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Ganz entscheidend zur Kooperation ist der Faktor Sprache. Ich denke, allein aus dem Erfolg des Tieres Mensch kann man implizit schliessen, dass er diese in komplexer Form beherrscht haben muss. Wobei "Sprache" allgemein Kommunikation meint - und die kann bekanntlich auch nonverbal sehr effizient sein. Man beachte nur die Jagdstrategien von rudeljagenden Raubtieren. Deswegen wird "Sprache" m.E. viel zu oft modern-anthropozentrisch gewertet und nur auf komplexe Lautbildung reduziert, weil der moderne Mensch sehr viel Intuition und Körpersprache verlernt hat. Ich gebe meinem Vorschreiber zum letzten Satz absolut Recht, nur wurde m.E. eine neue Dimension erreicht mit der Einführung von Massenvernichtungs-Fernwaffen. Es werden damit ja leider nicht nur die Aggresiven gegenseitig ausgelöscht, sondern meist die friedlicheren Kooperativen.
Im Beitrag werden zwei Methoden zur Messung der Lebensdauer von Neutronen beschrieben. Im ersten Fall werden Neutronen in einer „Flaschenfalle“ eingesperrt, und ihre Zerfallsrate durch Auszählen nach einem bestimmten Zeitintervall bestimmt. Bei der zweiten Methode wird ein Neutronenstrahl durch eine „elektromagnetische Falle“ geleitet und die beim Zerfall frei werdenden Protonen gezählt. Dass die Messungen verschiedene Resultate liefern, ist offensichtlich auf die Verschiedenheit der Messmethoden zurückzuführen. Was zeigen die Messresultate wirklich? Im ersten Fall die Zerfallsrate freier, statischer Neutronen in einem begrenzten, feldfreien Raum. Im zweiten Fall die Zerfallsrate von strömenden Neutronen in einem elektrischen Feld, eventuell auch in anderem Volumen. Bei der zweiten Methode sind die Randbedingungen also anders als im ersten Fall. Meines Erachtens stellt sich daher zunächst die Frage: Wie verhalten sich die Neutronen in der „Flaschenfalle“, wenn dort gleichzeitig ein elektrisches Feld angelegt wird? Andererseits wäre auch die Anzahl Protonen als gültiges Mass für die Zerfallsrate zu hinterfragen. Abgesehen von einem etwaigen relativistischen Effekt (der erst bei einer Strahlgeschwindigkeit von 13,7 Prozent der Lichtgeschwindigkeit die Abweichung erklären würde), könnte die Bewegungsenergie aus dem Strahl einigen Protonen (1 Prozent würde genügen!) ermöglichen, die Austrittsbarriere der elektrischen Falle zu überwinden und so das Resultat verfälschen. Jedenfalls legen die Messresultate nahe, dass das Elektrofallen-Ergebnis auf Grund der grossen Streubreite eher fehlerbehaftet ist. Interessant wären daher Messungen mit der elektromagnetischen Falle unter Variation der elektrischen Feldstärke oder der Strahlgeschwindigkeit oder des Messvolumens. Sollten sich dabei Streubreite und Abstand des Resultats zum Flaschenfallenwert etwa proportional ändern, wäre wohl die Ursache für die Diskrepanz der Messresultate gefunden.
Er ist wieder da! Der sympathische Bierschnegel kann nun wieder die Herzen der Deutschen erfreuen. Eine Schnecke die scheinbar nur in Bierkellern überleben kann ist mir sympathisch ;)
Ich hörte unlängst von einem Bierschnegel in einem Lübecker Keller. Wurde per Wikipedia bestimmt, aber meines Wissens nirgendwo gemeldet. Sollte man sowas melden, und wenn ja, wo?
zunächst einmal meinen Dank für Ihren anregenden Aufsatz zur Quantengravitation im neuesten "Spektrum der Wissenschaft"! Nach dessen Lektüre kamen mir einige Fragen und Ideen: Warum fällt es uns eigentlich so schwer, eine vereinheitlichte Feldtheorie der Quantengravitation zu finden? Ein Desiderat der Physik ist ja die Entwicklung einer »Großen Vereinheitlichten Theorie« der starken, schwachen, elektromagnetischen und gravitativen Wechselwirkung, auch als »Theory Of Everything« (TOE) bezeichnet; diese sollte die »Allgemeine Relativitätstheorie« (als Theorie der gravitativen Wechselwirkung, ART) und das sog. »Standardmodell« der Quantenphysik (QP) in konsistenter Weise zusammenführen. Dass es diese Theorie geben muss, ergibt sich, neben den in ihrem Aufsatz genannten Gründen, aus der Tatsache, dass die gravitativ miteinander wechselwirkenden Massen im gekrümmten 4-dimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum der ART ihrerseits aus den durch die QP beschriebenen Elementarteilchen aufgebaut sind, welche diese Gravitation resp. Raumkrümmung hervorrufen.
Wie ART und QP eine neue Entwicklungsstufe der Physik bilden und die klassischen Theorien (Mechanik, Thermodynamik, Elektromagnetismus) einerseits überschreiten, andererseits aber auch als Grenzfall in sich enthalten, so wird man erwarten müssen, dass auch die TOE als eine »neue Ebene« der Physik ART und QP übersteigen, diese empirisch sehr gut bestätigten Theorien aber wiederum als »Grenzfall« mit umfassen müsste. Dieses analogisierende Argument lässt sich jetzt auf drei Ebenen der physikalischen Theoriebildung anwenden, die vielleicht aufzuzeigen vermögen, warum es so schwierig ist, zu einem tragfähigen Ansatz für eine TOE zu kommen - und auf welcher Ebene man möglicherweise ansetzen müsste, um einen Zugang zu dieser »neuen Physik« zu finden.
Erstens: Lassen sich die Theorien der klassischen Physik, etwa die Newtonsche Gravitationstheorie, noch mit beinahe elementarem mathematischen »Handwerkszeug« formulieren und berechnen, so fordert die ART (als Erweiterung der Newtonschen Gravitationstheorie) bereits die erheblich komplexere Mathematik der Tensoranalysis im Riemannschen Raum - wenn also ein ähnlich großer Schritt in der Entwicklung der mathematischen Sprache von der ART zur TOE notwendig sein sollte wie von der klassischen zur relativistischen Physik und QP, dann haben wir möglicherweise diese Mathematik überhaupt erst in Ansätzen entwickelt und verstanden. Dies wäre der erste, allerdings wenig zielführende Weg zu einer TOE: baue die Mathematik aus und schau, inwiefern und inwieweit sie sich auf die Realität unserer Welt abbilden lässt!
