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Mit der Stimmung, in der ich mich heute befand, wäre ich mit einer humorvoll gestalteten Seite sicher nicht hier gelandet! Andererseits finde ich, er hat Recht der gute "Hirschhausen" (bin ein Fan von Ihm ).
Viele Menschen kann man nur über Humor oder über Sensationslust zu solchen Themen bewegen, was die privaten TV-Sender schon lange wissen, aber leider nur für sich ausschlachten, statt korrekt zu informieren.
Ich werde jedenfalls die Newsletter auch ohne Humor nehmen! Liebe Grüße, weiter so!
Eine persönliche Bewertung vorweg: Die Kunst, ein Plasma von mehreren Millionen Grad magnetisch berührungsfrei in der Schwebe zu halten, ohne dass seine enorme thermische Strahlung die ganze Anlage verdampft, ist für mich die wohl größte technologische Leistung aller Zeiten.
Und de facto ist das ja auch schon gelungen. Das nächste Ziel ist das Erreichen der positiven Energiebilanz. Die Fortschritte gegenüber der konservativen Kerntechnik sind dramatisch: Im Vergleich dazu ist ein Fusionsreaktor harmlos wie ein Spielzeug und überdies weitaus ressourcenschonender. Das dazu benötigte Deuterium muss zwar energieverbrauchend aus natürlichem Wasserstoff angereichert und das benötigte Tritium muss aus Lithium erbrütet werden. Im Vergleich zur abbaubaren Häufigkeit von Uran aber sind beide Ressourcenprobleme vernachlässigbar. Schweres Wasser ist - auch wenn sein Anteil so gering ist - faktisch unbegrenzt vorhanden und auch das aus geologischer Sicht recht seltene Lithium benötigen Fusionskraftwerke nur in verschwindend geringen Mengen, wenn man das mit dem Lithiumbedarf etwa für Gerätebatterien vergleicht. Allein nur der Salar de Uyuni in Bolivien enthält Lithiumchlorid in Mengen von 5,4 Megatonnen, umgerechnet auf Lithium.
Die Beherrschung der Kernfusion als Energiekonzept halte ich für einen Meilenstein in der Reifung einer technischen Zivilisation. Und zwar vollends, wenn im Weiteren dann sogar auch die Energiegewinnung aus der Proton-Proton-Reaktion gelingt. Damit würde ich innerhalb von 100 Jahren nach dem ersten Deuterium-Tritium-Kraftwerk rechnen. Dann wäre die fehlerhafte Metapher der Tagespresse vom "Sonnenkraftwerk" erst wirklich zutreffend. Und gelten lassen dürfte man das dann gerne auch, falls dieser "wirkliche Wasserstoff-Reaktor" im Kaltstart noch mit einem D-T-Gemisch angefahren werden muss.
Jedoch auch an der "kalten Fusion" sollte weiter geforscht werden. Der wird im Moment noch großes Unrecht angetan, wo sie von der "seriösen Wissenschaft" aus unerfindlichen Gründen herablassend als Scharlatanerie vom Konzepthalter gewischt wird. Obwohl niemand bestreiten kann, dass sie funktioniert. Nur eben nicht mit positiver Energiebilanz. Aber das tut die heiße Fusion bis dato auch noch nicht. Gäbe es HIER einen Durchbruch, würde dies sogar die Möglichkeit dezentraler, ja sogar tragbarer Energiegewinnung durch Fusion bedeuten. Und wohl auch einen schwarzen Tag für die Energielobby. Denn die lebt und mästet sich am überholten Konzept riesiger zentraler Kraftwerke und der damit gesicherten Kontrolle über die Energiepreise.
