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Wenn jemand etwas schockierend findet, ist das noch kein rationales Argument. Im Gegenteil ist es ein rein emotionales und damit subjektives Urteil. Ich muss mit Bedauern feststellen, dass die Beiträge 9 und 4 (ein Lichtblick, WTF?) im Wesentlichen durch Polemik auffallen.
In den meisten bisherigen Beiträgen wird auf die eine oder andere Weise thematisiert, dass die Mitglieder der LGBT-Gruppe Diskriminierung beklagen, wo keine ist. Es ist ein Unterschied, ob eine radikale Minderheit (die womöglich weniger Anteil an der Gesellschaft hat als die LGBT-Menschen) LGBTs feindseilig oder diskriminierend begegnen, oder ob die Mehrheit der Gesellschaft dies (gar strukturell) tut. Letzteres ist in der Regel die Klage der LGBT-Minderheit, ersteres aber sehr viel wahrscheinlicher gesellschaftliche Realität. Leider ist ausgerechnet die Zunft, die hier empirisch forschen könnte, die Soziologie, dazu übergegangen, an die erste Stelle nicht die Realität, sondern die Gendertheorie zu setzen. Seither kommt aus diesem Bereich eine wertlose Studie nach der anderen.
Die "Belege" für allgemeine Diskriminierung sind jedenfalls im Allgemeinen entweder vage und nur unter Annahme von "Dunkelziffern" statistisch oder gar bloß anekdotisch belegt (so wie bei den Vorkommnissen beim CERN). Ich stimme Jürgen Kantz zu: Selbstwahrnehmung ist nicht automatisch Wahrheit.
Die Ausführungen zur "traditionellen christlichen Ethik" in dem Kasten "Das Weichenstellerdilemma" sind sehr kurz, es wird nur auf die Abrahamserzählung verwiesen, obwohl die Bibel voller analog zu bedenkender Stellen ist. Insofern weiß ich nicht, auf welche "traditionelle christliche Ethik" sich der Verfasser bezieht. Ich möchte in diesem Kontext zumindest auf die lutherische Zwei-Reiche-Lehre hingewiesen haben. Nach dieser strikten Aussage hätte ich während meiner ganzen Dienstzeit als Pastor, insbesondere als Militärseelsorger, etwas Falsches gelehrt. Jeder Christ hat in Konfliktsituationen verantwortlich zu handeln, doch steht sein Handeln in jedem Fall unter der Gnade Gottes, auch wenn er in bester Überzeugung falsch handelt. Auch wenn das 5. Gebot "Du sollst nicht töten" (die deutlichere Übersetzung wäre "Du sollst nicht morden") heißt, kann der Christ gezwungen sein, dagegen zu verstoßen, etwa im Falle der Notwehr und der Nothilfe: Das Opfer seinem Mörder zu überlassen wäre nicht christlich. Diese schwierigen ethischen Fragen haben ja gerade die aus dem Protestantismus kommenden Widerständler gegen Hitler umgetrieben, ob z. B. ein Tyrannenmord erlaubt sei. Auch bei dem Weichenstellerdilemma sichert keine Entscheidung das Heil – auch in der traditionellen christlichen Ethik nicht, soweit ich es übersehe: Wir werden so oder so schuldig und bleiben auf Vergebung angewiesen. Wie ich im vorliegenden Fall handle, bleibt allein meine persönliche Entscheidung – auch nach christlicher Ethik mit den beiden Entscheidungsmöglichkeiten.
Stellungnahme der Redaktion
So kurz und so apodiktisch steht das mit der traditionellen christlichen Ethik im französischen Original des Artikels. Ich kenne dazu auch andere theologische Auffassungen, habe mich allerdings nicht befugt gefühlt, sie in dem Artikel auszuführen, zumal diese Frage für das Hauptthema des Artikels nicht zentral ist.
Ich erinnere mich an eine Diskussionsveranstaltung aus meiner Jugendzeit, in der es um die Frage "Darf man einen Menschen töten, um mehrere andere zu retten?" ging. Der katholische Geistliche auf dem Podium beantwortete sie mit einem klaren Nein und begründete das mit einem Demutsgebot: Du kannst dir deiner eigenen Erkenntnisfähigkeit gar nicht so sicher sein, dass du mit deiner Erkenntnis die Tötung eines Menschen rechtfertigen könntest. Dem wollte sein evangelischer Kollege nicht vorbehaltlos zustimmen.