Zweitens: Wie ART und QP die klassische Physik als Grenzfall mit enthalten (v « c einerseits / h vernachlässigbar andererseits), so müsste auch die TOE ihrerseits ART und QP als »Grenzfall« mit umfassen. Das Problem dabei: Welche physikalische/-n Größe/-n einer TOE sollte/n das sein, die einer derartigen Grenzwertbetrachtung unterworfen werden müsste/-n? Hier allerdings gibt es eine zielführende Überlegung: Mit der Energie-Masse-Äquivalenz der ART und dem Welle-Teilchen-Dualismus der QP existieren zwei »Kernentitäten« der jeweiligen Theorie, die einen engen Zusammenhang untereinander aufweisen, wie er sich auch aus einer TOE ergeben müsste, soll sie ART und QP zusammenführen. Dies wäre der zweite Weg zur TOE: konstruiere eine physikalische Größe, die bei einer Grenzwertbetrachtung in Richtung der bereits etablierten Theorien auf die Einstein-Gleichungen der ART und den vereinigten Welle-Teilchen-Charakter etwa der de Brogie-Beziehung führt!
Was für eine »physikalische Größe« das allerdings sein könnte, und welche Größe hier im Sinne eines »Grenzwertes« zu behandeln wäre, ist freilich unklar, aber ich möchte vorschlagen, in Richtung eines »erweiterten Energiebegriffs« zu suchen, denn mit der sog. »dunklen Materie« und der »dunklen Energie« (der »Grenzwert« ihrer Beschreibung in der TOE müsste dann ja z.B. in die Einsteinsche Äquivalenzgleichung E = mc2 einmünden) liegen bereits erste empirische Hinweise auf die durch eine TOE jedenfalls mit zu beschreibenden Entitäten vor, für die wir zum jetzigen Zeitpunkt ja noch keine konsistente Theorie besitzen.
Drittens: das »Spielen« mit Dimensionsbetrachtungen. Es wurden die Gleichungen E = mc2 und λ = h/p erwähnt, beide verbinden physikalische Größen, die im Rahmen der klassischen Physik strikt voneinander getrennt behandelt wurden. Sollte also nicht auch die TOE Größen gleichungsmäßig miteinander verknüpfen, die im Rahmen der Physik des beginnenden 21. Jhs. als strikt voneinander unabhängig gedacht werden? Dies wäre der dritte Weg: verknüpfe über reine Dimensionsbetrachtungen bisher voneinander unabhängig gedachte physikalische Größen miteinander und schau, auf welche dieser neu geschaffenen Zusammenhänge es vielleicht schon erste experimentelle Hinweise gibt! - Auch dieser Weg wäre offensichtlich zwar zunächst wenig zielführend, aber vielleicht darf man in diesem Falle auf eine gewisse »richtungsweisende Intuition« der Physiker beim Spielen hoffen?
Ein viertes - und letztes - Problem schließlich könnte sich nach Auffindung und Ausarbeitung der TOE ergeben: Werden wir sie mit unserem an mittlere Dimensionen angepassten Anschauungs- und Vorstellungsvermögen überhaupt verstehen können? Waren die Objekte, die durch die klassische Physik beschrieben werden, noch weitgehend problemlos in direkter Weise wahrnehmbar bzw. zu veranschaulichen, so lassen sich schon die Objekte, die die moderne Physik beschreibt und die uns weitestgehend nur über den Einsatz technischer Hilfmittel erreichbar sind, größtenteils nur noch metaphorisch vorstellen (»Spin« als Rotationsbewegung, »Farbe« der Quarks, »Weiße Zwerge«, »Schwarze Löcher« etc.). Sollte also ein weiterer starker Abstraktionsschritt hin zur postmodernen Physik einer TOE notwendig sein, bestünde die Gefahr, die solcherart beschriebene »Welt« allein über den Formalismus der Theorie erfassen zu können und die diesem korrespondierende »Realität« als auf registrierte Messwerte reduziert zu erleben (sog. »Instrumentalismus«): »Vor mir verschließt sich die Natur« (»Faust«, Vers 1747).
Die Meinung, dass Kinder mit heimischen toxischen Gewächsen umgehen lernen müssen, vertrete ich in meinen Vorträgen schon seit Beginn meines Informationsprojektes (www.tatortnatur.de). Ich stoße dabei zunächst auf Unverständnis und rollende Augen in der Zuhörerschaft. Erkläre ich dann aber, dass der kindliche Aktionsradius nicht am heimischen Gartenzaun endet, ist schlagartig das Verständnis für diese Meinung aufgebracht.
Die geringe Flächenbelastung sorgt in erster Linie für eine sehr geringe minimale Sinkgeschwindigkeit, da ein Flugobjekt dadurch sehr langsam fliegen kann und entsprechend wenig Höhe zur Erhaltung der Geschwindigkeit gegen den Luftwiderstand abgebaut werden muss. Für ein gutes Gleiten (bzw eine gute Gleitzahl, Meter Strecke pro Meter Höhe) ist dagegen ordentliches Gewicht erforderlich - moderne Wettkampfsegelflugzeuge sind nicht ohne Grund mit mehreren hundert Kilo Wasser "aufballastierbar".
Zuerst wollte ich den Artikel nicht ganz durchlesen, weil er "schwer" geschrieben ist. Doch ich wollte hier keine Informationen überlesen, also tat ich es dennoch.
In diesem Artikel wurde anscheinend eins nicht berücksichtigt: Vor 53 - 3 Millionen Jahren war die Atmosphäre noch viel dichter als heutzutage. Berechnungen der maximalgröße von Vögeln mit heutigen Verhältnissen sind da nicht vergleichbar. (Wird nicht ganz klar ob darauf eingegangen wurde)
Allein durch die höhere Dichte der Atmosphäre konnten Dinosaurier so groß werden. Es ist wie im Wasser, das Gewicht verliert an Druck auf die restlichen Körperteile. Daher konnten die Vögel auch viel größer werden. Vielleicht sind deshalb die Knochen auch nicht unbedingt leichter gebrochen (Nur ein Denkansatz).
