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Bevor ich ein paar Wochen auf meine Katze aufpasse, gehe ich lieber einmal wählen, dann hat sich die Sache erledigt. In Polen werden Katzen vom Marderhund erledigt, der eigentlich aus Sibirien kommt, doch in Europa als Pelzgemüse eingeführt wurde und in den 1960 auch nach Deutschland eingewandert ist. Angeblich. Vielleicht gibt’s auch andere Gründe, warum ich dort viel weniger Katzen sehe als früher. Irgendwas erzieht die Viecher zu Stubentigern um, auf die harte Tour, über Selektionsdruck – ohne dass der Mensch mehr machen musste, als den üblichen Mist zu bauen. Mist bauen ist natürliches Verhalten aller Lebewesen, damit kommt die Natur nicht nur zurecht, sie ist darauf angewiesen, um sich stets an sich selbst und wechselnde Umweltbedingungen anzupassen. Jeder Fehler ist ein Experiment, das genauso Unfähiges aussortiert, wie Neues hervorbringt. Mit den entsprechenden Wahrscheinlichkeiten, weswegen wir auch immer viele Versager brauchen – einer dieser Versager wird Einstein heißen, weil er zufällig auf eine Weise versagt, die besser funktioniert, als das bisherige Richtig machen.
Katzen sind Opfer ihres Fortpflanzungs-Erfolgs, die lokal amtierende Natur macht nicht genug Überschuss weg, da müssen wir entgegenwirken. Ich sehe aber keinen Sinn in Tierquälerei. Lieber sterilisieren als abschießen und vergiften, und wenn schon, dann so, dass es nicht weh tut. Nicht mal Kastrieren macht so viel Sinn wie Sterilisieren, schließlich halten Kater andere Kater vom Paaren ab, so wirken die Unfruchtbaren wie ein laufendes Verhütungsmittel. Mit stark eingeschränkter Wirksamkeit, ich weiß auch nicht, ob eine Massenvasektomie nicht teurer würde als Massenentmannung, doch selbst Kastration ist besser, als die Viecher abzuschießen. Kann man einen Kater eigentlich mit Antibabypillen laden? Warum soll ich die Katzen für Geld einfangen und spritzen, wenn der das umsonst macht? Wenn dann irgendwo Verhütung oder Abtreibung verboten wird, sieht man gelegentlich ein Mädel die Büsche durchstöbern und Miez, miez, miez rufen... Kopfkino, aus. Bevor es noch interessant wird und vom Thema ablenkt.
Bleibt auch die Frage der artgerechten Tierhaltung. Wenn eine Katze nur die Wohnung kennt, ist es vielleicht nicht so schlimm, sie darin festzuhalten, solange man ihren Bedürfnissen gerecht wird – das Biest will jagen, spielen, kämpfen. Doch wenn sie normalerweise als Freigänger unterwegs ist, wird Einsperren zur Tierquälerei. Wer das verlangt, soll auch all die Schuhe putzen, in denen jetzt Katzenkacke landet, die kommen jetzt alle ins Rathaus. Was nützt mir ein langes, gesundes Leben, wenn ich dafür das Leben opfern muss? Wenn ich Vampir spielen will, rennt die schwarze Katze auf dem Friedhof rum, mit in den Sarg will sie nur zwischendurch. Katzen sind keine Menschen, sie sind einfach zu dumm, sich einreden zu lassen, der Goldene Käfig wäre das Gleiche wie Freiheit, um dann doch in den Goldenen Käfigen Frust-Amok zu laufen, wie wir es derzeit alle tun. Ganze Spezies verrecken derzeit an unserer Blödheit, müssen wir auch noch die Katzen mit reinziehen?
Wenn's zum Konflikt Vogel gegen Katze kommt, gibt’s keine richtige Entscheidung, da geht’s nach Sympathie. Für uns ist beides ja nur Deko, der Natur ist es egal. Es gibt Gründe, warum der seltene Vogel selten ist, offensichtlich ein Auslaufmodell, eine Art Amish, der eine Lebensweise durchhält, die in der bestehenden Umwelt nicht viel Sinn macht, die aber wieder sinnvoll werden könnte, wenn sich die Umwelt ändert. Seine Rolle im Ökosystem dürfte von kompetenterem Geflügel übernommen worden sein, das jetzt in Massen produziert wird, und uns gerade deswegen genauso am Popo vorbeigeht, wie die Katzenflut. Ästhetisch gesehen, füllen sich die Papiercontainer jede Woche mit Bildern, die schöner sind, als die Mona Lisa, doch eben Massenware. Ob jemandem die seltene Kunst im Louvre wichtig ist, oder das massenproduzierte Kuschelkissen auf dem eigenen Sofa, das ist erst mal eine Frage des persönlichen Geschmacks. Kann es aber nur eines für alle geben, sind Konflikte vorprogrammiert.
