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Der interessante Artikel "Ölpreis und Demokratie" von Mohssen Massarrat bietet eine gute Einsicht in die ökonomischen Funktionsmechanismen, deren sich Staaten bedienen, für die sich die Begriffe "Rentner- beziehungsweise Rentierstaaten" eingebürgert haben. Das Charakteristikum von Rentierstaaten ist, dass sich ihre Regierenden der lästigen Pflicht enthoben sehen, einen Staatshaushalt gegen Steueraufkommen ausbalancieren zu müssen. Die Einnahmen, die sie auf Grund von Exporten - meist Rohstoffen - beziehen, sind so groß, dass solche Probleme nicht aufkommen. Wenn sie vor dem Übergang zu Rentierstaaten keine Demokratie entwickelt haben, neigen sie der bisherigen historischen Erfahrung nach nicht im geringsten dazu, ihre meist feudalistischen, autokratischen oder diktatorischen Verfassungswirklichkeiten in diese Richtung zu ändern. In dieser Hinsicht erweckt der Artikel falsche Hoffnungen. Man könnte so weit gehen und behaupten, Ölpreis und Demokratie stehen in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis. Das Greater Middle East, von dem der Verfasser spricht, ist allerdings ein Betrachtereuphemismus. Die dortigen Staaten befinden sich doch untereinander in vielfältig verschachtelten Spannungsverhältnissen (religiösen, terroristisch-revolutionären, allianz-politischen und ökonomischen), die lediglich durch ihre Mitgliedschaft in der OPEC, die sie als bequemes Kartell zur Wahrung ihres Rentierstatus wahrnehmen, übertüncht werden. Ihre Innenpolitik zielt überall darauf ab, die Bevölkerung durch Tantiemen (leistungsschwache Beschäftigung im Staats- und Verwaltungsapparat, Steuervergünstigungen, Mauscheleien, Günstlingswirtschaft und Bestechung herrschaftsunterstützender Zirkel) ruhig zu stellen und aufbegehrende Kräfte mit menschenrechtsverletzenden Anklagen und Prozessen auszuschalten. Sie werden bis zum letzten Barrel ihre Energieressourcen zum höchstmöglichen Preis auf die Märkte zu bringen suchen. Und da sie ihre Bevölkerungen (mit partieller Ausnahme des Iran) nicht zureichend für eine Zukunft nach dem Öl vorbereiten, wird dann wahrscheinlich der Wüstenwind ihre Areale und Wunderwelten von Hotels, Shoppingmeilen, künstlichen Oasen, Airports und Autobahnen wieder unter dem Sand begraben.
Am besten, man siedelt alle Bewohner in einem 50-km-Streifen von der Küste in Obdachlosensiedlungen an und macht sie zu Dauersozialhilfeempfängern. Die Gebiete können ja dann von NABU und anderen als private Schrebergärten verpachtet werden mit dem Recht auf Schusswaffennutzung, falls sich mal wieder ein Mensch in die Gegend verirrt.
Außer Spesen nichts gewesen: Die Teilnehmer der 12. Weltklimakonferenz vom 6. bis 17. November 2006 in Nairobi reden, appellieren, fordern und debattieren - dabei bleibt es dann. Man weiß um die Gefahren des selbstverschuldeten Klimawandels, handelt aber nicht. Geschweige denn, dass die Wurzel des Übels beim Namen genannt würde: Die dramatische Überbevölkerung der Erde, durch die immer mehr Menschen immer mehr Ressourcen verbrauchen und systematisch die Natur ihrer Welt zerstören. Das einzig wirksame Mittel sind drastische, aber humane Geburtenkontrollen, die sofort beschlossen und weltweit durchgesetzt werden müssen. Alles andere, was die Konferenz beschließt, basiert auf wirkungsloser Symptombekämpfung und ist bloße Augenwischerei von verantwortungslosen, handlungsunfähigen Politikern und Funktionären.
in den Physikalischen Blättern las ich, dass Henning Genz gestorben ist. Ich wollte, es wäre nicht wahr.