Eigene mir denkbar mögliche Theorie: [Vielleicht sind die großen Wesen damals auch nur ausgestorben, weil es kurzzeitig einen Atmosphärendichteabfall gab, der sie buchstäblich zusammenfallen ließ. Oder das ganze in Kombination mit einem Meteoriteneinschlag, der zusätzlich ein "Loch" in den Himmel brannte, durch welchen die Atmosphäre rapide an Material verlor..]
Auf die Vögel bezogen konnten sich dann nur diese Tiere halten, die vielleicht stärkere Beinknochen ausgebildet haben im Laufe der 50 Millionen Jahre ihrer Herrschaft.(wie im Artikel beschrieben) Doch irgendwann war auch dies nicht mehr tragbar.
Jedes Jahr verliert die Atmosphäre 100.000 - 200.000 Tonnen an Gas. Früher war es womöglich noch mehr pro Jahr. Das ganze auf 3 oder sogar 53 Millionen Jahre gerechnet ist eine enorme Masse, die meiner Meinung nach nicht vernachlässigt werden darf.
Ich hoffe ich habe jetzt nicht daneben gegriffen und danke Spektrum für die ganzen tollen Artikel. Ich kaufe mir auch regelmäßig Zeitschriften :)
....weil der Energieerhaltungssatz gilt, und es keine Erkenntnisse gibt, dass er nicht gilt! Die verschiedenen Energieformen können nur ineinander umgewandelt werden. Diese Einleitung wurde gewählt, weil im Artikel gerade das Vertrauen in die sogenannten "Erneuerbaren Energien" eine Rolle spielt und als Beispiel für Vertrauen in die Wissenschaft herangezogen wird. Otto Normalbürger vertraut auf die Aussage von "Experten" grüner Politiker, der Bundesregierung und Unternehmen, Interessenverbänden (Windkraft&Solar, sowie weiteren), dass mit den "erneuerbaren" die Energieversorgung der Bevölkerung und unseres Landes sichergestellt werden könne. Die Frage ist nicht eindeutig mit ja oder nein zu beantworten, weil es eine Frage des Geldes ist, welches die Bevölkerung bereit zu bezahlen ist. Die physikalischen Gesetzmäßigkeiten sind seit langem bekannt, aber die anlagentechnische Realisierung kostet halt Geld, sehr viel Geld. Heißt: an der Physik muss nicht gezweifelt werden, auch die ingenieurtechnische Umsetzung ist möglich. Aber: nicht so sehr viele kennen die Gesetzmäßigkeiten, nach denen ein elektrisches Versorgungsnetz betrieben werden muss, um eine sichere, unterbrechungslose Stromversorgung zu gewährleisten im Detail. Deutschland hat zwar inzwischen ein 2x100% Versorgungssystem: die installierte Kapazität "erneuerbarer" Energieerzeugungsanlagen (Wind +Solar) kann mit mehr als 100% des höchsten Bedarfs theoretisch den Strombedarf Deutschlands decken - bei Starkwind sogar mehr, so dass der Strom ins Ausland verschleudert werden muss, um das eigene Netz nicht zu gefährden. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, müssen die konventionellen Kraftwerke einspringen. Der breiten Bevölkerung ist nicht bekannt, dass Monate, in denen Wind und Solar höchstens 10% des Bedarfs decken mit einem Zeitanteil von 40% keine Ausnahme sondern eher Regel sind. Und wir - die Stromkunden - bezahlen den Betrieb dieses teuren Doppelsystems mit 22-23 Mrd. EURO jährlich und vertrauen den "erneuerbaren" Energien. Derzeit - also mit den noch nicht abgeschalteten Kernkraftwerken geht das noch - aber bald nicht mehr. Es müssen also Speicher her. Weit verbreitet ist der Irrglaube, dass Pumpspeicherkraftwerke, Druckluftspeicher, Batterien - und sei es in Form derjenigen von Elektroautos - dies bewerkstelligen könnten. In einem am 18.05. in Dresden gehaltenen Vortrag hat Prof. H. Sinn (ehemaliger Präsident des Iifo-Instituts für Wirtschaftsforschung) die Zahl der erforderlichen Pumpspeicherkraftwerke mit etwa 7000 beziffert, um über das Jahr hinweg nur die Stromversorgung sicherzustellen. Wollte man dies mit den Batterien von Elektroautos (Mittelklasse) tun, wären derer 500 Millionen Stück erforderlich (Größenordnung) . So etwas herauszuarbeiten ist wirkliche Wissenschaft. Aber: die Bevölkerung vertraut den "erneuerbaren".....
Fazit: die allgemeine Bevölkerung ist mangels "Wollen" (Physik? Habe ich beizeiten abgewählt!) oder Ablehnung (Das soll ich lesen? Interessiert mich nicht, ich bin dagegen!) eher nicht in der Lage, sich eine auch nur einigermaßen fundierte Meinung zu bilden und zum Teil auch nicht willens. Deswegen erfolgen die "Antworten (häufig) nach Bauchgefühl" und zwar so, dass - wie im Artikel im Zitat Kahane Informationen sehr stark selektiert werden, so dass eigene Überzeugungen gestützt werden.
Nicht eingegangen wurde auf den Einfluss der Politik: gemeint sind die für Wissenschaft zuständigen Ministerien, die je nach Wahlausgang/ Parteienzugehörigkeit Prioritäten bei der Geldvergabe/Förderwürdigkeit setzen und natürlich den Interessen der Unternehmen, welche durch Werbung und viele Formen der Öffentlichkeitsarbeit und des Sponsorings auf die Anwendung wissenschaftlicher Ergebnisse und deren Vermarktung Einfluss nehmen.
Freie Wissenschaft? Eher weniger, alles hängt am Geld. Dies haben die Menschen durchaus realisiert und insofern richtet sich der Zweifel auch gegen Wissenschaftsgebiete und Technologien, die das nicht verdient haben - leider.