Schutz bedrohter Tierarten ist eine Modeerscheinung – wir halten's fünf Minuten durch, bis wir uns wichtigere Probleme gemacht haben, danach sind wir sehr vielen Katzen(besitzern) auf den Sack gegangen, und die Piepmatze sind trotzdem weg. Nachhaltigkeit ist anders, da schafft man zum Beispiel große Gebiete, die man möglichst in Ruhe lässt, bis vielleicht auf ein paar Förster oder eine skrupellose Holzfirma, die ausreichend viel kaputt macht, um den Waldbrand zu ersetzen. Natürlich werden sich Naturschutzgebiete mit den von Menschen besiedelten vernetzen, Spezies werden migrieren, die Natur wird sich wandeln und immer wieder neu anpassen. Die Übergänge zwischen Zivilisation und Natur waren schon immer fließend, und sie müssen fließender werden, kein Krieg der Welten, sondern Hybridisierung. Für uns bedeutet das, ein bewussteres Zusammenleben, Integration, Cyborgisierung der Häuser und Städte – also das, was wir schon machten, wenn wir einen Park als grüne Lunge einsetzen, nur weitergedacht. Die Welt wandelt sich nun mal, wir müssen Funktionen übernehmen, die sonst andere Spezies erledigen, wie die Kontrolle der Katzenpopulation. Solange es Vögel gibt, die schnell als Ersatz für den Dodo of the Day einspringen können, brauchen wir das nicht. Und selbst wenn wir alle Vögel ausrotten, bringt die Natur früher oder später Flugkatzen oder Marderflughunde auf den Markt. Die Gefahr besteht nicht im Kaputtmachen, sondern im Zu-viel-Kaputtmachen, denn jedes Mal, wenn wir eine Nahrungskette sprengen, bricht Chaos aus, und allzu viel Chaos auf einem Haufen sprengt uns mit weg. Die Natur erholt sich auf jeden Fall, fragt sich nur, wie sehr es weh tut. Wenn wir sie nicht besiegen können, müssen wir uns mit uns verbünden, denn sonst werden wir nicht nur von ihr besiegt, sondern auch von Leuten, die das tun. Keinen Mist zu bauen, reicht für den Joberhalt, wer die Karriereleiter aufsteigen will, muss dem Boss in den Arsch kriechen können, und der Boss heißt Evolution. Und der gab uns auch Erdöl, spaltbare Atome, Hände für Werkzeuge und den Verstand - was wir damit anfangen, ist unsere Sache.
Ich mag Vielfalt und ich mag Katzen, doch mir ist die Katze im Haus lieber als die Haubenlerche auf dem Dach. Vögel sind hübsch, viele Vogelarten sind hübscher, doch Katzen sind Familie. Mit selbstzerstörerischen Familien kenne ich mich aus, leider ist Kastration nicht immer eine Option, doch wenn man schon zu drastischen Maßnahmen greifen muss, dann mit Anästhesie. Ich weiß auch als Erfahrung, es nützt nicht viel, Dinge zu ändern, die sich mit aller Kraft nicht ändern wollen. Früher oder später werden wir die Katzen in Ruhe lassen, sie werden sich vermehren, räudig, hungrig und verzweifelt werden, in jede ökologische Nische strömen, die ihnen einfällt, Kannibalen werden, Otter jagen, erkämpfen sich jedes Leben, das sie können, und teilen sich in verschiedene Spezies auf, die sich nach und nach auseinander entwickeln. Dass sie aussterben, ist eher unwahrscheinlich. Wir haben hier ein Erfolgsmodell, eine Investition in die Ökosysteme der Zukunft. „Katze“ ist ein Wort wie „Vogel“, auch wenn nur die Hauskatzen und nicht die Löwen mit gemeint sind. „Haubenlerche“ ist ein Wort wie „Anonymes Versuchsobjekt im Käfig 08/15 im Tierversuchslabor der Kosmetikindustrie“. Wenn Sie nur einen Geldschein haben und nur einmal wetten können, auf wen setzen Sie?
Die Natur braucht ihre Haubenlerchen und all die anderen Versager, der Schwund der Artenvielfalt macht mir Sorgen. Zu schnell, zu viel, neue Chancen, doch zu wenige Bewerber. Der Mensch kann nicht alle Lücken in den Nahrungsketten selber füllen, auch wenn „Mensch“ ein Wort ist, wie „Säugetier auf Koks“ - wir können alles, nur leider viel zu gut, der Rest der Welt kommt mit der Anpassung nicht hinterher. Doch wir müssen die Natur als Ganzes betrachten, ihr genug Luft lassen, dass es ihre Versager unter sich ausmachen können. Wenn ich einen einzelnen Versager retten will, der keine Zukunft hat, schnappe ich mir ein Slum-Kind, das eine Müllkippe durchwühlt. Auch eine Sympathieentscheidung, wo es keine objektiv richtige Wahl gibt. Ob's eine richtige Wahl gibt, wenn wir uns lieber um Haubenlerchen und Katzen streiten, statt uns um Slumkinder zu kümmern, hängt davon ab, welche Weltanschauung Sie sympathisch finden. Objektiv betrachtet, gibt’s keinen Wert-Unterschied zwischen Ihnen, mir, Katzen, Slumkindern und Haubenlerchen. Wenn wir die Macht haben, wählen wir unter den Verdammten, wen wir erlösen wollen, doch wir müssen damit fertig werden, dass wir damit auch die wählen, die in die Verdammnis gehen.
Das Spiel endet mit einem ausgestorbenen Piepmatz, der höchstens als tiefgekühlte DNA-Probe überdauert und irgendwann aus dem Reagenzglas wiederkommt, Überlebensstrategie sibirisches Mammut. Wir können's hinauszögern, vielleicht geschieht ja doch ein Wunder. Und weil wir die Katzenpopulation schon aus Sympathie für die Kuschelkiller begrenzen müssen, kommen die Lösungen beider Probleme einander zumindest entgegen. Wenn man jetzt aber sehr viele Katzen und ihre Besitzer einsperren und mit Vorschriften und Bußgeldern drangsalieren muss, nur, um dem ästhetischen Empfinden Anderer entgegen zu kommen, entsteht das Problem, dass die eine Seite auf Kosten der anderen profitiert. Kompromiss ist anders.
