserbriefe zur Rezension meines Buchs durch Herrn Springer antworten, da sie weit verbreitete Missverständnisse enthalten.

    Wenn Herr Schlüter schreibt, dass ein Messergebnis "bei der Wechselwirkung irgendwie realisiert werden" muss, so benutzt er damit bereits die phänomenologisch sicher berechtigte Sprache der Kopenhagener "Deutung". Das Problem ist aber, dass diese "Realisierung" mit dem Formalismus der Quantentheorie in Widerspruch steht. Deswegen forderte Niels Bohr unterschiedliche kinematische Begriffe vor und nach der Messung, während von Neumann einen Kollaps in Abänderung der unitären Quantendynamik postulierte und Pauli ein stochastisches "Quantenereignis" als einen "Vorgang außerhalb der Naturgesetze" bezeichnete. Das ist nicht nur unbefriedigend, sondern bereitet auch zunehmend Probleme beim Verständnis moderner Experimente an mesoskopischen Systemen. Die anderen "Welten" (die phänomenologisch nur als "Möglichkeiten" erscheinen) ergeben sich aber laut Schrödinger-Dynamik als dynamische Nachfolger von vor der Messung zweifelsfrei realen Teilzuständen (Komponenten) – werden also keinesfalls einfach postuliert. Was man dann "real" nennt, ist letztlich Definitionssache, aber ich würde jedenfalls den dynamischen Nachfolger von etwas Realem ebenfalls real nennen, auch wenn ich ihn nicht mehr beobachten kann.

    Die Konfusion von Möglichkeit und Wirklichkeit ist also in der Quantenphysik keineswegs so "platt", wie Herr Eichrodt das darstellt. So wurde der Vergleich des Quantenmessprozesses mit einem Würfelspiel sehr klar von John Bell widerlegt, aber auch schon lange zuvor haben bekannte Physiker wie u. a. Richard Feynman eine solche Analogie in aller Deutlichkeit zurückgewiesen – etwa mit dem Beispiel einer kohärenten Wiedervereinigung zweier Stern-Gerlach-Strahlen. Tun Sie das mal mit zwei möglichen Ergebnissen eines Würfelspiels!

    Es freut mich zwar, wenn Herr Eichrodt viel von Dekohärenz hält. Ich kann dieses Phänomen allerdings auch aus ganz persönlicher Erfahrung nicht als eine Ergänzung der Kopenhagener Interpretation ansehen. Als ich vor über 40 Jahren damit begann, meine Kollegen auf die Bedeutung der "Umgebung" für makroskopische Systeme im Rahmen der Quantentheorie hinzuweisen, gaben mir gerade Kopenhagener die stereotype Antwort: "Dafür ist die Quantentheorie nicht gemacht." Dekohärenz verlangt auch keineswegs, dass irgendwelche Phasen "nicht definiert" oder unbekannt sind. Denn auch wohldefinierte Phasen einer Superposition werden durch diese Wechselwirkung nur auf den verschränkten Zustand mit der Umgebung übertragen – also keinesfalls "zerstört". Genau dieser unitäre Mechanismus, der die Dekohärenz erklärt und den Haroche "in Zeitlupe" bestätigt hat (wie Herr Springer es formuliert), führt aber auf parallele Welten, sobald man auch Schrödingers Katze oder den Beobachter in die quantenmechanische Beschreibung einbezieht (was Haroche als Pragmatiker allerdings nicht tut). Natürlich mag der unitäre Mechanismus irgendwo zusammenbrechen, aber das konnte bisher niemand bestätigen. Ein Kollaps als physikalischer Prozess wäre auch absolut nicht im Einklang mit Kopenhagen.

    All das versuche ich natürlich in meinem Buch ausführlich zu beschreiben. Im Physikstudium erlernte Vorurteile sollte man bei der Lektüre allerdings auch einmal beiseitelegen.

    H. Dieter Zeh (www.zeh-hd.de)
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