Können Sie bitte erklären inwiefern eine solche Erklärung von einem Temperaturziel sinnvoll ist? Wie möchte man den globalen Temperaturanstieg bis auf eine Nachkommastelle genau kontrollieren? Besitzt dieses Ziel neben dem symbolischen Charakter überhaupt eine wissenschaftliche Aussagekraft?
Stellungnahme der Redaktion
Das haben wir und andere schon oft erörtert. Hier nur einige Links:
Die aus wissenschaftlicher Sicht verantwortungslose Anwendung der Gentechnik (zu einem Zeitpunkt, wo negative Auswirkungen auf die gesamte Biosphäre - von der menschlichen Gesundheit bis zum Lebensraum Erde insgesamt - nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden können) fällt auf die Wissenschaft zurück.
Von was für einer "Wissenschaft" reden Sie hier? Negative Auswirkungen auf die gesamte Biosphäre - so, wie Sie das vermutlich verstehen - können durch die schiere Existenz der Menschheit nicht nur nicht ausgeschlossen werden, sondern sind geradezu zwangsläufig vorhanden. In Ihrer "Logik" müßte also, um Schaden von der Biosphäre abzuwenden, die Menschheit beseitigt werden. Gehen wir einmal davon aus, daß Sie das nicht möchten, dann werden Sie mir sicher zustimmen, daß verantwortliches Handeln bedeutet, die unvermeidbaren Schäden möglichst zu minimieren. Dazu gehört eine sinnvolle Risikoabwägung. Mit dem technischen Fortschritt lassen sich Risiken in der Regel verkleinern. Ein solcher technischer Fortschritt ist die grüne heutige Gentechnik. Die Menscheit betreibt seit Jahrtausenden Gentechnik, sie wurde bisher nur nicht so bezeichnet. Man nannte sie früher Züchtung, und sie war keinesfalls immer positiv. Zum Beleg brauchen Sie sich nur einmal die existierenden Hunderassen zu betrachten. Diese Gentechnik gleicht einem Schrotschuß auf einen Mückenschwarm, um eine bestimmte Mücke zu treffen, ist also aufwendig mit höchst ungewissem Ergebnis und dauert lange. Die moderne Gentechnik greift sich sozusagen genau die gesuchte Mücke aus dem Schwarm mit hoher Sicherheit und vergleichsweise wenig Aufwand und keinem Kollateralschaden, wie er bei dem Schrotschuß nahezu unvermeidlich ist. Wahrscheinlich schwebt Ihnen vor, die gesamte Menschheit nach "Biomethoden" zu ernähren. Lassen Sie sich einmal von einem Fachmann (oder, falls Ihnen das lieber ist, -frau) erklären, wieviele Menschen bei der zur Verfügung stehenden Agrarfläche so ernährt werden können. Des Weiteren ist es unmöglich, irgend etwas mit Sicherheit auszuschließen. Nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit ist noch nicht einmal mit Sicherheit auszuschließen, daß eine zu Boden gefallene und dort zersplitterte Blumenvase sich selbst wieder zusammensetzt und auf ihren PLatz zurückkehrt. Deshalb wird jeder Wissenschaftler (der auch wirklich einer ist) einen solchen Auschluß immer mit dem Zusatz versehen "nach menschlichem Ermessen".
Sie schreiben: Das Thema der Gentechnik in der Landwirtschaft wird regelmäßig von Organisationen und Politikern instrumentalisiert und vereinnahmt. "
Ich frage: Wer hat was zuerst "instrumentalisiert und vereinnahmt"? Wenn sich Protest gegen die Vereinnahmung der Gentechnik für Profitzwecke meldet, wird der Protest mit solchen Worten herabgewürdigt.
Die aus wissenschaftlicher Sicht verantwortungslose Anwendung der Gentechnik (zu einem Zeitpunkt, wo negative Auswirkungen auf die gesamte Biosphäre - von der menschlichen Gesundheit bis zum Lebensraum Erde insgesamt - nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden können) fällt auf die Wissenschaft zurück.
Man sollte hier im SPEKTRUM lieber solche Fragen zur Diskussion stellen wie die Verantwortung der Wissenschaft(ler) für ihre Erkenntnisse auch außerhalb der "reinen" (doppeldeutig gemeint!) Wissenschaft. Dann würde das Vertrauen in die Wissenschaft auch wieder wachsen.
In der jetzigen Situation sind viele Wissenschaftler jedoch MITTÄTER an der Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Leben, die in Einzelfällen sogar zu Verbrechen führen.
Solange die Motivation von vielen Wissenschaftlern stark von außerwissenschaftlichen Interessen (Fördermittel, Karriere, Geld) geprägt ist, wird sich daran nichts ändern. Die Ursachen für das geringe Vertrauen in die Wissenschaft(ler) liegt im heutigen System der Wissenschaftsorganisation und ihrer Einbindung in die Gesellschaft. "Frei" ist sie in diesem Sinne nur auf dem Papier. Der Einzelne ist in diesem System nicht mehr verantwortlich.
Ergänzung zum Beitrag Lettmann: Zunächst wäre bei solchen Erhebungen doch zu klären, was die Befragten unter Wissenschaft verstehen. Des Weiteren wäre wichtig, welche Leute die Befragten als Wissenschaftler anerkennen. Am Beispiel meiner Person wäre schon einmal eine große Diskrepanz erkennbar. Mathematiker und Naturwissenschaftler sind für mich eindeutig Wissenschaftler, Genderforscher ebenso eindeutig nicht. Bei Sozialwissenschaften habe ich erhebliche Zweifel, ob die sich zu Recht Wissenschaften nennen können, insbesondere, weil sich letztere gern und häufig zu Themen äußern, von denen sie definitiv nichts verstehen. Unter diesem Aspekt sind solche Umfragen nicht übermäßig sinnvoll und als Entscheidungsgrundlage für politische Entscheidungen wertlos.
