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Die Erfolge der Akupunktur gehen also rein auf Placebo-Effekte zurück. Zitat: „weil das gelegentlich – beispielsweise bei chronischen Rücken- oder Knieschmerzen – sogar besser geholfen hat als normale Schmerzmittel (die ja auch immer mal Nebenwirkungen haben), erstattet die Krankenkasse auch manche Akupunkturbehandlung.“ Eine kleine argumentative Schwäche dabei allerdings - die die Autorin vornehm verschweigt, weil sie möglicherweise nicht in ihre einfache Weltsicht gepasst hätte: Dieses „gelegentlich“ bezieht sich auf randomisierte Doppelblindstudien! Akupunktur war also in Doppelblindstudien für einige Indikationen wirksamer als konventionelle Schmerzmittel – und diese wiederum sind ja per diefinitionem wirksamer als Placebo (sonst wären sie nicht zugelassen). Der einfache argumentative Holzschnitt ergibt nicht immer das exakte Bild der Situation – und das gilt insbesondere auch für die Beurteilung unterschiedlicher medizinischer Methoden und der Studienlage. Gelegentlich sind die kurzfristigen und die langfristigen Folgen einer medizinischen Intervention deutlich unterschiedlich – Studien beurteilen aber in aller Regel nur kurzfristige Effekte. Weiterhin sind grundsätzlich alle individualisierenden Verfahren in randomisierten Studien schwerer beurteilbar als ein serielles Vorgehen. Wenn alle die gleiche Behandlung bekommen, eignet sich das gut für Studien – nur leider nicht immer für den einzelnen Patienten.
Ehtik und Moral unterliegen im Ernstfall immer einer Aufwands/Ertragsrechnung. In dem Fall die Entscheidung zwischen 5 Toten und einem Toten. Dabei redudziert eine einfache Handlung den Schaden massiv. Ich behaupte auch, das dieses Entscheidungsmuster auch bei komplexeren Entscheidungen feststellbar ist. Moral und Ethik sind nur Faktoren in deisem Entscheidungsprozess. Dies wäre eine interessante Studie, die mit predictive Analytics bearbeitet werden sollte.
Vielen Dank für Ihren wunderbar unaufgeregten Beitrag. Endlich ist der Sachverhalt (sogar für Laien) gut erklärt und nicht in einem panikmachendem "PGP ist kaputt!"-Ton. Ich hoffe dieser Artikel erreicht viele Menschen und klärt bei Ihnen dieses Missverständnis auf.
... Und was ist nach dem nächsten Tropensturm zu erwarten? Was nützt der Artenschutz vor Ort, wenn nichts mehr zum Schützen da ist? Ich habe das fragwürdige "Vergnügen" gehabt, das unglaubliche Chaos während und nach einer solchen Katastrophe erleben zu dürfen. Da denkt keiner mehr an die Tiere, da heißt es nur noch, rette sich wer kann... Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein "Sicherungspool" außerhalb der Heimatwelt sinnvoll ist, wenn es wie hier ums Überleben einer Art bzw. einer nationalen Identifikation geht. Natürlich unter vernünftiger Aufsicht...
eine steuer....super. der verbraucher stellt keine plastiktüten her. die plastiktüten werden hergestellt, angeboten, verteilt..... von unternehmen die eine gewerbliche zulassung durch den staat haben. dr spruch: "der verbraucher will das" ist das gemeinste was den verursachern einfallen konnte. und die vom verbraucher gewählten politiker machen den spass mit, um noch ein paar groschen mehr in die steuerkasse zu spülen.
der gescholtene verbraucher bezahlt "die tüte" dann sogar mehrfach: an der kasse, beim entsorgen und mit dem recycelten produkt bzw über den strompreis. und alle processe belasten zusätzlich die umwelt. an diesem wahnsinn will dann der staat auch noch verdienen, statt es einfach da zu verhindern, wo es zu verhindern ist: bei der herstellung. wie verblendet alle sind, sieht man an der rechnung, dass man durch verbrennen des kunststoffes primärenergie einspart. was ist mit der herstellung der kunsstoffe, der herstellung der tüten, der transport, die lagerung, die einsammlung, die sortierung , die aufbereitung de rtarnsport zum kraftwerk ...... nichts wird da gespart.... es wird nur noch mehr schaden angerichtet. kunstoff bei de renergetischen sanierung ist der nächste hammer.... alles politisch gewollt und NICHT vom VERBRAUCHER !
