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Kommentare - - Seite 1094

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Mehr Rätsel wie das Hölzchen-Rätsel!

    05.03.2007, Egon Köppel, Kreutzer-Str.2, 50672 Köln
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    an Ihre Preisrätsel habe ich mich nur ganz selten herangetraut, obwohl ich ein Freund von kniffligen Fragen bin. Aber die Hölzchen-Arithmetik machte mir keine Schwierigkeiten. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie in Zukunft mehr Preisrätsel bringen würden, die auch von Leuten mit einem IQ unter 150 gelöst werden können.
    Stellungnahme der Redaktion

    Sind unsere Preisrätsel zu schwer?

    Die bisherige Erfahrung zeigt, dass die leichteren Aufgaben in der Regel nicht wesentlich mehr Einsendungen auslösten als die schweren. Anscheinend neigen unsere Leser dazu, die zu leichten Aufgaben eher als langweilig und nicht der Mühe wert zu empfinden.

    Wie dem auch sei: Das Interesse unserer Leser am Preisrätsel ist generell so gering, dass wir uns entschlossen haben, es einzustellen. Genießen Sie die letzten Leckerbissen, die wir bis Juni veröffentlichen werden.

    Danach bleibt Ihnen immer noch die "Mathematische Knobelei" unserer Online-Wissenschaftszeitung spektrumdirekt .

    Mit freundlichen Grüßen

    Christoph Pöppe

  • Beschönigendes Diagramm

    03.03.2007, Michael Craiss, Bietigheim-Bissingen
    Im Diagramm mit der Kurve des Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre ist der Zeitraum von heute bis zum Jahr 2200 stark gedehnt. Dies vermittelt den Eindruck, als ob der gegenwärtige Anstieg eher moderat wäre. Im richtigen Maßstab aufgetragen würde es sich aber um eine fast senkrechte Linie handeln!
  • Sauerstoffaufnahme bei Haien

    03.03.2007, Leon Schirdewahn
    Da ich gerade an einer Facharbeit über Haie schreibe, beschäftige ich mich sehr intensiv mit ihnen.
    Die Aussage, dass alle bekannten Haiarten ihren Sauerstoffbedarf auch im Ruhen aufnehmen, ist nicht vollständig.
    Haie können im Ruhen "atmen", wenn sie in einer Strömung liegen, die stark bzw. schnell genug ist ( 3-5 km/h mindestens).
    Hinzu kommt, dass sie zwar im Ruhen auch ohne Strömung "atmen" könnten, allerdings nur zeitweise.
    Dies tun sie mithilfe des Sauglochs, mit dem es ihnen möglich ist, eine Zeit lang Wasser anzusaugen, aber wie gesagt nur eine Zeit lang.
    Dass es evolutiv wenig sinnvoll wäre, mit der Strömung zu schwimmen bzw. dass sie dies nicht dürften, kann man, denke ich, ganz einfach widerlegen:
    Wie schnell werden Sie, wenn Sie auf dem Fahrrad Rückenwind haben?
    Ich denke eher schneller. Außerdem fällt es Ihnen ( und dem Hai im Wasser) leichter, schneller zu fahren ( oder eben zu schwimmen). Und das wird ein Hai auch. Die Schwimmgeschwindigkeit wird immer relativ gesehen: Liegt ein Hai in der Strömung gegen die Strömung, so schwimmt er theoretisch, weil das Wasser ihm ja entgegenfließt.
  • Bill Gates Zukunftsversionen, Teil 2:

    03.03.2007, Detelf Haarbrücker, Hamburg
    - 95% der Roboter laufen natürlich mit einem Microsoft Betriebssystem.

    - Die Schnittstellen zur Entwicklung höherer Steuerungssoftware werden natürlich von Microsoft lizensiert.

    - Die Softwaremodule für die Diestleistungen der Roboter werden natürlich über Digital Right Managemant (DRM) geschützt.

    - Damit dies zuverlässig funktioniert, sind diese Programme nur mit DRM-konformer (von Microsoft certifizierter) Hardware funktionstüchtig.

    - Natürlich werden die Roboter von Microsoft ferngewartet, bis hin zur Fernabschaltung.