ich möchte im Wesentlichen keinen Einwand gegen die hier dargelegten Argumente vorbringen. Eine Frage, welche sich mir bereits nach den ersten Absätzen stellte, beeinflusste meine Wahrnehmung unvermeidlich. Wird in irgendeiner Weise zwischen Wissenschaftlern und der Wissenschaft unterschieden? Aus dem Artikel geht nur hervor, dass bei der Nachfrage, ob man Wissenschaftlern in verschiedenen Bereichen vertraut, ein bestimmter Anteil verneint. Daraus wird dann scheinbar geschlossen, dass die Befragten kein Vertrauen in die Wissenschaft haben. Der auf diese Weise geführte Schluss ist aber auf keinen Fall zulässig. Das fehlende Vertrauen in Wissenschaftler ist mannigfaltig erklärbar. 1) Der Befragte könnte im Allgemeinen unter dem Begriff Wissenschaftler "Experten" verstehen, wleche im öffentlichen Diskurs auftreten und dementsprechend häufig widersprüchliche Meinungen vertreten. Wie kann man in diesem Fall einem Wissenschaftler vertrauen? Angenommen die wahrnehmbare Menge an Wissenschaftlern spaltet sich in zwei gleich große Lager, welche sich widersprechen. Kann man mehr als fünfzig Prozent der Wissenschaftler vertrauen? Und folglich: Wenn man nur der Hälfte vertrauen kann, hat man dann Vertrauen in Wissenschaftler? Es liese sich an dieser Stelle noch einiges Mehr ausführen. 2) Allgemeines Misstrauen in Menschen könnte ebenfalls eine Erklärung sein. Hervorzuheben sei an dieser Stelle, dass Wissenschaftler im Allgemeinen fremd sind. Wer weiß schon, welchen Interessen diese folgen. 3) ... Das Prinzip sollte nun deutlich gemacht worden sein. Es gibt viele gewichtige Erklärungen, die ein Misstrauen in Wissenschaftler rechtfertigen, aber keinen Einfluss auf das Vertrauen in die Wissenschaft haben. An dieser Stelle ist noch in keinster Weise auf das allgemeine Verständnis von Wissenschaft eingegangen worden. So wird bei Umfragen, vorausgesetzt es wird nach der Wissenschaft gefragt, das jeweilige Verständnis von Wissenschaft des Befragten, und nicht des Gefragten, dargestellt.
Die Angst vor Toiletten verbunden mit dem Glauben an das Böse ist nicht einzigartig in der Antike. Während meiner Zeit in Saudi-Arabien bekam ich von Kollegen ein hübsch aufgemachtes Büchlein geschenkt mit "Invocations for Muslim children" die für viele Gelegenheiten zusammengestellt sind, darunter auch eine "and when I enter the toilet I say: 'O Allah, I seek REFUGE with you from the bad and evil Jinns'" (es ist in Arabisch und Englisch gedruckt).
Sprache
25.07.2016, Dirk Müller-PaulWobei "Sprache" allgemein Kommunikation meint - und die kann bekanntlich auch nonverbal sehr effizient sein. Man beachte nur die Jagdstrategien von rudeljagenden Raubtieren.
Deswegen wird "Sprache" m.E. viel zu oft modern-anthropozentrisch gewertet und nur auf komplexe Lautbildung reduziert, weil der moderne Mensch sehr viel Intuition und Körpersprache verlernt hat.
Ich gebe meinem Vorschreiber zum letzten Satz absolut Recht, nur wurde m.E. eine neue Dimension erreicht mit der Einführung von Massenvernichtungs-Fernwaffen. Es werden damit ja leider nicht nur die Aggresiven gegenseitig ausgelöscht, sondern meist die friedlicheren Kooperativen.
Verschiedene Messmethoden, verschiedene Resultate
25.07.2016, Bruno Egli, Goldach (Schweiz)Comeback des Jahres
25.07.2016, Bierschnegel- FanSichtung in Lübeck
24.07.2016, DampierWarum fällt es uns so schwer, die Quantengravitation zu entwickeln?
23.07.2016, Dr. Erk Hansenzunächst einmal meinen Dank für Ihren anregenden Aufsatz zur Quantengravitation im neuesten "Spektrum der Wissenschaft"! Nach dessen Lektüre kamen mir einige Fragen und Ideen: Warum fällt es uns eigentlich so schwer, eine vereinheitlichte Feldtheorie der Quantengravitation zu finden? Ein Desiderat der Physik ist ja die Entwicklung einer »Großen Vereinheitlichten Theorie« der starken, schwachen, elektromagnetischen und gravitativen Wechselwirkung, auch als »Theory Of Everything« (TOE) bezeichnet; diese sollte die »Allgemeine Relativitätstheorie« (als Theorie der gravitativen Wechselwirkung, ART) und das sog. »Standardmodell« der Quantenphysik (QP) in konsistenter Weise zusammenführen. Dass es diese Theorie geben muss, ergibt sich, neben den in ihrem Aufsatz genannten Gründen, aus der Tatsache, dass die gravitativ miteinander wechselwirkenden Massen im gekrümmten 4-dimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum der ART ihrerseits aus den durch die QP beschriebenen Elementarteilchen aufgebaut sind, welche diese Gravitation resp. Raumkrümmung hervorrufen.
Wie ART und QP eine neue Entwicklungsstufe der Physik bilden und die klassischen Theorien (Mechanik, Thermodynamik, Elektromagnetismus) einerseits überschreiten, andererseits aber auch als Grenzfall in sich enthalten, so wird man erwarten müssen, dass auch die TOE als eine »neue Ebene« der Physik ART und QP übersteigen, diese empirisch sehr gut bestätigten Theorien aber wiederum als »Grenzfall« mit umfassen müsste. Dieses analogisierende Argument lässt sich jetzt auf drei Ebenen der physikalischen Theoriebildung anwenden, die vielleicht aufzuzeigen vermögen, warum es so schwierig ist, zu einem tragfähigen Ansatz für eine TOE zu kommen - und auf welcher Ebene man möglicherweise ansetzen müsste, um einen Zugang zu dieser »neuen Physik« zu finden.
Erstens: Lassen sich die Theorien der klassischen Physik, etwa die Newtonsche Gravitationstheorie, noch mit beinahe elementarem mathematischen »Handwerkszeug« formulieren und berechnen, so fordert die ART (als Erweiterung der Newtonschen Gravitationstheorie) bereits die erheblich komplexere Mathematik der Tensoranalysis im Riemannschen Raum - wenn also ein ähnlich großer Schritt in der Entwicklung der mathematischen Sprache von der ART zur TOE notwendig sein sollte wie von der klassischen zur relativistischen Physik und QP, dann haben wir möglicherweise diese Mathematik überhaupt erst in Ansätzen entwickelt und verstanden. Dies wäre der erste, allerdings wenig zielführende Weg zu einer TOE: baue die Mathematik aus und schau, inwiefern und inwieweit sie sich auf die Realität unserer Welt abbilden lässt!