"Doch wie der Tornado vom 16. Mai 2018 nahe der norddeutschen Stadt Viersen zeigt [...]" Viersen ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Westen Deutschlands, ca. 30-40km vom westlichsten Punkt Deutschlands entfert (Selfkant).
Am Text des rezensierenden Autors - immerhin einem Biologielehrer - ist mir an zwei Stellen aufgefallen, dass das Wort "dass" durch ein "das" ersetzt wurde. Da diese falsche Schreibweise immer mehr um sich greift (nicht nur unter Schülern) und mich ärgert, muß ich an dieser Stelle einmal meinem Ärger Luft machen, auch wenn es eigentlich nicht zum Thema der Rezension gehört.
Stellungnahme der Redaktion
Danke für den Hinweis, die Stellen sind korrigiert. Derartige Fehler entstehen nicht immer bei den Autor(inn)en, sondern manchmal auch beim Redigieren. Redaktionelles Arbeiten geschieht in der Regel unter Zeitdruck, und wenn sich die Textarbeit dann noch mit zahlreichen begleitenden Schritten paart (HTML-Formatierung, Verschlagwortung, SEO-Optimierung, Coverzuweisung, Abgleich mit Bibliothekseinträgen etc. bei Online-Rezensionen), kommt es hin und wieder vor, dass sich beim Einbau kleinere Fehler einschleichen. Leider ist niemand davor gefeit, auch bei noch so gewissenhaftem Arbeiten nicht.
Zum McGurk Effekt ist die Interpretation einer Mundbewegung zwingend notwendig. Bei Laurel und Yanny fehlt diese vollständig. Damit hat dieser Effekt nichts mit dem Phänomen zu tun.
völlig korrekt. Nämlich die verlorenen ursprünglichen! Gleichungen von Maxwell (der hatte selber gar nicht begriffen was er da insgesamt geschaffen hatte...) in Quaternionen-Mathematik. Die heutigen 4 "maxwell´schen Gleichungen" sind von Heaviside (Vektormathematik). Obwohl sich Heaviside gegen Ende seines Leben scheinbar wieder mit Quaternionen beschäftigt hat (unter den Fußbodenbrettern seiner letzten Wohnung wurden entsprechende Aufzeichnungen gefunden). Und nach etwas Verlorenem gesucht hat? PS siehe auch "Whittaker 1903 + 1904"
Sehr schön formuliert... ich bin immer noch von Artenschutz vor Ort überzeugt. Es wurde fast alles angesprochen, das ich immer noch in Frage stelle. Jeder darf sich damit sein eigenes Bild machen.
Elektrische Schocks können Nervenstörungen bewirken, die längere Zeit anhalten. Oft kommt es auch zu Krämpfen durch diese Nervenstörungen. Nebenwirkungen können eine verstärkte, unkontrollierte Ausschüttung von Hormonen und/oder hormonähnlichen Stoffen sein. Diese spielen bei einfachen Organismen, wie Schnecken, eine weit größere Rolle als bei höher entwickelten Tieren. Durch die laut Artikel wiederholten (wohl sogar öfteren) Elektroschocks kann es zu einer Überflutung mit solchen Stoffen gekommen sein. Durch den der niedrigen Wassertemperatur angepassten langsamen Stoffwechsel bleiben diese Stoffe lange im Schneckenkörper erhalten. Bei der Übertragung werden diese Stoffen im Zielkörper wie in der Zellkultur die gleichen Reaktionen auslösen. In einer anderen Schnecke könnte es sogar zu einem Anreiz kommen, diese Stoffe für eine begrenzte Zeitspanne selber zu produzieren. (Das wäre aber für mich zwar eine Übertragung die gleiche Wirkungen auslöst, aber keine eines erlernten Reflexes. Schon gar nicht über RNA.) Aus dem Artikel ist zu schließen, dass die Wirkung, der „erlernte Reflexe“, nur ein paar Tage angehalten hat. Das ist nicht zu lang für Hormone und ähnlich Stoffe. Echte Reflexe, auch wie ich es über andere Tierversuche kenne, bleiben dagegen weitaus länger erhalten. (Seehasen sind nicht so extrem kurzlebig um daraus einen Grund für ein rasches Verlernen von Reflexen zu konstruieren.)