    Wer´s nicht glauben möchte, schaue sich an, was im neuen Windows Vista implementiert ist.
  • Nicht zu wenig Genies, nur zu wenig Förderung

    02.03.2007, Christina Riemenschneider, 31180 Ahrbergen
    Ich selber gehe auf eine Ganztagsschule und sitze fast täglich bis um viertel nach vier in der Schule. Somit bleibt nur wenig Freizeit und man kann seinen Hobbys nicht nachgehen. Dieses Schuljahr habe ich an den Wettbewerben "Internationale Chemieolympiade", "Jugend-forscht", "Jugend-testet" sowie am "Bundeswettbewerb Mathematik" teilgenommen, doch fehlt mir oft die Zeit, alles unter einen Hut zu bringen. Erfolg habe ich schon - zunächst erster Platz in Chemie, Einladung zum Landeswettbewerb - doch würde ich viel lieber jetzt schon im Labor arbeiten und mich auf bestimmte Themen spezialisieren. Zum Beispiel interessiere ich mich für die posttranslationalen Proteinmodifikationen: Ubiquitinierung und SUMOylierung, doch hilft mir da der Unterricht nicht weiter. Ich hoffe auf eine Besserung des Schulsystems und eine Erleichterung für die Schüler, die etwas leisten wollen.
  • Enttäuschend

    02.03.2007, Götz Werner, Brensbach
    Ich bin enttäuscht, daß Sie sich offenbar vom Anspruch, eine ernstzunehmende wissenschaftliche Zeitschrift zu sein verabschiedet haben. Was hat dieser Artikel mit Wissenschaft zu tun? Das entspricht nicht Ihrem sonstigen Niveau. Und was hat Sie veranlasst, einen Autor zu Wort kommen und für seine Produkte sprechen zu lassen, der mit fehlerhafter, nicht offener Software ein Multi-Milliarden-Vermögen erwirtschaft hat?
    Hoffentlich war das ein einmaliger Ausrutscher.
  • Die Berühmte Kinderfrage WARUM?

    01.03.2007, Guido Waldenmeier, Schorndorf
    Lieber geistreicher Schreiber,
    gehört der "Fortschritt" in Ihrer Denkweise
    nicht auch dazu?Die Illusion, dass man vielleicht mehr durchblickt als andere.
  • Standards brauchen freie Systeme

    27.02.2007, Dr. Stefan Meretz
    Ich bin, gelinde gesagt, erstaunt darüber, dass Sie Bill Gates im redaktionellen Teil Werberaum zur Verfügung stellen. Ausgerechnet der Gründer der Firma, die sich durch kontinuierliches Agieren gegen offene Standards auszeichnet, darf dann über fehlende Standards lamentieren. Das Editorial assistiert: "Lediglich fehlende Standards beim Betriebssystem" beklage Gates. Soll heißen: Nehmt doch das von Microsoft. Diese Firma kennt nur proprietäre Produkte, die andere von der Nutzung ausschließt. Echte Standards werden regelmäßig "ergänzt" bis per Marktmacht das Diktat erreicht ist. Die EU-Kommission hat dieses Verhalten zu Recht mit einer Strafe belegt. Standards verdienen den Namen nur, wenn sie offen und transparent sind. Das erfordert die Offenlegung der Referenzimplementationen. Nur freie Open Source Software kann das gewährleisten. Roboter für jedermann gibt es nur mit einem offenen Betriebssystem für jeden, das offene Standards implementiert - GNU/Linux ist sein Name.
  • Peinlich

    27.02.2007, Pascal Pucholt
    Hier ist Ihnen aber ein peinlicher Fehler unterlaufen, oder wollten Sie tatsächlich Trisomie-23 in der Überschrift schreiben?
    Stellungnahme der Redaktion

    Hallo Herr Pucholt,



    Hoppla - das war wohl nicht gerade eine Frage des Wollens. Und (fast) schon eher spannend als peinlich, was einem beim Überschriften-Texten so passieren kann, sobald die Finger dem Gehirn davonlaufen. Vielen Dank für den Hinweis - ich habe meinen Lapsus mittlerweile beschämt vertuscht.