Ich habe als Student bei Henning Genz eine Vorlesung über Gruppentheorie und ihre Anwendung in der Physik gehört, die mich länger und tiefer beeinflusste als vieles andere, das ich als Student aufnahm -- gerade weil ich glaubte, vieles besser zu wissen als er.
Aber wenn ich seine Besprechungen und Essays lese, dann sind sie mir aus dem Herzen gesprochen -- ich hätte vieles nicht so klar sagen können. Nur von dem Hochmut, mir auszumalen, Sachverhalte klarer als er darzustellen, habe ich mich nicht lösen können.
Nun, da ich von seinem Tod erfahre, bleibt mir nur die Erinnerung. Die Erinnerung an Wanderungen durch Alpenlandschaften, die mich mit Henning Genz und seiner Frau durch frühlingsgrüne Almen mit blühenden Narzissen führten, während die sportlichen Institutsmitglieder auf dem Gletscher Ski fuhren, die Erinnerung an Geplänkel über unterschiedliche politische Meinungen, die Erinnerung an ihn, den ich zeitlebens achtungsvoll gesietzt habe und an den ich im Tod als Du denke.
Meine Anteilnahme gilt seiner Frau. Ich habe keinen Trost. Ich trauere mit ihr.
Sehr geehrter Herr Zinken, ich teile Ihre Bedenken, doch was soll ich meiner 23-jährigen Tochter auf die Frage, ob sie Kinder bekommen sollte, antworten angesichts der Tatsache, dass es keine Ausbildungsplätze gibt, die Wirtschaft sich lieber Fachkräfte ankauft statt sie selber auszubilden, und die Verbindung Beruf und Familie bei uns kaum unter einen Hut zu kriegen ist.
"Was viele Fußballfans schon immer ahnten, wird nun von einer britischen Studie bestätigt: Schiedsrichter tendieren dazu, in kritischen Situationen eher die Heimmannschaft zu begünstigen - vor allem, wenn es sich dabei um Favoriten handelt."
Diese Interpretation des Faktums, dass "die grauen Mäuse eher Strafen hinnehmen [mussten] als die Edelkicker", erscheint mir dann doch etwas voreilig: Wie jedem Fußballgeneigten bekannt sein sollte, greifen fußballerisch weniger versierte Spieler (die eben gehäufter in den so genannten "Durchschnittsmannschaften" auftreten als im Kreise der "Edelkickern") öfters zu unfairen Mitteln als ihre hochklassigen Kollegen.
Die Vermutung liegt hier nahe, dass sich die höhere Kartenzahl der "grauen Mäuse" eher in dieser Tatsache spiegelt denn in einer in einer angeblichen Parteilichkeit der Schiedsrichter für die Spitzenmannschaften.
Interessant wäre wohl auch, erst einmal zu klären, ob Auswärtsmannschaften generell mehr Fouls begehen als Heimmannschaften (bekanntermaßen gilt die Verhinderung einer Niederlage eher als Aufgabe des Aufwärtsteams) und mithin ganz kanonisch zu einer höheren Kartenzahl gelangen - ganz ohne Bevorzugung durch den Schiedsrichter.
Glauben ist Privatsache, hier sollte Ulrich Kutschera gelassen bleiben. Letztlich sind nur die wenigsten Deutschen als Biologen tätig und daher dürfte ihr Verständnis oder Unverständnis von Evolutionsbiologie nur einen geringen Einfluss auf ihr tägliches Handeln haben - ähnlich wie die Kenntnis oder Unkenntnis der Relativitätstheorie. Etwas ganz anderes ist es, wenn von Biologie-Lehrern erwartet wird, den Schöpfungsmythos in ihrem Unterricht zu behandeln, denn dann handelt es sich schlichtweg nicht mehr um das Fach Biologie (siehe auch: 'Es hat keinen Sinn, die Grenzen zu verwischen' Spektrum der Wissenschaft (11 / 1999)). Wenn der Reli-Lehrer etwas anderes erzählt als der Bio-Lehrer, ist das eine Spannung, die durchaus wünschenswert ist, denn schließlich soll die Schule auf das Leben vorbereiten, das nur selten einfache Antworten parat hält.