Der Reflex ist zudem das Einziehen der Kiemen. Die Dauer nur eine Ausprägung. Ein Beispiel: Wenn Ihnen ein Arzt zum Reflextest mit einem Hämmerchen ans Knie schlägt zuckt ihr Bein vielleicht nur geringfügig. Gibt er Ihnen aber vorher eine Injektion (oder Elektroschock) womit die Schmerzempfindlichkeit enorm gesteigert wird, so (Bildlich gesprochen) knall ihr Fuß durch die Zimmerdecke. Solange die erhöhte Schmerzempfindlichkeit andauert, bleibt das so. Das hat nichts RNA oder auch nur mit einem Lerneffekt zu tun. Die Schmerzempfindlichkeit kann durch eine Nervenreizung, (bei Elektroschocks ohnehin immer anzunehmen) auch lange nachdem die Stoffe der Injektion aus dem Körper ausgeschieden wurden, andauern.
Wird die Schmerzempfindlichkeit über einen körpereigenen Stoff weitervermittelt, so kann dieser entnommen (evtl. konzentriert) und in einen anderen Körper transferiert werden. Dabei gibt es im Zielkörper auch eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit.
Alles ohne (echtes) Lernen oder gar RNA-Übertragung.
Frau Schwilles Ziel ist offenbar, ein "Lebewesen" zu bauen oder zunächst einmal zu definieren, das mit der gleichen Umgebung zurechtkommt wie die Wesen der irdischen Biosphäre. Variiert man die Umgebung, so kann man schon auf sehr viel einfachere Weise Leben erzeugen - und auch Evolution anstoßen. Besteht die Umgebung aus einem einfachen Pixelraster plus einiger einfacher Regeln, so sind schon manche "zelluläre Automaten" in der Lage, sich zu vermehren, Umgebungspixel zu "verstoffwechseln" und zu evolvieren - z.B. mit dem Ziel, das Raster in "Konkurrenz" zu anderen Pixelwesen möglichst weitgehend zu okkupieren.
Da man Umgebung und Lebensziele zellulärer Automaten als Programmierer selber definieren kann, kommt dabei auch ab und zu die Lösung eines kniffligen Optimierungsproblems heraus.
Das "rustikale Einfachst-Leben", das Frau Schwille im Sinn hat, wird vermutlich nichts viel Anderes tun als diese zellulären Automaten - in einer Umgebung von Wassermolekülen mit gelösten Substanzen, vielleicht einer Membran aus polaren organischen Molekülen, und mit einem etwas komplexeren Regelwerk.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass wir dieses komplexe Regelwerk nicht vollständig kennen und es für unsere von-Neumann-Rechner zu komplex (jedenfalls für Echtzeit) ist. Insofern kann uns das erzeugte Leben (und die Schwierigkeiten beim Erzeugen) einiges über seine (und unsere) Umgebung erzählen - und darin, vor allem, sehe ich den Wert des Experiments.
Medizinisch ist das alles richtig, aber ein Plazebo, das von weniger gut, oder anders ausgebilden Personen verabreicht werden kann, kann gesellschaftlich eine Verbesserung bringen. Ärzte können sich dann auf die medizinisch behandelbaren oder behandlungswürdigen Fälle konzentrieren, was im Idealfall zu geringeren Kosten und Wartezeit führt. Also Alternativen ja, aber mit der richtigen Begründung.