Total richtig was geschrieben wurde. Es ist ein Unding, dass man immer noch der veralteten Klischeevorstellung anhängt, Katzen müssen völlig frei schalten und walten können. Deswegen juckt es mich aber um so mehr, das da so ein unsauberen Vergleich mit reingekommen ist. Ist ja nett, dass kontrollierte Tiere älter werden, aber bitte nicht einmal den Durchschnitt und als Vergleich das Höchstalter angeben 😐 Und schade, dass sie den wirklich einfachen Satz: "man kann auch den eigenen Garten katzensicher machen", so dass die marodierenden Katzenhorden, welche ganze Einrichtungen schreddern auch echt Quatsch sind, wenn man ein modikum an Aufwand betreibt, nicht eingebracht haben.
Wir leben mitten in einer Großstadt in einem Block, der von quasi von 4-spurigen Straßen umrahmt ist und viele Grünflächen und Bäume hat. Dadurch dass Katzenbesitzer hier ihre Haustiere nicht rauslassen (viel Verkehr auf den großen Straßen), haben wir hier eine viel größere Vogeldichte als in jedem Vorort, Dorf oder Kleinstadt, in denen ich je gelebt habe (bin auf dem Land aufgewachsen). Nur weil es hier keine freilaufenden Katzen gibt.
Die Angabe der Ankunftszeit wurde mittlerweile korrigiert, allerdings ohne - wie sonst bei dieser Rubrik üblich - einen entsprechenden Hinweis im Text.
Bei der Berechnung taucht bei "s = 450 m" nach wie vor ein m auf als Abkürzung für Seemeile. "m" ist allerdings die Abkürzung für Meter, nicht für Seemeile. Bei "a = 1 sm/h²" wird Seemeile dagegen korrekt mit sm abgekürzt.
Das gleiche gilt auch für das eine Streichholzrätsel dessen Ziel es ist eine 25 zu legen - das geht mit 12 Streichhölzern wenn man die römische 25 (XXV) legt. Meiner Meinung nach ist ein Rätsel dann gelungen wenn es eine richtige Lösung gibt. Zumindest sollten die Randbedingungen so gewählt werden, dass nur eine Lösung valide ist. Ansonsten kann man ja alles machen
Es ist bekannt, dass Katzen in Mitteleuropa 1 Milliarde Singvögel jährlich fressen. USA, Australien auch je eine... Allg. Maßnahme: Hundesteuer auf Katzen erweitern, das ist es dann vielen nicht mehr wert... Spezielle Maßnahme: Koyoten ansiedeln, die fressen Katzen. Die sorgen für eine Dezimierung der Katzen und dafür, daß die Halter drauf aufpassen und sie zuhause behalten!
Guten Morgen, die Lösung mit dem Zahlwort ist zwar schön, aber bei diesem Rätsel nicht so zwingend, weil es eine einfache, "echte" Lösung gibt. Aus den acht Streichhölzern von zwei Rhomben lässt sich ein Rhombus mit der doppelten Seitenlänge machen. Grüße, Thorsten Heck
Diagnose richtig, Therapie falsch? Natürlich darf jeder nach seiner Fasson zur Hölle fahren, und hier liegt Lassie begraben: Wenn ich die Wahl habe zwischen Selbstkasteiung und Dekadenz, entscheide ich mich für Dekadenz. Ich sehe einfach keinen Sinn darin, die Welt zu retten, indem ich jeden Grund opfere, es zu wollen. Und weil ich da nicht alleine bin, kann ich mich mit einer ganzen Meute wehren, wenn mir die Öko-Savonarolas den ganzen Spaß daran versauen wollen, zu leben, als ob es kein Morgen gäbe, gerade in dem Moment, wo es tatsächlich kein Morgen gibt. Dann kloppen wir uns nicht nur um Wasser, Essen, Rohstoffe, sondern auch noch um Freiheit, und Verteilungskämpfe und Religionskriege sind Werkzeuge eines jeden anständigen Weltuntergangs, keine Lösungen. Katholiken und Lutheraner, Etablierte und Populisten ihrer Zeit, haben den Dreißigjährigen Lokal-Weltuntergang gemacht, nicht verhindert. Sie hätten es aber tun können – genau wie wir, hatten sie dafür mehr Ressourcen, als Menschen je zuvor gehabt hatten.
Und basisdemokratisches Beschneiden von Freiheiten hat sich als ein recht lächerliches Konzept bewährt, es gibt Gründe, warum wir Parlamente brauchen, die sich mit der Basis gegenseitig die Freiheiten im Zaum halten. Was allen gehört, gehört niemandem, also krallen es sich die Verwalter, wenn man die Verwalter nicht im Griff hat, sammelt sich bei ihnen die ganze Macht. De facto wäre es Volksrepublik Grünspargel: Man dient der Menschheit und ordnet sich ihr unter, in Russland heißt die Menschheit Putin, in China Xi, kennt man schon. Es ist selbstverständlich, dass in jeder Diktatur die Machthaber auf Kosten ihrer Untertanen prassen. Was nützt es mir, Sklave in einer Welt zu sein, in der die blauen Himmel und grünen Wiesen Massas Privatbesitz sind, die er mit meinem Verzicht kauft? Ich verzichte, wenn alle verzichten – und auch dann nicht bloß um des Verzichts willen. Ich hab keine Pflicht, mich um die Menschheit zu scheren. Ich versuche nur, nett zu sein und auf ihre Wünsche Rücksicht zu nehmen. Wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruht, kann sie mich mal.
