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Kommentare - - Seite 1118

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Sehr zweifelhafte Ergebnisse

    08.02.2005, Rüdiger Biesold
    Frauen aus früheren Jahrhunderten starben durchschnittlich früher, weil jede Geburt auch ein erhebliches Risiko für die Mutter war, schließlich gab es da noch keine Antibiotika. Wenn eine Frau später gebar, trat das entsprechende Risiko auch später auf. Man kann diese Ergebnisse wohl nicht für heutige Zeiten gelten lassen, jedenfalls nicht in Ländern mit gutem medizinischem Service.
    Es müssen auch Zweifel angemeldet werden hinsichtlich der erblichen Weitergabe von früher oder späterer Geburt. Der Fertilitätsgrad unterliegt wohl weitaus überwiegend genetischen Faktoren, aber ob Frau früher oder später gebiert, hängt auch von soziologischen Faktoren ab. Diesen soziologischen Faktoren unterlagen Frauen jedenfalls früher viel länger, weil sie zu Hause blieben, während Männer auf Wanderschaft gingen; hier liegt auch der Grund für die alte Volksweisheit, nach der Mädchen einen Sohn dazu bringen und Knaben weggehen. Auch das stimmt nicht mehr mit heutigen Gegebenheiten überein, hat aber Bezug zu solch altem Datenmaterial. Demgemäß übernahmen Männer zu Zeiten der Datenerhebung eher soziologische Vorstellungen ihrer neuen Familie, während die Frauen eben in gleicher Umweltprägung verbleiben. Mit Genen hat das alles ziemlich wenig - nicht nichts - zu tun.
    Der Mensch ist in seiner Verhaltensausprägung ein biologisch/soziologisches Mischwesen; hoffentlich begreifen das mal beide Wissenschaften.
  • Und der Wildhund?

    08.02.2005, Rüdiger Biesold
    Die genetische Altersbestimmung der Haushundewerdung ist sehr fraglich (genetische Veränderungen laufen nicht im Zeittakt); über Fossilfunde wird es auch schwierig, da sich bei frühen Funden nicht feststellen läßt, ob "schon-Hund" oder "noch-Wolf".
    Caniden (und noch ein paar andere) sind Beutegreifer, deren Erfolg von sozialer Interaktion mit dem Opfer und häufig auch miteinander abhängt. Sie bringen daher eine "soziale Intelligenz" mit und sind prädestiniert für den Anschluß auch an andere Rudel. Polarfüchse leben zumindest längere Zeit paarweise zusammen und interagieren ebenfalls, von daher sind sie vermutlich leichter zu domestizieren im Sinne von Anschluß an den Menschen als der Rotfuchs. Viel interessanter ist da die Frage, wieso das mit dem afrikanischen Wildhund (angeblich) nicht gehen soll. Spielt hier die Ablehnung durch den Menschen vielleicht eine viel stärkere Rolle als die Eignung der Art?
    Daß die Selektion durch den Menschen "friedlichere" Tiere begünstigt, ist völlig selbstverständlich und führt in kurzer Zeit zu Veränderungen. Aber das liegt in dem schwierigen Grenzgebiet von Biologie und Soziologie; wir wissen noch viel zu wenig über die Verteilung von Vererbung und aktuell Erlerntem in diesem Bereich. Zudem stehen sich da völlig diskussionsunfähige "Schulen" gegenüber, das trägt auch nicht zur Klärung bei.
  • Keuchen Sie beim Schlafen?

    05.02.2005, Dr. Helmut Hudler
    Wohl kaum - auch das Atmungssystem der Menschen kennt ja die Regulation je nach Funktionszustand.
    Kaum jemals würde ein Schlafender auch nur annähernd so viel Luft in seiner Lunge umsetzen wie ein Marathonläufer. Bei Menschen gibt es ja noch einen weiteren Regulationsmechanismus, nämlich die Menge abgegebenen Sauerstoffs im Gewebe, reguliert über den Gehalt an 2,3 Diphosphoglycerat in den Erythrozyten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch völlig anders konstruierte Lebewesen wie die Insekten über einen Regulationsmechanismus verfügen, der die Menge aufgenommenen Sauerstoffs verändert und an den Funktionszustand des Organismus anpasst.
  • Morbus Crohn durch fehlende Darmparasiten ?