Zweitens: Wie ART und QP die klassische Physik als Grenzfall mit enthalten (v « c einerseits / h vernachlässigbar andererseits), so müsste auch die TOE ihrerseits ART und QP als »Grenzfall« mit umfassen. Das Problem dabei: Welche physikalische/-n Größe/-n einer TOE sollte/n das sein, die einer derartigen Grenzwertbetrachtung unterworfen werden müsste/-n? Hier allerdings gibt es eine zielführende Überlegung: Mit der Energie-Masse-Äquivalenz der ART und dem Welle-Teilchen-Dualismus der QP existieren zwei »Kernentitäten« der jeweiligen Theorie, die einen engen Zusammenhang untereinander aufweisen, wie er sich auch aus einer TOE ergeben müsste, soll sie ART und QP zusammenführen. Dies wäre der zweite Weg zur TOE: konstruiere eine physikalische Größe, die bei einer Grenzwertbetrachtung in Richtung der bereits etablierten Theorien auf die Einstein-Gleichungen der ART und den vereinigten Welle-Teilchen-Charakter etwa der de Brogie-Beziehung führt!
Was für eine »physikalische Größe« das allerdings sein könnte, und welche Größe hier im Sinne eines »Grenzwertes« zu behandeln wäre, ist freilich unklar, aber ich möchte vorschlagen, in Richtung eines »erweiterten Energiebegriffs« zu suchen, denn mit der sog. »dunklen Materie« und der »dunklen Energie« (der »Grenzwert« ihrer Beschreibung in der TOE müsste dann ja z.B. in die Einsteinsche Äquivalenzgleichung E = mc2 einmünden) liegen bereits erste empirische Hinweise auf die durch eine TOE jedenfalls mit zu beschreibenden Entitäten vor, für die wir zum jetzigen Zeitpunkt ja noch keine konsistente Theorie besitzen.
Drittens: das »Spielen« mit Dimensionsbetrachtungen. Es wurden die Gleichungen E = mc2 und λ = h/p erwähnt, beide verbinden physikalische Größen, die im Rahmen der klassischen Physik strikt voneinander getrennt behandelt wurden. Sollte also nicht auch die TOE Größen gleichungsmäßig miteinander verknüpfen, die im Rahmen der Physik des beginnenden 21. Jhs. als strikt voneinander unabhängig gedacht werden? Dies wäre der dritte Weg: verknüpfe über reine Dimensionsbetrachtungen bisher voneinander unabhängig gedachte physikalische Größen miteinander und schau, auf welche dieser neu geschaffenen Zusammenhänge es vielleicht schon erste experimentelle Hinweise gibt! - Auch dieser Weg wäre offensichtlich zwar zunächst wenig zielführend, aber vielleicht darf man in diesem Falle auf eine gewisse »richtungsweisende Intuition« der Physiker beim Spielen hoffen?
Ein viertes - und letztes - Problem schließlich könnte sich nach Auffindung und Ausarbeitung der TOE ergeben: Werden wir sie mit unserem an mittlere Dimensionen angepassten Anschauungs- und Vorstellungsvermögen überhaupt verstehen können? Waren die Objekte, die durch die klassische Physik beschrieben werden, noch weitgehend problemlos in direkter Weise wahrnehmbar bzw. zu veranschaulichen, so lassen sich schon die Objekte, die die moderne Physik beschreibt und die uns weitestgehend nur über den Einsatz technischer Hilfmittel erreichbar sind, größtenteils nur noch metaphorisch vorstellen (»Spin« als Rotationsbewegung, »Farbe« der Quarks, »Weiße Zwerge«, »Schwarze Löcher« etc.). Sollte also ein weiterer starker Abstraktionsschritt hin zur postmodernen Physik einer TOE notwendig sein, bestünde die Gefahr, die solcherart beschriebene »Welt« allein über den Formalismus der Theorie erfassen zu können und die diesem korrespondierende »Realität« als auf registrierte Messwerte reduziert zu erleben (sog. »Instrumentalismus«): »Vor mir verschließt sich die Natur« (»Faust«, Vers 1747).
Giftpflanzen nie verbannen
23.07.2016, Till AndrzejewskiIch stoße dabei zunächst auf Unverständnis und rollende Augen in der Zuhörerschaft. Erkläre ich dann aber, dass der kindliche Aktionsradius nicht am heimischen Gartenzaun endet, ist schlagartig das Verständnis für diese Meinung aufgebracht.
Flächenbelastung
22.07.2016, mhpr262Nicht bedacht: Andere Luftverhältnisse
22.07.2016, Moritz HeinrichIn diesem Artikel wurde anscheinend eins nicht berücksichtigt:
Vor 53 - 3 Millionen Jahren war die Atmosphäre noch viel dichter als heutzutage. Berechnungen der maximalgröße von Vögeln mit heutigen Verhältnissen sind da nicht vergleichbar. (Wird nicht ganz klar ob darauf eingegangen wurde)
Allein durch die höhere Dichte der Atmosphäre konnten Dinosaurier so groß werden. Es ist wie im Wasser, das Gewicht verliert an Druck auf die restlichen Körperteile. Daher konnten die Vögel auch viel größer werden. Vielleicht sind deshalb die Knochen auch nicht unbedingt leichter gebrochen (Nur ein Denkansatz).
Eigene mir denkbar mögliche Theorie: [Vielleicht sind die großen Wesen damals auch nur ausgestorben, weil es kurzzeitig einen Atmosphärendichteabfall gab, der sie buchstäblich zusammenfallen ließ. Oder das ganze in Kombination mit einem Meteoriteneinschlag, der zusätzlich ein "Loch" in den Himmel brannte, durch welchen die Atmosphäre rapide an Material verlor..]