Dem Autor ist in einem Hauptpunkt zuzustimmen: Das 1992 erschienene Werk "The Adapted Mind" von Jerome Barkow, Leda Cosmides und John Tooby war sehr einflussreich und ist inzwischen überholt. Ich halte es jedoch für überzogen, damit gleich die gesamte Evolutionspsychologie für erledigt zu erklären, die es auch vor Barkow et al. gab, die letztlich bereits von Charles Darwin, Alfred Russel Wallace und anderen angelegt wurde - und die sich auch weiter entwickeln wird.
Auch Charles Darwin selbst lag doch z.B. in seinen "lamarckistischen" Vererbungsannahmen falsch, da er selbst noch keinerlei Wissen von Genetik hatte und haben konnte. Aber wir würden deswegen doch wohl hoffentlich nicht behaupten, es gälte "Licht aus" für "die Evolutionsforschung".
Die Erforschung der Evolution psychologischer Merkmale wird - auch hier stimme ich dem Artikel zu - zunehmend interdisziplinär erfolgen und rein erfundene Szenarien über fantastische Steinzeiten (in meiner Dissertation nannte ich sie "Evolutionsmythologien") zunehmend zugunsten besser begründeter Entwürfe hinter sich lassen. Aber auch das ist doch kein Zeichen von Schwäche, sondern für den Erfolg der empirischen Methode - jeder Begriff, jede Methode und jede Hypothese und Theorie können (und werden) durch bessere Alternativen abgelöst werden. Das ist m.E. gerade kein "Licht aus", sondern der Weg der zunehmend interdisziplinären Evolutionsforschung.
Meinen ausdrücklichen Dank an die Verfasser für den detaillierten Vergleich der Kraftwerkskonzepte in Deutschland und Japan. Hoffentlich aber müssen sie nicht schon mein Gefühl teilen, dass man im hysterisch aufgeladenen Zeitgeist dieses Jahrhunderts fast schon Bodyguards braucht, um sich als Befürworter der Kernenergie zu outen.
Wo hysterisches Kreischen rationales Reden verdrängt hat, wäre ich heute nicht zu überreden, mir einen "Atomkraft - ja bitte!" - Aufkleber auf die Heckscheibe zu pappen. Ganz davon abgesehen, wie sehr hysterischer Zeitgeist sich von fachlicher Unkenntnis nährt: passionierte Ökofreaks hinter ihren bunten Infoständen ("Tschernobyl ist überall!") kann man bereits mit sehr einfachen Fachfragen in tiefe Verlegenheit bringen. Diese unterschlagen auch gern - oder wissen es selbst nicht einmal -, dass sogar auch der sowjetische RBMK-1000 in Tschernobyl immer noch so sicher konzipiert war, dass er fast nur gewaltsam und mutwillig havariert werden konnte - und schließlich war das halsbrecherische Experiment damals und die Schlampigkeit, mit der es durchgeführt wurde, auch fast schon mit Mutwille und Vorsatz zu vergleichen. Selbst die Design-Mängel dieses Reaktors wie etwa die Graphit-Spitzen der Steuerstäbe, wären im Normalbetrieb nicht zu Gefährdern geworden.
Dass nun auch Fukushima von den Hysterikern hierzulande sofort als Aufhänger für den Ruf nach Ausstieg benutzt wurde und - natürlich wie immer - wohltuend frei von jeglichen störenden rationalen Argumenten ist -, offenbart nur einen tieferen kulturellen Konflikt, in dem sich grundverschiedene Definitionen von Zivilisation und Kultur gegenüberstehen. Dem Sicherheitswahn, der jedes, aber auch jegliches Restrisiko, ausschließen will, bleibt als Selbstverwirklichung ein steinzeitliches Leben auf Bäumen, mit lustigen Wettbewerben um die schönste Höhlenmalerei.