Selbst die einfachen Probleme des Menschenopfers, wie sie auf Seite 83 mit dem Weichenstellerproblem beschrieben werden, können weder wir im realen Leben noch ein autonomer Roboter lösen, wie das Urteil zum Problem Rettungsfolter (Daschner - Gäfgen i. V. m. Entführungsfall Jakob von Metzler) oder das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Frage des unzulässigen Abschusses entführter Flugzeuge mit Unbeteiligten an Bord in Deutschland (1 BvR 357/05) es zeigen. Der Roboter würde zur Lösung des Weichenproblems schon bei der Beantwortung des 1. Asimovschen Gesetzes in eine Endlosschleife geraten: Keinen (oder zumindest weniger) Menschen verletzen versus Untätigkeit: Das eine verletzt das andere.
Ich habe mir zu dem sehr interessanten Artikel eine ganz einfache Frage gestellt: Würden die aufwändigen (und teuren) Suchprogramme nach erdähnlichen Planeten unsere eigene Erde eigentlich finden können? Meine ganz einfache geometrische Überlegung geht so: Als Referenzfläche dient die Oberfläche einer Kugel mit Radius einer Astronomischen Einheit. Die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Erde für einen beliebigen Beobachter zu einem fixen Zeitpunkt die Sonne bedeckt, ist der Quotient aus der scheinbaren Fläche der Sonnenscheibe gegen die Referenzfläche - das sind rund 5,4 Millionstel. Die Wahrscheinlichkeit, dass für einen beliebigen Beobachter die Erde innerhalb eines Jahres vor der Sonne vorbeizieht, ist eine Ringfläche mit Breite des scheinbaren Sonnendurchmessers auf der Referenzkugel, bezogen auf die Gesamtfläche der Referenzkugel - das sind rund 0,47 Prozent. Man müsste also rund 200 Systeme der Art Erde-Sonne mindestens ein Jahr beobachten, um ein Objekt wie unsere Erde zu entdecken - und dabei würde die Helligkeit nur auf 99,9995 Prozent der unbedeckten Sonnenhelligkeit abfallen. Diese einfache Rechnung zeigt, dass - trotz aller Erfolge bei der Suche nach Exoplaneten - ein wirklich erdähnliches System auch mit den geplanten Missionen nur mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit gefunden werden kann. Diese Tatsache sollten die Missionsverantwortlichen dem Steuerzahler vielleicht nicht ganz vorenthalten.
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Güthner,
vielen Dank für Ihren Leserbrief. Die Wahrscheinlichkeit, einen Transit von einem Exoplanet bei einem bestimmten Stern zu beobachten errechnet sich aus dem Verhältnis von Sterndurchmesser zu Durchmesser des Planetenorbits. Für ein System ähnlich wie Erde-Sonne beträgt diese etwa 0,1 Prozent, wie in dem Artikel ... zu lesen ist. Um auch wirklich fündig zu werden, werden die geplanten Missionen wie TESS und PLATO hunderttausende Sterne nach Transits von solchen Planeten absuchen. Die Helligkeit würde bei einem solchen System übrigens um etwa 0,01 Prozent bzw. auf 99,99 Prozent und nicht 99,9995 Prozent abfallen. Das wird übrigens dem Steuerzahler nicht verschwiegen, sondern ist im Artikel erwähnt. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit nur 1/200 ist und wir nur 100 000 Sterne beobachten, so werden wir statistisch gesehen 500 solcher Planeten finden.
Da Katzen Ratten und Mäuse nichts in Australien zu suchen haben,sie wurden eingeschleppt und die natürliche Fauna schädigen,gehören sie eleminiert,ebenso auch die Kaninchen. Daher finde ich das Konzept auch gut,es wird ja ein Gift verwendet,das es in Australien natürlicher Weise gibt. Eines noch an Jorge: Deine Ausführungen können nur ironisch gemeint sein....
Fühlen Freiwillige, bei denen das Gen SCN9A seine Funktion verloren hat, überhaupt irgendetwas? Oder sind dies vollständig gefühllose Menschen?