Im Artikel "Rechenstunde" vom 1. 11. 06 fiel mir folgender Satz auf:
"Am lukrativsten zu Buche schlug der potenzielle Kohlenstoffspeicher, weshalb die Forscher die schon andernorts geäußerte Forderung unterstreichen, auch die Vermeidung von Abholzung sollte als Klimaschutzmaßnahme global angerechnet werden können."
Es geht wohl nicht um den Kohlenstoffspeicher, sondern den Kohlenstoffdioxidspeicher. Aber - ist der Urwald wirklich eine Kohlenstoffdioxidspeicher? Der Urwald ist, wie der Name sagt, ein urtümlicher Wald, der schon seit hunderttausenden Jahren existiert, somit ein Ökosystem im Klimaxstadium ist. In einem solchen Klimaxstadium existieren Stoffkreisläufe im Gleichgewicht, d. h. es wird so viel Kohlendioxid durch Produzenten gebunden, wie in demselben Ökosystem durch Konsumenten erzeugt wird. Würde der Urwald mehr Kohlenstoffdioxid binden als erzeugen, würde dies eine Zunahme der Biomasse in diesem Ökosystem zur Folge haben. Dies steht aber im Widerspruch zur Tatsache, dass der Urwald ein Ökosystem im Klimaxstadium ist.
Dass die großen Ökosysteme unserer Erde - wie Urwald oder Ozeane - tatsächlich aufgrund der gestiegenen CO2 Konzentration der Atmosphäre vermehrt CO2 binden können und damit an Biomasse zunehmen werden, ist eher anzuzweifeln.
Somit ist obiges Zitat folgendermaßen richtig zu stellen: Die Abholzung des Urwaldes führt zwar zur Erhöhung des CO2 Gehaltes der Atmosphäre, der bestehende Urwald kann aber höchstwahrscheinlich nicht das anderorts aus fossilen Brennstoffen vermehrt erzeugte CO2 binden!
Die Konsequenzen: Urwald bestehen lassen und(!) die Verbrennung fossiler Energiestoffe einschränken!
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrter Herr Schäfer,
Sie haben natürlich ganz Recht damit, dass es sich um die "Speicherung" von Kohlendioxid handelt, der Ausdruck "Kohlenstoffspeicher" ist aber durchaus üblich, da dies ja in Form von Kohlenstoff in Biomasse stattfindet. Und wie wir schon häufiger bei spektrumdirekt berichtet haben, ist die Hoffnung, Wälder könnten als derartige Speicher zumindest vorübergehend steigenden Kohlendioxid-Konzentrationen entgegen wirken, längst stark geschmälert.
Es geht den Autoren aber auch nicht darum, dass die Wälder vermehrt Kohlendioxid "binden" sollen, also an Biomasse zulegen, sondern tatsächlich um die Vermeidung von Kohlendioxid-Emissionen, wie sie durch Abholzung entstehen würden. Deshalb fordern sie, dass Maßnahmen, durch die (zuvor geplante) Abholzungen vermieden werden, ebenfalls als klimawirksame Maßnahmen im Sinne des Kyoto-Protokolls anzurechnen seien - wie Aufforstung (deren Sinn ja durchaus umstritten ist).
Überspitzt ausgedrückt: Die Spezies Mensch verhält sich (aus welchen Gründen auch immer) so, wie Hefepilze in einer Nährlösung. Erst wenn diese verbraucht ist, stirbt die Kultur. Bleibt die Frage, ob der Niedergang nicht bereits eingeläutet wurde. Die Rettung könnte dann ziemlich automatisch dadurch erfolgen, dass sich 9/11-tel der Menschheit gegenseitig vernichtet.