Was passiert, wenn wir blind auf Öko machen, sehen wir gerade: Diejenigen, die auf die Umwelt pfeifen, gewinnen. Von Machtkämpfen beurlaubt uns nur der Tod. Es ist die Art religiös angehauchtes Büßer-Flagellantentum, die forderte, auf Öl und Gas und Atomenergie zu verzichten, aber den Druck vermissen ließ, gleichzeitig erneuerbare Energien auszubauen. Ein toller Tauschhandel – wir verzichten auf alles, im Gegenzug kriegen wir gar nichts, knutschen einen Baum, tanzen dreimal um den Komposthaufen, knallen unsere Hacken fünfmal zusammen und wünschen uns ins Ökowunderland. Und? Was haben wir vom Verzicht? Wir werfen Umweltnormen über den Haufen und liegen jedem Ölkonzern zu Füßen, was der natürlich ausnützt, um seine Macht auszubauen, alternative Konkurrenz in Zukunft zu torpedieren. Wenn wir nackig auf die Bäume klettern und in menschenwürdigem Wachkoma mit den Vöglein gackern, entlasten wir nicht die Umwelt, wir überlassen sie denen, die es sein lassen, denn die behalten die Kettensägen und das Benzin dafür. Wer stillsteht, wird überholt und gefressen, die Red Queen, wie sich die Natur dann nennt, kennt kein Pardon. Wer den Kurs der Welt bestimmen will, braucht Macht, und Macht kommt heutzutage von Technologie – nicht davon, ganz dolle zu bereuen und Frau Holle zu versprechen, wir würden ab jetzt echt brav sein, wenn sie uns bittebittebitte nicht den Hosenboden versohlt. Die Natur ist weder Gott noch Mami. Mit einer billigen Entschuldigung und leise treten, bis sich der Sturm gelegt hat, kommen wir nicht davon. Sie ist eine Maschine, und wir müssen lernen, Teil davon zu sein. Und sie für uns zu nutzen, statt sie bloß auszuschlachten. Sie ist wie ein nuklearbetriebenes Raumschiff – ihm ist egal, ob ich mich für seinen Herrscher oder seinen Untertan halte, ich muss es bedienen können, sonst fliegt es mir um die Ohren.
Kehret bloß nicht um, denn das Ende ist nahe. Umkehren, das machen schon Trump, Putin und wie sie alle heißen, und sie scheren sich nicht um die Umwelt. Es ist einfach die für einen Weltuntergang typische Geisteshaltung, die Etablierten ziehen die Bremse, die Populisten hauen den Rückwärtsgang ein, Weltuntergangssekten tut der Bleifuß plötzlich sehr leid, doch der Laternenpfahl spaltet längst die Motorhaube. Wir müssen irgendwie durch, mit Vollgas.
Buße verhält sich zur Weltrettung, wie Gebete zu guten Taten oder Ablasshandel zum nicht Sündigen – es ist eine billige Ersatzhandlung, kostet weniger Mühe, nach so was gibt es stets Nachfrage. Und dieser Markt lockt Priester an und schafft ganze Kirchen, die die Drückeberger-Tour als Wahren Glauben verkaufen. Keinen Sex haben kann ich beim Chips fressen auf der Fernsehcouch, wenn ich die Armen speisen will, muss ich aus dem Haus, Geld ausgeben und ihre Anwesenheit ertragen, also ist Keuschheit die wichtigere Tugend – gleiches Prinzip.
So leicht kommen wir nicht davon. Wer will, kann sich einen Frau-Holle-Gottesstaat basteln, mir damit aber von der Pelle rücken, denn ich habe Besseres zu tun, als ihm die Zähne einzuschlagen. Ich will keine Buße, ich will Hoffnung. OK, verzichten müssen wir vorübergehend, wir brauchen außerdem eine Führung, eine CPU, die die Arbeit organisiert. Doch die Arbeit, die wir haben liegen lassen, müssen wir leisten. Nicht nur die verschüttete Milch aufwischen, sondern die Milchversorgung sicherstellen. Nicht nur aufhören, Mist zu bauen, sondern stattdessen was Besseres bauen. Ob wir das voller Reue machen, oder einfach nur, weil's gerade Sinn macht oder weil nix Gutes im Fernsehen läuft, ist egal.
Wir haben bloß eine Organisationskrise, alle anderen Krisen sind nur Folgen davon. Ja, die Autoren haben Recht mit der Diagnose: Es gibt nichts zu retten, außer dem Sterben. Wir können nicht Wirtschaft, wir können nicht Gerechtigkeit, wir können nicht Frieden, wir können nicht Öko, selbst Technologie können wir nur ein Bisschen. Müssen wir lernen. Sehr schnell. Wenn nicht, kracht das System zusammen. Ganz egal, wie sehr Max und Moritz ihre Streiche leid tun. Aber wir haben die Ressourcen, das Wissen, die Technologie, die Arbeitskraft, um das Weltwrack zu demontieren, während es noch sinkt, und aus der Titanic das Traumschiff zu basteln. Müssen wir nicht, wäre aber vielleicht die beste Idee. Plan B ist Dekadenz. Plan C, Selbstkasteiung. Doch zur Zeit ist nur das Beste gerade gut genug.
Ich glaube nicht an den Weltuntergang. Ich nehme ihn zur Kenntnis, wie das Wetter oder eine Reifenpanne.
Neben weniger vom Falschen brauchen wir mehr vom Richtigen. Dann kann's doch weitergehen mit Wachstum, Fortschritt und Technologie. Wir bauen Roboglobe, den Cyborg-Planeten: Technologie und Natur, Mensch und Gemüse, als unverzichtbare, symbiotische Teile desselben Systems. Früher lebten Ackerbauern im Einklang mit der Natur. Morgen müssen es Hightech-Zivilisationen auch hinkriegen.
Beschreibt man die beiden Geraden als 2D Vektoren, lässt sich der x-Eintrag des Vektors für die Gerade mit unbekannter Länge (und damit auch seine Länge) einfach über das Skalarprodukt beider Vektoren berechnen, das bei einem senkrechten Schnitt zu Null wird;) LG
Die Berechnung mag mathemnatisch korrekt sein, aber in Hamburg gilt UTC+1, während in Newcastle UTC gilt. Der erste Kommentar nennt den Fehler schon im letzten Satz des ersten Abschnitts.