Gegönnt sei es ihnen! Aber bitte, ohne mich zu zwingen, ebenfalls wieder auf Bäumen zu wohnen. Nachdem wir richtig erkannt haben, welches Risiko darin liegt, von der Verbrennung von Fossilien zu leben, um unseren enormen Energie- und Mobilitätsbedarf zu decken, ist mit den Forderungen grundsätzlich fortschrittsfeindlicher Menschen erst recht niemandem geholfen. Bis zur Beherrschung der gesteuerten Kernfusion bleibt die Kernspaltung der vernünftigste - oder der am wenigsten unvernünftige - Weg, unseren Energiebedarf zu decken. Wie die Katastrophe in Japan zeigt, liegt der Teufel nicht in der Technik selbst, sondern in der Politik des Betreibens. Kosten-Nutzen-Modelle dürfen bei im Katastrophenfall folgenschweren Technologien nicht zu eng gefasst sein und vielleicht wäre Kernkraft in staatlicher Hand auch besser aufgehoben, weil ihm als dann Sicherheitsverantwortlichem mehr als nur die Steuereinnahmen von Seiten des Betreibers zuflössen.
Wenn es insgesamt kostengünstiger wäre, nichtfossile Energiequellen zu nutzen, würde sich das Problem mit der Zeit von selbst erledigen. Es blieben nur noch die Altlasten wie nicht isolierte Gebäudehüllen und Altkraftwerke. Forschung und Entwicklung spielen bei der Bewältigung des Klimaproblems deshalb wohl eine größere Rolle als Verträge.
Nach meiner Vermutung könnte die Erde eher als "Drei-Komponenten-Dynamo" wirken, in dem nämlich Ferrite und silikatische Einschlüsse von Eisen und Nickel im Erdmantel die Funktion eines zweiten Stators (neben dem festen Erdkern) haben. Immerhin kommt es ja auch durch Eisenerz-Lagerstätten in der Erdrinde zu kleinen, lokalen "Mikroklimata" im Erdmagnetfeld. Unter dem Stahlmantel hätte man z.B. eine dickere Betonschicht mit Ferrit-Einschlüssen anbringen können, um dem Zwiebelschalen-Modell des Planeten etwas näher zu kommen. Grundsätzlich aber würde ich von solch kühnen, verwegenen Experimenten gerne öfters hören. Man wird bald noch merken, dass das klassische Experiment sich nicht immer durch Computersimluationen ersetzen lässt. Der Trend zum Trockenschwimmen wird sich noch als Sackgasse erweisen.
@ Johann Springer Ich weiß es leider auch nicht, vermute aber ganz banale Beschaffungs-, Kosten- oder Sicherheitsgründe. Reines Na fällt in der Industrie eher an als ein Na-K-Eutekt und wird deshalb billiger sein. Zweitens wird es in Zukunft immer schwieriger, für solche Experimente Genehmigungen zu bekommen. Immerhin geht es hier um 13 Tonnen heißes Natrium, das sich bei einem Bruch des Behälters ergießen würde und entzünden könnte, diese Gefahren sind bei Na-K noch ungleich höher und ein Unfall wäre dann wohl der größte Metallbrand aller Zeiten.
Wenn der Mensch ein Produkt der Evolution ist, woran ja außer einigen religiösen Fanatikern niemand ernsthaft zweifelt, dann fängt die doch nicht erst in der Altsteinzeit oder bei "Lucie" an. Der Mensch bringt doch aus dem so genannten Tierreich schon eine Menge an Verhaltensrepertoire mit. Dabei haben wir doch bisher durch die Hirnforschung und die Genforschung erst eine ganz schwache Vorstelleung davon, wie komplex das in unseren biologischen Strukturen abgebildet ist. Die von der Psychologie jahrzehntelang belächelte Verhaltensbiologie hat auf diesem Feld seit Konrad Lorenz und Eibl-Eibesfeldt mehr an plausiblen Erklärungen zu bieten, als weithin Berücksichtigung findet.