Ist das der Stil eines Wissenschaftlers, der die Evolution des Lebens über die 3,7 Milliarden Jahre* im Blick hat? (*Sarah Simpson, URSPRUNG DES LEBENS, SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT APRIL 2004) Mir klingt so etwas eher nach „Glaubenseiferer“. Wo bleibt hier die Gelassenheit des Wissenschaftlers? Wenn die Evolution sich so abgespielt hat, wie sie die Evolutionsbiologie seit 1942 lehrt, brauchen wir keinen „Glaubenskrieg“ entfachen, die Wahrheit bestätigt sich selbst. Der Frau Kultusministerin kann man ruhig Beifall zollen, würde sie sich mit ihrer Forderung durchsetzen, wäre ein Feld eröffnet wo schon die Kinder sich mit dem Wesen des Mythos und dem Wesen der Wissenschaft auseinander setzen könnten. Dann würden vielleicht auch künftige Evolutionsbiologen wissen, dass die Evolution des Christentums nicht erst 2000 Jahre alt ist, und der Mythos einer personellen Schöpfergestalt 10 bis 12000 Jahre alt ist. Da kann man doch Verständnis dafür erwarten, dass eine erst 62 jährige Lehrmeinung nicht gleich überall das alt-hergekommene ersetzen kann.
Alle Kinder haben ein Recht auf Fürsorge und Schutz seitens der Eltern, der Gesellschaft und des Staates. Das geht aus Artikel 6, Absatz 2 und Artikel 20 a des Grundgesetzes hervor, ganz zu schweigen von Artikel 1, 2 und 3. Das Strafgesetzbuch § 223 ff und § 225 sollten ebenso die Kinder vor Zwangsberauchung schützen. Kinder sind kein Eigentum, sondern ein Darlehen, womit man verantwortungsbewußt umgehen muss. Die Eltern und alle Verantwortliche haben eine Fürsorgepflicht, aber kein Schädigungsrecht. Politiker, die geschworen haben, Schaden vom Volke abzuwenden, und trotzdem mit der Tabakindustrie über Leichen gehen, deren Ministereid ist nichts als ein Meineid. Genauso wie Verwahrlosung (falsche Kleidung, kein Essen und keine Getränke, keine Schule usw.) von Kindern nicht toleriert werden kann, kann auch nicht toleriert werden, dass Heranwachsenden erheblichen Schaden zugefügt wird, auch die Eltern haben kein Schädigungsrecht. Es ist ein Armutszeugnis, dass man überhaupt über so etwas Selbstverständliches diskutieren muß. Bereits vor zwölf Jahren habe ich über die Gefährlichkeit des Passivrauchens bei Kindern im KURSBUCH KINDER gelesen. Bei anderen Gefahren wird sofort gehandelt, aber wenn es ums Rauchen geht, wird geschwiegen. Wenn man Ihre Artikel gelesen hat, weiß man warum. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir uns um das Wohlergehen unserer Kinder kümmern und den tabakindustriefreundlichen Politikern die rote Karte zeigen. Vielen Dank für Ihren hervorragenden Artikel und auch vielen Dank an Herrn Peter Thelen, der auch alles auf den Punkt gebracht hat.
mit einem wippenden Rucksack kann mann keine Energie erzeugen oder gewinnen! "Energieerzeugen" wird umgangssprachlich oft verwendet, wenn an Stromerzeugung(Elektroenergie) gedacht wird. Aber die ofte Wiederholung dieses Ausdrucks, führt dazu, dass viele vergessen, was sie in der Schule von der Energieerhaltung gelernt haben. Ob der Mensch nun in eine Pedale tritt oder einen Rucksack wippen läßt, um Strom zu erzeugen - ganz egal - erst müssen seine Muskeln chemische Energie aus der Nahrung in mechanisch umwandeln. Das ist auch nicht leichter, wenn der Rucksack wippt! Energieerzeugung nach E=m*c^2 kann technisch nur im Kernreaktor genutzt werden.