    04.02.2005, Holger Schoening
    Morbus Crohn könnte eine überschießende Reaktion des Imunsystems sein aufgrund fehlender Reize von Darmparasiten wie Bandwürmern.

    siehe dazu:
    http://www.wissenschaft-online.de/abo/ticker/342927
    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/wib/283826/
    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,332719,00.html
    http://www.medical-tribune.de/GMS/bericht/wurmkur
  • Ranghoch = prominent

    02.02.2005, M.Leute
    "welcher männliche Homo sapiens entwickelt schon solch einen Masochismus, als dass er Bilder seines dominanten Chefs zur privaten Luststeigerung erwerben möchte?" Bilder vom Chef verkaufen sich zugegebenermaßen nicht gerade gut, aber was, wenn man ranghoch mit prominent übersetzt? Dann funktioniert der Affe-Mensch-Vergleich wieder, Bilder von Film- oder Sportstars verkaufen sich sehr wohl!
  • Hintergrundinformationen zu Bulmahns neuem Mann?

    02.02.2005, Peter Altreuther
    Bulmahns neuer Mann

    Über die Vorstellungen des neuen Mannes steht ja einiges im Interview. Nicht drin steht aber, woher Prof. Meyer-Krahmer kommt, was er gelernt hat, wo er geforscht hat und zu welchen Themen - könnte man dazu noch etwas erfahren?

    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Neureuther,



    danke für Ihren Hinweis.



    Professor Frieder Meyer-Krahmer war Leiter des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe sowie Professor für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Innovationsökonomik an der Universität Louis Pasteur in Strasbourg. Er studierte Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und politische Wissenschaften in Heidelberg, Bonn und Frankfurt. 1978 Promotion an der Universität Frankfurt und 1989 Habilitation an der Universität Stuttgart. 1982 Forschungsaufenthalt an der Yale-Universität in den USA. Seine Arbeitsschwerpunkte waren Technologie- und Innovationspolitik, Evaluation, Internationalisierung von Forschung und Entwicklung, Innovation und Strukturwandel sowie die nachhaltige Entwicklung.



    Mit herzlichen Grüßen,



    Antje Findeklee, Redaktion

  • Weibliche Sehnsüchte und Rangordnung

    02.02.2005, Ernst Schäfer
    Zitat:
    "Hier gehen nun aber die Vergleiche von Mensch und Affe doch zu weit. Denn welcher männliche Homo sapiens entwickelt schon solch einen Masochismus, als dass er Bilder seines dominanten Chefs zur privaten Luststeigerung erwerben möchte?"

    Ist das eine geniale Aussage: "Ein männlicher H. sapiens betrachtet seinen Chef nicht zur erotischen Luststeigerung."??

    Natürlich, wenn ich von mir (männl. Hetero)ausgehe, ist diese Aussage ein Volltreffer.
    Aber was empfindet der Schwule?

    Und wie reagieren Frauen auf Bilder dominanter männlicher Persönlichkeiten?
    "Hitler und die Frauen" hieß der Titel einer Fernsehsendung.
    Beim Anblick des Diktators in Ekstase fallende Frauen; eine E. B., die von diesem Verbrecher fasziniert bis zur Hörigkeit war.

    In dem Artikel werden keine Experimente beschrieben, mit denen man die Attraktivität von Bildern ranghoher Männer auf Frauen untersucht. Würde man diese Experimente durchführen, käme man vermutlich auf ähnliche Ergebnisse wie bei den äffischen Verwandten.

    Also doch nicht so unterschiedlich - tierisches und menschliches Verhalten!
    Weil genetisch gesteuert!?
  • Wissenschaft-Online in neuem Gewand

    01.02.2005, Matthias Paul Scholz
    Hübsch anzuschauen ist sie ja, die neue Startseite von Wissenschaft-Online.
    Nur leider genauso unübersichtlich und überladen wie bisher... :-(
    Der Versuch, möglichst viel Verlockung anzubieten, in allen Ehren - aber es stimmt etwas mit dem Design nicht, wenn ich auf der Startseite eines Internetsauftritts endlos (sc)rollen muß (und das selbst mit einer 1920x1200 - Auflösung und kleiner Schrift).