Die Annahme, dass Biotreibstoffe mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren ist so nicht richtig. Hat einer der hier aufgeführten Studien eigentlich berücksichtigt, wie viel Biotreibstoffe man auf den bereits vorhandenen Ackerflächen gewinnen könnte, wenn bei uns und anderen Industriestaaten der unsägliche Umgang mit Lebensmitteln geändert würde? Es ist doch bekannt, dass ungefähr die Hälfte aller erzeugten Nahrungsmittel entweder wegen Überangebot oder nicht den Qualitätsanforderungen der EU-Richtlinien und des Lebensmittelhandels entsprechende Produkte bereits auf den Feldern verrottet oder untergepflügt werden, dass wegen einer angefaulten Tomate in einem Gebinde das gesamte Gebinde in der Mülltonne landet oder im Kühlregal oder im Kühlschrank der Verbraucher jede Menge Lebensmittel nur deshalb ausgesondert werden, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht oder überschritten ist. Brot muss in den Filialbetrieben der großen Supermärkte auch noch eine halbe Stunde vor Ladenschluss in seiner gesamten Sortimentsbreite zur Auswahl stehen und kann angeblich am nächsten Tag nicht mehr verkauft werden. Der Dokumentarfilm "We feed the World" belegt dies eindrücklich.
Wurde in die Studien mit einbezogen, welche Mengen an Energie zum Transport, zur Kühlung und zur Erzeugung dieser vernichteten Nahrungsmittel weit gehend sinnlos verschwendet wird? Hier läge meines Erachtens ein gewaltiges Einsparpotenzial, und es verwundert schon, wenn dann ein Landwirt oder ein Bäcker ins moralische Abseits gedrängt wird, wenn er seine Überschussproduktion statt unterzupflügen in einer Biogasanlage zu nutzbarer Energie oder Grundlage für Biotreibstoffe umwandelt oder der Bäcker seine "Altbrote" zur Wärmegewinnung im Backofen statt Erdöl nutzt.
Ähnlich verhält es sich mit dem Argument, Wälder würden wegen Nahrungsmittelmangel abgeholzt und Nahrungsmittel wegen der Konkurrenz zu Biotreibstoffen verteuert. Wie jeder aus den Tagesmeldungen entnehmen kann, werden Nahrungsmittel durch Spekulationen mit Agrarerzeugnissen erheblich verteuert, und Regenwälder werden deshalb abgeholzt, damit Soja für den immer mehr steigenden Fleischkonsum angebaut werden kann und Palmöl eben letztendlich billiger ist als Öl aus bei uns angebauten Sonnenblumen oder Raps.
Sind von den besagten Studien eigentlich die CO2-Emissionensdifferenzen berechnet worden, die bei der Erzeugung von wahrlich nicht CO2-freiem Bioethanol einerseits und der wohl künftig steigenden Erdölproduktion aus Ölsanden andererseits resultieren? Werden in Kanada nicht erst riesige Flächen entwaldet, um dann mit sehr hohem Energie- und Chemieeinsatz letztlich Diesel oder Benzin zu erzeugen? Und dabei sind die ganzen anderen Umweltschäden durch die Nutzung unserer letzten fossilen Energiereserven noch gar nicht berücksichtigt.
Konform gehe ich allerdings mit der Aussage, dass die Biotreibstoffe, die aus der Verwertung organischer Reststoffe gewonnen werden, sinnvoller sind als der Anbau von sog. "Energiemais". Letztendlich bestätigt sich aber auch bei dieser Diskussion die Binsenweisheit: Die umweltschonendsten Energien sind die, die nicht genutzt werden. Deshalb oberste Priorität: Energie effizienter nutzen und Energie einsparen und erst dann auf andere Energieträger - ob fossil oder bio - setzen.