"Ohne den Natriumkanal bleiben diese Nervenverbindungen stumm, im Gehirn der Menschen kommen keinerlei Signale an." Weshalb sieht man in diesem Fall dennoch etwas im Hirnscan? Liegt es daran, dass der Proband weiß und sieht, dass er gepikst wurde? Hätte man das gleiche Muster gesehen, wäre er mit verbundenen Augen gepikst worden?
Stellungnahme der Redaktion
Bei diesen Probanden sind sehr selektiv die für die Schmerzweiterleitung verantwortlichen Ionenkanäle gestört. Andere Sinnesreize, wie zum Beispiel Berührungen oder Temperatur, können dagegen normal oder fast normal verarbeitet werden.
Wissen muss für jedermann frei zugänglich sein. Deshab danke für die Mühe an die Umsätzer. Die Autoren müssen vom Staat unterstützt werden. Bibliotheken müssen gefördert werden.
Seit über 60 Jahre Amateur-"Goldbach-Jäger" hat mich Ihr Kurzbericht gefesselt. Es wundert mich, dass die Autoren nicht auf die unterschiedliche Häufigkeit der Primzahlen in den beiden Reihen 5, 11, 17, 23, 29, (35), 41, 47, 53, 59, (65), 71 ... (Primzahlen vor Sechserzahlen) und 7, 13, 19, (25), 31, 37, 43, (49), (55), 61, 67 ... (Primzahlen nach Sechserzahlen) hingewiesen haben. Grund für die höhere Primzahldichte der ersten Reihe ist der geringere Anteil an zusammengesetzten Zahlen. Das Produkt zweier Zahlen des ersten Zahlentyps ergibt stets eine Zahl der zweiten Reihe - jedoch nicht umgekehrt.
Beispiele: 5 x 5 = 25 / 5 x 11 = 55 / 11 x 11 = 121 (fremder Zahlentyp)
7 x 7 = 49 / 7 x 13 = 91 / 13 x 13 = 169 (eigener Zahlentyp)
Endziffer-Zwillinge treten vorzugsweise auf beim (Mindest-) Zahlenabstand 10 (größere Abstände seltener), und zwar wenn einer Primzahl der zweiten Reihe eine Primzahl der ersten Reihe folgt. Diese Eigenart der Primzahlverteilung erklärt, weshalb Endziffer-Zwillinge das statistische Soll der erwarteten Ziffer-Kombinationen (nach dem Zufallsprinzip) nicht erreichen.
Stellungnahme der Redaktion
In ihrer Arbeit "Unexpected biases in the distribution of consecutive primes" gehen die Autoren Robert J. Lemke Oliver und Kannan Soundararajan auf die unterschiedliche Häufigkeit der Primzahlen vor und nach (nicht Sechser-, sondern) Dreierzahlen ein. (Bei den Sechserzahlen ist es nicht wesentlich anders.) Die Unterschiede sind vorhanden, aber um Größenordnungen kleiner als die neu entdeckten Unterschiede in den Endzifferpaaren. Schon deshalb kann der erste Unterschied den zweiten nicht erklären.
Christoph Pöppe, Redaktion
Danke für Ihre Stellungnahme, die das Thema natürlich keineswegs erschöpfend beleuchten kann. Wichtig war mir mein Hinweis auf die besonderen Eigenschaften der beiden Zahlenreihen (Primzahlen vor und nach Sechserzahlen). In ihrer Anordnung liegt die Ursache für die völlig unterschiedliche Häufigkeit der Endziffer-Kombinationen. Es ist nicht gleichgültig, ob zwei Primzahlen des gleichen Typs aufeinander folgen (ihr Mindestabstand ist 6). Primzahlen wechseln sich völlig "unregelmäßig" ab und bilden daher auch unterschiedliche Abstände. Der engste Abstand (Differenz 2) führt zu den relativ häufigen Primzahlzwillingen. Endzifferzwillinge können nur im Mindestabstand 10 oder in den Abständen 20, 30, 40 usw. auftreten. Es leuchtet daher unmittelbar ein, dass beispielsweise die Ziffernfolge 9/1 (Abstand 2, 12, 22 ,...) mit größerer Wahrscheinlichkeit auftritt als die Ziffernfolge 1/9 (mit den jeweils größeren Abständen 8, 18, 28 ....).
haben Chester und Baker im American Scientist zur Problematik aus eigener Erfahrung und Reflexion darüber vorgelegt.