Wenn ich die Rechnung richtig verstanden habe, legt das Schiff nicht an, sondern knallt mit 30 kn in die Kaimauer, ansonsten sollten wir vielleicht noch etwas Zeit für ein Abbremsmanöver einberechnen.
Im Artikel steht: "Der Moderator öffnet aber eine der beiden anderen Türen und offenbart eine Ziege." Es steht hier nicht explizit, ob er zufällig irgendeine der beiden anderen Türen gewählt hat, oder bewusst diejenige, hinter der mit Sicherheit eine Ziege steht. Ich denke, nur in letzterem Fall erhöht ein Wechsel die Chance. Allerdings verschlechtert sich die statistische Chance bei einem Wechsel in keinem Fall.
Stellungnahme der Redaktion
Korrektur zum davor erschienenen Kommentar: Nein, tatsächlich spielt es keine Rolle, ob der Moderator weiß, wohinter sich die Ziege oder der Sportwagen befindet. In jedem Fall ist die Gewinnwahrscheinlichkeit höher, wenn man sich umentscheidet. Falls der Moderator die Tür mit dem Sportwagen offenbart, ist das Spiel automatisch vorbei – es kommt nicht mehr zu einer Umentscheidung.
Der vorletzte Februartag des Jahres 2020 war der 28. Februar. Demnach legte das Schiff am 28.02.2020 um 22:00 MEZ ab. Die Fahrtzeit betrug 30 Stunden. Das heißt das Schiff legte am 01.03.2020 um 04:00 MEZ in Newcastle an, das heißt am 01.03.2020 um 03:00 Lokalzeit in Newcastle.
Außerdem sind die Formelzeichen für die Einheit Seemeile bei der Berechnung der Fahrtzeit inkonsistent. Bei der Angabe der Wegstrecke s wird Seemeile mit "m" abgekürzt, bei der Angabe der Beschleunigung jedoch mit "sm".
Amish vs Katniss in Monte Kater Carlo...
18.05.2022, Paul SKatzen sind Opfer ihres Fortpflanzungs-Erfolgs, die lokal amtierende Natur macht nicht genug Überschuss weg, da müssen wir entgegenwirken. Ich sehe aber keinen Sinn in Tierquälerei. Lieber sterilisieren als abschießen und vergiften, und wenn schon, dann so, dass es nicht weh tut. Nicht mal Kastrieren macht so viel Sinn wie Sterilisieren, schließlich halten Kater andere Kater vom Paaren ab, so wirken die Unfruchtbaren wie ein laufendes Verhütungsmittel. Mit stark eingeschränkter Wirksamkeit, ich weiß auch nicht, ob eine Massenvasektomie nicht teurer würde als Massenentmannung, doch selbst Kastration ist besser, als die Viecher abzuschießen. Kann man einen Kater eigentlich mit Antibabypillen laden? Warum soll ich die Katzen für Geld einfangen und spritzen, wenn der das umsonst macht? Wenn dann irgendwo Verhütung oder Abtreibung verboten wird, sieht man gelegentlich ein Mädel die Büsche durchstöbern und Miez, miez, miez rufen... Kopfkino, aus. Bevor es noch interessant wird und vom Thema ablenkt.
Bleibt auch die Frage der artgerechten Tierhaltung. Wenn eine Katze nur die Wohnung kennt, ist es vielleicht nicht so schlimm, sie darin festzuhalten, solange man ihren Bedürfnissen gerecht wird – das Biest will jagen, spielen, kämpfen. Doch wenn sie normalerweise als Freigänger unterwegs ist, wird Einsperren zur Tierquälerei. Wer das verlangt, soll auch all die Schuhe putzen, in denen jetzt Katzenkacke landet, die kommen jetzt alle ins Rathaus. Was nützt mir ein langes, gesundes Leben, wenn ich dafür das Leben opfern muss? Wenn ich Vampir spielen will, rennt die schwarze Katze auf dem Friedhof rum, mit in den Sarg will sie nur zwischendurch. Katzen sind keine Menschen, sie sind einfach zu dumm, sich einreden zu lassen, der Goldene Käfig wäre das Gleiche wie Freiheit, um dann doch in den Goldenen Käfigen Frust-Amok zu laufen, wie wir es derzeit alle tun. Ganze Spezies verrecken derzeit an unserer Blödheit, müssen wir auch noch die Katzen mit reinziehen?
Wenn's zum Konflikt Vogel gegen Katze kommt, gibt’s keine richtige Entscheidung, da geht’s nach Sympathie. Für uns ist beides ja nur Deko, der Natur ist es egal. Es gibt Gründe, warum der seltene Vogel selten ist, offensichtlich ein Auslaufmodell, eine Art Amish, der eine Lebensweise durchhält, die in der bestehenden Umwelt nicht viel Sinn macht, die aber wieder sinnvoll werden könnte, wenn sich die Umwelt ändert. Seine Rolle im Ökosystem dürfte von kompetenterem Geflügel übernommen worden sein, das jetzt in Massen produziert wird, und uns gerade deswegen genauso am Popo vorbeigeht, wie die Katzenflut. Ästhetisch gesehen, füllen sich die Papiercontainer jede Woche mit Bildern, die schöner sind, als die Mona Lisa, doch eben Massenware. Ob jemandem die seltene Kunst im Louvre wichtig ist, oder das massenproduzierte Kuschelkissen auf dem eigenen Sofa, das ist erst mal eine Frage des persönlichen Geschmacks. Kann es aber nur eines für alle geben, sind Konflikte vorprogrammiert.