Ich habe bereits 1999 in meinem Buch "Das Zeitalter der Werfer" darauf hin gewiesen, dass der menschliche Körperbau beim Übergang zum Homo erectus für das Werfen optimiert worden ist. Dabei wurden Anpassungen an das Klettern aufgegeben. Die Dissertation von Neil Roach (2012) und die Arbeiten von Richard W. Young - insbesondere sein Buch "Human Origins & Evolution" (2013) stützen diese Interpretation. Parallel zu den körperlichen Umstellungen begann das fulminante Gehirnwachstum dieser Entwicklungslinie. Auch dieses könnte vor allem den Anpassungen an das werfen geschuldet sein, denn der gezielte menschliche Wurf ist die bei weitem anspruchsvollste Bewegung im gesamten Tierreich: Das fängt bei der Komplexität der Bewegung an. Ein Maß für die Komplexität einer zusammengesetzten Bewegung, das in den Ingenieurwissenschaften Anwendung findet ist die Zahl der Bewegungsfreiheitsgrade. Im Vergleich zur in der Paläoanthropologie so beliebten Werkzeugherstellung ist die Zahl der Bewegungsfreiheitsgrade beim Werfen in etwa doppelt so hoch. Daher ist es zwar denkbar, dass ein Gehirn, das sich an die Kontrolle einer Wurfbewegung angepasst hat, lernt Werkzeuge herzustellen – aber nie und nimmer der umgekehrte Fall. Genauso gut kann man versuchen allein mit Lenkrad und Gaspedal ein Flugzeug zu steuern. Jeder neue Freiheitsgrad macht die Bewegung um eine Dimension komplexer – so wie beim Fliegen die dritte Dimension der Höhe hinzukommt und eine neue Regelgröße erforderlich macht. Nur dass beim Werfen weit mehr Dimensionen im Spiel sind als beim Fliegen. Die Wurfbewegung ist so schnell, dass keine Rückkopplungsprozesse stattfinden können. Sie muss in ihrer gesamten Komplexität im Voraus geplant werden und dies stellt ganz besondere, im Tierreich einmalige Anforderungen an das menschliche Gehirn (Kirschmann, Eduard: „Das Zeitalter der Werfer“, 1999). Anforderungen, mit deren Untersuchung Wissenschaftler bisher noch nicht einmal begonnen haben, weil sie in Ermangelung entsprechender Fachkenntnisse gar nicht in der Lage sind sie wahrzunehmen, geschweige denn zu untersuchen. Etwas besser sieht es im Fall der Präzision aus. Vor über 30 Jahren behauptete der Neurobiologe William Calvin, das Loslassen eines Wurfgeschosses im richtigen Zeitfenster um ein Ziel zu treffen sei so anspruchsvoll für das Gehirn, dass die Größe des menschlichen Gehirns dafür eigentlich gar nicht ausreichen dürfte. Ich habe 1999 klargestellt, dass die sehr dramatischen Abschätzungen Calvins auf die von ihm bei seinem Gedankenexperiment getroffene, falsche Wahl der Anfangsbedingungen zurückzuführen waren. Aber auch das reale Zeitfenster, das ein Forscherteam um Jonathan Hore mit 0.5 Millisekunden für einen Treffer im Baseball angibt ist geeignet um zu unterstreichen wie unglaublich die Präzision ist, die Menschen beim Werfen an den Tag legen. Dabei genügt das Zeitfenster allein bei weitem nicht um die Anforderungen des gezielten Wurfs an die Präzision der Bewegung zu erfassen. Ein im richtigen Augenblick losgelassenes Wurfgeschoss kann das Ziel nur dann treffen, wenn die Beschleunigungstrajektorie einen Streckenabschnitt aufweist, auf dem das Loslassen zu einem Treffer führen kann. Das eigentliche Zielen, das Ausrichten der Bewegung mit der notwendigen Präzision ist angesichts der Komplexität der Bewegung eine enorme Herausforderung an das Gehirn, mit deren Erforschung meines Wissens bisher noch nicht einmal begonnen wurde. Noch größer dürften die Anforderungen an das Gehirn sein, die im Zusammenhang mit der Entfernungsabschätzung beim Werfen stehen. Die Komplexität der räumlichen Wahrnehmung beim Menschen wurde wissenschaftlich bisher am gründlichsten untersucht und ist bekannt. Bei Intelligenztests spielen Teilaspekte der räumlichen Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Allerdings stellen Paläoanthropologen in diesem Zusammenhang den naheliegenden Zusammenhang mit dem Werfen gar nicht erst her. Lieber erzählen sie Heldenepen von in der Savanne umherziehenden Jägern – ungeachtet der Tatsache, dass Orientierung im offenen Gelände von vielen Tieren mit wesentlich weniger entwickelten Gehirnen problemlos beherrscht wird. Dass wir unser Fingerspitzengefühl dem Werfen verdanken könnten wurde in Darwins Tradition von zahlreichen Wissenschaftlern in Erwägung gezogen. Aber auch hier fehlt es noch an