Wut und andere Gefühle sind schlechte Ratgeber für Gerichte - egal wo! Vor Gericht geht es um Motiv und Beweis, und nach dem Bericht entsteht der Eindruck, dies sei nicht der Fall. Das Motiv, Libyen destabilisieren zu wollen, ist absurd und typisch für die pathogene Furcht vor Verschwörungen. Beweise sind in erster Linie Fakten. Erst wenn diese nicht vorliegen, müssen Zeugenaussagen her. Was aber ist von einer Justiz zu halten, bei der Aussagen von Zeugen mit offensichtlichem Interessenskonflikt mehr wiegen, als wissenschaftliche Fakten? Wenn Menschen in derart unklarer Situation von staatlicher Seite ermordet werden, dann werden wir wissen, was von diesem Land und seiner Justiz zu halten ist.
Mehrwertsteuerzahlungen als moralisches Handeln zu bezeichnen ist ja schon beinahe unmoralisch ... Man darf nicht gleich alles in einen Topf werfen: Kriminell ist, wer nach dem geltenden Strafgesetz kriminell handelt. Dies muss mit moralisch verwerflichem Handeln nicht übereinstimmen. Und nicht alles was moralisch verwerflich ist, ist auch kriminell. Wir folgen nur dem Beispiel unserer Vorbilder aus Politik und Wirtschaft. Das hat nicht viel mit Egoismus zu tun, sondern mehr mit Zugehörigkeit. Daran ist doch nichts verwerflich, oder?
In diesem Sinne verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Als Notlüge, so Titz, werde es von "Klimaaktivisten" gerechtfertigt, wenn "aktuelle Wetterkapriolen" als Folgen der Erderwärmung dargestellt werden, obwohl dies wissenschaftlich fragwürdig sei. Man muss sich natürlich fragen, ob es noch mehr derartige "Notlügen" in der Klimadebatte gibt.
Im übrigen sollte man bei der Diskussion über solche Notlügen ihre wirtschaftliche Bedeutung nicht übersehen: Im vergangenen Jahr hat es in der Karibik viele Hurricanes mit zum Teil katastrophalen Folgen (New Orleans) gegeben. Mancher Rückversicherungsgesellschaft hat es die Bilanzen verhagelt. Damals haben in Fernsehnachrichten seriöser Sender wissenschaftliche Meteorologen (nicht bloß "Klimaaktivisten") erklärt, die Häufung der Wirbelstürme sei auf die Klimaänderung zurückzuführen. Besagte Rückversicherungsgesellschaften haben das freudig aufgegriffen und diese wissenschaftlichen "Notlügen" als Steilvorlage für eine deutliche Anhebung der Versicherungsprämien genutzt. In diesem Jahr nun dürfte die Ernte eingefahren werden. Wie es aussieht, werden die Rückversicherungen Gewinne in mehrstelliger Millionenhöhe einfahren können.
Bis zum letzten Barrel
15.11.2006, Prof. em. Claus D. Kernig, MünchenDas Greater Middle East, von dem der Verfasser spricht, ist allerdings ein Betrachtereuphemismus. Die dortigen Staaten befinden sich doch untereinander in vielfältig verschachtelten Spannungsverhältnissen (religiösen, terroristisch-revolutionären, allianz-politischen und ökonomischen), die lediglich durch ihre Mitgliedschaft in der OPEC, die sie als bequemes Kartell zur Wahrung ihres Rentierstatus wahrnehmen, übertüncht werden. Ihre Innenpolitik zielt überall darauf ab, die Bevölkerung durch Tantiemen (leistungsschwache Beschäftigung im Staats- und Verwaltungsapparat, Steuervergünstigungen, Mauscheleien, Günstlingswirtschaft und Bestechung herrschaftsunterstützender Zirkel) ruhig zu stellen und aufbegehrende Kräfte mit menschenrechtsverletzenden Anklagen und Prozessen auszuschalten. Sie werden bis zum letzten Barrel ihre Energieressourcen zum höchstmöglichen Preis auf die Märkte zu bringen suchen. Und da sie ihre Bevölkerungen (mit partieller Ausnahme des Iran) nicht zureichend für eine Zukunft nach dem Öl vorbereiten, wird dann wahrscheinlich der Wüstenwind ihre Areale und Wunderwelten von Hotels, Shoppingmeilen, künstlichen Oasen, Airports und Autobahnen wieder unter dem Sand begraben.