    Gruß,
  • "Nun sehen wir nur durch einen Spiegel"

    31.01.2005, Matthias Paul Scholz
    Sehr geehrter Herr Biesold,

    Worauf gründet sich Ihre These (ich zitiere: "Für Gläubige besteht die Echtheit der Reliquie hauptsächlich aus der Ähnlichkeit des sichtbaren Antlitzes mit exitierenden Bildern")?
    Ich kann diese Aussage nicht nachvollziehen. Meiner Beobachtung nach spielt in diesem Fall die Ähnlichkeit zu anderweitigen bildhaften Darstellungen für Gläubige überhaupt keine Rolle, da es auch innerhalb des Christenstums mittlerweile durchaus "common sense" ist, dass Christusdarstellungen keinen historizierenden Charakter haben.
    Überhaupt ist die Frage nach Echtheit oder Nicht-Echtheit einer Reliquie für Gläubige keine Frage naturwissenschaftlicher Beweisführung, sondern ein Sprung des Glaubens; selbst die Kirchenväter lehrten schon, dass die Reliquie (analog zur Ikone) nur gleichsam als ein Brennpunkt auf das mit logischem Denken nicht Fassbare dient - "Nun sehen wir nur durch einen Spiegel, dann aber werden wir von Angesicht zu Angesicht schauen", wie der Hlg. Paulus es in gnostischer Tradition sagt.

    Gruß,

    Matthias Paul Scholz
  • Wo bleibt die Logik? Teil II

    29.01.2005, Dr. med. Federico Cardona
    Wenn schon von Logik die Rede ist, dann muss man wissenschaftlich korrekt zur Schlussfolgerung kommen, dass z.Zt. alle Möglichkeiten offen sind.

    Eine Fälschung ist hier gewiss nur eine unter vielen denkbaren Lösungen.
  • Wo bleibt die Logik?

    28.01.2005, Rüdiger Biesold
    Für Gläubige besteht die Echtheit der Reliquie hauptsächlich aus der Ähnlichkeit des sichtbaren Antlitzes mit exitierenden Bildern. Nur sind diese Bilder samt und sonders nicht authentisch. Schon das neue Testament ist von Leuten verfaßt, die den ganzen Ablauf bestenfalls vom Hörensagen her kannten; Bilder aus der Lebenszeit gibt es keine.
    Da die Maler von Jesusdarstellungen (zumindest fast alle) dieses Grabtuch nicht kannten, gebietet schon die Ablauflogik erhebliche Zweifel. Mag sein, daß da mit erheblicher Intelligenz eine Fälschung hergestellt wurde, die sich immerhin nach den handelsüblichen Christusmalereien richtete, aber mehr kann es kaum sein.(Man wußte damals schon, daß man alte Materialien für erfolgreiche Fälschungen verwenden muß.)
  • RE: Bedauerlich II

    27.01.2005, Dr. Susanne Pauly
    Ich stimme Herrn Herbst zu einhundert Prozent zu: Die Universitäten haben zumindest im Bereich Biologie seit jeher nur Grundlagenforscher ausgebildet, wer beruflich etwas anderes machen wollte oder mußte, weil es nur eine endliche Anzahl von Professorenstellen in Deutschland gibt, musste sich um die nötigen Qualifikationen nebenher in Eigenregie kümmern.
    Leider muss ich sagen, dass sich die beschriebene Denkweise der Professoren im Hinblick auf die biologische Ausbildung an Universitäten auch zu "meiner" Zeit, Studium 1992-1997, noch nicht wesentlich geändert hatte. Da hatten die schlechten Arbeitsmarktchancen von Biologen schon lange Tradition und konnten auch nicht mehr mit vorübergehenen Durststrecken erklärt werden.
    Leider denkt im Zusammenhang mit dem Thema Studium in Deutschland fast jeder ausschließlich an die Universitäten. Vielleicht lohnt es sich, den Blick in Zukunft stärker auf die Fachhochschulen und Berufsakademien zu lenken, die in ihren Studiengängen schon seit jeher das Ziel "praxisnahe und schnelle Ausbildung" verfolgen, mit dem sich die "Humboldt"-Universitäten oft so schwer tun.
  • Machos und Frauengene

    26.01.2005, Dominique Boursillon
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    die Zinseszinstheorie ist nur bedingt richtig. Dass Frauen athletische Männer bevorzugen, ist mittlerweile eher ein Zeichen dafür, dass die biologische Evolution mit der kulturellen nicht Schritt halten kann. Traurig ist das vor allem, weil diese Theorie zeigt, wie wenig der Mensch in der Lage ist, sein genetisches Programm zu überwinden. Gerne spricht man von den inneren Werten, aber wehe ein nackter Athlet lustwandelt daher...
    Die Natur zieht Schönheit nicht der Intelligenz oder anderem vor, sie handelt wertfrei. Nur wir Menschen finden Schönheit noch erotischer als z.B. Intelligenz.