Grundlagenforschung. Es wäre zum Beispiel kein Problem in einem MRT zu untersuchen, welche Gehirnareale bei einem geübten Werfer aktiv sind, wenn er in Vorbereitung eines Wurfes einen neuen Stein in der Hand wägt. Im Gegensatz zum eigentlichen Wurf könnte man dabei den Kopf fixieren um scharfe Bilder zu erhalten. Die dramatische Größenzunahme des menschlichen Gehirns begann zeitlich parallel zur Optimierung des Körperbaus für das Werfen beim Übergang zum Homo erectus. Die männliche Überlegenheit beim Werfen korrespondiert mit dem größeren Gehirn der Männer. Das gezielte Werfen ist die bei weitem anspruchsvollste Tätigkeit im Tierreich und stellt enorme Anforderungen an das Gehirn. Das gilt gleichermaßen für analytische Aufgaben bei der Erfassung und Auswertung taktiler und visueller Informationen, für die Planung der Bewegung und für deren Steuerung. Wenn man herausfinden will, warum unsere Vorfahren große Gehirne entwickelt haben, sollte man als erstes überprüfen, ob es eine Korrelation zwischen Gehirngröße und Wurfleistungen gibt. Ich habe das vor mittlerweile 19 Jahren gefordert, technisch ist dies keine Herausforderung – es muss nur gemacht werden. Es bestehen gute Chancen auf diesem Wege nachzuweisen, dass Darwin 1871 mit seinem Hinweis auf die potentielle Bedeutung des Werfens für die Evolution des menschlichen Gehirns richtig lag. Ist es zu viel verlangt, diese Frage zu klären, bevor dieser Hinweis 150 Jahre alt wird? Wir verfügen längst über bildgebende Verfahren, die es ermöglichen die Gehirngröße von Probanden zu vermessen. Es gibt Sportarten, deren Spitzensportler sich durch herausragende Wurfleistungen auszeichnen, wie Handball und Baseball. Eine geeignete Kontrollgruppe zusammenzustellen sollte auch kein Problem sein. – Was in aller Welt hat die Wissenschaft bis heute davon abgehalten ihre mittlerweile 147 Jahre alten Hausaufgaben zu erledigen und Darwins These zu überprüfen? Homo naledi und Homo floresiensis waren vermutlich an Waldreiche Habitate angepasst, in denen sich kostspielige Anpassungen an das Werfen nicht auszahlten - statt dessen setzten sie mehr aufs Klettern. Für die Feuernutzung, Großwildjagd und Werkzeugherstellung benötigte Homo floresiensis kein großes Gehirn - ähnlich könnte es sich mit den denkbaren Bestattungsritualen des Homo naledi verhalten.
Eine kleine argumentative Schwäche
18.05.2018, Curt KöstersZitat: „weil das gelegentlich – beispielsweise bei chronischen Rücken- oder Knieschmerzen – sogar besser geholfen hat als normale Schmerzmittel (die ja auch immer mal Nebenwirkungen haben), erstattet die Krankenkasse auch manche Akupunkturbehandlung.“
Eine kleine argumentative Schwäche dabei allerdings - die die Autorin vornehm verschweigt, weil sie möglicherweise nicht in ihre einfache Weltsicht gepasst hätte:
Dieses „gelegentlich“ bezieht sich auf randomisierte Doppelblindstudien!
Akupunktur war also in Doppelblindstudien für einige Indikationen wirksamer als konventionelle Schmerzmittel – und diese wiederum sind ja per diefinitionem wirksamer als Placebo (sonst wären sie nicht zugelassen).
Der einfache argumentative Holzschnitt ergibt nicht immer das exakte Bild der Situation – und das gilt insbesondere auch für die Beurteilung unterschiedlicher medizinischer Methoden und der Studienlage.
Gelegentlich sind die kurzfristigen und die langfristigen Folgen einer medizinischen Intervention deutlich unterschiedlich – Studien beurteilen aber in aller Regel nur kurzfristige Effekte.
Weiterhin sind grundsätzlich alle individualisierenden Verfahren in randomisierten Studien schwerer beurteilbar als ein serielles Vorgehen. Wenn alle die gleiche Behandlung bekommen, eignet sich das gut für Studien – nur leider nicht immer für den einzelnen Patienten.
Nicht wirklich überraschend
18.05.2018, Thomas UnnewehrEndlich eine unaufgeregte Berichterstattung
18.05.2018, Nina H.Artenschutz 2
18.05.2018, Ulrich SchulzIch habe das fragwürdige "Vergnügen" gehabt, das unglaubliche Chaos während und nach einer solchen Katastrophe erleben zu dürfen. Da denkt keiner mehr an die Tiere, da heißt es nur noch, rette sich wer kann... Ich kann mir gut vorstellen, dass so ein "Sicherungspool" außerhalb der Heimatwelt sinnvoll ist, wenn es wie hier ums Überleben einer Art bzw. einer nationalen Identifikation geht. Natürlich unter vernünftiger Aufsicht...
warum immer der verbraucher?