"Growing Up with Chernobyl Working in a radioactive zone, two scientists learn tough lessons about politics, bias and the challenges of doing good science"
Sie beginnen: "We were completely taken aback by what we saw that first summer in Chernobyl, and we continue to be challenged by what we encounter in that strangely beautiful environment. Our endeavors have led to some of the happiest and bleakest moments in our professional lives. We now recognize that we were terribly naive about radioecology and the politics of scientific research when we first started this work. But we've gained some wisdom along the way, and here we'd like to share what we've learned from our experiences in the form of brief lessons."
Die Schäden durch ionisierende Strahlung wirken, sofern diese nicht so hoch ist, dass der Tod unmittelbar eintritt, langfristig. Die Krebs Raten steigen, die Fruchtbarkeit leidet, es treten Mutationen auf.
Je kürzer die durchschnittliche Lebenserwartung einer Art ist, desto weniger machen sich Ausfälle aufgrund langwieriger Krebs Erkrankungen bemerkbar, die unter Umständen jahrzehntelang keine negativen Auswirkungen auf das Individuum zeigen würden.
Eine kurze Generationen Folge ist auch eine gute Strategie gegen die Auswirkungen ionisierender Strahlung.
Insofern würde ich eher bei langlebigen Räubern mit niedrigen Geburtenraten mit deutlichen Auswirkungen rechnen – etwa dem Menschen – wohingegen kleine Nager sicherlich gute Chancen haben, sich in so einer Umgebung "normal" zu vermehren.
Unter Umständen kann eine erhöhte Sterblichkeit geschwächter Tiere am unteren Ende der Nahrungskette dazu führen, dass ein vermehrtes und einfaches Nahrungsangebot für Beutegreifer wieder deren Chancen verbessert. So lange, bis die kumulierte Strahlungsdosis den Nutzen wieder zunichte macht.
Selbst wenn beispielsweise Bären eine um 15 Jahre niedrigere individuelle Lebenserwartung hätten (was meines Wissens nicht untersucht wurde), würde sich das kaum auf die Gesamt Anzahl auswirken, sondern eher auf die Alterspyramide. Es würde vermehrt jüngere Tiere zu beobachten sein. Kein Problem, so lange die Generationen Folge gesichert ist.
Ein langes und gesundes Leben jedes einzelnen Individuums ist für uns Menschen wünschenswert, für das Funktionieren der Natur aber völlig irrelevant. Die großflächige Besetzung und exklusive Nutzung (Zerstörung) von Lebensraum durch den Menschen hat hingegen sofort und nachhaltig Einfluss auf Artenreichtum und Populationsdichte, sodass deren Abwesenheit eine Renaturierung mit all ihren positiven Begleiterscheinungen ermöglicht, Strahlung hin oder her.
""In der Wissenschaft existiert nichts ohne Peer Review. So gesehen existieren Gaschaks Daten einfach nicht" Anders Møller" Die Interpretation von Daten, Schlussfolgerungen die gezogen werden und veröffentlicht werden, sollten immer dem Peer Review unterzogen werden. Aber die Daten die Gaschak gesammelt hat, sind zunächst einmal existierende Datenpunkte. Diese Daten sind unter Berücksichtigung der Erhebung und Vollständigkeit der Daten verwendbar und Schlussfolgerungen können natürlich angezweifelt werden. Die Behauptung, dass diese Daten auf irgendeine Weise nicht existieren, halte ich für sehr zweifelhaft.
Ich glaube, dass die runde Form durch den Wirbel, der sich unter der geschlossenen Eisdecke bildet, zustande kommt. Wenn das Wasser absinkt, muss es ja von den Seiten zur Mitte strömen, dabei fängt es an zu kreisen und in der Mitte bildet sich so etwas wie das Auge des Sturms. Würde zunächst eine eckige Scholle entstehen, so könnte eine Form wie auf dem Bild zu sehen eigentlich kaum entstehen.
Schockierend?