    Das ist jetzt sehr reduktionistisch, weil es alle Frauen über einen Kamm schert, und weil ja auch Erfolg "attraktiv" macht usw. Es spricht allerdings nichts dagegen, Männern mit "Anstand und Moral" den Vorzug zu geben. Auch dies ist zukunftsträchtig - man stelle sich eine Welt ohne Krieg, Neid oder Hass vor... So zeigt uns die Zinseszinstheorie als weiteres Modell, dass wir die Evolution nicht beeinflussen können, weil wir genetisch beschränkt sind...

    Mit den besten Grüßen
  • Es ist nicht nur die Zeit

    26.01.2005, Stefan Pschera
    Die Ontogenese ist die verkürzte Rekapitulation der Phylogenese.
    Die neuronalen Leitungen zeigen eine Differenzierung, welche den ontogenetischen Lernerfolgen unserer Vorfahren entsprechen. Wie soll dies vererbt worden sein? Mutation und Selektion können dies nicht erklären. Es muss eine Vererbung ontogenisch erworbener Fähigkeiten geben.



  • Halbwahr oder Halbverlogen

    25.01.2005, Rüdiger Biesold
    Ein großer Teil der prinzipiellen Gegner von Stammzellforschung beruft sich auf ethische Grundsätze aus religiösen oder pseudoreligiösen Gründen. Dort wird geflissentlich übersehen, daß ein großer Teil dieser Kulturen aus extrauterinen Befruchtungen stammt und vermutlich niemals die Chance zur Weiterentwicklung hat. Diese Leute müßten konsequenterweise auch die Entstehung befruchteter Eizellen außerhalb des Körpers bekämpfen. Nur kämpfen diese Leute meistens gleichzeitig gegen Verhütung und Abtreibung in Gegenden, wo ziemlich sicher ist, daß ein entstehendes Kind als Waise aufwächst, an Krankheiten vorher stirbt oder verhungert. Im Gesamtbild also sehr ethisch.
    Die Seite der Wissenschaftler und Politiker, die die Stammzellenforschung durchsetzen wollen oder wenigstens hinnehmen ist aber nicht besser. Die sprechen nur von Gewinnung von Zellinien aus nicht verwendeten befruchteten Eizellen, obwohl natürlich auch mit abgetriebenen Feten experimentiert wird. Es wird für großartige Resolutionen auf UN-Ebene eingetreten, aber nichts im eigenen Land unternommen. Es wird beständig von der Notwendigkeit der Stammzellenforschung zur Beherrschung bzw. Folgenlinderung insbesondere genetischer Fehler geredet. Die laufende Klonforschung läßt man aber ebenso laufen und distanziert sich bestenfalls halbherzig. Was sonst noch alles gebaut werden kann, wird sowieso schamhaft verschwiegen (mindestens ein tierisch-menschliche Chimäre ist schon gebaut worden). Die Selbstdarstellung als gute Samariter verstellt den Blick auf die Erträge völlig, als ob Geld keine Rolle spielte.
    Die eigentlichen ethischen Probleme scheinen mir aber zu sein, daß mit Hilfe dieser Forschungen Lebewesen erzeugt werden können, die nur für Spezialzwecke da sind (also besonders für das Militär), die Möglichkeiten von sog. Designerbabys und die Verschlechterung des Genpools wegen der Möglichkeit zur Vermehrung gegen die Natur. Eine qualitative Verschlechterung des Genpools ist aber insbesondere bei den hauptsächlich betroffenen Europiden (nur die können sich das derzeit leisten) wegen deren besonders engen Genpool besonders gefährlich. Die Frage, ob wir wirklich alles sollten was wir könnten, wird viel zu wenig gestellt. Deshalb freue ich mich keineswegs nur klammheimlich, daß die Stammzellkiste zumindest erstmal gegen die Wand zu fahren scheint.
    Damit man mich nicht mißversteht, ich hätte persönlich wegen vorhandener genetischer Defekte durchaus etwas davon, wäre diese Forschung erfolgreich und ich habe deshalb auf biologische Nachkommen verzichtet. Aber mir ist die Palette der Risiken bei erfolgreicher Stammzellforschung einfach zu groß.
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