18.05.2018, karl kunstoffdr spruch: "der verbraucher will das" ist das gemeinste was den verursachern
einfallen konnte. und die vom verbraucher gewählten politiker machen den spass mit, um noch ein paar groschen mehr in die steuerkasse zu spülen.
der gescholtene verbraucher bezahlt "die tüte" dann sogar mehrfach: an der kasse, beim entsorgen und mit dem recycelten produkt bzw über den strompreis. und alle processe belasten zusätzlich die umwelt. an diesem
wahnsinn will dann der staat auch noch verdienen, statt es einfach da zu verhindern, wo es zu verhindern ist: bei der herstellung.
wie verblendet alle sind, sieht man an der rechnung, dass man durch verbrennen des kunststoffes primärenergie einspart. was ist mit der herstellung der kunsstoffe, der herstellung der tüten, der transport, die lagerung, die einsammlung, die sortierung , die aufbereitung de rtarnsport zum kraftwerk ...... nichts wird da gespart.... es wird nur noch mehr schaden angerichtet. kunstoff bei de renergetischen sanierung ist der nächste hammer.... alles politisch gewollt und NICHT vom VERBRAUCHER !
norddeutschen Stadt Viersen
17.05.2018, SchlaumeyrViersen ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Westen Deutschlands, ca. 30-40km vom westlichsten Punkt Deutschlands entfert (Selfkant).
Deutsche Sprache - schwere Sprache
17.05.2018, Albrecht KeitelDanke für den Hinweis, die Stellen sind korrigiert. Derartige Fehler entstehen nicht immer bei den Autor(inn)en, sondern manchmal auch beim Redigieren. Redaktionelles Arbeiten geschieht in der Regel unter Zeitdruck, und wenn sich die Textarbeit dann noch mit zahlreichen begleitenden Schritten paart (HTML-Formatierung, Verschlagwortung, SEO-Optimierung, Coverzuweisung, Abgleich mit Bibliothekseinträgen etc. bei Online-Rezensionen), kommt es hin und wieder vor, dass sich beim Einbau kleinere Fehler einschleichen. Leider ist niemand davor gefeit, auch bei noch so gewissenhaftem Arbeiten nicht.
Mit freundlichen Grüßen, d. Red.
Viersen Norddeutschland?
17.05.2018, Matthiaskein McGurk Effekt
17.05.2018, dhanDas steht ja auch nicht im Artikel.
"verlorener Schatz..."
17.05.2018, rapNämlich die verlorenen ursprünglichen! Gleichungen von Maxwell (der hatte selber gar nicht begriffen was er da insgesamt geschaffen hatte...) in Quaternionen-Mathematik.
Die heutigen 4 "maxwell´schen Gleichungen" sind von Heaviside (Vektormathematik).
Obwohl sich Heaviside gegen Ende seines Leben scheinbar wieder mit Quaternionen beschäftigt hat (unter den Fußbodenbrettern seiner letzten Wohnung wurden entsprechende Aufzeichnungen gefunden). Und nach etwas Verlorenem gesucht hat?
PS siehe auch "Whittaker 1903 + 1904"
Artenschutz
16.05.2018, Obermüller FlorianEher Wunsch als Realität
16.05.2018, Steffen SeidelDer Reflex ist zudem das Einziehen der Kiemen. Die Dauer nur eine Ausprägung.
Ein Beispiel: Wenn Ihnen ein Arzt zum Reflextest mit einem Hämmerchen ans Knie schlägt zuckt ihr Bein vielleicht nur geringfügig. Gibt er Ihnen aber vorher eine Injektion (oder Elektroschock) womit die Schmerzempfindlichkeit enorm gesteigert wird, so (Bildlich gesprochen) knall ihr Fuß durch die Zimmerdecke. Solange die erhöhte Schmerzempfindlichkeit andauert, bleibt das so. Das hat nichts RNA oder auch nur mit einem Lerneffekt zu tun. Die Schmerzempfindlichkeit kann durch eine Nervenreizung, (bei Elektroschocks ohnehin immer anzunehmen) auch lange nachdem die Stoffe der Injektion aus dem Körper ausgeschieden wurden, andauern.
Wird die Schmerzempfindlichkeit über einen körpereigenen Stoff weitervermittelt, so kann dieser entnommen (evtl. konzentriert) und in einen anderen Körper transferiert werden. Dabei gibt es im Zielkörper auch eine verstärkte Schmerzempfindlichkeit.