26.04.2016, Olaf SchlüterIn den meisten bisherigen Beiträgen wird auf die eine oder andere Weise thematisiert, dass die Mitglieder der LGBT-Gruppe Diskriminierung beklagen, wo keine ist. Es ist ein Unterschied, ob eine radikale Minderheit (die womöglich weniger Anteil an der Gesellschaft hat als die LGBT-Menschen) LGBTs feindseilig oder diskriminierend begegnen, oder ob die Mehrheit der Gesellschaft dies (gar strukturell) tut. Letzteres ist in der Regel die Klage der LGBT-Minderheit, ersteres aber sehr viel wahrscheinlicher gesellschaftliche Realität. Leider ist ausgerechnet die Zunft, die hier empirisch forschen könnte, die Soziologie, dazu übergegangen, an die erste Stelle nicht die Realität, sondern die Gendertheorie zu setzen. Seither kommt aus diesem Bereich eine wertlose Studie nach der anderen.
Die "Belege" für allgemeine Diskriminierung sind jedenfalls im Allgemeinen entweder vage und nur unter Annahme von "Dunkelziffern" statistisch oder gar bloß anekdotisch belegt (so wie bei den Vorkommnissen beim CERN). Ich stimme Jürgen Kantz zu: Selbstwahrnehmung ist nicht automatisch Wahrheit.
So einseitig ist die christliche Ethik nicht
26.04.2016, Winfried Krech, Pastor em., ItzehoeNach dieser strikten Aussage hätte ich während meiner ganzen Dienstzeit als Pastor, insbesondere als Militärseelsorger, etwas Falsches gelehrt. Jeder Christ hat in Konfliktsituationen verantwortlich zu handeln, doch steht sein Handeln in jedem Fall unter der Gnade Gottes, auch wenn er in bester Überzeugung falsch handelt. Auch wenn das 5. Gebot "Du sollst nicht töten" (die deutlichere Übersetzung wäre "Du sollst nicht morden") heißt, kann der Christ gezwungen sein, dagegen zu verstoßen, etwa im Falle der Notwehr und der Nothilfe: Das Opfer seinem Mörder zu überlassen wäre nicht christlich. Diese schwierigen ethischen Fragen haben ja gerade die aus dem Protestantismus kommenden Widerständler gegen Hitler umgetrieben, ob z. B. ein Tyrannenmord erlaubt sei. Auch bei dem Weichenstellerdilemma sichert keine Entscheidung das Heil – auch in der traditionellen christlichen Ethik nicht, soweit ich es übersehe: Wir werden so oder so schuldig und bleiben auf Vergebung angewiesen. Wie ich im vorliegenden Fall handle, bleibt allein meine persönliche Entscheidung – auch nach christlicher Ethik mit den beiden Entscheidungsmöglichkeiten.
So kurz und so apodiktisch steht das mit der traditionellen christlichen Ethik im französischen Original des Artikels. Ich kenne dazu auch andere theologische Auffassungen, habe mich allerdings nicht befugt gefühlt, sie in dem Artikel auszuführen, zumal diese Frage für das Hauptthema des Artikels nicht zentral ist.
Ich erinnere mich an eine Diskussionsveranstaltung aus meiner Jugendzeit, in der es um die Frage "Darf man einen Menschen töten, um mehrere andere zu retten?" ging. Der katholische Geistliche auf dem Podium beantwortete sie mit einem klaren Nein und begründete das mit einem Demutsgebot: Du kannst dir deiner eigenen Erkenntnisfähigkeit gar nicht so sicher sein, dass du mit deiner Erkenntnis die Tötung eines Menschen rechtfertigen könntest. Dem wollte sein evangelischer Kollege nicht vorbehaltlos zustimmen.
Christoph Pöppe, Redaktion
Dilemmata gibt es immer wieder
26.04.2016, Dr.-Ing. Peter Klamser, EgelnWäre unsere Erde zu entdecken?
26.04.2016, Thomas Güthner, TrostbergSehr geehrter Herr Güthner,
vielen Dank für Ihren Leserbrief. Die Wahrscheinlichkeit, einen Transit von einem Exoplanet bei einem bestimmten Stern zu beobachten errechnet sich aus dem Verhältnis von Sterndurchmesser zu Durchmesser des Planetenorbits. Für ein System ähnlich wie Erde-Sonne beträgt diese etwa 0,1 Prozent, wie in dem Artikel ... zu lesen ist. Um auch wirklich fündig zu werden, werden die geplanten Missionen wie TESS und PLATO hunderttausende Sterne nach Transits von solchen Planeten absuchen. Die Helligkeit würde bei einem solchen System übrigens um etwa 0,01 Prozent bzw. auf 99,99 Prozent und nicht 99,9995 Prozent abfallen.