Schutz bedrohter Tierarten ist eine Modeerscheinung – wir halten's fünf Minuten durch, bis wir uns wichtigere Probleme gemacht haben, danach sind wir sehr vielen Katzen(besitzern) auf den Sack gegangen, und die Piepmatze sind trotzdem weg. Nachhaltigkeit ist anders, da schafft man zum Beispiel große Gebiete, die man möglichst in Ruhe lässt, bis vielleicht auf ein paar Förster oder eine skrupellose Holzfirma, die ausreichend viel kaputt macht, um den Waldbrand zu ersetzen. Natürlich werden sich Naturschutzgebiete mit den von Menschen besiedelten vernetzen, Spezies werden migrieren, die Natur wird sich wandeln und immer wieder neu anpassen. Die Übergänge zwischen Zivilisation und Natur waren schon immer fließend, und sie müssen fließender werden, kein Krieg der Welten, sondern Hybridisierung. Für uns bedeutet das, ein bewussteres Zusammenleben, Integration, Cyborgisierung der Häuser und Städte – also das, was wir schon machten, wenn wir einen Park als grüne Lunge einsetzen, nur weitergedacht. Die Welt wandelt sich nun mal, wir müssen Funktionen übernehmen, die sonst andere Spezies erledigen, wie die Kontrolle der Katzenpopulation. Solange es Vögel gibt, die schnell als Ersatz für den Dodo of the Day einspringen können, brauchen wir das nicht. Und selbst wenn wir alle Vögel ausrotten, bringt die Natur früher oder später Flugkatzen oder Marderflughunde auf den Markt. Die Gefahr besteht nicht im Kaputtmachen, sondern im Zu-viel-Kaputtmachen, denn jedes Mal, wenn wir eine Nahrungskette sprengen, bricht Chaos aus, und allzu viel Chaos auf einem Haufen sprengt uns mit weg. Die Natur erholt sich auf jeden Fall, fragt sich nur, wie sehr es weh tut. Wenn wir sie nicht besiegen können, müssen wir uns mit uns verbünden, denn sonst werden wir nicht nur von ihr besiegt, sondern auch von Leuten, die das tun. Keinen Mist zu bauen, reicht für den Joberhalt, wer die Karriereleiter aufsteigen will, muss dem Boss in den Arsch kriechen können, und der Boss heißt Evolution. Und der gab uns auch Erdöl, spaltbare Atome, Hände für Werkzeuge und den Verstand - was wir damit anfangen, ist unsere Sache.
Ich mag Vielfalt und ich mag Katzen, doch mir ist die Katze im Haus lieber als die Haubenlerche auf dem Dach. Vögel sind hübsch, viele Vogelarten sind hübscher, doch Katzen sind Familie. Mit selbstzerstörerischen Familien kenne ich mich aus, leider ist Kastration nicht immer eine Option, doch wenn man schon zu drastischen Maßnahmen greifen muss, dann mit Anästhesie. Ich weiß auch als Erfahrung, es nützt nicht viel, Dinge zu ändern, die sich mit aller Kraft nicht ändern wollen. Früher oder später werden wir die Katzen in Ruhe lassen, sie werden sich vermehren, räudig, hungrig und verzweifelt werden, in jede ökologische Nische strömen, die ihnen einfällt, Kannibalen werden, Otter jagen, erkämpfen sich jedes Leben, das sie können, und teilen sich in verschiedene Spezies auf, die sich nach und nach auseinander entwickeln. Dass sie aussterben, ist eher unwahrscheinlich. Wir haben hier ein Erfolgsmodell, eine Investition in die Ökosysteme der Zukunft. „Katze“ ist ein Wort wie „Vogel“, auch wenn nur die Hauskatzen und nicht die Löwen mit gemeint sind. „Haubenlerche“ ist ein Wort wie „Anonymes Versuchsobjekt im Käfig 08/15 im Tierversuchslabor der Kosmetikindustrie“. Wenn Sie nur einen Geldschein haben und nur einmal wetten können, auf wen setzen Sie?
Die Natur braucht ihre Haubenlerchen und all die anderen Versager, der Schwund der Artenvielfalt macht mir Sorgen. Zu schnell, zu viel, neue Chancen, doch zu wenige Bewerber. Der Mensch kann nicht alle Lücken in den Nahrungsketten selber füllen, auch wenn „Mensch“ ein Wort ist, wie „Säugetier auf Koks“ - wir können alles, nur leider viel zu gut, der Rest der Welt kommt mit der Anpassung nicht hinterher. Doch wir müssen die Natur als Ganzes betrachten, ihr genug Luft lassen, dass es ihre Versager unter sich ausmachen können. Wenn ich einen einzelnen Versager retten will, der keine Zukunft hat, schnappe ich mir ein Slum-Kind, das eine Müllkippe durchwühlt. Auch eine Sympathieentscheidung, wo es keine objektiv richtige Wahl gibt. Ob's eine richtige Wahl gibt, wenn wir uns lieber um Haubenlerchen und Katzen streiten, statt uns um Slumkinder zu kümmern, hängt davon ab, welche Weltanschauung Sie sympathisch finden. Objektiv betrachtet, gibt’s keinen Wert-Unterschied zwischen Ihnen, mir, Katzen, Slumkindern und Haubenlerchen. Wenn wir die Macht haben, wählen wir unter den Verdammten, wen wir erlösen wollen, doch wir müssen damit fertig werden, dass wir damit auch die wählen, die in die Verdammnis gehen.