Alles ohne (echtes) Lernen oder gar RNA-Übertragung.
Simulation oder Leben?
16.05.2018, Jared J. MyersVariiert man die Umgebung, so kann man schon auf sehr viel einfachere Weise Leben erzeugen - und auch Evolution anstoßen. Besteht die Umgebung aus einem einfachen Pixelraster plus einiger einfacher Regeln, so sind schon manche "zelluläre Automaten" in der Lage, sich zu vermehren, Umgebungspixel zu "verstoffwechseln" und zu evolvieren - z.B. mit dem Ziel, das Raster in "Konkurrenz" zu anderen Pixelwesen möglichst weitgehend zu okkupieren.
Da man Umgebung und Lebensziele zellulärer Automaten als Programmierer selber definieren kann, kommt dabei auch ab und zu die Lösung eines kniffligen Optimierungsproblems heraus.
Das "rustikale Einfachst-Leben", das Frau Schwille im Sinn hat, wird vermutlich nichts viel Anderes tun als diese zellulären Automaten - in einer Umgebung von Wassermolekülen mit gelösten Substanzen, vielleicht einer Membran aus polaren organischen Molekülen, und mit einem etwas komplexeren Regelwerk.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass wir dieses komplexe Regelwerk nicht
vollständig kennen und es für unsere von-Neumann-Rechner zu komplex (jedenfalls für Echtzeit) ist. Insofern kann uns das erzeugte Leben (und die Schwierigkeiten beim Erzeugen) einiges über seine (und unsere) Umgebung erzählen - und darin, vor allem, sehe ich den Wert des Experiments.
Leider auch falsch, wenigstens ein bisschen
16.05.2018, MRFunktionaler Zusammenhang zwischen Gehirngröße und Körperbau tritt immer deutlicher zutage
16.05.2018, Eduard KirschmannDas fängt bei der Komplexität der Bewegung an. Ein Maß für die Komplexität einer zusammengesetzten Bewegung, das in den Ingenieurwissenschaften Anwendung findet ist die Zahl der Bewegungsfreiheitsgrade. Im Vergleich zur in der Paläoanthropologie so beliebten Werkzeugherstellung ist die Zahl der Bewegungsfreiheitsgrade beim Werfen in etwa doppelt so hoch. Daher ist es zwar denkbar, dass ein Gehirn, das sich an die Kontrolle einer Wurfbewegung angepasst hat, lernt Werkzeuge herzustellen – aber nie und nimmer der umgekehrte Fall. Genauso gut kann man versuchen allein mit Lenkrad und Gaspedal ein Flugzeug zu steuern. Jeder neue Freiheitsgrad macht die Bewegung um eine Dimension komplexer – so wie beim Fliegen die dritte Dimension der Höhe hinzukommt und eine neue Regelgröße erforderlich macht. Nur dass beim Werfen weit mehr Dimensionen im Spiel sind als beim Fliegen. Die Wurfbewegung ist so schnell, dass keine Rückkopplungsprozesse stattfinden können. Sie muss in ihrer gesamten Komplexität im Voraus geplant werden und dies stellt ganz besondere, im Tierreich einmalige Anforderungen an das menschliche Gehirn (Kirschmann, Eduard: „Das Zeitalter der Werfer“, 1999). Anforderungen, mit deren Untersuchung Wissenschaftler bisher noch nicht einmal begonnen haben, weil sie in Ermangelung entsprechender Fachkenntnisse gar nicht in der Lage sind sie wahrzunehmen, geschweige denn zu untersuchen.
Etwas besser sieht es im Fall der Präzision aus. Vor über 30 Jahren behauptete der Neurobiologe William Calvin, das Loslassen eines Wurfgeschosses im richtigen Zeitfenster um ein Ziel zu treffen sei so anspruchsvoll für das Gehirn, dass die Größe des menschlichen Gehirns dafür eigentlich gar nicht ausreichen dürfte. Ich habe 1999 klargestellt, dass die sehr dramatischen Abschätzungen Calvins auf die von ihm bei seinem Gedankenexperiment getroffene, falsche Wahl der Anfangsbedingungen zurückzuführen waren. Aber auch das reale Zeitfenster, das ein Forscherteam um Jonathan Hore mit 0.5 Millisekunden für einen Treffer im Baseball angibt ist geeignet um zu unterstreichen wie unglaublich die Präzision ist, die Menschen beim Werfen an den Tag legen. Dabei genügt das Zeitfenster allein bei weitem nicht um die Anforderungen des gezielten Wurfs an die Präzision der Bewegung zu erfassen. Ein im richtigen Augenblick losgelassenes Wurfgeschoss kann das Ziel nur dann treffen, wenn die Beschleunigungstrajektorie einen Streckenabschnitt aufweist, auf dem das Loslassen zu einem Treffer führen kann. Das eigentliche Zielen, das Ausrichten der Bewegung mit der notwendigen Präzision ist angesichts der Komplexität der Bewegung eine enorme Herausforderung an das Gehirn, mit deren Erforschung meines Wissens bisher noch nicht einmal begonnen wurde.