Das zeigt wieder einmal, wenn Experten nicht bis zum Ende gedacht, die Politik aber allen Unsinn mitmacht, nur weil es gerade ins Wahlprogramm passt. Es ist nicht die erste Fehlentscheidung und wird auch nicht die letzte der EU oder auch deutschen Regierungen sein. Schnellschüsse können immer zu nichtgewollten und fatalen Auswirkungen führen. Aber auch die Wissenschaft sollte sorgfältig mit ihren Aussagen umgehen. Denn sie liefert der Politik und den Medien die Argumente, die letztendlich zu solchen Fehlentscheidungen führen, die kurzfristig zwar vom Volk getragen aber der Welt oft nur Schaden zufügen. Lieber etwas langsamer, aber dafür sorgfältiger die Auswirkungen erkunden.
Interessante Geschichte, auch wenn bekannt ist, dass Ratten zu den "intelligenten" Lebewesen zählen. Ich habe einmal, während ich im Winter in der Wanne lag, beobachtet wie ein Marienkäfer von einem Spinnweber gefangen wurde. Kurz darauf sind ca. 10 weitere Marienkäfer aus ihren Verstecken gekommen und um den Spinnweber herumgeflogen. Weil ich den Eindruck hatte, dass diese dem Gefangenen helfen wollten, habe ich die Geschichte in einen Blog, in dem ich wusste, dass es dort Spezialisten gibt, gestellt. Es ist eine lebhafte und interessante Debatte entstanden. Hier die Fundstelle: http://nafoku.de/ Gruß, Halec
Beim Menschen unvorstellbar, denn da gäbe es beim Brainstorming im Bundestag oder Industriegremien Schädelverletzungen und Platzwunden mit Krankenhausaufenthalten.
Erstens: Die ererbten Verhaltenskonstanten der Menschen stammen gar nicht aus der Altsteinzeit, sondern aus dem Tierreich. Das Balzverhalten beginnt mit der zweigeschlechtlichen Vermehrungsweise der Tiere und hat sich bis zum heutigen Balzen der jungen Männer, wenn Sie auf der Straße ein menschlichen Weibchen sehen, nicht wesentlich geändert, auch nicht die Rivalenkämpfe. Selbst das Brutpflegeverhalten des Menschen können Sie bereits im Tierreich beobachten, beispielsweise bei Vögeln. Diese Verhaltenssteuerung geht auch nicht von zerebralen Gedächtnisspeichern aus, so dass Neurowissenschaft hier nicht greift, sondern es handelt sich um genetisch gespeicherte Verhaltensprogramme, die ihre Wirkungen über Hormonausschüttungen entfalten. Zweitens: Diese ererbten Verhaltensprogramme werden selbstverständlich überlagert durch die zivilisatorischen Errungenschaften der Menschen, der sich heutzutage beispielsweise beim Balzen des Autos bedienen kann. Und zur Brutpflege kann er auch nicht mehr in den Wald gehen und Beeren sameln, sondern muss eine Ausbildung machen, arbeiten gehen und Geld verdienen, um sich die Beeren im Supermarkt kaufen zu können. Das können Sie alles in meinen Büchern und Internetveröffentlichungen genauer nachlesen.
Endlich
12.12.2011, Volker PöschelHumor
12.12.2011, Hr. NielsenAndererseits finde ich, er hat Recht der gute "Hirschhausen" (bin ein Fan von Ihm ).
Viele Menschen kann man nur über Humor oder über Sensationslust zu solchen Themen bewegen,
was die privaten TV-Sender schon lange wissen, aber leider nur für sich ausschlachten, statt korrekt zu informieren.
Ich werde jedenfalls die Newsletter auch ohne Humor nehmen!
Liebe Grüße, weiter so!