Das wird übrigens dem Steuerzahler nicht verschwiegen, sondern ist im Artikel erwähnt. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit nur 1/200 ist und wir nur 100 000 Sterne beobachten, so werden wir statistisch gesehen 500 solcher Planeten finden.
Mit freundlichen Grüßen,
Felicitas Mokler
Tolle idee
26.04.2016, NikolaEines noch an Jorge: Deine Ausführungen können nur ironisch gemeint sein....
Keine Schmerzen oder überhaupt kein Gefühl?
25.04.2016, Steffen M."Ohne den Natriumkanal bleiben diese Nervenverbindungen stumm, im Gehirn der Menschen kommen keinerlei Signale an."
Weshalb sieht man in diesem Fall dennoch etwas im Hirnscan? Liegt es daran, dass der Proband weiß und sieht, dass er gepikst wurde? Hätte man das gleiche Muster gesehen, wäre er mit verbundenen Augen gepikst worden?
Bei diesen Probanden sind sehr selektiv die für die Schmerzweiterleitung verantwortlichen Ionenkanäle gestört. Andere Sinnesreize, wie zum Beispiel Berührungen oder Temperatur, können dagegen normal oder fast normal verarbeitet werden.
Beste Grüße, jd/Red
Wissen muss für jedermann frei zugänglich sein.
25.04.2016, MaxDie Autoren müssen vom Staat unterstützt werden. Bibliotheken müssen gefördert werden.
Primzahlen-Muster kein Zufall
25.04.2016, Hans Dieterle, Steinach5, 11, 17, 23, 29, (35), 41, 47, 53, 59, (65), 71 ... (Primzahlen vor Sechserzahlen) und
7, 13, 19, (25), 31, 37, 43, (49), (55), 61, 67 ... (Primzahlen nach Sechserzahlen)
hingewiesen haben.
Grund für die höhere Primzahldichte der ersten Reihe ist der geringere Anteil an zusammengesetzten Zahlen.
Das Produkt zweier Zahlen des ersten Zahlentyps ergibt stets eine Zahl der zweiten Reihe - jedoch nicht umgekehrt.
Beispiele: 5 x 5 = 25 / 5 x 11 = 55 / 11 x 11 = 121 (fremder Zahlentyp)
7 x 7 = 49 / 7 x 13 = 91 / 13 x 13 = 169 (eigener Zahlentyp)
Endziffer-Zwillinge treten vorzugsweise auf beim (Mindest-) Zahlenabstand 10 (größere Abstände seltener), und zwar wenn einer Primzahl der zweiten Reihe eine Primzahl der ersten Reihe folgt. Diese Eigenart der Primzahlverteilung erklärt, weshalb Endziffer-Zwillinge das statistische Soll der erwarteten Ziffer-Kombinationen (nach dem Zufallsprinzip) nicht erreichen.
In ihrer Arbeit "Unexpected biases in the distribution of consecutive primes" gehen die Autoren Robert J. Lemke Oliver und Kannan Soundararajan auf die unterschiedliche Häufigkeit der Primzahlen vor und nach (nicht Sechser-, sondern) Dreierzahlen ein. (Bei den Sechserzahlen ist es nicht wesentlich anders.) Die Unterschiede sind vorhanden, aber um Größenordnungen kleiner als die neu entdeckten Unterschiede in den Endzifferpaaren. Schon deshalb kann der erste Unterschied den zweiten nicht erklären.
Christoph Pöppe, Redaktion
Danke für Ihre Stellungnahme, die das Thema natürlich keineswegs erschöpfend beleuchten kann. Wichtig war mir mein Hinweis auf die besonderen Eigenschaften der beiden Zahlenreihen (Primzahlen vor und nach Sechserzahlen). In ihrer Anordnung liegt die Ursache für die völlig unterschiedliche Häufigkeit der Endziffer-Kombinationen. Es ist nicht gleichgültig, ob zwei Primzahlen des gleichen Typs aufeinander folgen (ihr Mindestabstand ist 6). Primzahlen wechseln sich völlig "unregelmäßig" ab und bilden daher auch unterschiedliche Abstände. Der engste Abstand (Differenz 2) führt zu den relativ häufigen Primzahlzwillingen. Endzifferzwillinge können nur im Mindestabstand 10 oder in den Abständen 20, 30, 40 usw. auftreten. Es leuchtet daher unmittelbar ein, dass beispielsweise die Ziffernfolge 9/1 (Abstand 2, 12, 22 ,...) mit größerer Wahrscheinlichkeit auftritt als die Ziffernfolge 1/9 (mit den jeweils größeren Abständen 8, 18, 28 ....).