Noch größer dürften die Anforderungen an das Gehirn sein, die im Zusammenhang mit der Entfernungsabschätzung beim Werfen stehen. Die Komplexität der räumlichen Wahrnehmung beim Menschen wurde wissenschaftlich bisher am gründlichsten untersucht und ist bekannt. Bei Intelligenztests spielen Teilaspekte der räumlichen Wahrnehmung eine wichtige Rolle. Allerdings stellen Paläoanthropologen in diesem Zusammenhang den naheliegenden Zusammenhang mit dem Werfen gar nicht erst her. Lieber erzählen sie Heldenepen von in der Savanne umherziehenden Jägern – ungeachtet der Tatsache, dass Orientierung im offenen Gelände von vielen Tieren mit wesentlich weniger entwickelten Gehirnen problemlos beherrscht wird.
Dass wir unser Fingerspitzengefühl dem Werfen verdanken könnten wurde in Darwins Tradition von zahlreichen Wissenschaftlern in Erwägung gezogen. Aber auch hier fehlt es noch an Grundlagenforschung. Es wäre zum Beispiel kein Problem in einem MRT zu untersuchen, welche Gehirnareale bei einem geübten Werfer aktiv sind, wenn er in Vorbereitung eines Wurfes einen neuen Stein in der Hand wägt. Im Gegensatz zum eigentlichen Wurf könnte man dabei den Kopf fixieren um scharfe Bilder zu erhalten.
Die dramatische Größenzunahme des menschlichen Gehirns begann zeitlich parallel zur Optimierung des Körperbaus für das Werfen beim Übergang zum Homo erectus. Die männliche Überlegenheit beim Werfen korrespondiert mit dem größeren Gehirn der Männer. Das gezielte Werfen ist die bei weitem anspruchsvollste Tätigkeit im Tierreich und stellt enorme Anforderungen an das Gehirn. Das gilt gleichermaßen für analytische Aufgaben bei der Erfassung und Auswertung taktiler und visueller Informationen, für die Planung der Bewegung und für deren Steuerung. Wenn man herausfinden will, warum unsere Vorfahren große Gehirne entwickelt haben, sollte man als erstes überprüfen, ob es eine Korrelation zwischen Gehirngröße und Wurfleistungen gibt. Ich habe das vor mittlerweile 19 Jahren gefordert, technisch ist dies keine Herausforderung – es muss nur gemacht werden. Es bestehen gute Chancen auf diesem Wege nachzuweisen, dass Darwin 1871 mit seinem Hinweis auf die potentielle Bedeutung des Werfens für die Evolution des menschlichen Gehirns richtig lag. Ist es zu viel verlangt, diese Frage zu klären, bevor dieser Hinweis 150 Jahre alt wird? Wir verfügen längst über bildgebende Verfahren, die es ermöglichen die Gehirngröße von Probanden zu vermessen. Es gibt Sportarten, deren Spitzensportler sich durch herausragende Wurfleistungen auszeichnen, wie Handball und Baseball. Eine geeignete Kontrollgruppe zusammenzustellen sollte auch kein Problem sein. – Was in aller Welt hat die Wissenschaft bis heute davon abgehalten ihre mittlerweile 147 Jahre alten Hausaufgaben zu erledigen und Darwins These zu überprüfen?
Homo naledi und Homo floresiensis waren vermutlich an Waldreiche Habitate angepasst, in denen sich kostspielige Anpassungen an das Werfen nicht auszahlten - statt dessen setzten sie mehr aufs Klettern. Für die Feuernutzung, Großwildjagd und Werkzeugherstellung benötigte Homo floresiensis kein großes Gehirn - ähnlich könnte es sich mit den denkbaren Bestattungsritualen des Homo naledi verhalten.