Das Spiel endet mit einem ausgestorbenen Piepmatz, der höchstens als tiefgekühlte DNA-Probe überdauert und irgendwann aus dem Reagenzglas wiederkommt, Überlebensstrategie sibirisches Mammut. Wir können's hinauszögern, vielleicht geschieht ja doch ein Wunder. Und weil wir die Katzenpopulation schon aus Sympathie für die Kuschelkiller begrenzen müssen, kommen die Lösungen beider Probleme einander zumindest entgegen. Wenn man jetzt aber sehr viele Katzen und ihre Besitzer einsperren und mit Vorschriften und Bußgeldern drangsalieren muss, nur, um dem ästhetischen Empfinden Anderer entgegen zu kommen, entsteht das Problem, dass die eine Seite auf Kosten der anderen profitiert. Kompromiss ist anders.
Schluss mit den altmodischen Ansichten
18.05.2022, MareikeUnd schade, dass sie den wirklich einfachen Satz: "man kann auch den eigenen Garten katzensicher machen", so dass die marodierenden Katzenhorden, welche ganze Einrichtungen schreddern auch echt Quatsch sind, wenn man ein modikum an Aufwand betreibt, nicht eingebracht haben.
Wenig Katzen = viele Vögel
18.05.2022, J. H.Anmerkung zur Lösung (2)
18.05.2022, Helmut WiesmannBei der Berechnung taucht bei "s = 450 m" nach wie vor ein m auf als Abkürzung für Seemeile. "m" ist allerdings die Abkürzung für Meter, nicht für Seemeile. Bei "a = 1 sm/h²" wird Seemeile dagegen korrekt mit sm abgekürzt.
Keine richtigen Rätsel im herkömmlichen Sinne
18.05.2022, Rurik DoherrMeiner Meinung nach ist ein Rätsel dann gelungen wenn es eine richtige Lösung gibt. Zumindest sollten die Randbedingungen so gewählt werden, dass nur eine Lösung valide ist. Ansonsten kann man ja alles machen
Stubenarrest für Katzen
18.05.2022, M. Claes, auf Bauernhof groß gewordenAllg. Maßnahme: Hundesteuer auf Katzen erweitern, das ist es dann vielen nicht mehr wert...
Spezielle Maßnahme: Koyoten ansiedeln, die fressen Katzen. Die sorgen für eine Dezimierung der Katzen und dafür, daß die Halter drauf aufpassen und sie zuhause behalten!
Einfachere Lösung
18.05.2022, Thorsten Heckdie Lösung mit dem Zahlwort ist zwar schön, aber bei diesem Rätsel nicht so zwingend, weil es eine einfache, "echte" Lösung gibt. Aus den acht Streichhölzern von zwei Rhomben lässt sich ein Rhombus mit der doppelten Seitenlänge machen.
Grüße,
Thorsten Heck
Symmetrische Zeigerstellung allgemein
17.05.2022, Hartmut NollauErgibt : 30 * t + 6 * 60 * ( t - h ) = 360° [ h = " volle Stunde " ]
t = 360 * ( 1 + h ) / 390 ( könnte man noch kürzen )
für h = 1 : t = 1,84615 h = 1 : 50,769 = 1 : 50 : 46,15 ; wie Lösung
[ Probe : h = 12 t = 12 : 00 : 00 ]
Puritaner aller Länder, langweilt mich nicht
17.05.2022, Paul SUnd basisdemokratisches Beschneiden von Freiheiten hat sich als ein recht lächerliches Konzept bewährt, es gibt Gründe, warum wir Parlamente brauchen, die sich mit der Basis gegenseitig die Freiheiten im Zaum halten. Was allen gehört, gehört niemandem, also krallen es sich die Verwalter, wenn man die Verwalter nicht im Griff hat, sammelt sich bei ihnen die ganze Macht. De facto wäre es Volksrepublik Grünspargel: Man dient der Menschheit und ordnet sich ihr unter, in Russland heißt die Menschheit Putin, in China Xi, kennt man schon. Es ist selbstverständlich, dass in jeder Diktatur die Machthaber auf Kosten ihrer Untertanen prassen. Was nützt es mir, Sklave in einer Welt zu sein, in der die blauen Himmel und grünen Wiesen Massas Privatbesitz sind, die er mit meinem Verzicht kauft? Ich verzichte, wenn alle verzichten – und auch dann nicht bloß um des Verzichts willen. Ich hab keine Pflicht, mich um die Menschheit zu scheren. Ich versuche nur, nett zu sein und auf ihre Wünsche Rücksicht zu nehmen. Wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruht, kann sie mich mal.
Was passiert, wenn wir blind auf Öko machen, sehen wir gerade: Diejenigen, die auf die Umwelt pfeifen, gewinnen. Von Machtkämpfen beurlaubt uns nur der Tod. Es ist die Art religiös angehauchtes Büßer-Flagellantentum, die forderte, auf Öl und Gas und Atomenergie zu verzichten, aber den Druck vermissen ließ, gleichzeitig erneuerbare Energien auszubauen. Ein toller Tauschhandel – wir verzichten auf alles, im Gegenzug kriegen wir gar nichts, knutschen einen Baum, tanzen dreimal um den Komposthaufen, knallen unsere Hacken fünfmal zusammen und wünschen uns ins Ökowunderland. Und? Was haben wir vom Verzicht? Wir werfen Umweltnormen über den Haufen und liegen jedem Ölkonzern zu Füßen, was der natürlich ausnützt, um seine Macht auszubauen, alternative Konkurrenz in Zukunft zu torpedieren. Wenn wir nackig auf die Bäume klettern und in menschenwürdigem Wachkoma mit den Vöglein gackern, entlasten wir nicht die Umwelt, wir überlassen sie denen, die es sein lassen, denn die behalten die Kettensägen und das Benzin dafür. Wer stillsteht, wird überholt und gefressen, die Red Queen, wie sich die Natur dann nennt, kennt kein Pardon. Wer den Kurs der Welt bestimmen will, braucht Macht, und Macht kommt heutzutage von Technologie – nicht davon, ganz dolle zu bereuen und Frau Holle zu versprechen, wir würden ab jetzt echt brav sein, wenn sie uns bittebittebitte nicht den Hosenboden versohlt. Die Natur ist weder Gott noch Mami. Mit einer billigen Entschuldigung und leise treten, bis sich der Sturm gelegt hat, kommen wir nicht davon. Sie ist eine Maschine, und wir müssen lernen, Teil davon zu sein. Und sie für uns zu nutzen, statt sie bloß auszuschlachten. Sie ist wie ein nuklearbetriebenes Raumschiff – ihm ist egal, ob ich mich für seinen Herrscher oder seinen Untertan halte, ich muss es bedienen können, sonst fliegt es mir um die Ohren.