Wunderbare Zukunftsmusik
12.12.2011, Hartmut SchirneckUnd de facto ist das ja auch schon gelungen. Das nächste Ziel ist das Erreichen der positiven Energiebilanz. Die Fortschritte gegenüber der konservativen Kerntechnik sind dramatisch: Im Vergleich dazu ist ein Fusionsreaktor harmlos wie ein Spielzeug und überdies weitaus ressourcenschonender. Das dazu benötigte Deuterium muss zwar energieverbrauchend aus natürlichem Wasserstoff angereichert und das benötigte Tritium muss aus Lithium erbrütet werden. Im Vergleich zur abbaubaren Häufigkeit von Uran aber sind beide Ressourcenprobleme vernachlässigbar. Schweres Wasser ist - auch wenn sein Anteil so gering ist - faktisch unbegrenzt vorhanden und auch das aus geologischer Sicht recht seltene Lithium benötigen Fusionskraftwerke nur in verschwindend geringen Mengen, wenn man das mit dem Lithiumbedarf etwa für Gerätebatterien vergleicht. Allein nur der Salar de Uyuni in Bolivien enthält Lithiumchlorid in Mengen von 5,4 Megatonnen, umgerechnet auf Lithium.
Die Beherrschung der Kernfusion als Energiekonzept halte ich für einen Meilenstein in der Reifung einer technischen Zivilisation. Und zwar vollends, wenn im Weiteren dann sogar auch die Energiegewinnung aus der Proton-Proton-Reaktion gelingt. Damit würde ich innerhalb von 100 Jahren nach dem ersten Deuterium-Tritium-Kraftwerk rechnen. Dann wäre die fehlerhafte Metapher der Tagespresse vom "Sonnenkraftwerk" erst wirklich zutreffend. Und gelten lassen dürfte man das dann gerne auch, falls dieser "wirkliche Wasserstoff-Reaktor" im Kaltstart noch mit einem D-T-Gemisch angefahren werden muss.
Jedoch auch an der "kalten Fusion" sollte weiter geforscht werden. Der wird im Moment noch großes Unrecht angetan, wo sie von der "seriösen Wissenschaft" aus unerfindlichen Gründen herablassend als Scharlatanerie vom Konzepthalter gewischt wird. Obwohl niemand bestreiten kann, dass sie funktioniert. Nur eben nicht mit positiver Energiebilanz. Aber das tut die heiße Fusion bis dato auch noch nicht. Gäbe es HIER einen Durchbruch, würde dies sogar die Möglichkeit dezentraler, ja sogar tragbarer Energiegewinnung durch Fusion bedeuten. Und wohl auch einen schwarzen Tag für die Energielobby. Denn die lebt und mästet sich am überholten Konzept riesiger zentraler Kraftwerke und der damit gesicherten Kontrolle über die Energiepreise.
Klares Jein ;-)
11.12.2011, Dr. Michael BlumeAuch Charles Darwin selbst lag doch z.B. in seinen "lamarckistischen" Vererbungsannahmen falsch, da er selbst noch keinerlei Wissen von Genetik hatte und haben konnte. Aber wir würden deswegen doch wohl hoffentlich nicht behaupten, es gälte "Licht aus" für "die Evolutionsforschung".
Die Erforschung der Evolution psychologischer Merkmale wird - auch hier stimme ich dem Artikel zu - zunehmend interdisziplinär erfolgen und rein erfundene Szenarien über fantastische Steinzeiten (in meiner Dissertation nannte ich sie "Evolutionsmythologien") zunehmend zugunsten besser begründeter Entwürfe hinter sich lassen. Aber auch das ist doch kein Zeichen von Schwäche, sondern für den Erfolg der empirischen Methode - jeder Begriff, jede Methode und jede Hypothese und Theorie können (und werden) durch bessere Alternativen abgelöst werden. Das ist m.E. gerade kein "Licht aus", sondern der Weg der zunehmend interdisziplinären Evolutionsforschung.