Hans Dieterle
Eine erhellende, selbstkritische, differenzierte Empfehlung
25.04.2016, Peter Weigl"Growing Up with Chernobyl
Working in a radioactive zone, two scientists learn tough lessons about politics, bias and the challenges of doing good science"
http://www.americanscientist.org/issues/pub/growing-up-with-chernobyl/99999
Sie beginnen: "We were completely taken aback by what we saw that first summer in Chernobyl, and we continue to be challenged by what we encounter in that strangely beautiful environment. Our endeavors have led to some of the happiest and bleakest moments in our professional lives. We now recognize that we were terribly naive about radioecology and the politics of scientific research when we first started this work. But we've gained some wisdom along the way, and here we'd like to share what we've learned from our experiences in the form of brief lessons."
Lebenserwartung und Generationszyklus
25.04.2016, Robert OrsoJe kürzer die durchschnittliche Lebenserwartung einer Art ist, desto weniger machen sich Ausfälle aufgrund langwieriger Krebs Erkrankungen bemerkbar, die unter Umständen jahrzehntelang keine negativen Auswirkungen auf das Individuum zeigen würden.
Eine kurze Generationen Folge ist auch eine gute Strategie gegen die Auswirkungen ionisierender Strahlung.
Insofern würde ich eher bei langlebigen Räubern mit niedrigen Geburtenraten mit deutlichen Auswirkungen rechnen – etwa dem Menschen – wohingegen kleine Nager sicherlich gute Chancen haben, sich in so einer Umgebung "normal" zu vermehren.
Unter Umständen kann eine erhöhte Sterblichkeit geschwächter Tiere am unteren Ende der Nahrungskette dazu führen, dass ein vermehrtes und einfaches Nahrungsangebot für Beutegreifer wieder deren Chancen verbessert. So lange, bis die kumulierte Strahlungsdosis den Nutzen wieder zunichte macht.
Selbst wenn beispielsweise Bären eine um 15 Jahre niedrigere individuelle Lebenserwartung hätten (was meines Wissens nicht untersucht wurde), würde sich das kaum auf die Gesamt Anzahl auswirken, sondern eher auf die Alterspyramide. Es würde vermehrt jüngere Tiere zu beobachten sein. Kein Problem, so lange die Generationen Folge gesichert ist.
Ein langes und gesundes Leben jedes einzelnen Individuums ist für uns Menschen wünschenswert, für das Funktionieren der Natur aber völlig irrelevant. Die großflächige Besetzung und exklusive Nutzung (Zerstörung) von Lebensraum durch den Menschen hat hingegen sofort und nachhaltig Einfluss auf Artenreichtum und Populationsdichte, sodass deren Abwesenheit eine Renaturierung mit all ihren positiven Begleiterscheinungen ermöglicht, Strahlung hin oder her.
Daten bleiben Daten
25.04.2016, Philipp SchneiderAnders Møller"
Die Interpretation von Daten, Schlussfolgerungen die gezogen werden und veröffentlicht werden, sollten immer dem Peer Review unterzogen werden. Aber die Daten die Gaschak gesammelt hat, sind zunächst einmal existierende Datenpunkte.
Diese Daten sind unter Berücksichtigung der Erhebung und Vollständigkeit der Daten verwendbar und Schlussfolgerungen können natürlich angezweifelt werden.
Die Behauptung, dass diese Daten auf irgendeine Weise nicht existieren, halte ich für sehr zweifelhaft.
Kann ich gut gebrauchen
24.04.2016, BismarckNaja, mit Zwille gehts ja auch...
wer bezahlt dies ?
24.04.2016, stefan14Zahlen die Russen für die Strahlungsschäden in Westeuropa?
Das Beste an diesem Artikel
24.04.2016, GastWirbel auch unter geschlossener Eisdecke
24.04.2016, Thomas Sattler