    Weiterhin viel Spaß und Gewinn beim Lesen von spektrumdirekt,



    Jan Osterkamp,

    Redaktion

  • Metaphysische Erkenntnisfalle

    26.02.2007, Johannes Schmitz-Sauermann, Walberberg
    1. Würde der Autor seinen Auftakt „Wissenschaft entlarvt Illusionen“ als Illusion oder als Fortschritt einstufen?
    2. Welche Bedeutung haben für ihn generell die Vokabeln „entlarven“, „Enttarnung“, „scheinen“, „lockerer Sprachgebrauch“, „Fachleute“, „ist das wirklich so“ etc., wenn nicht die, dass es einen gesellschaftlich ausgewiesenen Bereich gibt, der so etwas wie Wahrheit, Wissen oder Erkenntnis produziert? Dass es hinter dem Schein ein Sein gibt oder zumindest einige Aussagen wahrer, nützlicher, besser sind als andere?
    3. Da der Autor u.a. Professor für Philosophie ist, sollte es auch in einem polemischen Essay möglich sein, die eigenen metaphysischen Bedingungen und Grundlagen der Argumentation zu bedenken; denn als was tritt hier die Wissenschaft, insbesondere die Biologie und die Evolutionstheorie auf? Als was wird uns das Gehirn hier eigentlich verkauft („ähnel(t) dogmatischen Egozentrikern“)?
    4. Viele Aussagen in seinem Aufsatz entbehren der Begründungen, Erläuterungen, Definitionen und Differenzierungen. Vor allem wäre eine Unterscheidung von Evolution als naturwüchsigem Prozess von der Geschichte als Menschenwerk qua kulturellem Lernprozess schon sinnvoll. Wissensstände werden, soweit ich weiß, nicht von der Natur evolviert, sondern als Traditionen - unter anderem in akademischen Institutionen - überprüft, verändert, erweitert und weitergegeben. Auch scheint mir sein Begriff der Nützlichkeit, den er ja gegen den des Fortschritts ausspielen möchte, gerade einer sehr subjektiven Sphäre zu entpringen und kaum geeignet, seine Tirade gegen Objektivität zu unterstützen. Nebenbei: Ist denn die Naturwissenschaft ohne diese denkbar?
    5. Unterdessen greift die instrumentelle Vernunft schon listig in Naturprozesse ein! Klimakatastrophe – auch Menschenwerk. Gerade die Biologie durch ihre genetischen Eingriffe in die „Welt ‚da draußen’“(!) gebiert ganz ordentliche Illusionen über Machbares und Wünschenswertes, ohne sich für die Folgen zuständig zu erklären – oder?
    6. Wen greift der Autor überhaupt an? Gegen wen will er was verteidigen? Wer behauptet etwa, dass Fortschritt eine (ausschließlich?!) biologische Kategorie sei oder gar einen archimedischen Punkt brauche?
    7. Der Autor vermischt sehr vieles und lässt vieles ungeklärt. Den Fortschrittsbegriff schon hätte er als normativen ausweisen sollen, statt polemisch der Wissenschaft (welche eigentlich?) ‚zersetzende Kraft’ und ‚schonungslose Analyse’ (wem gegenüber eigentlich?) zu attestieren. Ein recht merkwürdiges Wissenschaftsverständis. Ironischerweise widerspricht dies aber der gesamten Textaussage, das Gehirn sei einzige Realität. Denn dies wird ja als objektiv wahr behauptet. Gödel lässt grüßen!
  • Roboter und Windows?

    24.02.2007, Rolf Wroblewski, Bremen
    Wenn ich mir vorstelle, dass Roboter (oder allgemeiner: Haushaltsmaschinen) mit Software aus dem Hause Microsoft betrieben werden soll(t)en, wird wird mir jetzt schon ganz anders. Mit den üblichen Sicherheitslöchern ausgestattet - wozu lässt sich dann z.B. ein Küchenroboter missbrauchen? Oder die andere Seite: welche persönlichen Daten landen dann wo? Und vielleicht sollte man auch eines Herrn Asimov gedenken (Robotergesetze in der Art "Ein Roboter darf keinem Menschen (Wesen) schaden...).
    Bevor Roboter geschaffen werden, sollten erst die allgemeinen Prinzipien festgelegt werden, unter denen sie arbeiten - unabhängig von Staat und Industrie!
  • Nicht nach Christa benannt

    24.02.2007, Wolfgang Schlegel, Stuttgart
    Schöner Artikel und ein Thema, das mich persönlich sehr anspricht - aber eine kleine kritische Anmerkung hätte ich doch: Die gefalteten inneren Membranen der Mitochondrien sind keineswegs auf den Namen "Christa" getauft, sondern verzichten auf den Buchstaben "h". Sie haben im Schnittpräparat ein zackenartiges Aussehen und heißen deshalb "Cristae" nach dem lateinischen Wort für "Kamm".
  • Der ewige Kreis