Schutzlos im Schutzgebiet
15.11.2006, Gilbert Brands12. Weltklimakonferenz in Nairobi
15.11.2006, Achim WolfIn uns lebst Du
08.11.2006, Norbert DragonIch habe als Student bei Henning Genz eine Vorlesung über Gruppentheorie und ihre Anwendung in der Physik gehört, die mich länger und tiefer beeinflusste als vieles andere, das ich als Student aufnahm -- gerade weil ich glaubte, vieles besser zu wissen als er.
Aber wenn ich seine Besprechungen und Essays lese, dann sind sie mir aus dem Herzen gesprochen -- ich hätte vieles nicht so klar sagen können. Nur von dem Hochmut, mir auszumalen, Sachverhalte klarer als er darzustellen, habe ich mich nicht lösen können.
Nun, da ich von seinem Tod erfahre, bleibt mir nur die Erinnerung. Die Erinnerung an Wanderungen durch Alpenlandschaften, die mich mit Henning Genz und seiner Frau durch frühlingsgrüne Almen mit blühenden Narzissen führten, während die sportlichen Institutsmitglieder auf dem Gletscher Ski fuhren, die Erinnerung an Geplänkel über unterschiedliche politische Meinungen, die Erinnerung an ihn, den ich zeitlebens achtungsvoll gesietzt habe und an den ich im Tod als Du denke.
Meine Anteilnahme gilt seiner Frau. Ich habe keinen Trost. Ich trauere mit ihr.
Zukunftsaussichten
08.11.2006, Hubert Kreftich teile Ihre Bedenken, doch was soll ich meiner 23-jährigen Tochter auf die Frage, ob sie Kinder bekommen sollte, antworten angesichts der Tatsache, dass es keine Ausbildungsplätze gibt, die Wirtschaft sich lieber Fachkräfte ankauft statt sie selber auszubilden, und die Verbindung Beruf und Familie bei uns kaum unter einen Hut zu kriegen ist.
MfG
Voreilige Schlußfolgerungen
06.11.2006, Matthias Paul ScholzDiese Interpretation des Faktums, dass "die grauen Mäuse eher Strafen hinnehmen [mussten] als die Edelkicker", erscheint mir dann doch etwas voreilig: Wie jedem Fußballgeneigten bekannt sein sollte, greifen fußballerisch weniger versierte Spieler (die eben gehäufter in den so genannten "Durchschnittsmannschaften" auftreten als im Kreise der "Edelkickern") öfters zu unfairen Mitteln als ihre hochklassigen Kollegen.
Die Vermutung liegt hier nahe, dass sich die höhere Kartenzahl der "grauen Mäuse" eher in dieser Tatsache spiegelt denn in einer in einer angeblichen Parteilichkeit der Schiedsrichter für die Spitzenmannschaften.
Interessant wäre wohl auch, erst einmal zu klären, ob Auswärtsmannschaften generell mehr Fouls begehen als Heimmannschaften (bekanntermaßen gilt die Verhinderung einer Niederlage eher als Aufgabe des Aufwärtsteams) und mithin ganz kanonisch zu einer höheren Kartenzahl gelangen - ganz ohne Bevorzugung durch den Schiedsrichter.
Die Grenzen nicht verwischen
05.11.2006, Stefan TaubeWenn der Reli-Lehrer etwas anderes erzählt als der Bio-Lehrer, ist das eine Spannung, die durchaus wünschenswert ist, denn schließlich soll die Schule auf das Leben vorbereiten, das nur selten einfache Antworten parat hält.