Mutige Autoren
11.12.2011, Hartmut SchirneckWo hysterisches Kreischen rationales Reden verdrängt hat, wäre ich heute nicht zu überreden, mir einen "Atomkraft - ja bitte!" - Aufkleber auf die Heckscheibe zu pappen. Ganz davon abgesehen, wie sehr hysterischer Zeitgeist sich von fachlicher Unkenntnis nährt: passionierte Ökofreaks hinter ihren bunten Infoständen ("Tschernobyl ist überall!") kann man bereits mit sehr einfachen Fachfragen in tiefe Verlegenheit bringen. Diese unterschlagen auch gern - oder wissen es selbst nicht einmal -, dass sogar auch der sowjetische RBMK-1000 in Tschernobyl immer noch so sicher konzipiert war, dass er fast nur gewaltsam und mutwillig havariert werden konnte - und schließlich war das halsbrecherische Experiment damals und die Schlampigkeit, mit der es durchgeführt wurde, auch fast schon mit Mutwille und Vorsatz zu vergleichen. Selbst die Design-Mängel dieses Reaktors wie etwa die Graphit-Spitzen der Steuerstäbe, wären im Normalbetrieb nicht zu Gefährdern geworden.
Dass nun auch Fukushima von den Hysterikern hierzulande sofort als Aufhänger für den Ruf nach Ausstieg benutzt wurde und - natürlich wie immer - wohltuend frei von jeglichen störenden rationalen Argumenten ist -, offenbart nur einen tieferen kulturellen Konflikt, in dem sich grundverschiedene Definitionen von Zivilisation und Kultur gegenüberstehen. Dem Sicherheitswahn, der jedes, aber auch jegliches Restrisiko, ausschließen will, bleibt als Selbstverwirklichung ein steinzeitliches Leben auf Bäumen, mit lustigen Wettbewerben um die schönste Höhlenmalerei.
Gegönnt sei es ihnen! Aber bitte, ohne mich zu zwingen, ebenfalls wieder auf Bäumen zu wohnen. Nachdem wir richtig erkannt haben, welches Risiko darin liegt, von der Verbrennung von Fossilien zu leben, um unseren enormen Energie- und Mobilitätsbedarf zu decken, ist mit den Forderungen grundsätzlich fortschrittsfeindlicher Menschen erst recht niemandem geholfen. Bis zur Beherrschung der gesteuerten Kernfusion bleibt die Kernspaltung der vernünftigste - oder der am wenigsten unvernünftige - Weg, unseren Energiebedarf zu decken. Wie die Katastrophe in Japan zeigt, liegt der Teufel nicht in der Technik selbst, sondern in der Politik des Betreibens. Kosten-Nutzen-Modelle dürfen bei im Katastrophenfall folgenschweren Technologien nicht zu eng gefasst sein und vielleicht wäre Kernkraft in staatlicher Hand auch besser aufgehoben, weil ihm als dann Sicherheitsverantwortlichem mehr als nur die Steuereinnahmen von Seiten des Betreibers zuflössen.
Kohlendioxidspeicherung
11.12.2011, yoatmonAttraktive nichtfossile Energiequellen könnten Kyoto überflüssig machen.
11.12.2011, Martin HolzherrSimulation des Erdmantels vergessen?
11.12.2011, Hartmut Schirneck@ Johann Springer
Ich weiß es leider auch nicht, vermute aber ganz banale Beschaffungs-, Kosten- oder Sicherheitsgründe. Reines Na fällt in der Industrie eher an als ein Na-K-Eutekt und wird deshalb billiger sein. Zweitens wird es in Zukunft immer schwieriger, für solche Experimente Genehmigungen zu bekommen. Immerhin geht es hier um 13 Tonnen heißes Natrium, das sich bei einem Bruch des Behälters ergießen würde und entzünden könnte, diese Gefahren sind bei Na-K noch ungleich höher und ein Unfall wäre dann wohl der größte Metallbrand aller Zeiten.
zu "Licht aus für die Evolutionspsychologie" Bolhuis und Kollegen
11.12.2011,Kohlendioxidspeicherung
11.12.2011, yoatmonDie Grundannahmen sind falsch
11.12.2011, Jürgen WeissWurde in die Studien mit einbezogen, welche Mengen an Energie zum Transport, zur Kühlung und zur Erzeugung dieser vernichteten Nahrungsmittel weit gehend sinnlos verschwendet wird? Hier läge meines Erachtens ein gewaltiges Einsparpotenzial, und es verwundert schon, wenn dann ein Landwirt oder ein Bäcker ins moralische Abseits gedrängt wird, wenn er seine Überschussproduktion statt unterzupflügen in einer Biogasanlage zu nutzbarer Energie oder Grundlage für Biotreibstoffe umwandelt oder der Bäcker seine "Altbrote" zur Wärmegewinnung im Backofen statt Erdöl nutzt.