    22.02.2007, Martin Gastel
    Um den Wahrheitsgehalt an Aussagen zu überprüfen, verwenden wir ebenso definierte Begriffe, die uns die gegebene Welt (oder das Gehirn) erfahren lässt. Wir nehmen uns als "Selbst" wahr, bekommen Reflexionen aus der Welt, interpretieren und analysieren sie. Ein Bild entsteht als Konstrukt. Bis heute auch immer noch ganz gut. Nehme ich das Wort "Fortschritt", dann verbleiben wieder viele Möglichkeiten der Interpretation. Ein "Fortschreiten" kann Entfernen bedeuten, ebenso kann es auch eine theologische Betrachtungsweise zulassen. Selbst das "Ziellose" schreitet fort.
    Es fragte die Frage den Kreis: "Bist Du ein Symbol der Endlichkeit in der Unendlichkeit oder bist Du die Unendlichkeit in der Endlichkeit". Daraufhin antwortete der Kreis: "Frage den ersten Punkt. Erhälst Du keine Antwort, so frage den nächsten. Erhälst Du wieder keine Antwort, so frage immerzu den nächsten. Doch bedenke, den ersten, den Du fragst, legst Du selber fest.
  • Versuch mit zwei Schrödinger-Katzen

    22.02.2007, Dr. Thomas W. Richter, Münchberg
    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich wende mich an Sie in der Eigenschaft als Herausgeber eines anerkannten Wissenschaftsmagazins. Mich treibt seit mehreren Tagen eine Frage um, die ich weder selbst beantworten kann noch im Internet oder in der Literatur Antworten gefunden habe. Darauf gekommen bin ich durch das Buch von Jahn Gribbins, Schrödinger Kätzchen..., in dem ein Versuchsaufbau eines Gedankenexperimentes zur Quantenwirklichkeit beschrieben ist. Hier meine abgewandelte Version:

    Wir haben eine Kiste mit zwei Katzen (o.ä.) und ausreichend Wasser und Nahrung in zwei gegenüberliegenden Seiten sowie zwei Höllenmaschinen an den gegenüberliegenden Seiten, die die Anwesenheit eines frei fliegenden Elektrons registrieren können und bei Registrierung Giftgas auströmen lassen. In der Kiste ist noch eine Kiste mit einem Elektronenerzeuger. Solange wir die innere Kiste nicht öffnen, ist der gesamte Raum der inneren Kiste der Aufenthaltsort des Elektrons zu 100%. Nun teilen wir die äußere UND innere Kiste exakt in zwei gleiche Hälften in einem Schritt. Dadurch ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons in der inneren Kiste je 50% für jede Hälfte. Wir schieben nun die beiden Hälften voneinander weg und öffnen die jeweils beiden Hälften der inneren Kiste zum Inneren der äußeren Kiste. Nun ist die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons in den jeweils getrennten Kisten exakt 50%. Nach der Kopenhagener Deutung ist damit der Zustand der Katzen unbestimmt. Sie sind jeweils tot und lebendig zugleich. Soweit so gut.

    Nun lassen wir die Kiste ein paar Monate ungeöffnet - die Katzen haben ja genug Wasser und Nahrung. Nun machen wir eine Kiste auf, damit fällt die Wahrscheinlichkeitswelle zusammen und der Zustand ist wirklich. Wie wirklich??? Nehmen wir an, wir öffnen die Hälfte der Kiste in der sich das Elektron nun befindet - dann lebt die Katze sofort in der anderen Hälfte. Aber wie ist der Zustand der toten Katze? Wird sie erst sterben mit Öffnung der Kiste oder war sie schon tot und ist skelettiert, was ich annehme? Heißt das nicht, der Zusammenfall der Wahrscheinlichkeitswelle wirkt in die Vergangenheit?

    Nehmen wir den Fall an, sie war schon tot, der Zusammenbruch der Wahrscheinlichkeitswelle wirkt rückwirkend in die Vergangenheit. Dann verändere ich den Versuchsaufbau so, dass nicht Giftgas ausströmt bei Anwesenheit des Elektron, sondern eine Bombe hochgeht, die alles im Umkreis von zig Metern zerstört. Nun bleibt der potentielle Beobachter die ganzen Monate bei den Kisten. Er öffnet wieder eine Kiste und es ist wieder diejenige mit dem Elektron. Geht erst jetzt die Bombe hoch oder war sie schon hochgegangen. Wenn das Letztere zutrifft, wie kann der Beobachter sie öffnen, da er schon tot war/ist?