Rechenstunde
02.11.2006, Ernst Schäfer"Am lukrativsten zu Buche schlug der potenzielle Kohlenstoffspeicher, weshalb die Forscher die schon andernorts geäußerte Forderung unterstreichen, auch die Vermeidung von Abholzung sollte als Klimaschutzmaßnahme global angerechnet werden können."
Es geht wohl nicht um den Kohlenstoffspeicher, sondern den Kohlenstoffdioxidspeicher.
Aber - ist der Urwald wirklich eine Kohlenstoffdioxidspeicher? Der Urwald ist, wie der Name sagt, ein urtümlicher Wald, der schon seit hunderttausenden Jahren existiert, somit ein Ökosystem im Klimaxstadium ist. In einem solchen Klimaxstadium existieren Stoffkreisläufe im Gleichgewicht, d. h. es wird so viel Kohlendioxid durch Produzenten gebunden, wie in demselben Ökosystem durch Konsumenten erzeugt wird. Würde der Urwald mehr Kohlenstoffdioxid binden als erzeugen, würde dies eine Zunahme der Biomasse in diesem Ökosystem zur Folge haben. Dies steht aber im Widerspruch zur Tatsache, dass der Urwald ein Ökosystem im Klimaxstadium ist.
Dass die großen Ökosysteme unserer Erde - wie Urwald oder Ozeane - tatsächlich aufgrund der gestiegenen CO2 Konzentration der Atmosphäre vermehrt CO2 binden können und damit an Biomasse zunehmen werden, ist eher anzuzweifeln.
Somit ist obiges Zitat folgendermaßen richtig zu stellen:
Die Abholzung des Urwaldes führt zwar zur Erhöhung des CO2 Gehaltes der Atmosphäre, der bestehende Urwald kann aber höchstwahrscheinlich nicht das anderorts aus fossilen Brennstoffen vermehrt erzeugte CO2 binden!
Die Konsequenzen:
Urwald bestehen lassen und(!) die Verbrennung fossiler Energiestoffe einschränken!
Sehr geehrter Herr Schäfer,
Sie haben natürlich ganz Recht damit, dass es sich um die "Speicherung" von Kohlendioxid handelt, der Ausdruck "Kohlenstoffspeicher" ist aber durchaus üblich, da dies ja in Form von Kohlenstoff in Biomasse stattfindet. Und wie wir schon häufiger bei spektrumdirekt berichtet haben, ist die Hoffnung, Wälder könnten als derartige Speicher zumindest vorübergehend steigenden Kohlendioxid-Konzentrationen entgegen wirken, längst stark geschmälert.
Es geht den Autoren aber auch nicht darum, dass die Wälder vermehrt Kohlendioxid "binden" sollen, also an Biomasse zulegen, sondern tatsächlich um die Vermeidung von Kohlendioxid-Emissionen, wie sie durch Abholzung entstehen würden. Deshalb fordern sie, dass Maßnahmen, durch die (zuvor geplante) Abholzungen vermieden werden, ebenfalls als klimawirksame Maßnahmen im Sinne des Kyoto-Protokolls anzurechnen seien - wie Aufforstung (deren Sinn ja durchaus umstritten ist).
Mit besten Grüßen,
Antje Findeklee, Redaktion spektrumdirekt
Klimawandel
01.11.2006, Ekkard BrewigWissenschaft!?
31.10.2006, Michael PechmannMir klingt so etwas eher nach „Glaubenseiferer“. Wo bleibt hier die Gelassenheit des Wissenschaftlers? Wenn die Evolution sich so abgespielt hat, wie sie die Evolutionsbiologie seit 1942 lehrt, brauchen wir keinen „Glaubenskrieg“ entfachen, die Wahrheit bestätigt sich selbst. Der Frau Kultusministerin kann man ruhig Beifall zollen, würde sie sich mit ihrer Forderung durchsetzen, wäre ein Feld eröffnet wo schon die Kinder sich mit dem Wesen des Mythos und dem Wesen der Wissenschaft auseinander setzen könnten. Dann würden vielleicht auch künftige Evolutionsbiologen wissen, dass die Evolution des Christentums nicht erst 2000 Jahre alt ist, und der Mythos einer personellen Schöpfergestalt 10 bis 12000 Jahre alt ist. Da kann man doch Verständnis dafür erwarten, dass eine erst 62 jährige Lehrmeinung nicht gleich überall das alt-hergekommene ersetzen kann.