Kehret bloß nicht um, denn das Ende ist nahe. Umkehren, das machen schon Trump, Putin und wie sie alle heißen, und sie scheren sich nicht um die Umwelt. Es ist einfach die für einen Weltuntergang typische Geisteshaltung, die Etablierten ziehen die Bremse, die Populisten hauen den Rückwärtsgang ein, Weltuntergangssekten tut der Bleifuß plötzlich sehr leid, doch der Laternenpfahl spaltet längst die Motorhaube. Wir müssen irgendwie durch, mit Vollgas.
Buße verhält sich zur Weltrettung, wie Gebete zu guten Taten oder Ablasshandel zum nicht Sündigen – es ist eine billige Ersatzhandlung, kostet weniger Mühe, nach so was gibt es stets Nachfrage. Und dieser Markt lockt Priester an und schafft ganze Kirchen, die die Drückeberger-Tour als Wahren Glauben verkaufen. Keinen Sex haben kann ich beim Chips fressen auf der Fernsehcouch, wenn ich die Armen speisen will, muss ich aus dem Haus, Geld ausgeben und ihre Anwesenheit ertragen, also ist Keuschheit die wichtigere Tugend – gleiches Prinzip.
So leicht kommen wir nicht davon. Wer will, kann sich einen Frau-Holle-Gottesstaat basteln, mir damit aber von der Pelle rücken, denn ich habe Besseres zu tun, als ihm die Zähne einzuschlagen. Ich will keine Buße, ich will Hoffnung. OK, verzichten müssen wir vorübergehend, wir brauchen außerdem eine Führung, eine CPU, die die Arbeit organisiert. Doch die Arbeit, die wir haben liegen lassen, müssen wir leisten. Nicht nur die verschüttete Milch aufwischen, sondern die Milchversorgung sicherstellen. Nicht nur aufhören, Mist zu bauen, sondern stattdessen was Besseres bauen. Ob wir das voller Reue machen, oder einfach nur, weil's gerade Sinn macht oder weil nix Gutes im Fernsehen läuft, ist egal.
Wir haben bloß eine Organisationskrise, alle anderen Krisen sind nur Folgen davon. Ja, die Autoren haben Recht mit der Diagnose: Es gibt nichts zu retten, außer dem Sterben. Wir können nicht Wirtschaft, wir können nicht Gerechtigkeit, wir können nicht Frieden, wir können nicht Öko, selbst Technologie können wir nur ein Bisschen. Müssen wir lernen. Sehr schnell. Wenn nicht, kracht das System zusammen. Ganz egal, wie sehr Max und Moritz ihre Streiche leid tun. Aber wir haben die Ressourcen, das Wissen, die Technologie, die Arbeitskraft, um das Weltwrack zu demontieren, während es noch sinkt, und aus der Titanic das Traumschiff zu basteln. Müssen wir nicht, wäre aber vielleicht die beste Idee. Plan B ist Dekadenz. Plan C, Selbstkasteiung. Doch zur Zeit ist nur das Beste gerade gut genug.
Ich glaube nicht an den Weltuntergang. Ich nehme ihn zur Kenntnis, wie das Wetter oder eine Reifenpanne.
Neben weniger vom Falschen brauchen wir mehr vom Richtigen. Dann kann's doch weitergehen mit Wachstum, Fortschritt und Technologie. Wir bauen Roboglobe, den Cyborg-Planeten: Technologie und Natur, Mensch und Gemüse, als unverzichtbare, symbiotische Teile desselben Systems. Früher lebten Ackerbauern im Einklang mit der Natur. Morgen müssen es Hightech-Zivilisationen auch hinkriegen.
Lösung über Vektoren
17.05.2022, Patrickeinfach über lineare Funktionen
17.05.2022, Hartmut NollauNullstelle : 4/3 x0 = 12 x0 = 9
DE = Wurzel ( 9² + 12² ) = 15
Dem Algorithmus glaub ich, allein das Ergebnis erregt meinen Zweifel ...
17.05.2022, Karl MaierDer erste Kommentar nennt den Fehler schon im letzten Satz des ersten Abschnitts.
"anlegen"?
17.05.2022, OkeoWie wählt der Moderator
17.05.2022, Andreas RiedenauerKorrektur zum davor erschienenen Kommentar: Nein, tatsächlich spielt es keine Rolle, ob der Moderator weiß, wohinter sich die Ziege oder der Sportwagen befindet. In jedem Fall ist die Gewinnwahrscheinlichkeit höher, wenn man sich umentscheidet. Falls der Moderator die Tür mit dem Sportwagen offenbart, ist das Spiel automatisch vorbei – es kommt nicht mehr zu einer Umentscheidung.
Anmerkung zur Lösung
17.05.2022, Helmut WiesmannAußerdem sind die Formelzeichen für die Einheit Seemeile bei der Berechnung der Fahrtzeit inkonsistent. Bei der Angabe der Wegstrecke s wird Seemeile mit "m" abgekürzt, bei der Angabe der Beschleunigung jedoch mit "sm".