    Dieser Widerspruch ließe sich nur auflösen, wenn der Beobachter sich entscheidet, keine Kiste zu öffnen, mithin die Wahrscheinlichkeit schon VOR DER ÖFFNUNG der Kiste 100% beträgt, dass das Elektron in der anderen Hälfte ist. Das widerspräche aber der Kopenhagener Deutung (und lässt damit die Viele-Welten-Theorie Everetts bevorzugt erscheinen).

    Könnten Sie mich bitte aufklären, wo meine Gedankengänge einen Haken haben??

    Stellungnahme der Redaktion

    Sehr geehrter Herr Richter,


    Ihr Versuch mit zwei Schrödinger-Katzen in einem nachträglich
    separierten Käfig erscheint mir als ein makroskopischer Eingriff, also ein Messvorgang. Das Einschieben der Trennwand zerstört die Kohärenz zwischen Elektron und Katzen; mit dem Halbieren des Käfigs messen Sie, in welcher Hälfte sich das tödliche Elektron befindet, und das wird dann durch den Tod der betreffenden (besser: betroffenen) Katze angezeigt. Wann Sie dieses Ergebnis durch Öffnen der Kiste nachprüfen, ist egal. Statt dem das Gift auslösenden Elektron hätten Sie ja auch
    ein klassisches Gasmolekül nehmen können, von dem Sie nach Einschieben der Trennwand nicht wissen, in welcher Hälfte es ist - bis es die eine Katze tötet.


    Ich habe nachgedacht, ob es eine quantenmechanische Version des Doppelkatzen- und -kastenversuchs geben könnte. Dann dürften Sie den Kasten NICHT durch eine eingeschobene Trennwand verändern. Angenommen, Sie haben zwei Katzen an den beiden Enden einer langen Kiste und in deren Mitte eine Strahlungsquelle, die innerhalb einer bestimmten Zeit mit 50% Wahrscheinlichkeit nach links und mit 50% nach rechts das tödliche Teilchen emittiert. Wenn Sie dann nach dieser bestimmten Zeit nachsehen, wie es z.B. der linken Katze geht, und finden, dass sie tot ist, dann wissen Sie augenblicklich, dass die rechte Katze lebt - oder umgekehrt. Das heißt, Sie haben das Einstein-Podolsky-Rosen-Experiment durchgeführt.


    Was nun Ihre Version mit der Bombe angeht, welche meterweit alles zerstört, so ist das, denke ich, wiederum ein - wenn auch ungewöhnlicher - Messprozess, das heißt eine Wechselwirkung zwischen Quantenzustand (allerdings mit der oben gemachten Einschränkung, dass ich sehr bezweifle, ob Ihr Trennwand-Versuch noch ein kohärenter Quantenzustand ist!) und makroskopischer Umgebung. Wenn es knallt (links oder rechts) und der eine oder der andere Kasten von selbst zerplatzt,
    wissen Sie augenblicklich, wo das auslösende Teilchen hingewandert ist.


    Schrödinger hat ja seinen Gedankenversuch bewusst mit einem Lebewesen als Teil eines kohärenten Quantenzustands formuliert, um ein (vermeintliches) Paradox zu konstruieren. In Wirklichkeit, so wird heute meist eingewandt, würde ein Lebewesen ohne fortwährende Wechselwirkung mit der makroskopischen Umgebung sofort verenden, das heißt, die Katze im Käfig würde selbst als Messgerät fungieren und den
    Quantenzustand im Kasten sofort kollabieren lassen, weil sie zumindest mit den Luftmolekülen in der Kiste wechselwirkt.


    Dr. Michael Springer

  • Atmung bei Haien

    21.02.2007, Heiko Schmied, Bonn
    In Ihrem sehr interessanten Artikel über Flugzeuge mit Scramjet-Technik, wurde diese mit Haien verglichen, die unentwegt vorwärts schwimmen müssen, um ihren Sauerstoffbedarf zu decken. Im Gegensatz zu früheren Lehrmeinungen, können jedoch alle bekannten Haiarten ihren kompletten Sauerstoffbedarf auch im Ruhen aufnehmen, da sie zum aktiven Ventilieren befähigt sind. Da ich selbst in einem Meeresaquarium gearbeitet habe, konnte ich diese Atemtechnik häufig beobachten. Auch wenn große Haie, wie z.B der Weiße Hai oder der Riesenhai, meist ständig in Bewegung sind, ersticken diese bei Bewegungslosigkeit nicht. Evolutiv währe dies auch wenig sinnvoll, da ein Schwimmen des Hais mit der Strömung seinen sicheren Tod bedeuten würde.

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