Ein Kinderrecht: Tabakrauchfreie Atemluft
31.10.2006, Birgit KüblerBirgit Kübler
Eine Masse Energie
28.10.2006, Horst Wetzelmit einem wippenden Rucksack kann mann keine Energie erzeugen oder gewinnen! "Energieerzeugen" wird umgangssprachlich oft verwendet, wenn an Stromerzeugung(Elektroenergie) gedacht wird. Aber die ofte Wiederholung dieses Ausdrucks, führt dazu, dass viele vergessen, was sie in der Schule von der Energieerhaltung gelernt haben.
Ob der Mensch nun in eine Pedale tritt oder einen Rucksack wippen läßt, um Strom zu erzeugen - ganz egal - erst müssen seine Muskeln chemische Energie aus der Nahrung in mechanisch umwandeln. Das ist auch nicht leichter, wenn der Rucksack wippt!
Energieerzeugung nach E=m*c^2 kann technisch nur im Kernreaktor genutzt werden.
Gefühle beherrschen die Justiz?
28.10.2006, Dr. Ekkard BrewigBeweise sind in erster Linie Fakten. Erst wenn diese nicht vorliegen, müssen Zeugenaussagen her. Was aber ist von einer Justiz zu halten, bei der Aussagen von Zeugen mit offensichtlichem Interessenskonflikt mehr wiegen, als wissenschaftliche Fakten? Wenn Menschen in derart unklarer Situation von staatlicher Seite ermordet werden, dann werden wir wissen, was von diesem Land und seiner Justiz zu halten ist.
Gesetzestreue Moral?
26.10.2006, Dominique BoursillonMehrwertsteuerzahlungen als moralisches Handeln zu bezeichnen ist ja schon beinahe unmoralisch ... Man darf nicht gleich alles in einen Topf werfen: Kriminell ist, wer nach dem geltenden Strafgesetz kriminell handelt. Dies muss mit moralisch verwerflichem Handeln nicht übereinstimmen. Und nicht alles was moralisch verwerflich ist, ist auch kriminell. Wir folgen nur dem Beispiel unserer Vorbilder aus Politik und Wirtschaft. Das hat nicht viel mit Egoismus zu tun, sondern mehr mit Zugehörigkeit. Daran ist doch nichts verwerflich, oder?
In diesem Sinne verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Notlügen in der Klimadebatte
25.10.2006, Reiner Vogels, Swisttal-OdendorfIm übrigen sollte man bei der Diskussion über solche Notlügen ihre wirtschaftliche Bedeutung nicht übersehen: Im vergangenen Jahr hat es in der Karibik viele Hurricanes mit zum Teil katastrophalen Folgen (New Orleans) gegeben. Mancher Rückversicherungsgesellschaft hat es die Bilanzen verhagelt. Damals haben in Fernsehnachrichten seriöser Sender wissenschaftliche Meteorologen (nicht bloß "Klimaaktivisten") erklärt, die Häufung der Wirbelstürme sei auf die Klimaänderung zurückzuführen. Besagte Rückversicherungsgesellschaften haben das freudig aufgegriffen und diese wissenschaftlichen "Notlügen" als Steilvorlage für eine deutliche Anhebung der Versicherungsprämien genutzt. In diesem Jahr nun dürfte die Ernte eingefahren werden. Wie es aussieht, werden die Rückversicherungen Gewinne in mehrstelliger Millionenhöhe einfahren können.