Auf die Vögel bezogen konnten sich dann nur diese Tiere halten, die vielleicht stärkere Beinknochen ausgebildet haben im Laufe der 50 Millionen Jahre ihrer Herrschaft.(wie im Artikel beschrieben)
Doch irgendwann war auch dies nicht mehr tragbar.
Jedes Jahr verliert die Atmosphäre 100.000 - 200.000 Tonnen an Gas. Früher war es womöglich noch mehr pro Jahr. Das ganze auf 3 oder sogar 53 Millionen Jahre gerechnet ist eine enorme Masse, die meiner Meinung nach nicht vernachlässigt werden darf.
Ich hoffe ich habe jetzt nicht daneben gegriffen und danke Spektrum für die ganzen tollen Artikel. Ich kaufe mir auch regelmäßig Zeitschriften :)
Viele Grüße
Erneuerbare Energien sind nicht erneuerbar....
21.07.2016, Dr. J. Götz"erneuerbaren" Energien. Derzeit - also mit den noch nicht abgeschalteten Kernkraftwerken geht das noch - aber bald nicht mehr. Es müssen also Speicher her. Weit verbreitet ist der Irrglaube, dass Pumpspeicherkraftwerke, Druckluftspeicher, Batterien - und sei es in Form derjenigen von Elektroautos - dies bewerkstelligen könnten. In einem am 18.05. in Dresden gehaltenen Vortrag hat Prof. H. Sinn (ehemaliger Präsident des Iifo-Instituts für Wirtschaftsforschung) die Zahl der erforderlichen Pumpspeicherkraftwerke mit etwa 7000 beziffert, um über das Jahr hinweg nur die Stromversorgung sicherzustellen. Wollte man dies mit den Batterien von Elektroautos (Mittelklasse) tun, wären derer 500 Millionen Stück erforderlich (Größenordnung) .
So etwas herauszuarbeiten ist wirkliche Wissenschaft.
Aber: die Bevölkerung vertraut den "erneuerbaren".....
Fazit: die allgemeine Bevölkerung ist mangels "Wollen" (Physik? Habe ich beizeiten abgewählt!) oder Ablehnung (Das soll ich lesen? Interessiert mich nicht, ich bin dagegen!) eher nicht in der Lage, sich eine auch nur einigermaßen fundierte Meinung zu bilden und zum Teil auch nicht willens. Deswegen erfolgen die "Antworten (häufig) nach Bauchgefühl" und zwar so, dass - wie im Artikel im Zitat Kahane Informationen sehr stark selektiert werden, so dass eigene Überzeugungen gestützt werden.
Nicht eingegangen wurde auf den Einfluss der Politik: gemeint sind die für Wissenschaft zuständigen Ministerien, die je nach Wahlausgang/ Parteienzugehörigkeit Prioritäten bei der Geldvergabe/Förderwürdigkeit setzen und natürlich den Interessen der Unternehmen, welche durch Werbung und viele Formen der Öffentlichkeitsarbeit und des Sponsorings auf die Anwendung wissenschaftlicher Ergebnisse und deren Vermarktung Einfluss nehmen.
Freie Wissenschaft?
Eher weniger, alles hängt am Geld. Dies haben die Menschen durchaus realisiert und insofern richtet sich der Zweifel auch gegen Wissenschaftsgebiete und Technologien, die das nicht verdient haben - leider.
"Temperaturanomalie auf 1,5 Grad zu begrenzen"
21.07.2016, Peter JungmaierWie möchte man den globalen Temperaturanstieg bis auf eine Nachkommastelle genau kontrollieren?
Besitzt dieses Ziel neben dem symbolischen Charakter überhaupt eine wissenschaftliche Aussagekraft?
Das haben wir und andere schon oft erörtert. Hier nur einige Links:
- https://www.spektrum.de/news/10-antworten-zum-zwei-grad-ziel/1374046
- https://www.spektrum.de/news/begrabt-das-zwei-grad-ziel/1310984
- https://www.spektrum.de/rezension/buchkritik-zu-unter-2-grad/1416242
- https://www.spektrum.de/news/hoffnung-und-heisse-luft/1415010
Und zwei externe Links auch (es gibt noch viel mehr):
- http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/2-Grad-Ziel
- https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Grad-Ziel
Mit freundlichem Gruß, d. Red.
Replik
21.07.2016, Fritz KronbergIch zitiere:
Die aus wissenschaftlicher Sicht verantwortungslose Anwendung der Gentechnik (zu einem Zeitpunkt, wo negative Auswirkungen auf die gesamte Biosphäre - von der menschlichen Gesundheit bis zum Lebensraum Erde insgesamt - nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden können) fällt auf die Wissenschaft zurück.
Von was für einer "Wissenschaft" reden Sie hier? Negative Auswirkungen auf die gesamte Biosphäre - so, wie Sie das vermutlich verstehen - können durch die schiere Existenz der Menschheit nicht nur nicht ausgeschlossen werden, sondern sind geradezu zwangsläufig vorhanden. In Ihrer "Logik" müßte also, um Schaden von der Biosphäre abzuwenden, die Menschheit beseitigt werden.
Gehen wir einmal davon aus, daß Sie das nicht möchten, dann werden Sie mir sicher zustimmen, daß verantwortliches Handeln bedeutet, die unvermeidbaren Schäden möglichst zu minimieren. Dazu gehört eine sinnvolle Risikoabwägung. Mit dem technischen Fortschritt lassen sich Risiken in der Regel verkleinern. Ein solcher technischer Fortschritt ist die grüne heutige Gentechnik. Die Menscheit betreibt seit Jahrtausenden Gentechnik, sie wurde bisher nur nicht so bezeichnet. Man nannte sie früher Züchtung, und sie war keinesfalls immer positiv. Zum Beleg brauchen Sie sich nur einmal die existierenden Hunderassen zu betrachten. Diese Gentechnik gleicht einem Schrotschuß auf einen Mückenschwarm, um eine bestimmte Mücke zu treffen, ist also aufwendig mit höchst ungewissem Ergebnis und dauert lange. Die moderne Gentechnik greift sich sozusagen genau die gesuchte Mücke aus dem Schwarm mit hoher Sicherheit und vergleichsweise wenig Aufwand und keinem Kollateralschaden, wie er bei dem Schrotschuß nahezu unvermeidlich ist. Wahrscheinlich schwebt Ihnen vor, die gesamte Menschheit nach "Biomethoden" zu ernähren. Lassen Sie sich einmal von einem Fachmann (oder, falls Ihnen das lieber ist, -frau) erklären, wieviele Menschen bei der zur Verfügung stehenden Agrarfläche so ernährt werden können.