Ähnlich verhält es sich mit dem Argument, Wälder würden wegen Nahrungsmittelmangel abgeholzt und Nahrungsmittel wegen der Konkurrenz zu Biotreibstoffen verteuert. Wie jeder aus den Tagesmeldungen entnehmen kann, werden Nahrungsmittel durch Spekulationen mit Agrarerzeugnissen erheblich verteuert, und Regenwälder werden deshalb abgeholzt, damit Soja für den immer mehr steigenden Fleischkonsum angebaut werden kann und Palmöl eben letztendlich billiger ist als Öl aus bei uns angebauten Sonnenblumen oder Raps.
Sind von den besagten Studien eigentlich die CO2-Emissionensdifferenzen berechnet worden, die bei der Erzeugung von wahrlich nicht CO2-freiem Bioethanol einerseits und der wohl künftig steigenden Erdölproduktion aus Ölsanden andererseits resultieren? Werden in Kanada nicht erst riesige Flächen entwaldet, um dann mit sehr hohem Energie- und Chemieeinsatz letztlich Diesel oder Benzin zu erzeugen? Und dabei sind die ganzen anderen Umweltschäden durch die Nutzung unserer letzten fossilen Energiereserven noch gar nicht berücksichtigt.
Konform gehe ich allerdings mit der Aussage, dass die Biotreibstoffe, die aus der Verwertung organischer Reststoffe gewonnen werden, sinnvoller sind als der Anbau von sog. "Energiemais". Letztendlich bestätigt sich aber auch bei dieser Diskussion die Binsenweisheit: Die umweltschonendsten Energien sind die, die nicht genutzt werden. Deshalb oberste Priorität: Energie effizienter nutzen und Energie einsparen und erst dann auf andere Energieträger - ob fossil oder bio - setzen.
Wissenschaftsaussagen müssen sorgfältig und nicht entsprechend jeweiliger Interessenlage erfolgen
11.12.2011, Eberhard BieskiÄhnliche spontane Geschichte
10.12.2011, Halec RadicecIch habe einmal, während ich im Winter in der Wanne lag, beobachtet wie ein Marienkäfer von einem Spinnweber gefangen wurde. Kurz darauf sind ca. 10 weitere Marienkäfer aus ihren Verstecken gekommen und um den Spinnweber herumgeflogen. Weil ich den Eindruck hatte, dass diese dem Gefangenen helfen wollten, habe ich die Geschichte in einen Blog, in dem ich wusste, dass es dort Spezialisten gibt, gestellt. Es ist eine lebhafte und interessante Debatte entstanden. Hier die Fundstelle: http://nafoku.de/
Gruß,
Halec
Schädelverletzung beim Brainstorming?
10.12.2011, Dr. Hans-Joachim ScheelFalscher Ansatz von Bolhuis und Kollegen
10.12.2011, Rudi ZimmermanZweitens: Diese ererbten Verhaltensprogramme werden selbstverständlich überlagert durch die zivilisatorischen Errungenschaften der Menschen, der sich heutzutage beispielsweise beim Balzen des Autos bedienen kann. Und zur Brutpflege kann er auch nicht mehr in den Wald gehen und Beeren sameln, sondern muss eine Ausbildung machen, arbeiten gehen und Geld verdienen, um sich die Beeren im Supermarkt kaufen zu können.
Das können Sie alles in meinen Büchern und Internetveröffentlichungen genauer nachlesen.