Des Weiteren ist es unmöglich, irgend etwas mit Sicherheit auszuschließen. Nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit ist noch nicht einmal mit Sicherheit auszuschließen, daß eine zu Boden gefallene und dort zersplitterte Blumenvase sich selbst wieder zusammensetzt und auf ihren PLatz zurückkehrt. Deshalb wird jeder Wissenschaftler (der auch wirklich einer ist) einen solchen Auschluß immer mit dem Zusatz versehen "nach menschlichem Ermessen".
Wer sind hier die "Bösen"?
21.07.2016, Brunhild KrügerDas Thema der Gentechnik in der Landwirtschaft wird regelmäßig von Organisationen und Politikern instrumentalisiert und vereinnahmt. "
Ich frage:
Wer hat was zuerst "instrumentalisiert und vereinnahmt"?
Wenn sich Protest gegen die Vereinnahmung der Gentechnik für Profitzwecke meldet, wird der Protest mit solchen Worten herabgewürdigt.
Die aus wissenschaftlicher Sicht verantwortungslose Anwendung der Gentechnik (zu einem Zeitpunkt, wo negative Auswirkungen auf die gesamte Biosphäre - von der menschlichen Gesundheit bis zum Lebensraum Erde insgesamt - nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden können) fällt auf die Wissenschaft zurück.
Man sollte hier im SPEKTRUM lieber solche Fragen zur Diskussion stellen wie die Verantwortung der Wissenschaft(ler) für ihre Erkenntnisse auch außerhalb der "reinen" (doppeldeutig gemeint!) Wissenschaft. Dann würde das Vertrauen in die Wissenschaft auch wieder wachsen.
In der jetzigen Situation sind viele Wissenschaftler jedoch MITTÄTER an der Verantwortungslosigkeit gegenüber dem Leben, die in Einzelfällen sogar zu Verbrechen führen.
Solange die Motivation von vielen Wissenschaftlern stark von außerwissenschaftlichen Interessen (Fördermittel, Karriere, Geld) geprägt ist, wird sich daran nichts ändern.
Die Ursachen für das geringe Vertrauen in die Wissenschaft(ler) liegt im heutigen System der Wissenschaftsorganisation und ihrer Einbindung in die Gesellschaft. "Frei" ist sie in diesem Sinne nur auf dem Papier. Der Einzelne ist in diesem System nicht mehr verantwortlich.
Grundlage
21.07.2016, Fritz KronbergZunächst wäre bei solchen Erhebungen doch zu klären, was die Befragten unter Wissenschaft verstehen. Des Weiteren wäre wichtig, welche Leute die Befragten als Wissenschaftler anerkennen. Am Beispiel meiner Person wäre schon einmal eine große Diskrepanz erkennbar. Mathematiker und Naturwissenschaftler sind für mich eindeutig Wissenschaftler, Genderforscher ebenso eindeutig nicht. Bei Sozialwissenschaften habe ich erhebliche Zweifel, ob die sich zu Recht Wissenschaften nennen können, insbesondere, weil sich letztere gern und häufig zu Themen äußern, von denen sie definitiv nichts verstehen. Unter diesem Aspekt sind solche Umfragen nicht übermäßig sinnvoll und als Entscheidungsgrundlage für politische Entscheidungen wertlos.
MfG, Kr.
Wissenschaft als Konzept und Wissenschaftler als Mensch
20.07.2016, Lettmannich möchte im Wesentlichen keinen Einwand gegen die hier dargelegten Argumente vorbringen. Eine Frage, welche sich mir bereits nach den ersten Absätzen stellte, beeinflusste meine Wahrnehmung unvermeidlich.
Wird in irgendeiner Weise zwischen Wissenschaftlern und der Wissenschaft unterschieden?
Aus dem Artikel geht nur hervor, dass bei der Nachfrage, ob man Wissenschaftlern in verschiedenen Bereichen vertraut, ein bestimmter Anteil verneint. Daraus wird dann scheinbar geschlossen, dass die Befragten kein Vertrauen in die Wissenschaft haben. Der auf diese Weise geführte Schluss ist aber auf keinen Fall zulässig. Das fehlende Vertrauen in Wissenschaftler ist mannigfaltig erklärbar.
1) Der Befragte könnte im Allgemeinen unter dem Begriff Wissenschaftler "Experten" verstehen, wleche im öffentlichen Diskurs auftreten und dementsprechend häufig widersprüchliche Meinungen vertreten. Wie kann man in diesem Fall einem Wissenschaftler vertrauen? Angenommen die wahrnehmbare Menge an Wissenschaftlern spaltet sich in zwei gleich große Lager, welche sich widersprechen. Kann man mehr als fünfzig Prozent der Wissenschaftler vertrauen? Und folglich: Wenn man nur der Hälfte vertrauen kann, hat man dann Vertrauen in Wissenschaftler? Es liese sich an dieser Stelle noch einiges Mehr ausführen.
2) Allgemeines Misstrauen in Menschen könnte ebenfalls eine Erklärung sein. Hervorzuheben sei an dieser Stelle, dass Wissenschaftler im Allgemeinen fremd sind. Wer weiß schon, welchen Interessen diese folgen.
3) ...
Das Prinzip sollte nun deutlich gemacht worden sein. Es gibt viele gewichtige Erklärungen, die ein Misstrauen in Wissenschaftler rechtfertigen, aber keinen Einfluss auf das Vertrauen in die Wissenschaft haben. An dieser Stelle ist noch in keinster Weise auf das allgemeine Verständnis von Wissenschaft eingegangen worden. So wird bei Umfragen, vorausgesetzt es wird nach der Wissenschaft gefragt, das jeweilige Verständnis von Wissenschaft des Befragten, und nicht des Gefragten, dargestellt.
Mit freundlichen Grüßen
Römische Latrinengeschichten
20.07.2016, Gerda Kuhfittig